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Sentience Politics ist eine politische Organisation in der Schweiz, die sich für die Interessen nichtmenschlicher Tiere einsetzt.[1] Zu den Aktivitäten der Organisation gehören politische Kampagnen, wie beispielsweise Abstimmungsinitiativen für nachhaltige Ernährung[2], Grundrechte für Primaten[3] oder die Abschaffung der Massentierhaltung[4].

Geschichte Bearbeiten

Sentience Politics wurde als Projekt der Stiftung für Effektiven Altruismus (EAS) gegründet, zu deren anderen Projekten Raising for Effective Giving und das Foundational Research Institute gehören.[5] Im Rahmen des Projekts wurde erforscht, wie das Leiden von Menschen und nichtmenschlichen Tieren am wirksamsten verringert werden kann. Diese Arbeit wird mittlerweile vom 2017 ins Leben berufenen Sentience Institute durchgeführt, während Sentience Politics weiterhin hauptsächlich politische Arbeit leistet.[6]

Sentience Politics ist seit 2017 als unabhängiger Schweizer Verein tätig.[1] Bis 2021 war die 2019 in den Schweizer Nationalrat gewählte Grünen-Politikerin Meret Schneider Teil der Co-Geschäftsleitung des Vereins.[7]

Positionen Bearbeiten

Grundrechte für Primaten Bearbeiten

Sentience Politics betrachtet den Menschen als eine von zahlreichen Primatenarten und plädiert dafür, Gleiches gleich und Ungleiches aufgrund der bestehenden Unterschiede ungleich zu behandeln. Die Organisation beschreibt nichtmenschliche Primaten als hochintelligente, soziale Wesen, die Schmerz empfinden und in der Lage sind sich an Vergangenes zu erinnern oder zukünftige Ereignisse zu planen. Die Tiere hätten ein grundlegendes Interesse daran zu leben und unversehrt zu bleiben. Dieser Position folgend argumentiert Sentience Politics, dass nichtmenschliche Primaten ebenso das Recht verdienen, keinen physischen oder psychischen Schaden zu erfahren und nicht getötet zu werden.[8]

Nachhaltige Ernährung Bearbeiten

Sentience Politics sieht die Tierindustrie als Treiber von Umweltproblemen durch Treibhausgasemissionen und Wasserverschmutzung, von weltweiter Armut durch Wasserknappheit, Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln, Verdrängung lokaler Bauern und Lebensmittelverschwendung, von Ernährungsunsicherheit in der Schweiz durch hohen Landverbrauch, von Gesundheitsproblemen durch Antibiotikaresistenzen, Pandemien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit sowie von Tierschutzproblemen durch Schlachtung, Kannibalismus und Verhaltensstörungen. Um diese Defizite zu beheben, setzt sich Sentience Politics dafür ein, pflanzliche Ernährung zu fördern, das Angebot an pflanzlichen Produkten zu erweitern und die Entscheidungsgrundlagen durch Empfehlungen und Forschung zu festigen.[9]

Kampagnen Bearbeiten

Grundrechte für Primaten Bearbeiten

Im Juni 2016 begann Sentience Politics mit der Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative über Grundrechte für Primaten im Kanton Basel-Stadt, Schweiz.[10] Mit der Einreichung von 3'080 gültigen Unterschriften bei der Basler Staatskanzlei ist die Initiative am 16. September 2017 zustandegekommen.[11] Die vorgeschlagenen Anpassungen würden die Kantonsverfassung dahingehend ändern, dass darin das «Recht auf Leben und auf körperliche und geistige Unversehrtheit» für nichtmenschliche Primaten festgeschrieben wird. Laut Sentience Politics reichen die bestehenden Basler Tierschutzbestimmungen nicht aus, um Primaten vor Tod und Leid zu schützen, zum Beispiel bei Tierversuchen oder bei der Haltung im Zoo Basel.[12] Im Falle einer Annahme der Initiative wären Beobachtungsstudien an Primaten weiterhin erlaubt gewesen, aber nur sehr wenige medizinische Experimente. Des Weiteren hätte der Zoo Basel erhebliche Veränderungen bei der Zucht von Primaten und bei seinen Gehegen vornehmen müssen.[13] Laut Meret Schneider, der ehemaligen Co-Geschäftsführerin von Sentience Politics, ist die Kampagne ein erster Schritt zur Ausweitung von Rechten auf nichtmenschliche Tiere.[12]

Die Initiative wurde vom Grossen Rat Basel zunächst für ungültig erklärt, weil sie nach dessen Einschätzung gegen übergeordnetes Recht verstösst. Das Basler Appellationsgericht und in zweiter Instanz das Bundesgericht kamen jedoch zu einem anderen Schluss.[14]

Die Kampagne wurde von der Grünen Partei Basel-Stadt und der Sozialdemokratischen Partei Basel-Stadt unterstützt.[15] Die englische Primatologin Jane Goodall war die prominenteste Unterstützerin des Anliegens.[16]

Die Basler Stimmbevölkerung hat am 13. Februar 2022 über die Vorlage abgestimmt und die Verfassungsänderung mit 25,3% Ja-Stimmen abgelehnt.[17] Es war das erste Mal in der Geschichte, dass eine Region über Grundrechte für nichtmenschliche Tiere abgestimmt hat.[18]

Nachhaltige Ernährung Bearbeiten

Am 10. Oktober 2016 begann Sentience Politics zusammen mit den Tierschutzorganisationen ProVeg Deutschland und der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt mit der Unterschriftensammlung für ein Bürgerbegehren in Berlin-Kreuzberg, das alle Schulen und das Rathaus verpflichten sollte, jeden Tag ein veganes Angebot anzubieten. Es handelt sich um die erste vegane Bürgerinitiative in Deutschland.[19] Bis im April 2017 mussten Unterschriften von 3 % der Wahlberechtigten (etwa 6'000) gesammelt werden.[20] In Berlin leben etwa 95'000 Veganer,[21] und die Stadt gilt mit mehr als 50 veganen Restaurants als die vegane Hauptstadt Europas.[22]

Sentience Politics hat ähnliche Initiativen in den Schweizer Kantonen Zürich,[15] Basel[23] und Luzern[24] lanciert.

Sentience Politics erklärte gegenüber dem Haus der Demokratie und Menschenrechte, dass die veganen Optionen dazu beitragen werden, den Klimawandel einzudämmen[25] und das Leid sogenannter Nutztiere zu verringern. Es gab Widerstand von Kantinenleitenden, die befürchten, dass die veganen Optionen mehr kosten würden. Das Landratsamt schätzt, dass eine vegane Mahlzeit 1,25 Euro mehr kosten würde als eine konventionelle Mahlzeit.[26]

Keine Massentierhaltung in der Schweiz («Massentierhaltungsinitiative») Bearbeiten

2018 begann Sentience Politics mit der Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative zum Verbot der Massentierhaltung in der Schweiz.[16] Im September 2019 reichte das Initiativkomitee in der Bundeshauptstadt Bern mehr als 100'000 geprüfte Unterschriften ein.[27] Der Bundesrat kündigte zunächst an, einen direkten Gegenvorschlag zur Initiative vorzulegen.[28] Im März 2022 folgte der Ständerat der Einschätzung des Nationalrats und beschloss, keinen Gegenvorschlag zur Abstimmung vorzubereiten.[29] Die Abstimmung über die Initiative wird voraussichtlich im Jahr 2022 stattfinden.[29]

Siehe auch Bearbeiten

Referenzen Bearbeiten

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Einzelnachweise Bearbeiten

{{Animal rights|state=uncollapsed|movement}} {{Effective altruism}} [[Category:2013 establishments in Switzerland]] [[Category:Animal rights organizations]] [[Category:Animal think tanks]] [[Category:Animal welfare organisations based in Switzerland]] [[Category:Organizations associated with effective altruism]] [[Category:Organisations based in Basel]] [[Category:Non-profit organisations based in Switzerland]] [[Category:Think tanks established in 2013]] [[Category:Think tanks based in Switzerland]]

  1. a b Sentience Politics, Basel www.sentience.ch: Wer wir sind. Abgerufen am 24. April 2022 (deutsch).
  2. Neue Volksinitiative lanciert: Kommt jetzt der Vegan-Zwang in Zürich? 7. April 2015, abgerufen am 24. April 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  3. Flurin Clalüna und Aline Wanner, Text und Yves Bachmann, Bilder: Sollen wir Affen Menschenrechte geben? In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 24. April 2022]).
  4. Christof Forster, Bern: Nationalrat debattiert intensiv über Massentierhaltungsinitiative. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 24. April 2022]).
  5. Projects. In: Effective Altruism Foundation. Abgerufen am 24. April 2022 (amerikanisches Englisch).
  6. Sentience Institute: Introducing Sentience Institute. Abgerufen am 24. April 2022 (englisch).
  7. Miguel Pereiro: Grüne Nationalrätin Meret Schneider spricht über ihre Essstörung. Abgerufen am 24. April 2022.
  8. Sentience Politics: Positionspapier «Grundrechte für Primaten». In: Sentience Politics: Positionspapier «Grundrechte für Primaten». 1. März 2021, abgerufen am 24. April 2022.
  9. Grundrechte für Primaten - Positionspapier. 2016, abgerufen am 19. Mai 2021.
  10. Une initiative veut limiter les souffrances des primates. 23. Juni 2016, abgerufen am 15. November 2016.
  11. Bericht: Kantonale Volksinitiative «Grundrechte für Primaten».
  12. a b Camille Krafft: L'idée de donner des droits aux primates fait son chemin à Bâle. 10. Juli 2016, abgerufen am 15. November 2016.
  13. Schluss mit Affen-Versuchen: Basler Tierschützer fordern Gleichstellung von Mensch und Affe. 24. Juni 2016, abgerufen am 20. November 2016.
  14. Jonas Hoskyn: Linker Rückenwind für die Primaten-Initiative. In: St. Galler Tagblatt. Abgerufen am 23. April 2022.
  15. a b Es darf auch vegan sein: Die Stadt Zürich muss umweltschonende Ernährung fördern. In: Limmattaler Zeitung. Abgerufen am 30. Juni 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  16. a b Initiative launched to end factory farming in Switzerland.
  17. Keystone-SDA/ts: Voters decline to give limited rights to non-human primates. In: SWI swissinfo.ch. Abgerufen am 22. April 2022 (englisch).
  18. Primaten: In Basel könnten Affen bald Grundrechte erhalten. In: www.spektrum.de. Abgerufen am 23. April 2022.
  19. Bürgerbegehren für vegane Gerichte in Kreuzberger Kantinen. 11. Oktober 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  20. Thomas Frey: Veganes Bürgerbegehren. 13. Oktober 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  21. Milena Zwerenz: In Friedrichshain-Kreuzberg soll es bald auch veganes Kantinenessen geben. Abgerufen am 8. Dezember 2016.
  22. Robert D. Meyer: Vegan auch in der Bezirkskantine. 11. Oktober 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  23. Volksinitiativen für vegane Menus an Schulen und Heimen. 23. März 2014, abgerufen am 8. Januar 2017.
  24. Lisa Bartsch: Lucerne mag es vegan. 6. Oktober 2016, abgerufen am 1. Januar 2017.
  25. Aleksandar Zivanovic: Bürgerbegehren fordert veganes Essen in Kantinen. 10. Oktober 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  26. Berlin Kreuzberg: Bürgerbegehren für veganes Essen in Schulen und Kantinen. 28. Oktober 2016, abgerufen am 8. Dezember 2016.
  27. Swiss to vote on banning factory farming.
  28. Massentierhaltungsinitiative: Bundesrat will Gegenvorschlag. In: www.schweizerbauer.ch. Abgerufen am 30. Juni 2020.
  29. a b Nur Massentierhaltungsinitiative kommt vors Volk. In: presseportal.ch. Abgerufen am 23. April 2022.