Championnat National 1 A 2000/01

27. Ausspielung der französischen Frauenfußballmeisterschaft

Die Saison 2000/01 des Championnat National 1 A war die 27. Ausspielung der französischen Frauenfußballmeisterschaft seit der offiziellen Anerkennung des Frauenfußballs durch die FFF, den Fußballverband Frankreichs, im Jahr 1970 und der ersten Austragung in der Saison 1974/75. Das Championnat National 1 A wurde im reinen Ligamodus in einer aus einer einzigen Gruppe bestehenden, zwölf Teams umfassenden frankreichweiten höchsten Liga ausgetragen. Bei den französischen Fußballspielerinnen handelte es sich zu dieser Zeit offiziell noch um reine Amateure.

Die Vorjahressiegerinnen des Toulouse Olympique Aérospatial Club konnten ihren Erfolg wiederholen und gewannen somit ihren dritten Meistertitel in Folge.

Qualifikation und Austragungsmodus Bearbeiten

Für die Teilnahmeberechtigung wurde ausschließlich das Abschneiden in der Vorsaison berücksichtigt; qualifiziert waren die neun bestplatzierten Frauschaften des Vorjahres sowie drei Aufsteiger aus der in drei regionale Gruppen aufgeteilten zweiten Division (Championnat National 1 B). Somit umfasste die erste Liga in dieser Saison folgende Teilnehmer:

Die Meisterschaft bestand aus zwei Phasen. Zunächst wurde eine doppelte Punkterunde gespielt, in der jeder Verein in Heim- und Auswärtsspiel gegen jeden anderen antrat. Es galt die im französischen Amateurfußball bis ins 21. Jahrhundert hinein übliche „modifizierte Drei-Punkte-Regel“ mit vier Punkten für einen Sieg, zwei für ein Unentschieden und einem für eine auf dem Spielfeld errungene Niederlage; bei Punktgleichheit gab zunächst der direkte Vergleich und anschließend gegebenenfalls die bessere Gesamt-Tordifferenz den Ausschlag. Am Ende der Saison mussten die drei Tabellenletzten absteigen und wurden für die kommende Spielzeit durch die Gruppensieger der drei zweitklassigen Spielstaffeln ersetzt.
Die Frauschaften auf den Rängen eins bis vier ermittelten in einer sich anschließende Play-off-Runde den endgültigen Titelgewinner. Diese „Meisterrunde“ bestand aus nur je einer Begegnung jedes der teilnehmenden Teams gegen jedes andere. Die Punkte aus der ersten Phase wurden nicht mitgenommen, lediglich die dort Erst- und Zweitplatzierten erhielten zwei beziehungsweise einen Bonuspunkt, und diese beiden Mannschaften hatten in der Meisterrunde auch je zwei Heimspiele, die Dritt- und Viertplatzierten hingegen nur je eines.

Phase 1: Ergebnisse, Tabelle und Saisonverlauf Bearbeiten

ES
Cor
FCF
Juv
ESO
LaR
FC
Lyo
Cel
Mar
Ent
M-C
Sta
Qui
FF
StB
Oly
StM
SC
Shm
ASJ
Soy
OAC
Tou
ES Cormelles 2:4 1:3 4:4 7:5 1:3 6:4 4:6 0:2 1:4 4:1 1:4
Juvisy FCF 5:1 3:1 2:1 6:0 1:0 2:0 2:1 1:1 7:2 7:1 1:1
ESOF La Roche 5:0 0:0 1:3 7:2 2:0 3:0 3:1 3:0 4:0 0:4 0:3
FC Lyon 1:2 3:4 3:4 5:0 5:0 2:0 1:0 3:2 1:0 5:0 3:5
Celtic Marseille 1:3 1:4 3:4 0:2 4:6 2:4 2:2 2:6 2:3 1:7 0:2
Ent. Montpellier Le Crès 1:1 2:1 0:3 1:4 3:0 5:0 5:2 0:1 0:2 2:3 1:0
Stade Quimper 3:5 2:6 1:6 1:3 6:0 2:3 1:5 0:6 0:0 3:5 0:4
Saint-Brieuc FF 4:1 0:4 2:0 1:2 9:3 1:2 4:4 3:1 2:1 2:0 2:2
Olympique Saint-Memmie 4:1 2:5 0:4 3:0 4:1 1:4 6:2 3:0 3:1 5:1 1:3
SC Schiltigheim 3:0 0:3 1:3 1:3 5:1 2:1 4:1 6:2 1:1 1:1 1:4
ASJ Soyaux 5:2 2:4 3:3 1:1 2:0 1:1 3:0 0:0 2:1 1:1 0:0
Toulouse OAC 5:1 3:0 0:0 3:2 4:2 1:0 9:0 3:1 4:0 1:0 1:1
Pl. Frauschaft Sp G U V Tore Diff. Pkte.
1. Juvisy FCF 22 17 3 2 72:26 76
2. Toulouse OAC (TV) 22 16 5 1 62:17 75
3. ESOF La Roche 22 14 3 5 59:30 67
4. FC Lyon 22 13 2 7 57:35 63
5. Olymp. Saint-Memmie 22 11 2 9 53:41 57
6. ASJ Soyaux 22 8 8 6 44:44 ±00a 54
7. Ent. Montpell. Le Crès 22 10 2 10 40:38 +02a 54
8. SC Schiltigheim (N) 22 8 4 10 39:42 03b 50
9. Saint-Brieuc FF 22 8 4 10 50:50 ±00b 50
10. ES Cormelles (N) 22 6 2 14 48:77 42
11. Stade Quimper 22 2 2 18 34:89 30
12. Celtic Marseille (N) 22 0 1 21 32:101 21c
a 
Im direkten Vergleich hatte Soyaux sich mit einem Sieg und einem Unentschieden gegen Montpellier Le Crès durchgesetzt.
b 
Im direkten Vergleich hatte Schiltigheim gegenüber Saint-Brieuc mit 7:4 Toren die Oberhand behalten.
c 
Marseille wurden vom Verband zwei Punkte abgezogen; der Grund wird in den verwendeten Quellen nicht genannt.

An der Tabellenspitze fanden sich dieselben vier Teams wie im Vorjahr ein, wobei Juvisy und Toulouse – vor eigenem Publikum ungeschlagen und jeweils mit nur zwei Remis – sich deutlich von ihren Kontrahentinnen hatten absetzen können. Das Mittelfeld, in dem auch der elsässische Aufsteiger Schiltigheim abschloss, führte Saint-Memmie an. Dahinter standen die beiden Teams, die wesentlich dazu beigetragen hatten, dass Toulouse nur den zweiten Rang erreichte: Soyaux' Frauen waren die einzigen, die keines ihrer zwei Punktspiele gegen den TOAC verloren hatten, und Montpellier Le Crès war die einzige Frauschaft, die die Titelverteidigerinnen hatte schlagen können.

Mit Cormelles und Marseille kehrten zwei Aufsteiger umgehend in die zweite Liga zurück, wobei Celtic mit der schwächsten Defensive und dem erfolglosesten Angriff der Saison nur ein Spiel nicht verlor (2:2 gegen Saint-Brieuc); begleiten mussten diese die Frauen aus Quimper, die nicht viel erfolgreicher abschnitten als Marseille. Diese drei Mannschaften wurden zur folgenden Spielzeit durch die Aufsteiger Paris Saint-Germain FC, EC Tours (dieser hatte sich zur kommenden Saison dem FC Tours angeschlossen) und SC Caluire Saint-Clair ersetzt.

Meisterrunde Bearbeiten

FCF
Juv
ESO
LaR
FC
Lyo
OAC
Tou
Juvisy FCF 0:1 0:1
ESOF La Roche 1:1
FC Lyon 1:1
Toulouse OAC 2:0 3:0
Pl. Frauschaft Sp G U V Tore Diff. Bonus Pkte.
1. Toulouse OAC 3 3 0 0 6:0 1 13
2. ESOF La Roche 3 1 1 1 2:3 0 07
3. Juvisy FCF 3 0 1 2 1:3 2 06
4. FC Lyon 3 0 2 1 2:5 0 05

Toulouse behielt in dieser Runde eine weiße Weste und konnte so seinen Meistertitel verteidigen. TOAC profitierte dabei ebenso davon, dass Juvisy am Saisonende nichts mehr zuzusetzen hatte, wie die Frauen aus La Roche-sur-Yon, die sich über eine unerwartete Vizemeisterschaft freuen konnten.[1]

Die Spielerinnen des Meisters Bearbeiten

Der Kader von Trainer Jean-Pierre Bonnet umfasste folgende Fußballerinnen:[2]

Erfolgreichste Torschützinnen Bearbeiten

Bisher liegt lediglich für die Torschützinnen der Meisterrunde eine vollständige Liste vor. Darin trafen Blouin (Toulouse, 3 Treffer), Séverine Creuzet-Laplantes (Lyon, 2) sowie je einmal Virginie Bourdille (Juvisy), Malika Bousseau, Hoda Lattaf (beide La Roche), Pavailler, Traïkia und Zenoni (TOAC).[1]

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Pascal Grégoire-Boutreau: Au bonheur des filles. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen und Nachweise Bearbeiten

  1. a b Tournoi final bei footofeminin.fr
  2. siehe das Aufgebot von Toulouse OAC bei footofeminin.fr