6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps 2022

Sportwagenrennen

Das elfte 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps, auch TotalEnergies 6 Hours of Spa-Francorchamps, fand am 7. Mai 2022 auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt und war der zweite Wertungslauf der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft dieses Jahres.

Luftaufnahme des Circuit de Spa-Francorchamps
Das Feld der LMP2-Rennwagen auf der Start-und-Ziel-Geraden

Das Rennen Bearbeiten

Wechselhaftes Wetter mit Phasen von Starkregen beeinflusste den Ablauf des 6-Stunden-Rennens. Dreimal musste das Rennen mit der Roten Flagge abgebrochen werden, außerdem kam sechsmal das Safety-Car auf die Strecke und fünfmal wurde das Starterfeld durch Full Course Yellow eingebremst. Die schnellste Rundenzeit in der Hypercar- und LMP2-Qualifikation erzielte Olivier Pla im Glickenhaus SCG 007 LMH. Es war die erste Pole-Position für das Rennteam von James Glickenhaus bei einem Rennen der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft.

Auch im Rennen führte Olivier Pla die erste Stunde vor den beiden Toyota GR010 Hybrid von Sébastien Buemi und Mike Conway, ehe die beiden Hybrid-Rennwagen am Glickenhaus vorbei in Führung gingen. Die erste Rote Flagge löste Miroslav Konôpka aus, der zwischen den Kurven 12 und 13 einen schweren Unfall hatte und dabei fast den führenden Toyota von Buemi mitriss. Während sich die Fahrzeuge auf der Start-und-Ziel-Linie aufstellten, begann es stark zu regnen, und als der Rennleiter das Rennen wieder freigab, ließ sich der Toyota von Buemi zunächst nicht starten. Nach wenigen Kilometern rollte der Wagen aus. Dazu Pascal Vasselon, der Technische Direktor von Toyota Gazoo Racing: „Wir wussten also bereits, dass wir Schwierigkeiten hatten, von der Linie wegzukommen, und wir wussten, dass es ein ernstes Problem gab. Wir setzen die Systeme immer zurück, um zu versuchen, die Alarme zu löschen. Das System ging also in den Alarmzustand über. Einige Alarme sind echt, andere sind mit Schutzmaßnahmen verbunden. Wir schalten das System immer wieder aus und ein, um zu sehen, ob es sich erholt. Das haben wir schon mehrmals gemacht. Wir haben versucht, das Problem zu lindern, aber am Ende war es nicht möglich. Es ist eindeutig ein ernstes Problem. Das erste Mal, dass wir ein fundamentales Hybridproblem haben.“[1]

Weitere Unfälle – unter anderem von Alex Brundle im Oreca 07 – und immer wieder einsetzender Starkregen zerstückelten das Rennen, das zwischendurch von Robin Frijns in einem LMP2-Wagen angeführt wurde. Am Ende siegte der zweite Toyota GR010 Hybrid mit Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López vor dem Alpine A480 von André Negrão, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxivière. Die Glickenhaus-Mannschaft verlor den dritten Gesamtrang durch einen verpatzten Boxenstopp, als nach dem Regen Trockenreifen statt Intermediates montiert wurden. Durch einen dadurch notwendigen weiteren Stopp fiel das Team an die neunte Stelle zurück.

Ergebnisse Bearbeiten

Schlussklassement Bearbeiten

Pos. Klasse Nr. Team Fahrer Fahrzeug Runden
1 LMH 7 Japan  Toyota Gazoo Racing Vereinigtes Konigreich  Mike Conway
Japan  Kamui Kobayashi
Argentinien  José María López
Toyota GR010 Hybrid 103
2 LMH 36 Frankreich  Alpine Elf Matmut Brasilien  André Negrão
Frankreich  Nicolas Lapierre
Frankreich  Matthieu Vaxivière
Alpine A480 103
3 LMP2 31 Belgien  Team WRT Indonesien  Sean Gelael
Niederlande  Robin Frijns
Deutschland  René Rast
Oreca 07 103
4 LMP2 41 Belgien  RealTeam by WRT Portugal  Rui Andrade
Osterreich  Ferdinand Habsburg
Frankreich  Norman Nato
Oreca 07 103
5 LMP2 38 Vereinigtes Konigreich  Jota Mexiko  Roberto González
Portugal  António Félix da Costa
Vereinigtes Konigreich  Will Stevens
Oreca 07 103
6 LMP2 5 Vereinigte Staaten  Team Penske Vereinigte Staaten  Dane Cameron
Frankreich  Emmanuel Collard
Brasilien  Felipe Nasr
Oreca 07 103
7 LMP2 22 Vereinigte Staaten  United Autosports USA Vereinigtes Konigreich  Philip Hanson
Portugal  Filipe Albuquerque
Vereinigte Staaten  Will Owen
Oreca 07 103
8 LMP2 23 Vereinigte Staaten  United Autosports USA Vereinigtes Konigreich  Alex Lynn
Vereinigtes Konigreich  Oliver Jarvis
Vereinigte Staaten  Josh Pierson
Oreca 07 103
9 LMH 708 Vereinigte Staaten  Glickenhaus Racing Frankreich  Olivier Pla
Frankreich  Romain Dumas
Brasilien  Luís Felipe Derani
Glickenhaus SCG 007 LMH 102
10 LMP2 9 Italien  Prema Orlen Team Polen  Robert Kubica
Schweiz  Louis Delétraz
Italien  Lorenzo Colombo
Oreca 07 102
11 LMGTE-Pro 51 Italien  AF Corse Italien  Alessandro Pier Guidi
Vereinigtes Konigreich  James Calado
Ferrari 488 GTE Evo 102
12 LMGTE-Pro 92 Deutschland  Porsche GT Team Danemark  Michael Christensen
Frankreich  Kévin Estre
Porsche 911 RSR-19 102
13 LMGTE-Pro 52 Italien  AF Corse Spanien  Miguel Molina
Italien  Antonio Fuoco
Ferrari 488 GTE Evo 102
14 LMP2 1 Frankreich  Richard Mille Racing Team Frankreich  Lilou Wadoux
Frankreich  Sébastien Ogier
Frankreich  Charles Milesi
Oreca 07 101
15 LMP2 83 Italien  AF Corse Frankreich  François Perrodo
Danemark  Nicklas Nielsen
Italien  Alessio Rovera
Oreca 07 101
16 LMP2 10 Vereinigtes Konigreich  Vektor Sport Schweiz  Nico Müller
Irland  Ryan Cullen
Frankreich  Sébastien Bourdais
Oreca 07 101
17 LMP2 45 Portugal  Algarve Pro Racing Vereinigte Staaten  Steven Thomas
Australien  James Allen
Osterreich  René Binder
Oreca 07 101
18 LMGTE-Pro 64 Vereinigte Staaten  Corvette Racing Vereinigte Staaten  Tommy Milner
Vereinigtes Konigreich  Nick Tandy
Chevrolet Corvette C8.R 101
19 LMP2 35 Frankreich  Ultimate Frankreich  Jean-Baptiste Lahaye
Frankreich  Matthieu Lahaye
Frankreich  François Hériau
Oreca 07 100
20 LMGTE-Pro 91 Deutschland  Porsche GT Team Italien  Gianmaria Bruni
Osterreich  Richard Lietz
Porsche 911 RSR-19 100
21 LMGTE-Am 77 Deutschland  Dempsey-Proton Racing Deutschland  Christian Ried
Vereinigtes Konigreich  Sebastian Priaulx
Vereinigtes Konigreich  Harry Tincknell
Porsche 911 RSR-19 99
22 LMGTE-Am 33 Vereinigtes Konigreich  TF Sport Vereinigte Staaten  Ben Keating
Portugal  Henrique Chaves
Danemark  Marco Sørensen
Aston Martin Vantage AMR 199
23 LMGTE-Am 98 Vereinigtes Konigreich  Northwest AMR Kanada  Paul Dalla Lana
Vereinigtes Konigreich  David Pittard
Danemark  Nicki Thiim
Aston Martin Vantage AMR 99
24 LMGTE-Am 54 Italien  AF Corse Schweiz  Thomas Flohr
Italien  Francesco Castellacci
Neuseeland  Nick Cassidy
Ferrari 488 GTE Evo 99
25 LMGTE-Am 46 Deutschland  Team Project 1 Italien  Matteo Cairoli
Danemark  Mikkel Pedersen
Schweiz  Nicolas Leutwiler
Porsche 911 RSR-19 99
26 LMGTE-Am 86 Vereinigtes Konigreich  GR Racing Vereinigtes Konigreich  Mike Wainwright
Italien  Riccardo Pera
Vereinigtes Konigreich  Ben Barker
Porsche 911 RSR-19 98
27 LMGTE-Am 777 Japan  D'station Racing Japan  Satoshi Hoshino
Japan  Tomonobu Fujii
Vereinigtes Konigreich  Charlie Fagg
Aston Martin Vantage AMR 97
28 LMGTE-Am 60 Italien  Iron Lynx Italien  Claudio Schiavoni
Italien  Matteo Cressoni
Finnland  Giancarlo Fisichella
Ferrari 488 GTE Evo 97
29 LMGTE-Am 88 Deutschland  Dempsey-Proton Racing Vereinigte Staaten  Fred Poordad
Vereinigte Staaten  Patrick Lindsey
Belgien  Jan Heylen
Porsche 911 RSR-19 96
30 LMGTE-Am 85 Italien  Iron Dames Schweiz  Rahel Frey
Danemark  Michelle Gatting
Frankreich  Doriane Pin
Ferrari 488 GTE Evo 96
31 LMGTE-Am 21 Italien  AF Corse Italien  Simon Mann
Schweiz  Christoph Ulrich
Finnland  Toni Vilander
Ferrari 488 GTE Evo 94
32 LMGTE-Am 71 Schweiz  Spirit of Race Frankreich  Franck Dezoteux
Frankreich  Pierre Ragues
Frankreich  Gabriel Aubry
Ferrari 488 GTE Evo 91
Ausgefallen
33 LMGTE-Am 56 Deutschland  Team Project 1 Vereinigte Staaten  Brendan Iribe
Vereinigtes Konigreich  Ollie Millroy
Vereinigtes Konigreich  Ben Barnicoat
Porsche 911 RSR-19 93
34 LMP2 28 Vereinigtes Konigreich  Jota Danemark  Oliver Rasmussen
Vereinigte Staaten  Ed Jones
Sudafrika  Jonathan Aberdein
Oreca 07 82
35 LMP2 34 Polen  Inter Europol Competition Polen  Jakub Śmiechowski
Vereinigtes Konigreich  Alex Brundle
Mexiko  Esteban Gutiérrez
Oreca 07 52
36 LMH 8 Japan  Toyota Gazoo Racing Schweiz  Sébastien Buemi
Neuseeland  Brendon Hartley
Japan  Ryō Hirakawa
Toyota GR010 Hybrid 29
37 LMP2 44 Slowakei  ARC Bratislava Slowakei  Miroslav Konôpka
Niederlande  Tijmen van der Helm
Niederlande  Bent Viscaal
Oreca 07 25

Nur in der Meldeliste Bearbeiten

Zu diesem Rennen sind keine weiteren Meldungen bekannt.

Klassensieger Bearbeiten

Klasse Fahrer Fahrer Fahrer Fahrzeug Platzierung im Gesamtklassement
LMH Vereinigtes Konigreich  Mike Conway Japan  Kamui Kobayashi Argentinien  José María López Toyota GR010 Hybrid Gesamtsieg
LMP2 Indonesien  Sean Gelael Niederlande  Robin Frijns Deutschland  René Rast Oreca 07 Rang 3
LMGTE-Pro Italien  Alessandro Pier Guidi Vereinigtes Konigreich  James Calado Ferrari 488 GTE Evo Rang 11
LMGTE-AM Deutschland  Christian Ried Vereinigtes Konigreich  Sebastian Priaulx Vereinigtes Konigreich  Harry Tincknell Porsche 911 RSR-19 Rang 21

Renndaten Bearbeiten

  • Gemeldet: 37
  • Gestartet: 37
  • Gewertet: 32
  • Rennklassen: 4
  • Zuschauer: unbekannt
  • Wetter am Rennwochenende: erst warm und trocken, dann starker regen
  • Streckenlänge: 7,004 km
  • Fahrzeit des Siegerteams: 6:00:31,052 Stunden
  • Runden des Siegerteams: 103
  • Distanz des Siegerteams: 721,412 km
  • Siegerschnitt: unbekannt
  • Pole Position: Olivier Pla – Glickenhaus SCG 007 LMH (#708) – 2:02,771 = 205,377 km/h
  • Schnellste Rennrunde: Mike Conway – Toyota GR010 Hybrid (#7) – 2:05,624 = 200,713 km/h
  • Rennserie: 2. Lauf zur FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft 2022

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Hybridproblem beim Toyota mit der Nummer 8
Vorgängerrennen
1000-Meilen-Rennen von Sebring 2022
FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft Nachfolgerennen
24-Stunden-Rennen von Le Mans 2022