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Endmoränen im und am Lauerholz

Bahnunglück in Lübeck (1927)

Das bis dahin aufsehenerregendste Unglück in Lübeck ereignete sich am 25. Juni 1927 auf dem Bahnübergang in der Ratzeburger Allee gegen Mittag. Ein Zug bei nicht heruntergelassener Schranke ein Auto und tötete augenblicklich dessen Insassen.

Hintergrund Bearbeiten

 
Dommuseum und Dom

Der Herzog Heinrich der Löwe ist für Lübeck von historischer Bedeutung. Er wies zunächst für die Stadtbegründung anstelle des flach und sumpfig gelegenen Alt-Lübecks an der Schwartau auf den bewaldeten Hügel zwischen Trave und Wakenitz für die Wahl des Platzes hin und begründete sie 1159 dort zum zweiten Male. Des Weiteren legte er 1173 den Grundstein des Domes als Kathedrale an Stelle einer älteren Holzkirche. Zudem trat er für die Befruchtung des Lübecker Hafens ein. Aus diesem Grunde setzte man ihm auf dem Waldgrund, auf den er zuerst den Fuß gesetzt habe, mit Nachbildung des Braunschweiger Löwen ein gleiches Denkmal wie an der Stätte seines späteren Wirkens vor der Burg Dankwarderode in Braunschweig.

Braunschweiger Löwe Bearbeiten

 
Das Denkmal im Hof des Dommuseums.
 
Unmittelbar nach dem Luftangriff 1942

Statue 1930 Bearbeiten

Dies schöne Denkmal, dass etwa in ¾ Größe des Denkmals vor Braunschweiger Burg Dankwarderode als freie Kopie hergestellt ist, besteht in seiner Figur aus grauem künstlichem Basalt und im Postament aus Kunst-Odenwald-Sandstein. Das Bild des Löwen ist aus dem vollen Block vom Bildhauer, Otto Mantzel, herausgearbeitet, also als Original-Arbeitsstück anzusprechen.

Beim Luftangriff am 29. März 1942 wurde auch das Museum getroffen. Als eine Luftmine die Löscharbeiten am Museum unterbrach, griff das Feuer auf den Dom über und die Statue schmolz.

Einweihung Bearbeiten

Am Nachmittag des 9. Oktober 1930 fanden sich im Untergeschoß des Museums am Dom an der Südseite des Doms die leitenden Kreise Lübecks zum Festakt der der Einweihung des Denkmals ein.

Museumsdirektor Willibald Leo von Lütgendorff,[1] auf dessen Veranlassung die Nachbildung von Otto Mantzel erschaffen wurde, ging in einer längeren Ansprache auf die Bedeutung des zweiten Begründers der Stadt ein.

Die Teilnehmer begaben sich sodann in den Hof des Museums. Gegen 15:30 Uhr enthüllte v. Lütgendorff die Statue und übergab sie feierlich an Direktor der Trägerschaft , Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, des Museums Adolf Ihde.

Direktor Ihde sprach seine Freude über den sinnigen und richtigen Gedanken aus, dem Begründer Lübecks hier ein Ehrenmal erstehen zu lassen. In weiteren Ausführungen wies der Redner darauf hin, dass gerade das Wirken Heinrich des Löwens das Deutschtum gewahrt hätte. Für die Gemeinnützige übernahm der Redner das Denkmal und sprach dabei die Bitte aus, dass der gleiche Heimatkreis, der dies Denkmal geschaffen habe, auch weiter in der Museumsverwaltung wirken möge. Sie hätte dieses Denkmal aus ersparten Mitteln der Verwaltung geschaffen.

Mit einem Dank an den ausführenden Künstler schloss der Feierakt.

Es wurde mit Genugtuung in der Öffentlichkeit vermerkt, dass hier, wie es hieß, nach langer Zeit einen wirklich bodenständiges Werk von heimischen Kunstbeflissenen geschaffen und zugleich eine Dankesschuld für den Gründer Lübecks nach vielen Jahrhunderten entsprochen worden sei.

Statue 1975 Bearbeiten

 
Das heutige Denkmal.

Von der Elfriede Dräger-Gedächtnis-Stiftung, einen Teil der Dräger-Stiftung,[2] wurde 1975 auf der Nordseite des Domes, auf dem Domkirchhof, eine eine Kopie der Bronze des Braunschweiger Löwen aufgestellt.

Anhand des Vorbildes wurde auch der Sockel rekonstruiert. Auf ihm befinden sich zwei Inschriften:

HENRICVS / LEO / DIE GRATIA DVX / BAWARIAE ET SAXONIAE / AD SEMPITERNAM ET ORIGINS / ET NOMINIS SVI / MEMORIAM / BRVNSWICI / IN AVITO MAIORVM SVORVM PALATIO / ANNO AB INCARNATIONIS DOMINI / MCLXVI

und

ZUM GEDENKEN AN / HEINRICH DEN LöWEN / HERZOG VON BAYERN UND SACHSEN / *1129 †1195 / ER SETZTE DEN WEGBEREITER DES CHRISTENTUMS IN UNSEREM LANDE / VICELIN / IN OLDENBURG ZUM BISCHOF EIN / ER GRÜNDETE IM JAHRE 1159 DIE STADT LÜBECK WIEDER. / ER ERHOB LÜBECK IM JEHRE 1160 UNTER BISCHOF.GEROLD UM NEUEN SITZ DES BISTUMS / UND BEGANN IM JAHRE 1173 MIT DEM BAU DES DOMES / DIESE NACHBILDUNG DES 1166 IN BRAUNSCHWEIG ERRICHTETEN DENKMALS / WURDE IM JAHRE 1975 AUFGESTELLT VON DER ELFRIEDE DRÄGER GEDÄCHTNIS STIFTUNG

Aufstellungsort Bearbeiten

Der Ausschuss erwog das Für und Wider der geplanten Aufstellungsorte des Ehrenmals. Sie wurden besichtigt und die Eindrücke wurden auch unter Aufstellung von Stangengerüsten gesammelt. Die ursprünglich beabsichtigte Aufstellung im „Vorhof“ des Ehrenhains wurde zu Gunsten des gewählten verworfen. Das Regimentsdenkmal steht nun nicht irgendwo „auf“ dem Ehrenfriedhof, sondern bildete als integrierender Teil des Ehrenfriedhofs dessen Krönung.

Diese Stellung behielt das Ehrenmal auch nach der Erweiterung des Ehrenfriedhofs durch die Opfer des Zweiten Weltkriegs.

Statue Bearbeiten

Helm ab zum Gebet[3] handelt es sich um eine, aus Muschelkalk bestehende, etwa 4 Meter hohe auf einem Sockel stehende an den Gräbern seiner Kameraden betende Statue. Sein kantig wirkendes Gesicht ist von den Krieges gezeichnet.

Auf deren Sockel befindet sich die Inschrift:

1914-1918 / den gefallenen Helden / des Inf. Regts. Lübeck / 3. Hanseatisches Nr. 162 / 85 Offiziere / 1755 Unteroffiziere und Mannschaften.

eingerahmt von dem Ludwig Uhlands Der gute Kamerad entnommenen:

Ich hatt' einen Kameraden einen bessern findst du nicht

Ein Sachkenner einer Fachzeitschrift, dessen dortiges Urteil wurde in der Festnummer abgedruckt,[4] stellte in seinem Artikel fest, dass die Inschrift die ganze Größe und Feierlichkeit des „Helm ab zum Gebet!“ lebendig empfinden lasse.

Die Statue steht in einem Halbkreis, an dessen Mauern für jedes Kriegsjahr eine Tafel, auf dem die Einsatzorte des Regiments verzeichnet ist.

Einweihung Bearbeiten

Die für den 27. Juli 1924 festgesetzte feierliche Enthüllung des Denkmals musste in aller Stille vollzogen werden.

Am 10. Mai 1925, am 2. Regimentstag der 162er, wurde dagegen die Weihe. Nach einem Weihegottesdienst in der überfüllten Marienkirche zog man zum Ehrenfriedhof, wo die Weihe von Pastor Balcke vollzogen wurde.

Quellen Bearbeiten

  • Denkmal für Heinrich den Löwen, den zweiten Begründer Lübecks. In: Lübeckische Anzeigen, Jahrgang 1930, Nr. 237, Ausgabe vom 10. Oktober 1930.
  • Chronik. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1930/31, Nr. 2, Ausgabe vom 25. Oktober 1930, S. 8.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Unglück in der Ratzeburger Allee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Archive Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anm. : In der Zeitgenössischen Literatur wird Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg ohne den Zusatz -Leinburg genannt.
  2. Dräger-Stiftung
  3. so der offizielle Name des Denkmals
  4. Der Titel der Fachzeitschrift wurde nicht erwähnt und konnte, bis jetzt, nicht in Erfahrung gebracht werden.

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