Bar Timor

deutsch-israelischer Basketballspieler

Bar Timor (hebräisch בר טימור; * 2. März 1992 in Haifa) ist ein israelischer Basketballspieler, der zudem die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Timor wurde 2013 als Entdeckung der Saison oder bester Newcomer der israelischen Ligat ha’Al ausgezeichnet, bevor er ein Jahr in Deutschland bei Alba Berlin in der Basketball-Bundesliga spielte und dort Vizemeister wurde. Nach seiner Rückkehr spielte er bei Hapoel Jerusalem, wo er zum Nationalspieler und mit seiner Mannschaft zum israelischen Meister wurde.

Basketballspieler
Basketballspieler
Bar Timor
Timor 2015 im Nationaltrikot
Spielerinformationen
Geburtstag 2. März 1992
Geburtsort Haifa, Israel
Größe 191 cm
Position Point Guard /
Shooting Guard
Vereinsinformationen
Verein Hapoel Jerusalem
Liga Ligat ha’Al
Trikotnummer 11
Vereine als Aktiver
2009–2010 Israel Hapoel Haifa
2010–2011 Israel Hapoel Kirjat Tiw’on
2011–2013 Israel Hapoel Tel Aviv
2013–2014 Deutschland Alba Berlin
Seit 0 2014 Israel Hapoel Jerusalem
Nationalmannschaft
Seit 0 2015 Israel

Karriere Bearbeiten

Timor begann seine Karriere in seiner Heimatstadt bei haPoel, deren Mannschaft aus Haifa in den 1960er Jahren zu den besseren Mannschaften in Israel zählte und zweimal Vizemeister wurde. Als Aufsteiger aus der dritten Liga Artzit erreichte Hapoel Haifa in der Saison 2009/10 in der zweitklassigen Liga Leumit den vierten Platz. Hapoel Haifa konnte jedoch dieses Niveau nicht halten und zog sich vorerst wieder in die unteren Spielklassen zurück. Timor wechselte daraufhin zum bisherigen Ligakonkurrenten und Tabellenzweiten Hapoel aus Kirjat Tiw’on in Galiläa. Als Tabellenachter der Saison 2010/11 verlor Kirjat Tiw’on in der Play-off-Viertelfinalserie gegen den Ersten Hapoel aus Tel Aviv, der jedoch die Finalserie um den Aufstieg verlor. Anschließend wurde Bar Timor von Hapoel Tel Aviv verpflichtet, deren beste Zeiten ebenfalls in den 1960er Jahren lagen mit fünf Meisterschaften, darunter eine 1965 gegen Hapoel Haifa als Vizemeister. Hapoel Tel Aviv wurde in der Saison 2011/12 erneut Tabellenerster der Liga Leumit und gewann diesmal auch die Play-offs. Somit erreichte die Mannschaft für den Verein den Aufstieg und die Rückkehr in die höchste Spielklasse. Dort erreichte man in der Saison 2012/13 als Achter die Play-offs, in denen man im Viertelfinale gegen den Lokalrivalen und dominierenden israelischen Verein Maccabi Tel Aviv in drei Spielen sieglos blieb. Timor selbst wurde als bester Newcomer aber als „Entdeckung der Saison“ ausgezeichnet.

Für die Basketball-Bundesliga 2013/14 wurde Timor vom deutschen Erstligisten und mehrfachen Meister Alba Berlin verpflichtet, wobei sich seine von seiner aus Deutschland stammenden Großmutter ererbte deutsche Staatsangehörigkeit positiv auf die ansonsten beschränkte Einsatzberechtigung in der deutschen Liga auswirkte.[1] In Berlin musste sich Timor erst in der fremden Kultur eingewöhnen[2] und erhielt auch von Trainer Saša Obradović nur wenig Einsatzzeit. Nach Verletzungen und einer notwendigen Operation Ende Februar verlor Timor endgültig den Anschluss. Nach nur vier Einsätzen in der Meisterschaft bis Jahresende 2013[3] hatte er praktisch keinen Anteil mehr am deutschen Pokalsieg 2014 sowie der Vizemeisterschaft in der Finalserie gegen FC Bayern München und kehrte bereits nach einer Saison in sein Heimatland zurück.[4][5] Zurück in Israel wurde er von Hapoel Jerusalem unter Vertrag genommen, wo er unter anderem mit Yotam Halperin zusammenspielte, der zuvor ebenfalls eine Saison in der deutschen BBL jedoch bei Bayern München gespielt hatte. Hapoel Jerusalem verlor zwar den Staatspokal im Finale gegen den vormaligen Triple-Crown-Gewinner Maccabi Tel Aviv, gewann aber die Meisterschaft ungeschlagen in den Play-offs in der Finalserie gegen Hapoel Eilat, nachdem jene zuvor sehr überraschend Maccabi Tel Aviv im Halbfinale in fünf Spielen bezwungen hatten. Im Sommer 2015 hatte der frühere Jugendauswahlspieler seine ersten Einsätze in der Herren-Auswahl und war im Kader bei der EM-Endrunde 2015, als die Nationalmannschaft nach drei Siegen in fünf Vorrundenspielen im Achtelfinale deutlich gegen Italien verlor und ausschied.

Nachdem Bar Timor bei Alba Berlin im Eurocup 2013/14 nur wenig Einsatzzeit bekommen hatte und er mit Hapoel Jerusalem im Eurocup 2014/15 nur Gruppenletzter in der Vorrunde geworden war, erreichte er mit Hapoel im Eurocup 2015/16 die Zwischenrunde der besten 32 Mannschaften, in der man jedoch sieglos unter anderem gegen die beiden späteren Halbfinalisten Strasbourg IG und Herbalife Gran Canaria blieb. In der israelischen Meisterschaft erreichte Hapoel diesmal sogar vor Maccabi Tel Aviv den ersten Platz nach der regulären Saison. Nachdem die israelische Liga zum Final-Four-Format zurückgekehrt war, scheiterte die Titelverteidigung für Hapoel dann aber im Finalspiel gegen den Überraschungssieger Maccabi Rischon LeZion. Bar Timor erhielt die Auszeichnung als bester Sixth Man oder bester Einwechselspieler der israelischen Liga. In der darauffolgenden Saison spielte Hapoel Jerusalem im EuroCup 2016/17 zunächst sehr erfolgreich und erreichte als Gruppenerster der Zwischenrunde die Ausscheidungsrunden. Nach dem Erfolg im Viertelfinale über Gran Canaria verlor der Sieger dieses Wettbewerbs von 2004 im Halbfinale gegen den Valencia Basket Club, Rekordgewinner mit drei Titelerfolgen. National verlief die Saison zunächst weniger erfolgreich; nach dem verlorenen Staatspokalfinale gegen Maccabi Tel Aviv wurde man in der regulären Saison nur Dritter punktgleich vor Maccabi. Im Halbfinale des Final Four konnte Hapoel Jerusalem dann erfolgreich Revanche gegen Titelverteidiger Rischon LeZion nehmen, bevor man im Finalspiel gegen Maccabi Haifa die zweite Meisterschaft in drei Jahren gewann. Der offenbar auch von Maccabi Tel Aviv umworbene Timor verlängerte anschließend seinen Vertrag bei Hapoel Jerusalem um weitere drei Jahre.[6] Zunächst versucht Timor jedoch mit der israelischen Nationalmannschaft bei der EM-Endrunde 2017 die Gruppenphase vor heimischem Publikum in Tel Aviv erfolgreich zu überstehen, in der man unter anderem auf die deutsche Auswahl trifft.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Bar Timor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bar Timor – Übersicht über Teilnahmen an internationalen FIBA-Turnieren auf archive.fiba.com (englisch)
  • Bar Timor – Spielerprofil auf den Webseiten der Super League (englisch / hebräisch)
  • BAR TIMOR - Spielerprofil auf den Webseiten der ULEB (englisch)


Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Alba Berlin verpflichtet Deutsch-Israeli Timor für drei Jahre. Berliner Morgenpost, 8. Juni 2013, abgerufen am 3. September 2017.
  2. Berlin-Spaziergang mit Bar Timor. Alba Berlin, 17. September 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2017; abgerufen am 3. September 2017 (Medien-Info; Repro eines Blogs von alba-inside.org).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.albaberlin.de
  3. 16918 Bar TIMOR. Basketball-Bundesliga, abgerufen am 3. September 2017 (Spielerprofil mit Statistiken).
  4. Jan Buchholz: Vertrag mit Timor in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Alba Berlin, 15. Juli 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2017; abgerufen am 3. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.albaberlin.de
  5. Basketball-Profi Bar Timor verlässt ALBA Berlin. Die Welt, 15. Juli 2014, abgerufen am 3. September 2017.
  6. Hapoel Jerusalem renews Bar Timor. eurohoops.net, 12. Juli 2017, abgerufen am 3. September 2017 (englisch).