Simon Baruch (* 29. Juli 1840 in Schwersenz, heute Swarzędz, Polen; † 3. Juni 1921 in New York) war Arzt und ein Pionier der Hydrotherapie in den Vereinigten Staaten.

Familie Bearbeiten

Baruch wurde als erstes von neun Kindern von Bernhard Baruch und dessen Frau Theresa Grün geboren. Er hatte drei Brüder und fünf Schwestern. Seine Familie stammte ursprünglich aus Preussen. Sein Vater Bernhard, über dessen beruflichen Werdegang nichts bekannt ist, war sehr belesen und beherrschte mehrere Sprachen. Während seiner Zeit bei der Armee lernte Baruch die zehn Jahre jüngere Belle Wolfe, Tochter eines Plantagenfarmers aus Fairfield County, kennen. 1866 gab das Paar seine Verlobung bekannt und heiratete im November des folgenden Jahres in New York City. Aus der Ehe gingen vier Söhne hervor, darunter der Finanzier und Börsenspekulant Bernard Baruch.

Ausbildung Bearbeiten

Seine schulische Ausbildung erhielt Baruch am Königlichen Friedrich-Wilhelms-Gymnasium in Posen. Schon mit sechs oder sieben Jahren besuchte er dort die Vorschule. 1855 verließ er die Schule ohne Abschluss um dem preussischen Militärdienst zu entgehen. Mit 15 Jahren übersiedelte er in die Vereinigten Staaten. 1855 oder 1859 ließ er sich in Camden, South Carolina nieder. Dort absolvierte er bei Dr. Thomas J. Workman, einem Absolventen der University of Pennsylvania, seine praktische Ausbildung zum Arzt. Während der 15-monatigen Ausbildung erlernte Barauch neben den Grundlagen der Medizin auch die englische Sprache. In dieser Zeit lebte er bei den Gebrüdern Baum, die wie Barauch aus Schwersenz stammten und den Kolonialwarenladen in Camden führten. Durch deren finanzielle Unterstützung konnte Baruch im Herbst 1860 sein Medizinstudium am Medical College of South Carolina aufnehmen. Dort hörte er unter anderem Vorlesungen in Anatomie, Chemie, Physiologie, Materia medica und Chirurgie. Zu seinen Lehrern zählten St. Julien Ravenel, Charles Upham Shepard und John Edwards Holbrook. Am 12. April 1861, als mit dem Angriff auf Fort Sumter der Sezessionskrieg begann, befand sich Baruch in Camden. Da das Medical College of South Carolina mit Kriegsbeginn den Lehrbetrieb einstellte, wechselte er an das Medical College of Virginia in Richmond. Dort setzte er sein Studium im Oktober 1861 fort. Am 6. März 1862 wurde Baruch schließlich der Abschluss als Doktor der Medizin verliehen.

Beruflicher Werdegang Bearbeiten

Dienst in der Confederate States Army Bearbeiten

Unmittelbar nach Abschluss seines Studiums unterzog sich Baruch der Eignungsprüfung der Confederate States Army und nahm am 4. April 1862 den Dienst als Assistenzarzt auf. Als solcher wurde er zunächst dem Third South Carolina Infantry Battalion zugeordnet und tat im Rikersville Hospital in Charleston Dienst. Dort war er war er vor allem mit dem Verfassen von Berichten und Statistiken beschäftigt. Am 21. April 1862 wurde er schließlich zur Army of Northern Virginia versetzt, wo er unter Joseph Brevard Kershaw diente. In dieser Stellung nahm Baruch unter anderem an der Zweiten Schlacht am Bull Run teil. Bei einer Schlacht um Boonsboro in Maryland geriet Baruch in Kriegsgefangenschaft, aus der er nach zwei Monaten wieder entlassen wurde. Zunächst hielt er sich dann mit einem Kollegen in Baltimore auf und kehrte dann über Fort Monroe zu seiner Einheit zurück um ab dem 13. Dezember 1862 an der Schlacht von Fredericksburg teilzunehmen. Im Winter 1862/63 kehrte er kurz nach Camden zurück um seinen Bruder und die Familie Baum zu besuchen. Während dieses Aufenthalts lernte er Belle Wolfe, seine spätere Frau kennen. Nachdem er wieder nach Fredericksburg zurückgekehrt war, nahm seine Einheit an der Schlacht bei Chancellorsville teil. Bei der Behandlung der zahlreichen Verletzten zog sich Baruch eine Verletzung am rechten Auge zu, die ihn beinahe erblinden ließ. Trotz allem marschierte er mit seiner Einheit Richtung Norden. Am Abend des 1. Juli 1863 trafen die Männer in Gettysburg ein und schlossen sich Robert E. Lee an um an der Schlacht von Gettysburg teilzunehmen. Baruch war für die Einrichtung und Leitung des Divisionslazaretts in der Black Horse Tavern zuständig. Dort behandelte er neben den eigenen Männern auch zahlreiche Verwundete der Unionstruppen. Am 4. Juli 1863 wurde Baruch erneut gefangen genommen. Nach sechs Wochen bei Gettysburg, in denen Baruch weiterhin Verwundete behandelte und Kontakte mit Ärzten der Union knüpfte, wurde er nach Fort McHenry im Hafen von Baltimore verlegt. Entgegen seiner ersten Gefangennahme fand dort kein Gefangenenaustausch statt. Dieser wurde erst im Herbst 1863 vollzogen. Baruch und seine Mithäftlinge wurden nach ihrer Freilassung nach Richmond gebracht. Dort gehörte Baruch zu einer Kommission, die die Haftbedingungen im Libby-Gefängnis überprüfte. Am 6. Dezember 1863 trat er den Dienst im Krankenhaus von Newnan in Georgia an, wo er bis zum Frühjahr 1864 blieb. Dann schloss er sich wieder der Army of Northern Virginia an. Während der Schlacht bei Spotsylvania Court House behandelte er mehrere durch Bajonette hervorgerufene Brustverletzungen, was ihn zu seiner ersten grundlegenden medizinischen Veröffentlichung anregte. Am 18. Juli 1864 wurde Baruch vom Assistenz- zum Arzt befördert und dem Thirteenth Mississippi Infantry Regiment zugewiesen. Im Herbst 1864 verschlimmerte sich die Verletzung an seinem Auge zusehens und Anfang Oktober 1864 wurde er mit wegen aktuten Durchfalls in das Krankenhaus von Richmond eingeliefert. Während er sich von der Durchfallerkrankung wieder vollständig erholte, blieben die Probleme mit seinem Auge bestehen. Aufgrund dieser wurde er Ende Dezember 1864 für einen Monat von Dienst befreit, reiste nach Camden und kehrte erst im Februar 1865 in den Dienst zurück. Er beantragte, vom Frontdienst befreit und in eines der Krankenhäuser versetzt zu werden. Die Versetzung wurde bewilligt und Baruch nahm den Dienst im Krankenhaus von Goldsboro, North Carolina auf. Dort blieb er aber nur kurze Zeit, bevor das Krankenhaus aufgelöst wurde und die Angestellten und Patienten vor den heranrückenden Unionstruppen fliehen mussten. Wenige Tage später trafen sie in Thomasville ein, wo Baruch ein neues Krankenhaus aufbauen sollte. Während seiner Arbeit dort erkrankte er an Typhus und war bis Kriegsende dienstunfähig.

Tätigkeit als Arzt in Camden (1865 - 1880) Bearbeiten

Nach seiner Entlassung aus der Armee kehrte Baruch zunächst nach Camden zurück. Dort wollte er sich als Arzt niederlassen, bemerkte aber bald, dass sich wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage dort kein Geld würde verdienen lassen. Zudem fehlte es ihm an Fortbildungsmöglichkeiten. Deshalb begab er sich im Herbst 1865 nach New York City. Dort fand er eine unbezahlte Stellung in einer Apotheke im Stadtteil Hell’s Kitchen. Neben seiner Arbeit bildete er sich vor allem zu Fragen der Inneren Medizin weiter. Zudem stand er in regem Kontakt zu berühmten Ärzten seiner Zeit wie etwa Alfred Lebbeus Loomis, Erasmus Darwin Hudson und Austin Flint. Nachdem seine Geldreserven aufgebraucht waren, er aber keine bezahlte Stellung finden konnte, kehrte Baruch nach Camden zurück und eröffnete am 30. April 1866 eine Arztpraxis. Zu seinen Patienten zählten hauptsächlich ehemalige Sklaven. Da diese über wenig Geld verfügten, waren sie selten in der Lage für die Behandlung zu bezahlen. Nur dadurch, dass Baruch die Bezahlung in Naturalien aktzeptierte, konnte er das Auskommen seiner Familie sichern. Neben seiner Tätigkeit als Landarzt beschäftigte er sich auch mit der Entwicklung neuer Medikamente und verfolgte die Entwicklung medizinischer Geräte. So versuchte er, wenn auch erfolglos, ein Ersatzmedikament für Chinin in der Behandlung von Malaria zu entwickeln, setzte sich mit der Behandlung von Atemwegserkrankungen durch Inhalation auseinander und erfand einen speziellen Streckverband. Neben seiner Tätigkeit als Arzt war er auch als Experte für eine große Versicherung tätig. Mit der Zeit gelang es Baruch so, ein relativ hohes Einkommen zu erwirtschaften. Mit den finanziellen Mitteln aus seiner Tätigkeit als Arzt kaufte er mehrere Immobilien und Grundstücke in und um Camden und baute einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb auf, wo er - hauptsächlich zu Forschungszwecken - Gemüse und Heilpflanzen anbaute. Trotz des finanziellen Erfolgs und seinem steigenden fachlichen Ansehen in South Carolina entschied er sich Ende 1880 mit seiner Familie nach New York City überzusiedeln.

Wirken in New York City (1881 - 1921) Bearbeiten

Die Gründe, warum Baruch seine Familie Anfang 1881 nach New York City brachte sind unklar. Am Wahrscheinlichsten ist, dass er die Chancen, sich am wissenschaftlichen und therapeutischen Fortschritt beteiligen zu können, in einer Großstadt wie New York wesentlich höher einschätzte als im ländlich geprägten Süden der Vereinigten Staaten. Nachdem er seine Familie in einer Pension untergebracht hatte besuchte er in einem Krankenhaus verschiedene Kurse. So bildete er sich etwa in Neurologie, Augenheilkunde und Chirurgie fort. Dabei lernte er unter anderem Édouard Séguin und Charles McBurney kennen. Bereits kurz nach seiner Ankunft in New York erkrankte Baruch so schwer, dass er darüber nachdachte wieder nach South Carolina zurückzukehren. Was zunächst als unheilbares Herzleiden diagnostiziert wurde, stellte sich wenig später als Verdauungsstörung heraus. Aufgrund einer Empfehlung des Sohnes von Willard Parker bekam Baruch eine Stelle als Hals-Nasen-Ohren-Arzt an einer Poliklinik in Brooklyn. Dort erhielt er zwar keine Bezahlung, hoffte aber so Patienten für eine eigene Praxis gewinnen zu können. Im Frühjahr 1881 übernahm er daneben die Vertretung für einen Kollegen in Washington Heights und konnte so Kontakte zu reichen Patienten knüpfen. Im selben Jahr übernahm er auch Untersuchungen in verschiedenen Waisenhäusern der Stadt. Bei der Gründung des Medical Polyclinic of the North Eastern Dispensary 1882 bekleidete Baruch dort den Posten des Leiters der HNO-Abteilung. Daneben übernahm er die Stelle eines Assistenzarzts an einer auf Frauenheilkunde spezialisierten Klinik. Als die Stelle des Leiters dieser Klinik frei wurde, bewarb sich Baruch Ende 1882 erfolgreich um den Posten. Durch seine Arbeit und zahlreiche Veröffentlichungen in Fachzeitschriften erarbeitete er sich einen sehr guten Ruf. Aufgrund dessen wurde er bei der Eröffnung des Montefiore Medical Center am 26. Oktober 1884 zum Oberarzt bestellt und übernahm im April des folgenden Jahres sogar die Leitung des Krankenhauses. Auch mit seiner Privatpraxis trat er nach und nach in die öffentliche Wahrnehmung. So führte der Chirurg Henry Burton Sands im Dezember 1887 an einem von Baruchs Patienten die erste erfolgreiche Laparotomie nach einer Blinddarmentzündung durch. Während Baruchs Beteiligung an dieser Operation unklar ist, war er durch seine Diagnose wesentlich an der Heilung des Pianisten Józef Hofmann beteiligt. Die mangelhafte Hygiene bewog Baruch dazu, sich für die Errichtung von öffentlichen Badeanstalten in New York einzusetzen. Zunächst verfasste er Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften in denen er den medizinischen Vorteil solcher Badeanstalten erörterte. Zu Beginn seiner Arbeit sah er sich großer Skepsis sowohl in Fachkreisen als auch in der Bevölkerung ausgesetzt. Während Ärzte den medizinischen Nutzen solcher Einrichtungen bezweifelten, sahen sich viele Bewohner durch die Errichtung von Badehäusern bevormundet. Erste Erfolge erzielte Baruch, als er im New Yorker Heim für Jugendliche, wo eer für die medizinische Betreuung von mehr als 1.000 Kindern und Jugendlichen zuständig war, Duschen einbauen ließ. 1890 reiste er mit seinem Sohn Bernard nach Europa und besuchte dort unter anderem das Wiener Zentralbad. Nach seiner Rückkehr setzte er sich gemeinsam mit der Association for Improving the Condition of the Poor (AICP) für die Instalation von Bademöglichkeiten in Schulen ein. Mit dem Eintritt William Gaston Hamiltons in die AICP sah sich Baruch immer weiter an den Rand der inzwischen populär gewordenen Bäderbewegung gedrängt. So kam es schließlich zum Bruch mit der Organisation und Baruch setzte seine Kampagne für öffentliche Bäder unabhängig von der ACIP fort. Bei dem Bürgermeister der Stadt Hugh J. Grant stieß er jedoch erheblichen Widerstand. Deshalb setzte er sich für ein Gesetz auf bundesstaatlicher Ebene ein. Auch hiergegen setzte sich die Stadtverwaltung von New York City jedoch vehement ein, sodass das Gesetz scheiterte. Nach seiner Niederlage wandte sich Baruch kurzfristig von der Bäderbewegung ab und veröffentlichte vor allem Artikel zur Hydrotherapie. Ende 1892 beriet er dann sehr erfolgreich die Stadt Chicago bei der Errichtung öffentlicher Badeanstalten. Dieser Erfolg und das weiter zunehmende öffentliche Interesse führten im April 1893 schließlich zur Verabschiedung eines Gesetzes, das die Errichtung von öffentlichen Badeanstalten in Städten mit über 50.000 Einwohnern zwingend vorschrieb. Die Umsetzung dieser Vorgabe erfolgte in New York City allerdings sehr schleppend. Nachdem sich Baruch in einem großen Leitartikel in der Zeitschrift Medical Record veröffentlichte, in dem er die Untätigkeit der Stadtverwaltung verurteilte sagte ihm der Bürgermeister der Stadt den Bau einer Badeanstalt in der Rivington Street zu. Es dauerte allerdings noch bis zum 23. März 1901 bis dort die erste Badeanstalt im Stadtgebiet von New York City eröffnet wurde. Bis 1905 wurde das Angebot auf weitere Stadtteile ausgeweitet. Neben seinem Interessa an der Bäderbewegung engagierte sich Baruch auch mehr und mehr in der Hydrotherapie. Neben der Veröffentlichung zahlreicher Fachartikel zu diesem Thema brachte er sie auch in der Praxis in vielfacher Weise zum Einsatz. So behandelte er etwa viele an Neurasthenie und anderen psychosomatischen Erkrankungen leidende Patienten mit Bädern und Duschen. Auch setzte er die Hydrotherapie ergänzend zu den von Robert Koch entdeckten Behandlungsmethoden von Tuberkulose ein. Nachdem Baruch schon als Professor für Hydrotherapie an der New York Post-Graduate Medical School and Hospital Absolventen des Medizinstudiums unterrichtet hatte, berief ihn das Columbia College of Physicians and Surgeons 1907 auf eine Professur für Hydrotherapie. Diese war zunächst auf drei Jahre befristet. In seinen Vorlesungen stellte er die Einsatzmöglichkeiten der Hydrotherapie bei verschiedenen Krankheiten vor. Nachdem die Professur 1910 um weitere drei Jahre verlängert worden war, gab Baruch sie 1913 auf. Als Grund hierfür gab er neben der Abstufung seines Unterrichtsfach vom Pflicht- zum Wahlfach das mangelde Interesse der Studenten und die fehlende Anerkennung im Kollegenkreis an. Nachdem Baruch 1916 einen Herzinfarkt erlitten hatte, arbeitete er weniger und verbrachte mehr Zeit zuhause. Da seine Frau gesellschaftlich viel engagiert und oft unterwegs war und auch seine Söhne sehr erfolgreich und damit sehr beschäftigt waren, vereinsamte er in den letzten Jahren seines Lebens zunehmend. Am Mittag des 3 Juni 1921 verstarb Baruch an den Folgen eines weiteren Herzinfarkts in seinem Haus in New York City. Zwei Tage später wurde er eingeäschert.

Hinterlassenschaften Bearbeiten

In Manhattan sind eine Mittelschule[1] und eine Grünfläche[2] nach Simon Baruch benannt.

Vereinigungen Bearbeiten

Arbeit in der South Carolina Medical Association Bearbeiten

Baruch war aktiv an der Neugründung der South Carolina Medical Association nach dem Bürgerkrieg beteiligt. So arbeitete er am Entwurf der Satzung dieser Vereinigung mit und wurde auf der Gründungsversammlung zu einem von drei Vizepräsidenten gewählt. 1873 leitete er die Mitgliederversammlung. Bis zu seinem Umzug nach New York City war Baruch in dieser Vereinigung sehr aktiv, verpasste kaum eine der jährlich stattfindenden Versammlungen und gehörte dort zahlreichen Kommitees an. Aus seinem Engagement in der South Carolina Medical Association folgte, nachdem der Vereinigung 1879 die entsprechenden Zuständigkeiten übertragen worden waren, auch die Tätigkeit im South Carolina State Board of Health. Hier war Baruch für die Umsetzung und Überwachung von Maßnahmen zur Volksgesundheit in den Bezirken Kershaw County, Fairfield County, Lancaster County, York County und Union County zuständig. Als Mitglied des Kommitees zur Bekämpfung von Epedemien arbeitete er einen Plan zur umfassenden Impfung der Einwohner South Carolinas gegen Pocken aus.

Mitgliedschaft in sonstigen Vereinigungen Bearbeiten

Neben seiner Mitgliedschaft in der South Carolina Medical Association gehörte Baruch auch zu den Gründungsmitgliedern der Kershaw District Medical Association. Daneben engagierte er sich ab 1877 in der Camden Hebrew Benevolent Association, die das jüdische Leben in der Gemeinde förderte. Im Rahmen dessen spendete Baruch nicht nur die Umzäunung des neuen jüdischen Friedhofs der Stadt sondern stellte sein Wohnhaus auch für Feiern zum Neujahrsfest und Jom Kippur zur Verfügung. Nach dem Umzug nach New York City wurde Baruch am 5. November 1885 zum Fellow der renomierten New York Academy of Medicine ernannt.

Auszeichnungen Bearbeiten

1900 wurde Baruch für seinen Einsatz in der Bäderbewegung auf der Pariser Weltausstellung die Silbermedaille verliehen.

Werk Bearbeiten

Während seiner zweiten Gefangenschaft verfasste Baruch das Buch Two penetrating wounds of the chest, das bis zum Ersten Weltkrieg als Standardwerk der Wehrmedizin galt. In seiner Zeit als Landarzt in Camden verfasste er mehrere Artikel für Fachzeitschriften, die sich mit Unterleibskrankheiten bei Frauen auseinandersetzten und in denen er einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit solcher Krankheiten und den Lebensbedingungen der Betroffenen herstellte. Im Zusammenhang mit seiner Arbeit in der Hydrotherapie veröffentlichte er das Buch The Uses of Water in Modern Medicine, welches in der Fachwelt auf ein geteiltes Echo stieß. Dahingegen war sein zweites Buch zu diesem Thema The Principles and Practice of Hydrotherapy: A Guide to the Application of Water in Disease for Students and Practitioners of Medicine ein großer Erfolg. Es erschien 1898 in New York City und ist das erste Lehrbuch, das die Hydrotherapie systematisch zu erfassen versucht. 1900 erschien eine Auflage in London. Die dritte 1908 erschienene Auflage wurde ins Französische übersetzt. Zwischen 1912 und 1916 war Baruch als Korrespondent für medizinische Fragen bei der New York Sun tätig. Dort verfasste er zahlreiche Leitartikel zu unterschiedlichsten medizinischen Themen.

Literatur Bearbeiten

  • Patricia Spain Ward: Simon Baruch: Rebel in the Ranks of Medicine, 1840-1921 (= History of American Science and Technology Series). University of Alabama Press, Tuscaloosa 1994, ISBN 0-8173-0589-0.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. A SHORT HISTORY OF SIMON BARUCH MIDDLE SCHOOL auf schools.nyc.gov, abgerufen am 28. Juni 2015
  2. Baruch Playground auf nycgovparks.org, abgerufen am 28. Juni 2015

Weblinks Bearbeiten

{{SORTIERUNG:Baruch, Simon}} [[Kategorie:Mediziner (19. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Geboren 1840]] [[Kategorie:Gestorben 1921]] [[Kategorie:Mann]]