Zerlegungssatz von Alexandroff-Borsuk

Der Zerlegungssatz von Alexandroff-Borsuk (manchmal auch nur Zerlegungssatz von Borsuk genannt) ist ein mathematischer Lehrsatz über die Topologie des endlichdimensionalen euklidischen Raums. Er geht auf Paul Alexandroff und Karol Borsuk zurück und gibt eine Charakterisierung der den euklidischen Raum zerlegenden Kompakta unter Benutzung der Homotopietheorie. Der Satz steht in enger Verbindung mit dem Zerlegungssatz von Jordan-Brouwer.[1][2]

Formulierung des Zerlegungssatzes

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Der Zerlegungssatz von Alexandroff-Borsuk lässt sich formulieren wie folgt:

Sei   eine kompakte Teilmenge des     ( ).
Dann ist dafür, dass   den   zerlegt, hinreichend und notwendig, dass eine wesentliche stetige Abbildung   von   in die  -dimensionale Sphäre   existiert.

Erläuterungen

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Man sagt, dass eine Teilmenge   des   diesen zerlegt, wenn die Komplementmenge   in der Unterraumtopologie unzusammenhängend ist, also aus mindestens zwei Zusammenhangskomponenten besteht.[3][4]

Weiter nennt man eine stetige Abbildung   zwischen zwei topologischen Räumen   und   wesentlich, wenn sie zu keiner konstanten Abbildung   homotop ist. Andernfalls nennt man   unwesentlich oder nullhomotop.[5][6]

Anwendung: Der qualitative Zerlegungssatz von Jordan-Brouwer

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Die qualitative Zerlegungssatz von Jordan-Brouwer besagt Folgendes:[7]

Wird eine kompakte Teilmenge   durch eine injektive stetige Abbildung   innerhalb   abgebildet und zerlegt   den  , so zerlegt auch die Bildmenge   den  .

Den qualitativen Zerlegungssatz von Jordan-Brouwer erhält man aus dem Zerlegungssatz von Alexandroff-Borsuk unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die wesentlichen stetigen Abbildungen von   und   in die n-dimensionale Sphäre via   und   einander umkehrbar eindeutig entsprechen.

Literatur

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  • Paul Alexandroff: Dimensionstheorie. In: Math. Ann. Band 106, 1932, S. 161–238 (MR1512756).
  • Karol Borsuk: Über Schnitte der n-dimensionalen euklidischen Sphäre. In: Math. Ann. Band 106, 1932, S. 239–248.
  • Egbert Harzheim: Einführung in die Kombinatorische Topologie (= Die Mathematik. Einführungen in Gegenstand und Ergebnisse ihrer Teilgebiete und Nachbarwissenschaften). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-07016-X (MR0533264).
  • Willi Rinow: Lehrbuch der Topologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Egbert Harzheim: Einführung in die Kombinatorische Topologie (= Die Mathematik. Einführungen in Gegenstand und Ergebnisse ihrer Teilgebiete und Nachbarwissenschaften). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-07016-X, S. 201 ff. (MR0533264).
  2. Willi Rinow: Lehrbuch der Topologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975, S. 394 ff.
  3. Egbert Harzheim: Einführung in die Kombinatorische Topologie (= Die Mathematik. Einführungen in Gegenstand und Ergebnisse ihrer Teilgebiete und Nachbarwissenschaften). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-07016-X, S. 149 (MR0533264).
  4. Willi Rinow: Lehrbuch der Topologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975, S. 151.
  5. Egbert Harzheim: Einführung in die Kombinatorische Topologie (= Die Mathematik. Einführungen in Gegenstand und Ergebnisse ihrer Teilgebiete und Nachbarwissenschaften). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-07016-X, S. 79–80 (MR0533264).
  6. Willi Rinow: Lehrbuch der Topologie. Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1975, S. 380.
  7. Egbert Harzheim: Einführung in die Kombinatorische Topologie (= Die Mathematik. Einführungen in Gegenstand und Ergebnisse ihrer Teilgebiete und Nachbarwissenschaften). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1978, ISBN 3-534-07016-X, S. 203 (MR0533264).