Benutzer:Richard Guthaus/Xing-Ueberarbeitung

XING AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000XNG8888
Gründung 2003
Sitz Hamburg, Deutschland
Leitung
  • Neil Sunderland (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 488 (31. März 2012)[1]
Umsatz 66,2 Mio. (2011)
Website xing.com

XING (bis Ende 2006: openBC; Kurzform für Open Business Club) ist eine Online-Plattform, in der Mitglieder vorrangig ihre beruflichen - aber auch privaten - Kontakte zu anderen Personen verwalten und neue Kontakte finden können. Einzelne Nutzer und Unternehmen können auf der Plattform ein Profil anlegen, Stellen ausschreiben und suchen, sich an Diskussionen in Fachgruppen beteiligen sowie Veranstaltungen organisieren. Betreiber der Plattform ist die XING AG, deren Aktien seit Dezember 2006 an der Börse und seit September 2011 im TecDAX notiert sind.

XING ist eines von verschiedenen webbasierten sozialen Netzwerken. Eine der grundlegenden Kernfunktionen ist das Sichtbarmachen des Kontaktnetzes: Beispielsweise kann ein Benutzer sehen, "über wie viele Ecken" – also über welche anderen Mitglieder – er jemanden kennt. Dabei wird das sogenannte Kleine-Welt-Phänomen sichtbar. Daneben bietet die Plattform zahlreiche Community-Funktionen wie: Neuigkeiten mit Kontakten teilen und Jobs oder Links empfehlen, Suche nach Personen, Interessengebieten und Themen, Unternehmensseiten, die interaktive Funktionen zum Austausch mit Zielgruppen enthalten sowie rund 55.000 Gruppen zu unterschiedlichen Interessengebieten.

Unternehmen Bearbeiten

Kennzahlen
Jahr Umsatz in Mio. € Mitarbeiter
2008 35,3 174
2009 45,1 265
2010 54,3 306
2011 66,2 456

XING wurde 2003 unter dem Namen OpenBC (Open Business Club) durch Lars Hinrichs gegründet und zählte laut Geschäftsbericht Ende des zweiten Quartals 2012 12,39 Millionen Benutzer, davon 793.000 mit einer kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft.[2] 5,71 Millionen Mitglieder stammten am 30. Juni 2012 aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH), davon 767.000 zahlende Mitglieder.

Die Plattform wird von der Hamburger XING AG betrieben (bis 9. Juli 2007 unter dem Namen OPEN Business Club AG). Im November 2009 gab das Medienhaus Hubert Burda Media bekannt, über sein Tochterunternehmen Burda Digital insgesamt 1.323.041 Aktien von der Cinco Capital GmbH erworben zu haben. Geschäftsführer der Cinco Capital GmbH ist Lars Hinrichs. Burda erwarb damit 25,1 % der Aktien von XING und wurde Hauptaktionär.[3][4] Zum 10. August 2012 hielt die Burda Digital GmbH 29,51 % der XING-Aktien.[5]

Im Dezember 2010 wurde bekannt, dass XING den Münchner Online-Ticketing-Anbieter amiando zum Gesamtpreis von 10,35 Millionen Euro mit Wirkung zum 1. Januar 2011 gekauft hat.[6] XING-Mitglieder können die amiando-Dienstleistungen für Online-Veranstaltungen nun auch direkt über XING nutzen, also Event-Tickets anbieten und verkaufen.

Im Geschäftsjahr 2011 erzielte XING Umsatzerlöse von 66,2 Millionen Euro und lag damit 22 % über dem Umsatz des Geschäftsjahres 2010. Der derzeitige Vorstandsvorsitzende ist Stefan Groß-Selbeck. Seit dem 15. August 2012 ist sein Nachfolger Thomas Vollmoeller im Vorstand der XING AG. [7] Die Aktien werden seit dem 7. Dezember 2006 an der Börse gehandelt,[8] seit September 2011 sind sie im TecDAX gelistet.

Funktionsweise Bearbeiten

Angemeldete Benutzer können sowohl berufliche als auch private Daten in ein Profil eintragen. Studium, Ausbildung und beruflicher Werdegang werden ähnlich wie im Lebenslauf in tabellarischer Form dargestellt. Eingescannte Zeugnisse und Referenzen stützen die Eintragungen. Außerdem können Nutzer ein Profilbild, ihre Interessen und individuelle Angaben über sich auf der "Über-mich-Seite" eintragen. Eine Verpflichtung zum vollständigen Ausfüllen des Profils mit allen Feldern besteht jedoch nicht. Anhand dieser Informationen können Kontaktwünsche als Gesuche und Angebote formuliert werden. Zur Kontaktaufnahme ist es notwendig, dass ein Kontaktwunsch von der Gegenseite bestätigt wird. Der Benutzer entscheidet selbst in jedem Fall, wer welche Informationen (z. B. Rufnummer, E-Mail-Adresse oder Geburtsdatum) aus seinem Profil zu sehen bekommt.

Die Mitgliedschaft bedingt eine Registrierung. Die kostenlose (Basis-) Mitgliedschaft hat im Gegensatz zur kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft eingeschränkte Funktionalitäten. Beispielsweise steht die Suchfunktion nur Premium-Mitgliedern vollständig zur Verfügung.

Die Kündigung der kostenlosen XING-Mitgliedschaft ist nach den Allgemeinen Geschäftsbedingungen jederzeit möglich. Sie ist gegenüber XING zu erklären; dazu kann das Kontaktformular des Supports verwendet werden. Das Konto wird mit allen eingegebenen Daten vollständig gelöscht.

Benutzerfunktionen Bearbeiten

Die Benutzerschnittstelle von XING ist mehrsprachig und berücksichtigt in der Suchfunktion Mitglieder mit gemeinsam gesprochenen Sprachen. Zurzeit werden folgende Systemsprachen unterstützt: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch, Schwedisch, Finnisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch, Russisch, Polnisch, Ungarisch und Türkisch.

Neben der datenbankorientierten Kontaktpflege bietet XING öffentliche Veranstaltungskalender, die dem Benutzer thematisch und regional aufbereitet dargestellt werden. Darüber hinaus kann die Terminfunktion auch zur Organisation privater Termine genutzt werden.

Das Angebot umfasst außerdem 46.868 Diskussionsforen (Stand: 31. Oktober 2011)[9], die teils öffentlich, teils nur für einen bestimmten Kreis von Benutzern zugänglich sind. Dazu zählen auch geschlossene Benutzergruppen mit erweiterten Funktionen für Organisationen und Firmen.

Ergänzend zum Online-Angebot gibt es zahlreiche Regionalgruppen, die lokale Treffen veranstalten, auf denen persönliche Kontakte geknüpft werden können. So veranstalteten Mitglieder im Jahr 2010 mehr als 180.000 Events.

XING hat aktuell 212 regionale Ambassadoren in 46 Ländern (Stand: 16. Mai 2012), die eine herausgehobene Stellung auf der Plattform einnehmen und als aktive Moderatoren jeweils ihre regionale XING-Gruppe betreuen und regelmäßig offizielle XING-Events in ihrer Region veranstalten. Eine besondere Stellung haben darüber hinaus Xpert Ambassadoren (87 in D-A-CH), die eine branchenspezifische XING-Gruppe moderieren. Diese Personen müssen explizit über Fachwissen verfügen und in ihrem Bereich anerkannt sein. Auch sie veranstalten offizielle XING-Events für ihre Branche.

Jeder angemeldete Benutzer von XING hat auch ein eigenes Postfach. Dieses ist allerdings nur über das XING-Portal zugänglich. Nutzer können auch direkt Funktionen der Instant-Messaging- und VoIP-Software Skype aufrufen.

Seit dem 12. Oktober 2007 bietet XING außerdem (bis März 2009 unter dem Label Marketplace) eine Jobbörse an. Mitglieder der Plattform können dort sowohl selbst Stellenangebote einstellen als auch nach freien Stellen suchen. Dabei setzt XING als eine der ersten deutschen Jobbörsen auf ein Pay-per-Click-Abrechnungsverfahren. Die Kosten von Stellenanzeigen werden nicht nach Pauschalen berechnet, sondern danach, wie häufig sie von anderen Nutzern aufgerufen wurden. Zwischenzeitlich hat XING alternativ auch das branchenübliche Festpreismodell eingeführt.

Die Anmeldung und Nutzung der Grundfunktionen ist kostenlos. Zahlende Mitglieder erhalten unter anderem erweiterte Such- und Statistik-Funktionen; z.B. kann eingesehen werden, welche anderen Mitglieder die eigene Kontaktseite aufgerufen haben und welche der eigenen Kontakte innerhalb der letzten zwei Monate eine Änderung ihrer beruflichen Position vorgenommen haben. Bis zur Überarbeitung der Plattform am 15. September 2010 konnten nur Premium-Mitglieder Nachrichten an andere XING-Mitglieder versenden, während Basis-Mitglieder nur auf Nachrichten antworten konnten. Inzwischen können Basis-Mitglieder innerhalb ihres Kontaktnetzwerkes die Nachrichtenfunktion in vollem Umfang nutzen. Bereits seit April 2010 können Basis-Mitglieder auch eine Statusmeldung auf ihrem Profil anzeigen lassen. Premium-Profile sind werbefrei.

Zielgruppe dieser Plattform sozialer Software sind berufstätige Personen, die ihr Kontaktnetzwerk (Partner, Kunden, Freunde, Interessenten, Ex-Kollegen, Ex-Kommilitonen usw.) online pflegen. Um Mitglied zu werden, müssen Internetnutzer das 18. Lebensjahr vollendet haben.

Aussprache des Namens Bearbeiten

Die Bezeichnung „XING“ wurde aus Gründen der Internationalisierung gewählt.[10] Der alte Name openBC enthält das englische Kürzel für „vor Christus“, das - so wurde in Foren vermutet - im Englischen für Verwirrung sorgte.[11] Der neue Name XING bedeutet auf Chinesisches funktioniert“, „es klappt“ (chinesisch , Pinyin xíng[ɕiŋ˧˥]). Im Englischen steht er als Abkürzung für Crossing, also Kreuzung, was als Begegnung von Geschäftskontakten gesehen werden kann.[12] In einem Interview erklärte der openBC-Gründer Lars Hinrichs, die Aussprache nicht vorgeben zu wollen.[13] In offiziellen Firmenvideos wird im Deutschen jedoch die Aussprache ksing gewählt.[14]

Kritik Bearbeiten

Datenschützer bemängeln, dass Teilnehmer in Unkenntnis der Schutzeinstellungsmöglichkeiten ihre eigenen Kontaktbeziehungen ungeschützt der breiten Öffentlichkeit preisgeben.[15] Es gibt eine Reihe von Webseiten, die Nutzern Hilfestellungen geben, damit sie die Kontrolle über Ihre persönlichen Daten behalten.[16]

Durch die Funktion „Mitglieder, die meine Kontaktseite kürzlich aufgerufen haben“, die nur für Premium-User uneingeschränkt nutzbar ist, wird die eigene Nutzungsweise der Plattform für andere Nutzer bewusst oder unbewusst sichtbar. Auch die Funktion „Neues aus meinem Netzwerk“ hat unter Mitgliedern heftige Diskussionen ausgelöst.[17]

Weitere Kritik gab es Anfang Januar 2008, als bekannt wurde, dass auf den Profilseiten Werbung eingeblendet wird, wenn nicht-zahlende Mitglieder diese aufrufen. Über diese Neuerung fühlten sich die zahlenden Mitglieder nur unzureichend informiert. Aufgrund der zahlreichen Kritik wurde zunächst eine Funktion eingebaut, mit der zahlende Mitglieder die Werbung auf ihren Profilen unterbinden können. Kurz darauf wurden die Werbeeinblendungen wieder vollständig abgeschaltet.[18]

Im Mai 2009 ist eine weitere Funktion hinzugekommen: Auf der persönlichen Startseite werden andere XING-Mitglieder angezeigt, die der Nutzer „kennen könnte“. Diese Liste entsteht automatisch durch einen Vergleich von Profilen anhand von Gemeinsamkeiten wie Beruf, Branche, Geschäftssitz usw.

Beiträge von Nutzern in Gruppen, deren Sichtbarkeit nicht auf Gruppenmitglieder oder andere XING-Mitglieder beschränkt ist, werden in den Suchmaschinen gelistet, wenn das Mitglied sein Profil für Suchmaschinen und RSS-Feeds freigegeben hat.[19]

Literatur Bearbeiten

  • Stephan Lamprecht: XING - Networking im Internet. 3. erweiterte Auflage, Heise, Hannover 2008, ISBN 978-3-936931-55-6

Weblinks Bearbeiten

Commons: XING – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen ZB.
  2. [1]
  3. Burda wird Hauptaktionär von Xing auf kress.de vom 18. November 2009
  4. XING: Hubert Burda Media neuer Hauptaktionär der XING AG, OnlinePresse.info, 19. November 2009 
  5. [2]
  6. Kaczmarek, Joel: Amiando gefühlt unter Wert verkauft: XING übernimmt für 10,35 Mio. Euro. 10. Dezember 2010, abgerufen am 10. Dezember 2010.
  7. Mai 2012): Thomas Vollmoeller wird neuer Xing-Chef
  8. boerse.ard.de (7. Dezember 2006): OpenBC-Chef ist zufrieden
  9. XING AG: Gruppen XING. xing.com, abgerufen am 31. Oktober 2011.
  10. Aus openBC wird XING Pressemitteilung vom 25. September 2006, abgerufen am 11. Juni 2012
  11. Anja Tiedge: "Die Vitamin-B-Maschine" - Artikel in der Süddeutschen Zeitung Online vom 12. Juli 2006
  12. Warum der Name XING? Offizielle Stellungnahme von Lars Hinrichs
  13. Anja Tiedge: Open BC wird XING- Die gewagte Wandlung. manager-magazin.de, 9. Oktober 2006, abgerufen am 26. Mai 2009: „Wir wollen die Aussprache nicht vorgeben.“
  14. XING: Social Networking mit XING. youtube.com, 9. Februar 2010, abgerufen am 1. April 2011.
  15. http://www.sicherheitskultur.at/privacy_soc_networking.htm
  16. http://www.rumohr.de/blog/2007/die-100ige-privatsphaere-im-xing/
  17. http://www.heise.de/newsticker/Neue-Xing-Funktion-weckt-Datenschutzbedenken--/meldung/100149
  18. http://www.werbeblogger.de/2008/01/06/xing-keine-werbung-auf-den-premium-profilseiten/
  19. http://www.xing.com/app/network?op=topic


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