Majlinda Kelmendi

Nation Albanien Albanien Kosovo Kosovo
Geburtstag 9. Mai 1991
Geburtsort PecSFR Jugoslawien
Karriere
Verein Ippon Judo Club Peja
Trainer Driton Kuka
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympische Ringe Olympische Spiele
Gold 2016 Rio de Janeiro bis 52 kg
Weltmeisterschaften
Gold 2013 Rio de Janeiro bis 52 kg
Gold 2014 Tscheljabinsk bis 52 kg
Europameisterschaften
Bronze 2013 Budapest bis 52 kg
Gold 2014 Montepellier bis 52 kg
Gold 2016 Kasan bis 52 kg
Gold 2017 Warschau bis 52 kg

Majlinda Kelmendi (* 9. Mai 1991 in Pec, SFR Jugoslawien) ist eine kosovarisch-albanische Judoka. Sie gewann die erste Medaillie für den Kosovo bei Olympischen Spielen und mehrfach Europa- und Weltmeisterschaften. Majlinda Kelmendi ist die populärste Kosovo-Albanerin und wird in ihrer Heimat als Heldin gefeiert. Sie gilt als die größte Ikone im kosovarischen Sport und wird von der Jugend im Kosovo als Vorbild angesehen.

Leben Bearbeiten

https://www.ft.com/content/85998206-9ef4-11e1-a767-00144feabdc0

http://www.eju.net/meet-the-champions-majlinda-kelmendi-4861?language=de K

Karriere Bearbeiten

Anfänge (1999-2006) Bearbeiten

1999 begann Kelmendi wenige Monate nach dem Ende des Kosovokrieges mit Judo in ihrer Heimatstadt Peja, die damals fast vollständig zerstört war. Ihre ältere Schwester konnte sie übereden dem Verein "Ippon Judo Club Peja" beizutreten. Zwei Wochen später sammelte Kelmendi ihre erste Kampferfahrung während eines Turniers in Sarajevo. Dort erreichte sie in ihrer Klasse, die nur aus drei Teilnehmerinnen bestand, den dritten Platz und bekam zum ersten Mal eine Medaille. Ihr Trainer ist seit dem Driton Kuka. Kuka trat Anfang der 90er Jahre für Jugoslawien bei internationalen Judoturnieren an. Unter Slobodan Milosevic war Kosovo-Albanern jegliche sportliche Betätigung verboten. Er gab den Sport auf und diente bis Kriegesende als Soldat in der kosovo-albanischen Befreiungsarmee. Danach gründete er 1999 die Judoschule "Ippon Judo Club Peja".[1]

Durchbruch als albanische Judoka (2006-2012) Bearbeiten

Die internationale Karriere von Majlinda Kelmendi begann mit ihrer Teilnahme bei den Sarajevo Open 2006 in der 48 kg-Klasse. Dort gewann sie zum ersten Mal eine Goldmedaille. Bis 2013 trat sie bei internationalen Turnieren unter albanischer Fahne auf.

(2012-heute) Bearbeiten

Sie gewann die Goldmedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2009 in Paris. Sie wurde Fünfte bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2010 in Marokko und Neunte in der 52 kg-Klasse bei den Judo-Weltmeisterschaften 2010 in Tokio. Wegen des Widerstands des Internationalen Olympischen Komitees und der Vereinten Nationen wurde ihr nicht erlaubt, den Kosovo bei den Olympischen Spielen 2012 zu vertreten, stattdessen vertrat sie Albanien.

Bei den Judo-Weltmeisterschaften 2013 gewann sie Gold. 2014 gewann sie bei der WM in Tscheljabinsk (Russland) ebenfalls Gold.


Am 16. Juni 2016 verweigerte sie während eines internationalen Trainingscamps in Saint-Cyprien einen Dopingtest durch die französische Anti-Doping-Agentur AFLD. Die IJF hatte auf Nachfrage angegeben, dass sie zu dem unangekündigten Test nicht verpflichtet gewesen sei.[2][3][4]

Bei den Olympischen Spielen 2016 trat sie für Kosovo an, nachdem dessen Nationales Olympisches Komitee ins IOC aufgenommen worden war. Sie führte die kosovarische Delegation als Fahnenträgerin bei der Einlaufzeremonie am 6. August 2016 an und gewann im Wettkampf Gold – die erste Medaille bei der ersten Teilnahme des Kosovo an Olympischen Spielen.

Auszeichnungen und Ehrungen Bearbeiten

Nach dem Gewinn ihres zweiten Weltmeistertitels verlieh der albanische Präsident Bujar Nishani

„“Dëshiroj të falënderoj Presidentin zotin Bujar Nishani për këtë dekoratë! Është nder, kënaqësi dhe privilegj shumë i madh për mua që sot shpallem ‘Nderi i Kombit’. Është e vërtetë që unë vij nga Kosova, kam lindur në qytetin e Pejës, dhe karrierën si sportiste e kam filluar aty, dhe vazhdoj aktivitetin tim aty, mirëpo mendimi im është që, nuk ka rëndësi se nga cili vend vijmë; nga Kosovë, Maqedonia apo Shqipëria. Ne jemi të gjithë shqiptarë, kemi të gjithë një gjak dhe Shqipëria është shteti ynë dhe Presidenti i Shqipërisë është Presidenti i të gjithë ne. Kështu që, faleminderit dhe një herë dhe ky është një inkurajim shumë i madh për mua!”“

Majlinda Kelmendi[5]

Literatur Bearbeiten

  • Remo Geisser: Im Namen des Volkes. In: Neue Zürcher Zeitung. 10. August 2016, S. 31 (Volltext [abgerufen am 2. Dezember 2017]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Liga von Lezha/Majlinda Kelmendi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gold im Namen des Volkes. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. August 2016, abgerufen am 27. April 2018.
  2. Kelmendi: Verbands-Boss ordnet Nachtest an, sport.de, 9. August 2016
  3. Judo: Kelmendi OK to refuse France drug test -IJF, Reuters, 9. August 2016
  4. Affaire Saint-Cyprien, la suite, L’Esprit du Judo, 8. August 2016
  5. Militärische Erziehung - Skutari - Mehrsprachiges Plakat. In: Institution des Präsidenten der Republik Albanien. 21. Dezember 2015, abgerufen am 17. Mai 2017 (albanisch).