Stadion am Hünting

Fußballstadion in Deutschland
(Weitergeleitet von Bocholt Open Air)

Das Stadion am Hünting ist ein Fußballstadion und liegt im Norden der nordrhein-westfälischen Stadt Bocholt. Es ist die Heimspielstätte des 1. FC Bocholt aus der Fußball-Regionalliga West. Derzeit bietet die Anlage bei Fußballspielen aus Sicherheits- wie baulichen Gründen 3276 Plätze (davon 370 Sitzplätze).[2]

Stadion am Hünting
Sponsorenname(n)

Stölting Arena (2015–2019)
Gigaset Arena (2019–2023)[1]

Daten
Ort Am Hünting
Deutschland 46399 Bocholt, Deutschland
Koordinaten 51° 51′ 26,4″ N, 6° 36′ 35″ OKoordinaten: 51° 51′ 26,4″ N, 6° 36′ 35″ O
Eigentümer Stadt Bocholt
Eröffnung 1948
Renovierungen 1974, 1980, 2013
Erweiterungen 2020, 2023
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 3276 Plätze (begrenzt)
18.000 Plätze (ehemalig)
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
  • Bocholter Open Air (Musik-Festival)
  • DFB-Jugend-Länderspiele
Lage
Stadion am Hünting (Nordrhein-Westfalen)
Stadion am Hünting (Nordrhein-Westfalen)

Geschichte Bearbeiten

Die 1948 erbaute Spielstätte bot einmal 18.000 Zuschauern Platz. Die 1980 anlässlich des Aufstiegs in die 2. Fußball-Bundesliga errichtete Haupttribüne stellte 2230 überdachte Sitz- und 3120 überdachte Stehplätze zur Verfügung. Im Juli 2012 wurde aufgrund statischer Mängel mit dem Abriss der Tribüne begonnen und im Jahr darauf durch einen Neubau ersetzt.[2] Das Besondere an dem Stadion sind die drei anderen Tribünen. Diese sind nicht befestigt und als Rasenwälle ausgelegt. Nur vereinzelt befinden sich hier Wellenbrecher. Auf diesen grünen Tribünen konnten gut 12.000 Zuschauer Platz finden. Am Eingang des Stadions findet man die Toiletten sowie einen Imbiss- und Getränkestand.

Traditionell standen die Heimfans aus Bocholt grundsätzlich auf den Betonstufen der Hauptgerade (jetzt durch neue Haupttribüne ergänzt), während sich Gästefans ihren Platz im restlichen Teil des Stadions suchen konnten. Einen extra ausgewiesenen Bereich gab es jahrelang nicht. Bei Spielen mit hohem gegnerischen Fananteil, hat dies schon mehrfach zu brenzligen Situationen geführt. Durch den Aufstieg in die Regionalliga West zur Spielzeit 2022/23 fand gezwungenermaßen eine bauliche Trennung der Fanlager statt. Mittlerweile ist der Gästeblock vollständig von Spielfeld, angrenzenden Stehplatzblöcken und dem östlich angrenzenden Trainingsplatz abgezäunt. Dazu gibt es einen separaten Eingang für die Gästefans, der durch die Sicherheitsauflagen des WDFV erforderlich geworden war.

Im Vorfeld der Bundestagswahl 1980 gab es im Stadion am Hünting eine Wahlkampfveranstaltung des bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Kanzlerkandidaten Franz Josef Strauß vor rund 18.000 Zuhörern. Einen Zuschauerrekord gab es 1984, als der FC Bayern München am 3. März 1984 im Viertelfinale des DFB-Pokals zum Hünting reisen musste. Die geschätzte Zuschauerzahl betrug 23.000 Fans. Offiziell wurde die Zahl mit 16.350 bis 16.400 angegeben.[3][4][5] Zudem war das Stadion mehrmals ausgelastet, als der Verein noch in der 2. Fußball-Bundesliga spielte.

Vom 1. Dezember 2015 bis Juli 2019 trug das Stadion den Namen Stölting Arena nach dem Service-Dienstleistungsunternehmen Stölting Service Group. Das gab der 1. FC Bocholt zusammen mit dem Namenssponsor bekannt.[6] Bis zum Sommer 2018 sollte der Bau einer neuen Sitzplatz-Tribüne für 700.000 Euro mit 500 Plätzen umgesetzt werden.[7] Im Juli 2019 wurde das Telekommunikationsunternehmen Gigaset Namenssponsor der Arena. Der Vertrag läuft bis ins Jahr 2023.[8] Die Fertigstellung der Tribüne erfolgte nach zweimonatigem Bau während der Sommerpause im August 2020. Sie umfasst heute 370 Sitzplätze und ist damit kleiner als zuvor geplant, lässt sich aber bei Bedarf beidseitig modular erweitern.[2] Im Zuge des Regionalliga-Aufstiegs sind weitere Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen umgesetzt und geplant worden. So steht bereits seit Sommer 2022 das Gerüst für eine LED-Anzeigetafel auf der nördlichen Stadionseite, selbige fehlt jedoch noch. Aus Perspektive der Haupttribüne rechts hinter dem Tor befindet sich seit Januar 2023 eine digitale Bandenwerbung. Der Spielertunnel wurde im gleichen Monat ebenfalls saniert und enthält innen ein neues Wandgemälde mit einem Porträt von Friedel Elting.

Bocholter Open Air Bearbeiten

Ansonsten füllt nur noch das Bocholter Open-Air-Konzert, das seit 1998 veranstaltet wird, die Sportstätte. In der Vergangenheit traten dort international bekannte Künstler wie Bryan Adams, Joe Cocker, die Simple Minds, Status Quo, Fury in the Slaughterhouse, Carlos Santana oder Deep Purple auf.[9] Auch deutsche Bands wie BAP, Udo Lindenberg, Echt und Wir sind Helden gehörten zum Line-up.

Das für Juli 2010 geplante Konzert mit der Band Silbermond sowie Stefanie Heinzmann wurde aufgrund der großen Nachfrage von den Aasee-Festwiesen in das Stadion verlegt, hier kamen etwa 13.000 Besucher. Das Bocholter Open Air 2011 präsentierte als Hauptacts die deutschen Pop-Bands Juli sowie Ich + Ich. Im Jahr 2013 traten die Rockbands Die Ärzte und Die Toten Hosen auf und sorgten mit jeweils 23.000 Zuhörern für einen Rekordbesuch.[9] Am 3. Juni 2015 gab Herbert Grönemeyer im Stadion ein Konzert vor rund 20.000 Besuchern.[10][11] Beim Open Air 2018 sind Revolverheld als Hauptact und Max Giesinger sowie Johannes Oerding aufgetreten.[10] 2019 füllte die Gruppe Pur das Stadion. Nachdem durch die Corona-Pandemie Großveranstaltungen zwei Jahre lang ausfielen, fand im Juni 2022 wieder ein Open Air statt. Drei DJs, Alle Farben, Felix Jaehn und Robin Schulz, traten dort mit ihren Live-Acts vor rund 16.000 Zuschauern auf, zudem hatte DJ Alex Fietz einen Auftritt als Warm Up und es gab eine zweite, kleinere Bühne auf dem anliegenden Rasenplatz.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stadion am Hünting – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Herzkammer der Schwatten Liebe: FC-Heimstätte heißt wieder „Stadion am Hünting“. 1. FC Bocholt, 30. Juni 2023, abgerufen am 6. Juli 2023.
  2. a b c Die "Gigaset Arena am Hünting" – Heimat des 1. FC Bocholt. In: 1fcbocholt.de. 1. FC Bocholt, abgerufen am 10. Februar 2023.
  3. DFB-Pokal – Spielinfo. In: kicker.de. Olympia-Verlag, abgerufen am 10. Februar 2023.
  4. DFB-Pokal 1983/1984 – Viertelfinale – 1. FC Bocholt – Bayern München 1:2. In: weltfussball.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  5. DFB-Pokal 1983/1984 – Viertelfinale – Sa., 03.03.1984 – 14:30 Uhr. In: fussballdaten.de. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  6. Stadion wird zur Stölting Arena (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  7. Neue Tribüne für das Stadion am Hünting (Memento vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)
  8. 1. FC spielt ab sofort in der "Gigaset Arena" (Memento vom 1. August 2019 im Internet Archive)
  9. a b Veranstaltungsmanagement. In: bocholt.de. Stadt Bocholt, abgerufen am 10. Februar 2023.
  10. a b Sebastian Latzel: Revolverheld kommen ins Stadion Hünting. In: rp-online.de. Rheinische Post, 13. Januar 2018, abgerufen am 10. Februar 2023.
  11. Konzertliste des Stadion „Am Hünting“. In: setlist.fm. Abgerufen am 10. Februar 2023 (englisch).