Birgitta Wolff

deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin

Birgitta Wolff (* 14. Juli 1965 in Münster[1]) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin (CDU). Sie war vom 1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2020 Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seit 1. September 2022 ist sie Rektorin der Bergischen Universität Wuppertal.

Birgitta Wolff (2015)

Leben Bearbeiten

Wolff absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Anschließend studierte sie Wirtschaftswissenschaft und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke. Sie promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und war anschließend als J.F. Kennedy Fellow am Center for European Studies der Harvard University. Nach ihrer Habilitation in München unterrichtete sie von 1999 bis 2000 an der School of Foreign Service der Georgetown University in Washington, D.C. 2000 übernahm sie den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg. 2002 verbrachte sie ein Sabbatical an der Stanford Graduate School of Management. Von 2008 bis Mai 2010 war sie auch Dekanin der Fakultät für Wirtschaft und Management der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg.[2]

Rufe aus Münster, Wien, Bremen und Aachen lehnte sie ab und blieb in Magdeburg. Gastprofessuren hatte sie in der Ukraine, in Brasilien und der Volksrepublik China. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Personalökonomie, Unternehmensorganisation, international vergleichende Studien und Hochschulmanagement.[3]

Am 1. Juni 2010 trat sie als Nachfolgerin von Jan-Hendrik Olbertz das Amt der Kultusministerin des Landes Sachsen-Anhalts im Kabinett Böhmer II an.[4] Am 19. April 2011 wurde Wolff im Kabinett Haseloff I Landesministerin für Wissenschaft und Wirtschaft, jedoch am 19. April 2013 infolge eines „gestörten Vertrauensverhältnisses“ anlässlich geplanter Kürzungen bei den Hochschulen des Landes durch Ministerpräsident Reiner Haseloff entlassen.[5][6][7] Daraufhin ging sie zurück an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Am 15. Juli 2014 wurde sie als Nachfolgerin von Werner Müller-Esterl zur Präsidentin der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, mit Amtsantritt zum 1. Januar 2015, gewählt.[8] Ihre Amtszeit als Präsidentin lief zum 31. Dezember 2020 ab; nachdem sie nach dem zweiten Wahlgang ihre Kandidatur zurückgezogen hatte, wurde ihr Nachfolger Enrico Schleiff im 3. Wahlgang mit 18 von 34 Stimmen gewählt.[9][10]

Wolff war von Dezember 2018 bis November 2020 Vizepräsidentin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs, Transfer und Kooperation der Hochschulrektorenkonferenz.[11] Seit 2020 ist sie stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SprinD)[12] sowie seit 2021 Vorsitzende des Verwaltungsrates des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen.[13] Sie sitzt außerdem im ZDF-Verwaltungsrat[14] sowie in den Kuratorien der Fazit-Stiftung[15] und Volkswagenstiftung[16] und ist Mitglied weiterer Gremien.

Die Hochschulversammlung der Bergischen Universität Wuppertal wählte sie am 27. Oktober 2021 mit großer Mehrheit als Nachfolgerin von Lambert T. Koch zur Rektorin der Universität mit Amtsantritt zum 1. September 2022.[17][18]

Auszeichnungen Bearbeiten

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Die digital unterstützte Präsenzuniversität (mit S. Dinkelaker & V. Trofimow). In: Frenz, W. (Hg.) Handbuch Industrie 4.0: Recht, Technik, Gesellschaft. Springer, Berlin, Heidelberg, 2020. ISBN 978-3-662-58473-6
  • Organisation durch Verträge. Koordination und Motivation in Unternehmen. Gabler. Wiesbaden. 1995. Zugl. München, Univ., Diss., 1994. ISBN 3-8244-6208-7
  • Anreizkompatible Reorganisation von Unternehmen. Schäffer-Poeschel. Stuttgart. 1999. Zugl.: München, Univ., Habil.-Schr., 1998. ISBN 3-7910-1473-0

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Uni-Professorin Birgitta Wolff wird Kultusministerin Pressemeldung der dpa vom 1. Mai 2010
  2. Die Bergische Universität wählt erste Frau an ihre Spitze Bergische Universität Wuppertal, 27. Oktober 2021.
  3. Birgitta Wolff Vita im Gabler Wirtschaftslexikon
  4. Wolff als neue Kultusministerin vereidigt auf mz-web.de
  5. Sachsen-Anhalt: Haseloff entlässt Ministerin Wolff per Anruf Mitteldeutsche Zeitung, 20. April 2013, abgerufen am 18. Mai 2022.
  6. Ruck, zuck, FAZ, 23. April 2013, abgerufen am 18. Mai 2022.
  7. Ministerpräsident Haseloff trifft Personalentscheidung Pressemitteilung Sachsen-Anhalt, 19. April 2013, abgerufen am 18. Mai 2022.
  8. Goethe-Universität wählt neue Präsidentin. Johann Wolfgang Goethe-Universität, 14. Juli 2014, archiviert vom Original am 11. September 2014; abgerufen am 11. September 2014.
  9. Uni Frankfurt abgerufen am 8. Juli 2020
  10. Enrico Schleiff folgt auf Birgitta Wolff (Memento des Originals vom 12. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hessenschau.de, dpa/lhe/hr-iNFO 8. Juli 2020, 18:00 Uhr
  11. Goethe-Universität Frankfurt, 6. November 2018.
  12. Bundesagentur für Sprunginnovationen, 22. September 2020.
  13. RWI@1@2Vorlage:Toter Link/www.research-news.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 22. Juni 2021.
  14. ZDF-Verwaltungsrat, 16. März 2022.
  15. Fazit-Stiftung – Kuratorium, abgerufen am 5. Oktober 2021.
  16. Volkswagenstiftung Kuratorium Volkswagenstiftung, 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  17. Birgitta Wolff ist die erste Frau an der Spitze der Universität Wuppertal. In: Westdeutsche Zeitung. 28. Oktober 2021, abgerufen am 29. Oktober 2021.
  18. Die Bergische Universität wählt erste Frau an ihre Spitze Bergische Universität Wuppertal, 27. Oktober 2021.
  19. DHV-Ministerranking: Birgitta Wolff ist "Wissenschaftsministerin des Jahres" Deutsches Verbände Forum, 16. März 2011, abgerufen am 18. Mai 2022.
  20. Aktuelle Pressemitteilung Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft Sachsen-Anhalt, 23. Februar 2012, abgerufen am 18. Mai 2022.