Das Amt Unna-Kamen war bis zur Kommunalreform, die am 1. Januar 1968 in Kraft trat, ein Amt im Kreis Hamm, ab 1930 Kreis Unna. Es gehörte zur preußischen Provinz Westfalen und zum Land Nordrhein-Westfalen. Die Amtsverwaltung befand sich in der Stadt Unna.

Wappen Deutschlandkarte
Amt Unna-Kamen
Deutschlandkarte, Position des Amtes Unna-Kamen hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1967)
Koordinaten: 51° 32′ N, 7° 41′ OKoordinaten: 51° 32′ N, 7° 41′ O
Bestandszeitraum: 1845–1967
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Kreis UnnaVorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Landkreis existiert nicht
Fläche: 124,63 km2
Einwohner: 63.135 (1961)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Aufgelöst, auf manuelle EZW umzustellen
Bevölkerungsdichte: 507 Einwohner je km2
Amtsgliederung: 13 Gemeinden

Geographie

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Das Amt erstreckte sich vom Nordwesten bis zum Osten des Kreises/Landkreises Hamm bzw. Kreises Unna. Das Gebiet bestand aus zwei räumlich voneinander getrennten Teilen westlich und östlich der aneinandergrenzenden amtsfreien Städte Kamen und Unna.

Nachbarn

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Das Amt Unna-Kamen grenzte, im Uhrzeigersinn im Norden beginnend, an die Ämter Pelkum und Rhynern, an das Amt Werl im Kreis Soest, an das Amt Fröndenberg, an die amtsfreien Städte Unna und Kamen sowie an die Ämter Aplerbeck und Lünen im Kreis/Landkreis Dortmund (nach mehreren zwischenzeitlichen Änderungen der Amtseinteilung im Kreis Dortmund und der Bildung des Kreises Hörde 1887 schließlich ab 1928/29 die kreisfreien Städte Dortmund und Lünen sowie infolge der Eingliederung eines Teiles des aufgelösten Kreises Hörde 1929 auch die Ämter Westhofen und Ergste im Kreis Iserlohn).

Geschichte

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Die preußische Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 ersetzte die in der Franzosenzeit (1806 bis 1813) eingeführten Bürgermeistereien mit Wirkung ab 1843 durch Ämter.[1] Im Kreis Hamm wurde zunächst aus der Landbürgermeisterei Unna das Amt Unna und aus der Landbürgermeisterei Kamen das Amt Kamen gebildet.[2] Kamen hatte kurz zuvor das Stadtrecht erhalten und blieb wie die Stadt Unna amtsfrei.[3] Beide Ämter wurden in Personalunion verwaltet und bereits 1845 zu einem Amt Unna-Kamen zusammengeschlossen.[4]

Das Amt umfasste seitdem die 19 Gemeinden Afferde, Heeren, Hemmerde, Lünern, Methler, Mühlhausen, Niederaden, Niedermassen, Oberaden, Obermassen, Siddinghausen, Stockum, Südkamen, Uelzen, Wasserkurl, Weddinghofen, Werve, Westhemmerde und Westick b. Kamen.

Anlässlich der Auskreisung der Stadt Hamm am 1. April 1901 wurde aus dem Kreis der Landkreis Hamm. 1910 wurden die beiden Gemeinden Heeren und Werve zur Gemeinde Heeren-Werve zusammengeschlossen und 1911 wurden Niedermassen und Obermassen zur Gemeinde Massen zusammengeschlossen.

Das Amt wurde anlässlich der Auflösung des Landkreises Hörde am 1. August 1929 um die Gemeinden Hengsen, Holzwickede und Opherdicke sowie um Teile von Sölde vergrößert. Nach dieser Gebietserweiterung wurde der Landkreis Hamm im Oktober 1930 in Kreis Unna umbenannt.[5]

Am 1. Januar 1966 wurden Oberaden und Weddinghofen mit den Gemeinden Bergkamen, Heil und Rünthe des Amtes Pelkum zu einer neuen amtsfreien Gemeinde Bergkamen zusammengeschlossen.[6] Durch das Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Methler, Wasserkurl und Westick wurden außerdem am 1. Januar 1967 Methler, Wasserkurl und Westick zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen.

Am 1. Januar 1967 schieden Holzwickede, Hengsen und Opherdicke aus dem Amt aus und wurden amtsfreie Gemeinden.[7]

Am 1. Januar 1968 wurde das Amt, das nun noch 13 Gemeinden umfasste, durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Unna aufgelöst:[8]

  • Afferde, Hemmerde, Lünern, Massen, Mühlhausen, Siddinghausen, Stockum, Uelzen und Westhemmerde wurden Teil der neuen Stadt Unna.
  • Heeren-Werve, Methler und Südkamen wurden Teil der neuen Stadt Kamen.
  • Niederaden wurde in die kreisfreie Stadt Lünen eingegliedert.

Gemeinden

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Gliederung der Landbürgermeisterei Unna

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Die Landbürgermeisterei Unna war bis 1843 wie folgt gegliedert:[9]

Gliederung der Bürgermeisterei Kamen

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Die Bürgermeisterei Kamen war bis 1843 wie folgt gegliedert:[9]

  • A. Kirchspiel und Steuergemeinde Heeren
  • B. Steuergemeinde Kamen[10]
  • C. Kirchspiel Methler
    • 4. Methler (gehörte zur Steuergemeinde Methler)
    • 5. Niederaden (gehörte zur Steuergemeinde Aden)
    • 6. Oberaden (gehörte zur Steuergemeinde Aden)
    • 7. Wasserkurl (gehörte zur Steuergemeinde Methler)
    • 8. Weddinghofen (gehörte zur Steuergemeinde Aden)
    • 9. Westick (gehörte zur Steuergemeinde Methler)

Die genannten 19 Orte der Landbürgermeisterei Unna und der Bürgermeisterei Kamen wurden Landgemeinden im Amt Unna-Kamen im Sinne der Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen.[11]

Gebietsänderungen

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Datum Gemeinde vor der Änderung Maßnahme Gemeinde nach der Änderung
01.04.1910 Heeren,
Werve
Zusammenschluss Heeren-Werve
01.04.1911 Niedermassen,
Obermassen
Zusammenschluss Massen
01.08.1929 Sölde (bisher im Kreis Hörde),
Rausingen
Umgliederung Holzwickede
01.04.1932 Heil (Amt Pelkum),
Gebietsteile
Umgliederung Oberaden
01.01.1966 Bergkamen (Amt Pelkum),
Heil (Amt Pelkum),
Oberaden,
Rünthe (Amt Pelkum),
Weddinghofen
Zusammenschluss Bergkamen, amtsfrei
01.01.1967 Methler,
Wasserkurl,
Westick
Zusammenschluss Methler

Verbleib der Gemeinden

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Ehemalige Gemeinde Datum der Änderung Neue Gemeinde Anmerkungen
Afferde 01.01.1968 Unna
Heeren-Werve 01.01.1968 Kamen
Hemmerde 01.01.1968 Unna
Hengsen 01.01.1967 amtsfrei am 1. Januar 1968 zu Holzwickede
Holzwickede 01.01.1967 amtsfrei am 1. Januar 1968 zu Holzwickede
Lünern 01.01.1968 Unna
Massen 01.01.1968 Unna
Methler 01.01.1968 Kamen
Mühlhausen 01.01.1968 Unna
Niederaden 01.01.1968 Lünen
Oberaden 01.01.1966 Bergkamen
Opherdicke 01.01.1967 amtsfrei am 1. Januar 1968 zu Holzwickede
Siddinghausen 01.01.1968 Unna
Stockum 01.01.1968 Unna
Südkamen 01.01.1968 Kamen
Uelzen 01.01.1968 Unna
Wasserkurl 01.01.1967 Methler am 1. Januar 1968 zu Kamen
Weddinghofen 01.01.1966 Bergkamen
Westhemmerde 01.01.1968 Unna
Westick 01.01.1967 Methler am 1. Januar 1968 zu Kamen

Literatur

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  • Heinrich Klockenhoff: Amt Unna-Kamen und seine Landgemeinden. In: Der Landkreis Unna. Geschichte – Landschaft – Wirtschaft. Herausgegeben in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung. Gerhard Stalling AG / Wirtschaftsverlag, Oldenburg 1966, S. 270–273.

Einzelnachweise

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  1. Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
  2. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 382, abgerufen am 7. Juli 2022.
  3. Amtsblatt der Regierung Arnsberg. 1843, S. 170, abgerufen am 7. Juli 2022.
  4. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Arnsberg 1845, Ämterfusionen im Kreis Hamm. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  5. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 196, 214, 317.
  6. Gesetz über den Zusammenschluß der Gemeinden Bergkamen, Heil, Oberaden, Rünthe und Weddinghofen, Landkreis Unna
  7. Erfolg der Territorialreform Volkhard Wrage, Duncker & Humblot, 1975, S. 178
  8. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 192.
  9. a b Zusammensetzung der Landbürgermeisterei Unna und der Bürgermeisterei Kamen, Stand 1839
  10. Die Stadt Kamen gehörte bis 1843 auch zur Bürgermeisterei Kamen, erhielt aber in diesem Jahr das Stadtrecht und blieb amtsfrei.
  11. M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 168 ff.