Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5
Das Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5 war ein Infanterieverband der Preußischen Armee.
Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5 | |
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Aktiv | 11. März 1689 bis 1918 |
Staat | ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Truppengattung | Grenadier |
Unterstellung | I. Armee-Korps, V. Armee-Korps, XVII. Armee-Korps |
Ehemalige Standorte | u. a. Königsberg, Danzig, Posen |
Farben | Rot (Kragen, Aufschläge und Regimentsnummer); Weiß (Patte), Hellblau (Schulterklappe) |
Geschichte Bearbeiten
Das Regiment wurde am 11. März 1689 gegründet und war von 1820 bis 1848 und von 1851 bis 1890 dem I. Armee-Korps unterstellt. Von 1849 bis 1850 war es Teil des V. Armee-Korps und von 1890 bis 1914 Teil des XVII. Armee-Korps. Während dieser Zeit gehörte es zur 2. Division (1820–1848, 1852–1890), zur 10. Division (1849–1850) und zur 36. Division (1890–1914). Es gehörte der 2. Infanterie-Brigade (1820–1848, 1851), der 10. Infanterie-Brigade (1849–1850), der 4. Infanterie-Brigade (1852–1890) und der 71. Infanterie-Brigade (1890–1914) an.
Am 11. März 1689 wurde das Regiment per Kapitulation von Friedrich I. unter der Leitung von Alexander zu Dohna-Schlobitten gegründet – mit einem Bataillon zu Fuß von fünf Kompanien. Diese Kompanien setzten sich aus zwei Kompanien des Altpreußischen Infanterieregiments No. 10, einer Kompanie des Bataillons von Heinrich de Briquemault und aus zwei aus Kompanien verschiedener Festungsbesatzungen zusammen. Noch im selben Jahr wurde das Regiment auf acht Kompanien vergrößert, davon noch drei Kompanien aus dem Altpreußischen Infanterieregiments No. 10.
1691 erhielt das Regiment ein zweites Bataillon zu fünf Kompanien, da es sich in den Türkenkriegen beteiligen sollte.
Alexander zu Dohna-Schlobitten wurde 1692 Gouverneur von Pillau und Oberster der dortigen Garnison, er gab drei Kompanien Wilhelm von Brandt, dem bisherigen Gouverneur von Pillau und verleibte dafür seinem Regiment die drei in Pillau befindlichen Kompanien ein. In der Folge bildete ein Bataillon des Regiments dauernd die Besatzung von Pillau und nahm dadurch den Charakter einer Garnison an, die Stärke beider Bataillons wechselte je nach der politischen Lage bis 1713.
1702 wurde eine Kompanie an das das Regiment von Sydow abgegeben, die 1703 wieder ersetzt wurde. Anfang 1713 hob Friedrich Wilhelm I. die Garnisonen als solche aus und machte sie zu Feldtruppen, die Stärke dieses Regiments wird, wie das der meisten, dauernd aus zwei Bataillons zu je fünf Kompanien festgesetzt.
1735 wurde das Regiment neu geordnet: Die bisher auf die Kompanien verteilten Grenadiere wurden zu zwei Kompanien zusammengezogen, das Regiment bestand nunmehr aus zwei Bataillons zu je einem Grenadier- und fünf Musketierkompanien. Die Grenadierkompanien wurden im Mobilmachungsfall zu einem Grenadierbataillon zusammengezogen.
1787 wurden zwei Musketierkompanien in Grenadierkompanien umgewandelt, sodass das Regiment aus einem Grenadier- und zwei Musketierbataillons zu je vier Kompanien bestand.
1797 wurden Soldaten zur Bildung des Regiments Nr. 7 abgezogen. 1807 wurde dem Regiment das III. Bataillon des Regiments Nr. 4 und das Füsilierbataillon vom Regiment Nr. 23 einverleibt. Dadurch erhielt es den vorgeschriebenen Stand von zwei Grenadierkompanien, zwei Musketier,- sowie einem leichten Bataillon.
1859 fanden starke Abgaben, auch an Offizieren, an das Regiment Nr. 45 statt. Weitere Abgaben folgten 1866 (13., 14. und 15. Kompanie an das Regiment Nr. 74), 1881 (10. Kompanie an das Regiment Nr. 128), 1887 (2. Kompanie an das Regiment Nr. 135) sowie 1897 (IV. Bataillon an das Regiment Nr. 176).
Benennung Bearbeiten
- Bis 1808: nach den Chefs
- Ab 7. September 1808: 4. Ostpreußisches Infanterie-Regiment
- Ab 5. November 1816: 5. Infanterie-Regiment (4. Ostpreußisches)
- Ab 10. März 1823: 5. Infanterie-Regiment
- Ab 4. Juli 1860: 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment Nr. 5
- Ab 27. Januar 1889: Grenadier-Regiment König Friedrich I. (4. Ostpreußisches) Nr. 5
Einsätze Bearbeiten
Das Regiment befreite im Pfälzischen Erbfolgekrieg Kaiserswerth, nachdem Ludwig XIV. die Stadt erobert hatte; im Großen Türkenkrieg kämpfte es in der Schlacht bei Slankamen. Weitere Kriege waren der Erste Schlesische Krieg, der Zweite Schlesische Krieg, der Siebenjährige Krieg, der Bayerische Erbfolgekrieg und der Deutsche Krieg 1866.
Erster Weltkrieg Bearbeiten
Am 2. August 1914 wurde das Regiment wurde gemäß dem Mobilmachungsplan mobilisiert. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatzbataillon zu vier Kompanien sowie zwei Rekruten-Depots auf. Im September 1918 erhielt das Regiment eine eigene Minenwerfer-Kompanie, die aus Teilen der Minenwerfer-Kompanie Nr. 36 gebildet wurde.
Literatur Bearbeiten
- Oskar Kopka von Lossow: Geschichte des Grenadier-Regiments König Friedrich I. (4. Ostpreußisches) Nr. 5.
- Erster Band: Stammgeschichte Zeitraum 1626 bis 1713. Mittler & Sohn, Berlin 1889.
- Zweiter Band: Zeitraum von 1713 bis 1815. Mittler & Sohn, Berlin 1901.
- Günther Voigt.: Die Garde- und die Grenadier-Regimenter 1–12 der preussischen Armee. In: Dermot Bradley, Hans Bleckwenn (Hrsg.): Deutschlands Heere bis 1918. Ursprung und Entwicklung der einzelnen Formationen. Band 1. Biblio-Verlag, Osnabrück 1980, ISBN 3-7648-1199-4.