Mit tiefem Bedauern mussten wir vom Tod unseres langjährigen Mitstreiters Benutzer:Manfred Kuzel und Urgesteins in Österreich erfahren, der am 10. Februar 2020 verstorben ist. Manfred war vor allem seinem Wohnort entsprechend im Themenfeld Weinviertel sowohl in Wikipedia als auch in WikiCommons bis zum Schluss aktiv. Dass er bis zuletzt wissbegierig war zeigt allein sein Bemühen um die Kellergassen seiner Region. Auch seine Fotos, von denen zahlreiche als Quality Images bewertet wurden, werden in uns die Erinnerung an ihn aufrechterhalten.
Unser Beileid gehört seiner Familie, er wird der Wikipedia sehr fehlen.
Ich bin Jahrgang 1939, stamme aus Wien und bin ein ausgesprochener Computer- und Web-Freak.
Nach der Matura 1958 habe ich zunächst an der TH Wien das Studium „Bauingenieurwesen und Architektur“ begonnen, aber nach dem ersten Semester aus finanziellen Gründen abgebrochen. 1959 habe ich meinen ordentlichen Präsenzdienst in der Martin-Kaserne (Eisenstadt) abgeleistet und habe anschließend ab 1. Jänner 1960 in der Privatversicherung zu arbeiten begonnen. Im Beruf war ich unter anderem Abteilungsleiter und gegen Ende der beruflichen Laufbahn Vertriebsdirektor für Niederösterreich und das Burgenland. Zwischendurch habe ich einige freiwillige Waffenübungen absolviert und bin ROA-Wachtmeister der Reserve a. D. Seit 1999 bin ich im Ruhestand.
Nach dem Pensionsantritt habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt und eine 10-tägige Ausbildung zum Dampflokführer bei den Harzer Schmalspurbahnen absolviert, die ich mit der Prüfung zum „Ehrenlokführer“ erfolgreich abgeschlossen habe. Die zahlreichen Fahrten mit Regelzügen zwischen Wernigerode und dem Brockenbahnhof waren ein Erlebnis für sich.
Nachdem ich mir für meine Weinraritäten schon früher einen Weinkeller in Sitzendorf an der Schmida angeschafft hatte, habe ich nach Pensionsantritt hier ein altes Bauernhaus erworben und einen Zweitwohnsitz begründet. Als Mitautor des Heimatbuches „Daheim in Sitzendorf“ habe ich mir durch die intensive Befassung mit dem Text und die Bearbeitung des gesamten Kartenmaterials fundierte Kenntnisse über die Geschichte der Umgebung angeeignet, die mich dazu befähigen, als Kirchen- und Hauptplatzführer tätig zu sein. Auch meine intensive Beschäftigung mit dem Thema „Kellergassen“ hat in dieser Zeit begonnen. Im Frühjahr 2019 habe ich mein Wissen über die Kellergassen vertieft und eine Ausbildung zum zertifizierten Kellergassenführer absolviert.
Ein wenig Statistik
Ich habe seit meinem ersten Edit am 2. März 2004 mit 28.073 Bearbeitungen an der Gestaltung von Wikipedia mitgewirkt. Am 15. August 2017 habe ich den vierhundertsten neuen Artikel veröffentlicht, womit ich pro Jahr durchschnittlich knapp 31 neue Artikel verfasst habe. Das Spektrum reicht von Sängerporträts bis zu Dokumentationen über Kirchen und Schlösser. Am 5. September 2018 habe ich mit dem Hochladen dieses Fotos meine zehntausendste Bearbeitung auf Commons gemacht, wovon etwa 3.000 neue Fotos sind. Seit 6. November 2018 gehöre ich zu den eintausend aktivsten „Schreiberlingen“ (von knapp 7.000) in Wikipedia.
Negative Erfahrungen mit positiven Aspekten
Ich habe an einem Buch gearbeitet und dafür u. a. auch in Wikipedia und Wikimedia recherchiert, was auch dazu geführt hat, dass ich Beiträge bearbeite, wenn ich den Informationsgehalt verbessern kann. Diese Recherchen haben bei mir einen wahren „Recherchentrieb“ geweckt, sodaß ich mich auch mit Genealogie beschäftige und im Wiki der Österreichischen Gesellschaft für Familien- und regionalgeschichtliche Forschung (ÖFR) mit mehr als 8500 Edits vertreten bin. Diese Tätigkeit habe ich ruhend gestellt, nachdem ich gravierende Probleme im Wiki festgestellt habe. So gibt es etwa in diesem Wiki mit Stichtag 1. Oktober 2019 nur einen eizigen aktiven Benutzer. Daraufhin wurde ich vom Vorstand der Gesellschaft mit der Begründung: „keine Begründung“ im Wiki gesperrt. Meine Versuche, die Diskrepanzen im Dialog zu klären blieben erfolglos, weil der Vorstand nicht kommunikationsbereit ist. Über diese Situation bin ich keinesfalls enttäuscht, ganz im Gegenteil, bietet sie mir doch jede Menge praktischer Beispiele dafür, wie ein Wiki nicht funktioniert. Diese Beispiele kann ich in meinen Vorträgen im Rahmen der Schulprojekte oder für meine Mentorentätigkeit gut nutzen. Ich kann dieses Wiki nur als „Kuriositätenwiki“ bezeichnen.
Derzeit umfasst mein Familienstammbaum bereits über 6000 Personen bis etwa zum Jahr 1650 zurück und ich hoffe, daß es bald noch mehr sein werden. Das Buchprojekt liegt übrigens derzeit auf Eis, weil ich fast ausschließlich mit Wikipedia, Regiowiki und mit meinem Familienstammbaum beschäftigt bin. Über die Arbeit am Familienstammbaum bin ich auch auf eine Großcousine (Enkelin meines Onkels) gestoßen, von der ich nicht wußte, daß es sie gibt. Wir sind inzwischen in Kontakt, zu einem persönlichen Treffen kam es jedoch noch nicht.
Positive Erfahrungen
Die Idee, welche hinter Wikipedia steht, finde ich einfach großartig! Vor Weihnachten 2013 war ein Fernsehteam bei mir, hat mich interviewt und bei der Arbeit gefilmt. Ein kurzer Bericht darüber wurde am 3. Jänner 2014 im Fernsehen gezeigt.
Beeindruckend sind für mich bei der Arbeit für Wikipedia die vielen positiven Erfahrungen, die ich u.a. mit Behörden gemacht habe. So war es für mich überraschend, daß ich innerhalb kürzester Zeit und völlig unbürokratisch eine Sondergenehmigung für Fotos des Schlosses Sonnberg (Verwaltungsgebäude der Strafanstalt Sonnberg) bekommen habe. Auch manche Schlossbesitzer haben bereitwillig der Veröffentlichung von Innenansichten ihrer Privaträume zugestimmt (z.B. Schloss Schrattenthal) und so manche Dokumentation über Kirchen wäre ohne die Mithilfe von Pfarrer und/oder Pfarrgemeinderat nicht möglich gewesen (z.B. Pfarrkirche Schöngrabern).
Besonders stolz bin ich auf meine zahlreichen Kontakte zu Persönlichkeiten aus dem Bereich Kunst und Kultur, die teilweise bis nach Amerika (z.B. Mario Aschauer oder John Pierce) reichen. Etwa ein Dutzend davon durfte ich auch persönlich kennenlernen, wie etwa Clemens Unterreiner, Walter Johannes Fischer, Gunter Köberl, Monika Medek oder Hermine May, die mich im Stiegenhaus des Hotels „Gösser–Bräu“ in Wels mit Namen angesprochen hat. Bei einem Benefizkonzert für Ärzte ohne Grenzen am 23. September 2016 im Kulturzentrum Marchfeld Strasshof (KUMST) durfte ich auch René Rumpold kennenlernen und mich angeregt mit Peter Svensson unterhalten. Am 26. Mai 2017 traf ich bei einer Buchpräsentation Konrad Huber, und am 8. Juni konnte ich bei der Voreröffnung des Veranstaltungs- und Bildungszentrums Neulengbach die persönliche Bekanntschaft mit Barbara Marie-Louise Pavelka machen und Fotos für den WP-Artikel anfertigen (mittlerweile sind wir schon beim "Du" Vorlage:Smiley/Wartung/smile). Besonders reizend fand ich das Angebot von Martina Bortolotti, mir für die Vorstellung von „Die Walküre“ bei den Tiroler Festspielen Erl am 14.7.2017 eine Freikarte zur Verfügung zu stellen. Mit einigen dieser Künstler stehe ich auch in direktem Kontakt.
Gerne erinnere ich mich auch an den leider schon verstorbenen Dirigenten Horst Stein, der mich einmal zu einem gemeinsamen Frühstück in die Pension eingeladen hat, in der er während eines Engagements an der Wiener Staatsoper gewohnt hat. Am Abend durfte ich ihn dann von seinem Dienstsitz in der linken Parterre-Proszeniumloge aus beim Dirigat von Arabella beobachten und hautnah miterleben, wie er die Solisten und die Musiker durch die Partitur geführt hat.
Seit 11. November 2013 bin ich auch im RegiowikiAT, einem Schwesterprokekt von Wikipedia, als Administrator tätig und auch bei WikiDaheim bin ich vom Beginn an mit dabei.
Im Frühjahr 2017 war ich als Kandidat in der Barbara Karlich Show zum Thema „Digitale Pensionisten“ zu Gast und konnte dem Publikum von meiner Arbeit für Wikipedia berichten.
Resümee
Seit meinem ersten Edit im Jahre 2004 habe ich sehr viel gelernt und eine Fülle positiver Erfahrungen gemacht, was ich auch ganz oben auf dieser Seite zum Ausdruck gebracht habe. Und war dies einmal nicht der Fall, dann habe ich auch aus diesen negativen Erfahrungen einen Nutzen für mich und meine Arbeit in und für Wikipedia gezogen.
Die drei wikipedianischen Tugenden
Die 1. wikipedianische Tugend ist Genauigkeit bei der Recherche.
Die 2. wikipedianische Tugend ist die passende Abstraktionsfähigkeit, nicht zu grob, nicht zu detailiert.
Die 3. wikipedianische Tugend ist Geduld.
Für die Kontaktaufnahme mit mir sollte primär die Diskussionsseite verwendet werden.
Nur in Ausnahmefällen stehen zwei Mailadressen zur Verfügung:
manfred.kuzelwikipedia.at
manfred.kuzelwikilovesmonuments.at
Artikel und Fotos
Die Liste meiner Arbeiten habe ich der Übersichtlichkeit halber ausgelagert. Man findet sie
Seit 1. Februar 2015 nehme ich auch am Mentorenprogramm von Wikipedia teil und helfe neuen Wikipedia-Autoren im „Schritt-für Schritt-Dialog“ über die ersten Einstiegshürden.
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2011
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2012
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2012 Südtirol
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2013
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2014
Mitarbeit in der Vorjury von Wiki loves monuments 2015
Sonstiges
Organisation und Moderation eines Stammtisches am 28. April 2012 in Sitzendorf an der Schmida gemeinsam mit Leuten, die sich für unsere Arbeit interessieren.
Organisation eines Stammtisches in Lilienfeld mit Führung durch das Stift am 21. Juli 2012.
Mitarbeit an der Wikipedia-Präsenz bei der Ortsbildmesse in Perg/Oberösterreich am 26. August 2012.
Mitarbeit bei der Betreuung des Messestandes von Wikimedia Österreich bei der Freiwilligenmesse 2016 Anfang Oktober 2016 im Festsall des Wiener Rathauses.
Mitarbeit bei der Betreuung des Messestandes von Wikimedia Österreich bei der 1. Niederösterreichischen Freiwilligenmesse am 12. November 2017 im Landhaus St. Pölten.
Zur Vertiefung meines Wissens rund um die Kellergassen habe ich im Oktober 2018 an einem dreitägigen Symposium in Poysdorf teilgenommen. Hier ist mein Bericht.
Mitarbeit bei der Betreuung des Messestandes von Wikimedia Österreich bei der 2. Niederösterreichischen Freiwilligenmesse am 11. November 2018 im Landhaus St. Pölten.
Teilnahme an der GV des Vereines „KellergassenführerInnen im Weinviertel“ am 28. November 2018 und Präsentation unseres Kellergassenprojektes. Hier ist mein Bericht.
Im Frühjahr 2019 habe ich die Ausbildung zum zertifizierten Kellergassenführer absolviert. Die feierliche Übergabe des Zertifikates ist für die Zeit nach den Septemberwahlen anberaumt, weil vorher kein Landespolitiker verfügbar ist.
1924 – US-General Alexander Haig, Stabschef des Weißen Hauses unter Nixon und Ford sowie Außenminister unter Reagan, kommt zur Welt; Emmy Achté, Mezzosopranistin und Musikpädagogin, stirbt.
1974 – Die Klavier- und Violinvirtuosin Sophie-Carmen Eckhardt-Gramatté, als Komponistin eine bedeutende Vertreterin der kanadischen Musik des 20. Jahrhunderts, stirbt.
1974 – Von Baikonur aus startet die sowjetische Raumfahrtmission Sojus 16 zur Vorbereitung des für das Folgejahr geplanten Apollo-Sojus-Test-Projekts.
Hiermit gratuliere ich Benutzer Manfred Kuzel zu 15 Jahren ehrenamtlicher Arbeit im Dienst der Verbesserung unserer Enzyklopädie und verleihe ihm den Wikiläums-Verdienstorden in Rubin gez. Wolfgang Rieger(Diskussion) 18:45, 2. Mär. 2019 (CET)
Hiermit verleihe ich Benutzer Manfred Kuzel die Auszeichnung
"Anlässlich seines runden Geburtstags für seine langjährige und solide Mitarbeit"
Wenn Sie diese Seite an einer anderen Stelle als der deutschsprachigen Wikipedia finden, haben Sie einen gespiegelten Klon vor sich. Bitte beachten Sie, dass die Seite dann auf einem veralteten Stand sein kann und der Benutzer möglicherweise keinerlei persönlichen Bezug mehr dazu hat. Die Originalseite befindet sich unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Manfred_Kuzel
Es war einmal eine Schildkröte, die lebte in Afrika. Eines Tages stahl sie eine Kalebasse: Eine Kalebasse, in der kluge Menschen das gesamte Wissen der Welt versammelt hatten. Die Schildkröte hängte sich die Kalebasse um ihren Hals und ging auf Wanderschaft. Kein Weg war ihr zu steinig, und da sie eine gute Schwimmerin war, störten auch breite Flüsse nicht ihr Fortkommen. Als sie nun aber zu einem Baumstamm kam, der quer über ihrem Weg lag, konnte sie diesen nicht übersteigen; die Kalebasse hinderte sie daran. Weil sie aber rasch voran kommen wollte, zerschlug sie den Störenfried kurzerhand in tausend Stücke. Seitdem liegt das Wissen der Welt wieder überall verstreut umher und wartet darauf, erneut eingesammelt zu werden.
(Afrikanische Fabel)
Die deutsche Wikipedia verzeichnet derzeit 2.964.557 Artikel und hätte die Schildkröte die Kalebasse nicht geklaut, dann wären es noch viel mehr. Vorlage:Smiley/Wartung/smile