Championnat National 1 A 1994/95

21. Ausspielung der französischen Frauenfußballmeisterschaft

Die Saison 1994/95 des Championnat National 1 A war die 21. Ausspielung der französischen Frauenfußballmeisterschaft seit der offiziellen Anerkennung des Frauenfußballs durch die FFF, den Fußballverband Frankreichs, im Jahr 1970 und der ersten Austragung in der Saison 1974/75. Als Championnat National 1 A wurde von 1992 bis 2002 die landesweite höchste Liga bezeichnet.

Die Vorjahresmeisterinnen des Juvisy FCF konnten ihren Titel nicht verteidigen und wechselten sich erneut mit dem FC Lyon ab, wie es bereits seit 1990/91 jährlich der Fall gewesen war. Für die Frauen aus Lyon war dies ihre dritte französische Meisterschaft.

Qualifikation und Austragungsmodus Bearbeiten

Für die Teilnahmeberechtigung wurde ausschließlich das Abschneiden der Frauschaften in der Vorsaison berücksichtigt. Es qualifizierten sich die Teams, die darin einen der ersten neun Plätze belegt hatten, sowie drei Aufsteiger aus dem Championnat National 1 B, der zweiten Liga. Somit spielten in dieser Ligasaison folgende Frauschaften um den Titel:

Die Meisterschaft wurde in einer doppelten Punkterunde entschieden, in der jeder Verein in Heim- und Auswärtsspiel gegen jeden anderen antrat. Es galt zum letzten Mal die Zwei-Punkte-Regel, an deren Stelle 1995/96 die Drei-Punkte-Regel treten sollte; bei Punktgleichheit gab zunächst der direkte Vergleich und anschließend gegebenenfalls die bessere Gesamt-Tordifferenz den Ausschlag. Am Ende der Saison mussten die drei Tabellenletzten absteigen und wurden für die kommende Spielzeit durch die Gruppensieger der drei zweitklassigen Spielstaffeln ersetzt.

Ergebnisse, Tabelle und Saisonverlauf Bearbeiten

Die Resultate der Heimspiele lassen sich in der Kreuztabelle jeweils in der waagerechten Zeile, diejenigen der Auswärtsspiele in der senkrechten Spalte ablesen.

FCF
Con
FCF
H-B
FCF
Juv
FC
Lyo
US
Orl
SG
Par
JS
Poi
ASJ
Soy
CS
StB
VGA
StM
ASP
Str
OAC
Tou
FCF Condé-sur-Noireau 0:4 0:10 0:4 3:0 0:0 1:2 0:6 0:5 1:3 0:5 1:5
FCF Hénin-Beaumont 2:1 0:1 1:2 1:1 9:1 6:0 1:2 0:0 4:0 2:0 3:3
Juvisy FCF 11:0 3:0 2:3 5:0 2:1 5:1 2:2 1:1 0:1 3:1 1:3
FC Lyon 8:0 6:1 0:0 6:0 5:0 2:1 2:3 0:1 1:0 0:0 1:1
US Orléans 3:3 0:3 1:3 1:3 1:2 2:2 1:1 1:4 0:2 3:0a 0:7
Paris Saint-Germain 4:2 0:4 0:1 1:3 0:3 0:2 0:2 0:0 1:5 0:6 0:1
JS Poissy 2:3 0:2 0:6 2:0 2:0 3:1 1:3 1:3 0:0 0:2 0:2
ASJ Soyaux 2:2 1:1 0:4 0:5 3:1 4:0 3:0 3:0 0:1 1:1 3:2
CS Saint-Brieuc 9:0 1:3 0:5 1:1 7:2 7:2 4:1 4:1 1:0 1:3 0:1
VGA Saint-Maur 5:0 0:1 0:0 0:1 0:1 4:2 3:0 1:0 0:2 1:1 0:1
ASPTT Strasbourg 10:0 0:4 2:3 0:4 1:2 7:0 2:2 1:1 0:1 1:2 0:1
Toulouse OAC 7:0 2:2 2:0 0:3 3:1 6:1 1:1 0:1 1:2 4:1 2:0
Pl. Frauschaft Sp G U V Tore Diff. Pkte.
1. FC Lyon 22 15 4 3 60:15 34:10
2. Toulouse OAC (N) 22 14 4 4 55:21 +34b 32:12
3. Juvisy FCF (TV) 22 14 4 4 68:18 +50b 32:12
4. CS Saint-Brieuc 22 13 4 5 54:26 30:14
5. FCF Hénin-Beaumont 22 12 5 5 54:24 29:15
6. ASJ Soyaux 22 11 6 5 42:30 28:16
7. VGA Saint-Maur 22 10 3 9 29:22 23:21
8. ASPTT Strasbourg 22 6 5 11 43:33 17:27
9. JS Poissy 22 5 4 13 23:51 11:33c
10. US Orléans (N) 22 4 4 14 24:61 09:35c
11. FCF Condé-s/Noireau 22 2 3 17 17:107 07:37
12. Paris Saint-Germain (N) 22 2 2 18 16:77 06:38
a 
Spielwertung am „grünen Tisch“, weil die Gäste nicht antraten.
b 
Den direkten Vergleich hatte Toulouse mit zwei Siegen bei 5:1 Treffern für sich entschieden.
c 
Poissy und Orléans wurden je drei Pluspunkte abgezogen, weil sie die Verbandsvorschriften bezüglich der Einrichtung von Mädchenteams nicht erfüllt hatten.

In dieser Spielzeit herrschte insofern eine relativ große Leistungsdichte, als gleich sechs Teams – mithin die halbe Liga – in der Abschlusstabelle die Spitzengruppe bildeten. Zu dieser Ausgeglichenheit trug auch bei, dass keine dieser Frauschaften eine besondere Heimstärke aufwies; vielmehr waren diese sämtlich auswärts erfolgreicher als vor eigenem Publikum und holten jeweils mehr als die Hälfte ihrer Siege auf gegnerischen Plätzen (Lyon neun bei lediglich einer Niederlage in Poissy, Toulouse und Juvisy je acht, Saint-Brieuc und Hénin-Beaumont je sieben, Soyaux sechs). Auch insgesamt gab es in diesem Jahr deutlich mehr Auswärts- als Heimsiege (62 gegenüber 46).

Von den Aufsteigern überraschte Toulouse mit dem Gewinn der Vizemeisterschaft, während Orléans und Paris SG postwendend in die zweite Division zurückkehren mussten. Begleitet wurden sie von den Frauen des normannischen „Dorfvereins“ aus Condé-sur-Noireau, die sich mit im Mittel fünf Gegentreffern pro Begegnung als „Schießbude der Liga“ herausstellten und mehr als doppelt so viele Tore wie in der vorigen Saison kassiert hatten.
Die Punktabzüge, mit denen der französische Fußballverband Vereine sanktionierte, die noch keine breitere Basis im Frauen-Nachwuchsbereich geschaffen hatten, wirkten sich nicht auf die Platzierungen und die Abstiegsentscheidung aus. Zur folgenden Saison stiegen der SC Caluire Saint-Clair, die US Le Mans und Olympique Saint-Memmie in die höchste Spielklasse Frankreichs auf.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Pascal Grégoire-Boutreau: Au bonheur des filles. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8

Weblinks Bearbeiten