Benutzer:Mark McWire/Liste von Zugunfällen in Deutschland
Dieser Artikel enthält eine chronologische Auflistung von Unfällen im Schienenverkehr in Deutschland. Die Unfälle sind nach der Unfallart sortiert. Ausgenommen sind Unfälle an oder auf der Eisenbahnstrecke, beispielsweise durch Suizid oder Fremdverschulden (Unfälle an Bahnübergängen durch unachtsame Straßenverkehrsteilnehmer, unbefugte Gleisüberschreitungen durch Passanten), wenn innerhalb des Zuges kein Mensch physisch zu Schaden gekommen ist.
Auffahrunfall
Bearbeiten- 16. Juli 1945: Auf der Bahnstrecke München–Kufstein musste zwischen den Stationen Aßling und Oberelkofen ein Zug wegen Lokschadens anhalten, der mit ins Rheinland und nach Westfalen zurückkehrenden Kriegsgefangenen besetzt war. Ein Güterzug, der Militärmaterial für die amerikanische Besatzungsmacht geladen hatte, fuhr auf den stehenden Zug auf.
- mindestens 102 Todesopfer
- 8. November 1951: Im oberbayerischen Bahnhof Walpertskirchen fährt ein Personenzug wegen eines Fahrdienstleiterfehlers auf einen Nahgüterzug auf.
- 16 Todesopfer
- 5. Oktober 1961: Im Hamburger Bahnhof Berliner Tor fährt ein Personenzug auf einen Bauzug, den der Fahrdienstleiter übersehen hatte.
- 28 Todesopfer, 55 Verletzte
- 5. November 1973: Auf der Bahnstrecke Kassel–Bebra fährt ein D-Zug wegen Versagens der Bremsen auf einen anderen auf.
- 14 Todesopfer, 65 Verletzte
- 31. Oktober 1982: Bei Potsdam fährt ein Güterzug auf einen vollbesetzten Personenzug. Der Lokführer des Güterzuges übersah bei dichtem Nebel Signale.
- Acht Todesopfer, 55 Verletzte
- 29. Februar 1984: Im Bahnhof Hohenthurm bei Halle (Saale) fährt der D-Zug Berlin-Saarbrücken auf einen Personenzug auf. Der Lokführer übersah bei Nebel ein Haltesignal.
- Elf Todesopfer, 46 Verletzte
- 24. Mai 2000: Im Bahnhof Niederzeuzheim bei Limburg fährt eine Regionalbahn auf einen stehenden Güterzug auf. Die Unfallursache ist vermutlich menschliches Versagen.
- 32 Verletzte, zwei davon schwer
- 30. November 2000: Im Bahnhof des baden-württembergischen Herbrechtingen prallt ein Stadtexpress auf einen stehenden Güterzug. Unfallursache ist menschliches Versagen, da das für den Stadtexpress bestimmte Signal fälschlicherweise auf Einfahrt stand.
- 32 Verletzte, fünf davon schwer
- 22. September 2006: Auf einer Teststrecke im Emsland rast ein Transrapid mit rund 200 Stundenkilometern in einen mit zwei Personen besetzten Werkstattwagen.
- 23 Todesopfer, Zehn Verletzte
Frontalzusammenstoß
Bearbeiten- 27. April 1954: Ein von der Odenwaldbahn kommender Personenzug überfuhr nach der Ausfahrt aus dem Hanauer Hauptbahnhof ein „Halt“ zeigendes Signal, das die Einfahrt der südlichen in die nördlichen, auf die Steinheimer Mainbrücke führenden Gleise, sperrte. Der mit 20 Minuten Verspätung aus der Gegenrichtung kommende „Skandinavien-Express“, der sich auf dem Weg von Basel nach Großenbrode Kai befand, passierte die Brücke zur gleichen Zeit. Die Lokomotive des Personenzugs fuhr in die Flanke des „Skandinavien-Express“, dessen Lokomotive vom Bahndamm stürzte. Deren Personal hatte die Katastrophe kommen sehen und noch eine Notbremsung eingeleitet. Der Zug fuhr zum Unfallzeitpunkt aber immer noch ca. 60 km/h. Die der Lokomotive nachfolgenden Wagen des Schnellzuges, ein Speisewagen und ein Packwagen, wurden zertrümmert, die folgenden Wagen schwer beschädigt. Eine Reisende, der Zugführer und zwei Schaffner des Schnellzuges starben. Darüber hinaus gab es 97 Verletzte. Lokführer und Heizer der umgestürzten Lokomotive sprangen vor dem Zusammenstoß ab, blieben weitestgehend unverletzt und konnten noch den Dampf aus der umgestürzten Lokomotive ablassen, um eine Kesselexplosion zu verhindern.
- 15. Mai 1960: Nördlich des Leipziger Hauptbahnhofes stieß wegen falscher Stellung einer Weiche der Eilzug E 237 Halberstadt–Bad Schandau mit dem Personenzug P 466 Leipzig–Halle frontal zusammen.
- Mindestens 54 Todesopfer
- 27. Mai 1971: Auf der Eisenbahnstrecke Wuppertal - Radevormwald stößt ein als Schülersonderzug fahrender Schienenbus bei Dahlerau mit einem Nahgüterzug zusammen. Ursache ist unter anderem ein vereinfachtes Signalsystem auf der Strecke.
- 46 Todesopfer, 25 Verletzte
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Dahlerau
- 8. Juni 1975: Auf der Eisenbahnstrecke München - Lenggries stoßen zwei Eilzüge infolge von Fahrdienst- und Fahrplanfehlern frontal zusammen.
- 41 Todesopfer, 122 Verletzte
- 22. Juli 1975: Im Bahnhof Hamburg-Hausbruch prallt ein Nahverkehrszug frontal auf einen Schnellgüterzug.
- Elf Todesopfer, 125 Verletzte
- 27. Juni 1977: Durch die Fehlhandlung des Weichenwärters auf dem Stellwerk Booßen auf der Strecke von Frankfurt (Oder) nach Angermünde kam es in den frühen Morgenstunden dieses Tages zu einem Frontalzusammenstoß eines Personen- mit einem Güterzug.
- 30 Todesopfer
- 11. Oktober 1985: Bei Magdeburg stoßen auf einem wegen Bauarbeiten nur eingleisig befahrbaren Streckenstück ein Personenzug und eine Diesellok frontal zusammen. Als Ursache gilt Versagen des Fahrdienstleiters.
- 13 Todesopfer, 40 Verletzte
- 3. Dezember 1988: Bei Görlitz stoßen ein Kohlezug aus Polen, dessen Lokführer ein Haltesignal übersah, und ein Zug der DDR-Reichsbahn frontal zusammen.
- Acht Todesopfer, vier Verletzte
- 2. Februar 1990: Im Bahnhof Rüsselsheim stößt ein ausfahrender S-Bahn-Zug mit einem einfahrenden Zug zusammen. Ein Fahrer hatte ein Haltesignal übersehen.
- 17 Todesopfer, 72 Verletzte
- ' Siehe auch Eisenbahnunfall von Rüsselsheim
- 27. Juli 1991: Bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Oebisfelde, in Sachsen-Anhalt, stößt der D-Zug 448 Dresden-Köln frontal mit einem Güterzug zusammen. Unglücksursache war das Übersehen eines Haltesignals durch einen der Lokführer.
- Drei Todesopfer (Lokführer), 21 Verletzte
- 9. April 1993: Der Intercity 995 Berlin-Frankfurt/Main, der auf ein falsches Gleis geschickt worden war, prallt mit dem Schnellzug D 10545 Hannover-Berlin zusammen.
- Drei Todesopfer, 14 Verletzte
- 22. Dezember 1993: Im Klosterforst bei Raisdorf stoßen auf der Bahnstrecke Kiel–Lübeck der vollbesetzte Eilzug 3004 und ein Arbeitszug der Bahn auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Preetz und Raisdorf zusammen.
- Ein Todesopfer, 93 Verletzte
- 29. September 1994: Zwei Nahverkehrszüge (zwei Triebwagen der Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN)) stoßen bei Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein frontal zusammen.
- Sechs Todesopfer, 20 Verletzte
- 16. Oktober 1995: Es kommt zu einem Zusammenstoß des Interregio Chemnitz-Düsseldorf mit einem anderen Personenzug in Werdau (Kreis Zwickauer Land).
- Zwei Todesopfer, 16 Verletzte.
- 12. Dezember 1995: Der Gläserne Zug stößt bei der Einfahrt in Garmisch-Partenkirchen mit dem ausfahrenden Regionalexpress 3612 zusammen.
- Ein Todesopfer, 46 Verletzte
- 5. Juni 1996: Es kommt zu einem Frontalzusammenstoß zweier Regionalbahnen bei Kleinfurra in Thüringen.
- Drei Todesopfer, Zwölf Verletzte
- 18. Februar 1999: Vor dem Bahnhof im bayerischen Immenstadt stößt ein Intercity mit einem Interregio zusammen. Eine Weiche war per Hand umgestellt worden.
- Zwei Todesopfer, 35 Verletzte
- 11. Juni 2003: In Baden-Württemberg stoßen zwei Regionalzüge bei Schrozberg in der Nähe von Schwäbisch Hall zusammen.
- Sechs Todesopfer, 25 Verletzte
- 28. September 2003: Auf der Ilmtalbahn in Thüringen stoßen zwei Regionalbahnen bei Holzdorf zusammen. Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art auf dieser Strecke.
- Ein Todesopfer, 27 Verletzte
- 29. Januar 2011: Auf einer eingleisigen Strecke in Hordorf bei Oschersleben in Sachsen-Anhalt stößt ein Regionalzug (HEX) mit einem Güterzug frontal zusammen.
- Zehn Todesopfer, 23 Verletzte
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Hordorf
Flankenfahrt
Bearbeiten- 25. Februar 1956: Im Bahnhof Bornitz kommt es zu einer Flankenfahrt zwischen einen Durchgangsgüterzug und einem D-Zug Leipzig-Dresden.
- 43 Todesopfer und 55 Verletzte
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Bornitz
Zugentgleisung oder Folgezusammenstoß nach Zugentgleisung
Bearbeiten- 1. November 1964: An der Hauptstrecke Berlin–Rostock überfuhr ein mit Kies beladener Güterzug im Bereich des Bahnhofes Langhagen auf einem Überholgleis ein haltzeigendes Signal und rammte einen Prellbock. Durch die Wucht des Aufpralls des über 1000 Tonnen schweren Kieszuges wurde der erste Wagen zuerst senkrecht nach oben gedrückt. Als ein Schnellzug auf dem Hauptgleis die Unfallstelle passierte, stürzte der hochgestellte Wagen in den vorbeifahrenden Zug.
- 44 Todesopfer, 77 Verletzte
- 9. Februar 1971: Am Bahnhof Aitrang im Allgäu entgleist der TEE 56 "Bavaria" in einer Kurve vermutlich infolge eines Defekts der Bremsen. Ein Schienenbus prallt gegen den umgestürzten Steuerwagen.
- 28 Todesopfer, 42 Verletzte
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Aitrang
- 21. Juli 1971: In Rheinweiler bei Freiburg entgleist der D 370 "Schweiz-Express" vermutlich wegen eines technischen Defekts in einer Kurve.
- 23 Todesopfer, 142 Verletzte
- 12. August 1984: Der Nachtschnellzug D 890 Stuttgart–Kiel verunglückte bei Heilbronn-Böckingen. Durch überhöhte Geschwindigkeit (120 statt 40 km/h) entgleisten neun Wagen, sechs davon stürzten um.
- Drei Todesopfer, 57 Verletzte
- 15. November 1992: In Northeim in Niedersachsen rast der D-Zug Innsbruck - Kopenhagen in einen Güterwagen, der wegen eines abgefallenen Puffers entgleist und ins Gegengleis geraten war.
- Elf Todesopfer, 52 Verletzte
- 3. Juni 1998: Im niedersächsischen Eschede entgleist der ICE 884 wegen eines gebrochenen Radreifens, bei etwa 200 km/h. Es ist der Unfall mit den meisten Todesopfern und Verletzten seit dem zweiten Weltkrieg.
- 101 Todesopfer, 194 Verletzte
- Siehe auch ICE-Unglück von Eschede
- 6. Februar 2000: Vor dem Bahnhof Brühl entgleist kurz nach Mitternacht der D-Zug 203, der sich auf dem Weg von Amsterdam nach Basel befand. Die Lok bohrt sich in ein Wohnhaus.
- Neun Todesopfer, 149 Verletzte
- Siehe auch Zugunglück von Brühl
Zusammenstoß von Zug und Straßenfahrzeug
Bearbeiten- 6. Juli 1967: An einem Bahnübergang in Langenweddingen bei Magdeburg fährt ein Tanklastzug mit 15.000 Litern Benzin wegen einer nur halb geschlossenen Schranke auf den Bahndamm, kollidiert mit einem Zug und explodiert.
- 94 Todesopfer
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Langenweddingen
- 19. Januar 1988: Durch menschliches Versagen kam es an einem Bahnübergang in der Nähe von Jüterbog zu einem Zusammenstoß zwischen dem D-Zug 716 und einem sowjetischen Panzer bei 120 km/h.
- 6 Todesopfer, 33 Verletzte
- 26. April 2005: Auf der Strecke Ulm-Kempten stößt am Übergang Unterwengen bei Dietmannsried ein Personenzug mit einer Baumaschine zusammen.
- Ein Todesopfer (Lokführer), 15 Verletzte
Sonstige Unfälle
Bearbeiten- 18. Dezember 1954: Im Hauptbahnhof Dortmund kollidiert ein ausfahrender Nahverkehrszug mit einem einfahrenden Kinder-Sonderzug. Eine Weiche war wegen Bauarbeiten falsch gestellt.
- 15 Todesopfer, 71 Verletzte
- 13. Juni 1961: Im Bereich der westlichen Ausfahrt des Bahnhofs Esslingen (Baden-Württemberg) stießen zwei Vorortzüge zusammen.
- 35 Todesopfer
- 22. Juni 1969: Im Bahnhof Hannover-Linden explodiert ein Güterwaggon mit Munition.
- Zwölf Todesopfer, 30 Verletzte
- Siehe auch Eisenbahnunfall von Linden
- 27. November 1977: Im Bahnhof Bitterfeld kommt es an der Dampflok 01 1516 zu einem Kesselzerknall. In der Folge geriet ein im Bahnhof haltender Personenzug in Brand.
- Neun Todesopfer
- 31. Dezember 1992: Aufgrund menschlichen Versagens kommt es zu einem Zusammenstoß eines D-Zuges mit einer Rangierlok im Bahnhof Holthusen bei Schwerin.
- Ein Todesopfer, Neun Verletzte
- 5. Juli 1997: Ein Güterzug verliert bei Marburg Stahlrohre. Ein Rohr bohrt sich in die Seite eines entgegenkommenden Regionalexpresszugs.
- Sechs Todesopfer, zehn Verletzte
Kesselzerknall
Bearbeiten- Siehe auch Kesselexplosion