Ampermoching

Ortsteil von Hebertshausen

Ampermoching ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Hebertshausen und eine Gemarkung im Landkreis Dachau (Oberbayern, Bayern).

Ampermoching
Gemeinde Hebertshausen
Koordinaten: 48° 18′ N, 11° 29′ OKoordinaten: 48° 18′ 13″ N, 11° 29′ 19″ O
Höhe: 474 m ü. NHN
Einwohner: 1223 (30. Jun. 2011)
Postleitzahl: 85241
Vorwahl: 08139
Gemarkung Ampermoching
Koordinaten: 48° 18′ N, 11° 29′ O
Fläche: 13,16 km²
Einwohner: 1372 (30. Jun. 2011)
Bevölkerungsdichte: 104 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1971

Geographie Bearbeiten

Das Pfarrdorf Ampermoching liegt an der Staatsstraße 2339 und etwa 8 km von Dachau und 4 km von Hebertshausen in nordöstlicher Richtung entfernt. Nach Unterschleißheim zur Autobahn 92 sind es nach Osten etwa 6 km und zur Autobahn 9 an der Anschlussstelle Allershausen nach Nordosten 18 km.

Auf der etwa 1316 Hektar großen Gemarkung[1] Ampermoching liegen neben dem gleichnamigen Pfarrdorf noch weitere Orte:

Ortschaft Typ Bevölkerung
Volkszählung
25. Mai 1987[2]
Bevölkerung
Melderegister
30. Juni 2011
Ampermoching Pfarrdorf 942 1223
Hackermoos Dorf 64 81
Kaltmühle Weiler 19 20
Lotzbach Weiler 37 48
Ampermoching Gemarkung 1062 1372

Geschichte Bearbeiten

Der Ort ist die mit dem Jahr 748 als Machinga am frühesten urkundlich bezeugte Siedlung im Landkreis Dachau. Es liegt der bajuwarische Personenname Macho zugrunde (‚Siedlung des Macho‘).

Ampermoching zählte zusammen mit Allershausen und Glonn zum Kerngebiet des Landeigentums der Pilgrimiden und war Gerichtsort des Herzogs Tassilo III. Im Mittelalter verlief die frühbajuwarische Amperstraße auch durch diesen Ort. 1933 hatte Ampermoching 546 Einwohner.[3] Am 1. Juli 1971 wurde die Gemeinde im Zuge der Gebietsreform nach Hebertshausen eingemeindet.[4] Anfang November 2011 wurden im Zuge der Erschließungsarbeiten für das Neubaugebiet „Ampermoching Ost IV“ Reste einer keltischen Siedlung aus der Latènezeit (5.–1. Jahrhundert v. Chr.) entdeckt. In erster Linie handelt es sich um Pfostenabdrücke von mindestens drei Holzhäusern sowie einige zeittypische Keramikscherben. Den entdeckten Gebäudegrundrissen zufolge lässt sich die Fundstelle in das 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. datieren.[5][6]

Die Ortschaften Ampermoching, Kaltmühle und Lotzbach gehörten früher zur geschlossenen Hofmark Schönbrunn. Der daraus hervorgegangene Steuerdistrikt Schönbrunn wurde mit dem Gemeindeedikt von 1818 in die Gemeinden Schönbrunn (1978 nach Röhrmoos eingegliedert) und Ampermoching aufgeteilt.

Der Gemeindeteil Hackermoos ging aus den erst Ende des 20. Jahrhunderts im Dachauer Moos im äußersten Süden des früheren Gemeindegebiets entstandenen Ansiedlungen Leistbräumoos und Hackerbräumoos hervor.

Kirche Bearbeiten

 
Pfarrkirche St. Peter in Ampermoching

Die Pfarrkirche St. Peter in Ampermoching wird erstmals 1315 in der Konradinischen Matrikel mit den Filialkirchen Unterweilbach und Sulzrain erwähnt. Der heutige Bau stammt aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Ausgestattet ist sie mit einem Taufstein aus rotem Marmor aus dem 18. Jahrhundert, einer Kanzel (um 1670), einer von um 1700 stammenden bildgeschmückten Empore (Antonius von Padua und Anbetung der Weisen) und einer zehnregistrigen Orgel von Franz Borgias Maerz aus dem Jahr 1882.[7]

Trivia Bearbeiten

Im Film Man spricht deutsh von Gerhard Polt stammt die Familie Löffler, die in Italien ihren Sommerurlaub macht, aus Ampermoching.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ampermoching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 55 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 74 (Digitalisat).
  3. Michael Rademacher: Dachau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 443.
  5. Sensationeller Fund in Ampermoching. In: sueddeutsche.de. 14. November 2011, abgerufen am 27. Juli 2018.
  6. In ein paar Tagen ist Ampermoching um rund 800 Jahre älter geworden. Abgerufen am 7. Januar 2023.
  7. Ampermoching-St.Peter - Kirchen und Kapellen im Dachauer Land. Abgerufen am 7. Januar 2023.