Baden-Marathon

deutscher Marathon

Der Baden-Marathon (offizielle Namen seit 2005 FIDUCIA Baden-Marathon Karlsruhe, seit 2013 Fiducia & GAD Baden-Marathon, seit 2022 Atruvia Baden-Marathon) ist ein Marathon in Karlsruhe, der seit 1983 jährlich im September stattfindet. Er war nach dem Berlin-Marathon der zweitälteste, bis zur COVID-19-Pandemie ununterbrochen ausgetragene City-Marathon Deutschlands. Seit 1991 wird auch ein Halbmarathon angeboten, der die lange Strecke bald an Popularität überflügelte und mittlerweile zu den größten in Deutschland zählt. Außerdem gehören Walking, Nordic Walking und ein „Business-Team-Marathon“ zum Programm. 1990 fand im Rahmen des Baden-Marathons die Deutsche Marathonmeisterschaft statt.

Start des Baden-Marathons 2012

Streckenverlauf Bearbeiten

Der Baden-Marathon wird über zwei unterschiedliche Runden gelaufen, wobei nach der ersten Runde etwa 200 Meter vor dem Ziel die Marathonweiche kommt, an der die Teilnehmer des Halbmarathons in das Ziel abbiegen. Auch die Läufer, die für die ganze Strecke angemeldet sind, können hier in das Ziel laufen und werden dann in die Wertung des Halbmarathons aufgenommen.

Start und Ziel befinden sich an der Europahalle Karlsruhes. Von dort geht es in der ersten Runde über die Kriegsstraße durch die Oststadt (Karlsruhe) nach Durlach. In Durlach biegt die Strecke in Richtung Rüppurr ab und führt von dort zum Ziel an der Europahalle. Die Strecke ist bis hierhin durchgehend asphaltiert und daher recht schnell zu laufen.

Die zweite Runde verläuft seit 2004 im Gegensatz dazu durch die Günther-Klotz-Anlage, ein traditionelles Läuferrevier, und über mehrere Kilometer an der Alb entlang. Über Mühlburg geht es dann nach Karlsruhe, wobei die Strecke zuerst durch den Karlsruher Schlossgarten und ab Kilometer 36 durch die Karlsruher Innenstadt zum Ziel führt. Wegen insgesamt vier Brücken und einem teilweise unasphaltierten Streckenverlauf ist die zweite Runde schwerer zu laufen als die erste, weswegen die Strecke, obwohl sie relativ flach ist, nicht zu den allerschnellsten gehört.

Besonderheiten im Umfeld des Laufes Bearbeiten

Zugläufer Bearbeiten

Brems- und Zugläufer gibt es inzwischen bei fast jedem größeren Marathon, so auch in Karlsruhe. Bei 2:59 beginnend und in 15 Minutenschritten führen Tempomacher zur gewünschten Zielzeit.

Bodypainting/Kunstperformance Bearbeiten

Neben dem eigentlichen Wettkampfgedanken ist es Ziel des Baden-Marathons, die Laufveranstaltung nicht nur unter dem rein sportlichen Aspekt durchzuführen, sondern durch die Integration von Kunst in jeglicher Form den Baden-Marathon weiter interessant zu gestalten. Zu diesem Aspekt trägt das „Körperbemalen“, das seit 2001 beim Baden-Marathon durchgeführt wird, bei.

Ein Läufer berichtete dem Organisationsteam des Baden-Marathons begeistert von einer Kunstaktion der Künstlerin Bettina Amann auf einer Burg, bei der sie ihn als körperbemalten griechischen Gott Hermes bzw. römischen Gott Merkur gestaltete.[1] „Merkur“ brachte die göttliche Botschaft als erster bemalter Läufer quasi zum Baden-Marathon. So wurde der Kontakt zwischen der Künstlerin Bettina Amann und dem Baden-Marathon hergestellt.

Bettina Amann bemalte am Marathontag zusammen mit ihrem Team aus 2 bis 3 wechselnden Helfern in aller Frühe vor dem Start bis zu 20 Läufer nach einem Konzept, bei dem Wort in bewegtes Bild umgesetzt wird. Eines der Konzepte der Künstlerin war es, dass der unterste Farbauftrag mehr oder weniger wasserfest ist, die oberen Schichten hingegen wasserlöslich. Diese Idee der Künstlerin Amann führte dazu, dass die „Laufende Kunst“ am Start anders aussah als am Ziel, da sich die wasserlösliche Farbe durch das Schwitzen ablöste.

Seit 2007 macht Melanie Möck Bodypainting mit Läufern beim Baden-Marathon.

Kunst Bearbeiten

Seit 2004 sind die Kilometerschilder künstlerisch gestaltet.

2007 wurde das Projekt „Karlsruher Klangstrahlen“ realisiert, wobei die Läufer auf den letzten Kilometern mit einer eigens für diesen Anlass komponierten Musik beschallt wurden.

Finishermedaille Bearbeiten

Seit 2002 erhält jeder Finisher sowohl des Marathon als auch des Halbmarathon eine Medaille auf der ein bedeutendes Gebäude aus Baden abgebildet ist. Es sind dies bislang

Statistiken Bearbeiten

Streckenrekorde Bearbeiten

Marathon

Halbmarathon

Siegerlisten Bearbeiten

Quellen: laufinfo.de,[2] ARRS[3], Ergebnisdatenbank des Veranstalters[4]

Marathon Bearbeiten

 
Siegerehrung Marathonfrauen 2012
Datum Männer Nation Zeit Frauen Nation Zeit
18. Sep. 2022 Simon Stützel -5- Deutschland  Deutschland 2:25:32 Sabrina Roth Deutschland  Deutschland 3:14:07
22. Sep. 2019 Jannik Arbogast Deutschland  Deutschland 2:28:57 Gabriela Rocha 3:02:03
23. Sep. 2018 Simon Stützel -4- Deutschland  Deutschland 2:24:37 Simone Raatz -3- Deutschland  Deutschland 2:55:44
17. Sep. 2017 Simon Stützel -3- Deutschland  Deutschland 2:25:50 Simone Raatz -2- Deutschland  Deutschland 2:54:13
25. Sep. 2016 Simon Stützel -2- Deutschland  Deutschland 2:26:21 Simone Raatz Deutschland  Deutschland 2:55:38
20. Sep. 2015 Simon Stützel Deutschland  Deutschland 2:25:21 Corinna Rinke Deutschland  Deutschland 3:23:52
21. Sep. 2014 Dawid Kabede Athiopien  Äthiopien 2:27:09 Natascha Bischoff Deutschland  Deutschland 3:21:28
22. Sep. 2013 David Kipsang Kenia  Kenia 2:12:09 Zherfe Worku Athiopien  Äthiopien 2:34:49
23. Sep. 2012 Samwel Maswai -2- Kenia  Kenia 2:11:46 Joyce Kandie Kenia  Kenia 2:34:38
18. Sep. 2011 Samwel Maswai Kenia  Kenia 2:13:12 Sally Barsosio Kenia  Kenia 2:37:15
19. Sep. 2010 David Mutai Kenia  Kenia 2:14:33 Eve Rauschenberg Deutschland  Deutschland 2:53:55
20. Sep. 2009 Joel Kiptoo Kenia  Kenia 2:09:07 Rosina Kiboino Kenia  Kenia 2:43:08
21. Sep. 2008 Ben Kimutai Kimwole -2- Kenia  Kenia 2:14:14 Irene Cherop Loritareng -2- Kenia  Kenia 2:35:53
16. Sep. 2007 Ben Kimutai Kimwole Kenia  Kenia 2:14:36 Irene Cherop Loritareng Kenia  Kenia 2:39:04
24. Sep. 2006 Bellor Minigwo Yator Kenia  Kenia 2:12:32 Peris Poywo Kenia  Kenia 2:42:08
18. Sep. 2005 Gideon Koech Kenia  Kenia 2:18:45 Dorota Ustianowska -2- Polen  Polen 2:39:21
19. Sep. 2004 Mykola Rudyk Ukraine  Ukraine 2:21:22 Dorota Ustianowska Polen  Polen 2:44:24
21. Sep. 2003 Amos Tirop Matui Kenia  Kenia 2:17:59 Gabi Schöffmann Deutschland  Deutschland 2:56:42
15. Sep. 2002 Joseph Maina Kenia  Kenia 2:22:17 Alemitu Bekele Athiopien  Äthiopien 2:44:30
16. Sep. 2001 Samuel Okemwa Kenia  Kenia 2:19:09 Anna Balošáková Slowakei  Slowakei 2:49:13
17. Sep. 2000 Oleksandr Kusyn Ukraine  Ukraine 2:15:39 Krystyna Pieczulis Polen  Polen 2:47:42
19. Sep. 1999 Simon Terer Kenia  Kenia 2:21:25 Gabi Rutkowski Deutschland  Deutschland 2:59:58
20. Sep. 1998 Wiesław Perszke Polen  Polen 2:16:14 Heike Bittler Deutschland  Deutschland 2:58:36
21. Sep. 1997 Ziedonis Zaļkalns Lettland  Lettland 2:20:42 Dana Hajná -2- Tschechien  Tschechien 2:42:46
22. Sep. 1996 Eamonn Hyland -2- Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2:19:22 Dana Hajná Tschechien  Tschechien 2:41:53
17. Sep. 1995 Aleksandrs Prokopčuks Lettland  Lettland 2:15:56 Heike Gottheil Deutschland  Deutschland 2:52:03
18. Sep. 1994 Waleri Solotkow Russland  Russland 2:21:21 Maria Bak Deutschland  Deutschland 2:46:39
19. Sep. 1993 Wiktor Marjanenko Russland  Russland 2:22:52 Ágota Farkas -2- Ungarn  Ungarn 2:39:09
20. Sep. 1992 Eamonn Hyland Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich 2:17:58 Ágota Farkas Ungarn  Ungarn 2:39:41
15. Sep. 1991 Othmar Schoop Deutschland  Deutschland 2:21:03 Oxana Chrenkowa Russland  Russland 2:54:47
7. Okt. 1990 Josef Oefele Deutschland  Deutschland 2:16:54 Gabriela Wolf Deutschland  Deutschland 2:36:47
17. Sep. 1989 Jean Claude Pastel Frankreich  Frankreich 2:25:33 Britta Liebing Deutschland  Deutschland 2:53:34
18. Sep. 1988 Michael Helber Deutschland  Deutschland 2:23:23 Gertrud Huber -4- Deutschland  Deutschland 2:53:00
20. Sep. 1987 Stefan Braunmiller Deutschland  Deutschland 2:26:16 Gertrud Huber -3- Deutschland  Deutschland 2:59:49
21. Sep. 1986 Klaus Löwenhagen Deutschland  Deutschland 2:23:52 Gertrud Huber -2- Deutschland  Deutschland 2:56:51
22. Sep. 1985 Gerhard Izyk Deutschland  Deutschland 2:30:59 Gertrud Huber Deutschland  Deutschland 2:52:45
23. Sep. 1984 Norbert Kleiber Deutschland  Deutschland 2:25:57 Inge Röhrnbacher Deutschland  Deutschland 3:01:03
18. Sep. 1983 Otto Metzger Deutschland  Deutschland 2:30:13 Petra Krehl Deutschland  Deutschland 3:09:27

Halbmarathon Bearbeiten

Datum Männer Nation Zeit Frauen Nation Zeit
2022 Christian Burkhardt 1:12:14 Sophia Kaiser 1:20:08
2019 Yassin Osman 1:07:28 Isabel Leibfried 1:17:00
2018 Omar Tareq 1:08:33 Nora Kusterer 1:19:23
2017 Frederik Unewisse -2- 1:06:33 Melina Tränkle -3- Deutschland  Deutschland 1:17:29
2016 Frederik Unewisse 1:08:49 Melina Tränkle -2- Deutschland  Deutschland 1:14:35
2015 Jannik Arbogast Deutschland  Deutschland 1:06:50 Melina Tränkle Deutschland  Deutschland 1:13:45
2014 Tobias Schreindl -2- Deutschland  Deutschland 1:07:37 Katarína Bérešová -3- Slowakei  Slowakei 1:14:12
2013 Marcel Bräutigam Deutschland  Deutschland 1:07:28 Katarína Bérešová -2- Slowakei  Slowakei 1:13:32
2012 Tobias Schreindl Deutschland  Deutschland 1:06:13 Christine Schleifer -5- Deutschland  Deutschland 1:14:27
2011 Jan Förster Deutschland  Deutschland 1:06:38 Christine Schleifer -4- Deutschland  Deutschland 1:16:09
2010 Dennis Pyka -2- Deutschland  Deutschland 1:06:16 Katarína Bérešová Slowakei  Slowakei 1:14:47
2009 Dennis Pyka Deutschland  Deutschland 1:06:47 Silvia Krull Deutschland  Deutschland 1:18:17
2008 Charles Ngolepus Kenia  Kenia 1:02:46 Christine Schleifer -3- Deutschland  Deutschland 1:14:52
2007 Miroslav Vanko Slowakei  Slowakei 1:06:15 Christine Schleifer -2- Deutschland  Deutschland 1:17:11
2006 Martin Beckmann Deutschland  Deutschland 1:04:47 Eunice Jepkorir Kenia  Kenia 1:12:38
2005 Julius Kiptum Rop Kenia  Kenia 1:06:51 Christine Schleifer Deutschland  Deutschland 1:16:51
2004 Grzegorz Głogosz Polen  Polen 1:05:54 Letitia Stroia Rumänien  Rumänien 1:19:02
2003 Marek Dryja Polen  Polen 1:06:50 Aniela Nikiel -2- Polen  Polen 1:14:39
2002 Michael Wolf Deutschland  Deutschland 1:04:22 Aniela Nikiel Polen  Polen 1:16:43
2001 Vladimír Vašek Tschechien  Tschechien 1:07:01 Ledysha Biwott Kenia  Kenia 1:16:26
2000 Krzysztof Jerz Przibylla Deutschland  Deutschland 1:06:18 Alena Močáriová Slowakei  Slowakei 1:16:34
1999 Alexandr Bolchowitin Russland  Russland 1:05:56 Marzena Helbik Polen  Polen 1:14:53
1998 Rainer Wachenbrunner Deutschland  Deutschland 1:07:36 Sandra Riemann Deutschland  Deutschland 1:16:06
1997 Wolfgang Koch Deutschland  Deutschland 1:06:47 Margret Ruppert Deutschland  Deutschland 1:17:59
1996 Klaus Schalk Deutschland  Deutschland 1:08:19 Lidia Zentner -2- Deutschland  Deutschland 1:20:58
1995 Christian Bauer Deutschland  Deutschland 1:08:24 Lidia Zentner Deutschland  Deutschland 1:20:48
1994 Mohemmed Issa Tansania  Tansania 1:04:31 Monika Imgraben Deutschland  Deutschland 1:21:43
1993 Thomas Greger Deutschland  Deutschland 1:04:08 Janina Malska Polen  Polen 1:16:24
1992 Michael Zabel Deutschland  Deutschland 1:05:55 Barbara Kirk Deutschland  Deutschland 1:21:09
1991 Dmitri Solowjew
& Juri Michailow
Russland  Russland 1:06:07 Irina Ruban Russland  Russland 1:14:53

Entwicklung der Finisherzahlen Bearbeiten

Läufer, die das Ziel erreichten:

Jahr Marathon davon
Frauen
Halbmarathon davon
Frauen
2022 542 100 2664 809
2019 844 169 4210 1248
2018 844 156 4260 1328
2017 702 131 3773 1590
2016 840 152 4047 1203
2015 963 147 4203 1258
2014 971 138 4282 1248
2013 1183 199 4963 1423
2012 1460 0248 5174 1479
2011 1232 0190 4636 1280
2010 1343 0233 4958 1402
2009 1510 0226 6009 1610
2008 1534 0219 5935 1621
2007 1690 0254 6182 1759
2006 1721 5642
2005 1948 5472
2004 2015 4956
2003 1735 4616
2002 1788 4060
2001 1670 3967
2000 1362 2982
1999 1173 2130
1998 0845 1444
1997 0847 1592
1996 0900 1579
1995 0961 1524
1994 1134 1553
1993 1055 1352
1992 1129 1186
1991 1291 1070
1990 2198 ---
1989 1325 ---
1988 1319 ---
1987 1056 ---
1986 1105 ---
1985 1021 ---
1984 0883 ---
1983 0695 ---

Siehe auch Bearbeiten

Weitere Marathonläufe in Baden Bearbeiten

Weitere Marathonläufe in der Umgebung Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Baden-Marathon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Rheinpfalz, Regionalausgabe Bad Dürkheim, „Bemalte Körper vor historischer Kulisse“ 22. Mai 2001
  2. http://www.laufinfo.de/Karlsruhe/index.jsp
  3. arrs.run: Baden Marathon
  4. Ergebnisdatenbank des Veranstalters. Abgerufen am 20. November 2022.