Elin Larson, Stockholm JazzFest2009

Hier finden sich die Antworten zum Jazzquiz.

Ascension Bearbeiten

Ja. Ascension wird zu den Meilensteinen des Free Jazz gezählt; viele Kritiker halten das Album für John Coltranes wichtigste Aufnahme neben A Love Supreme von 1964. Hier wird zum ersten Mal die großorchestrale Darstellungsweise im freien Jazz richtungsweise erprobt.

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Jawohl.

 
Thelonious Monk, Howard McGhee, Roy Eldridge und Teddy Hill vor Minton's Playhouse, New York City, September 1947

Wesentliche Elemente sind größere rhythmische Freiheiten für Schlagzeug und Bass, schnelle Tempi und komplexe Harmonie-Schemata. Komponisten des Bebop griffen oft auf bestehende musikalische Themen und Harmonieabfolgen zurück. Wesentlich für den Bebop sind zudem die Improvisationen auf langen formalen Strecken. Mit dem Bebop verabschiedet sich der Jazz als Unterhaltungsmusik und wird nach und nach zur Kunstmusik stilisiert. Dies beruht auf der Ablehnung des Bebop durch große Teile von Kritik und Publikum sowie auf einem neuen Verständnis der Schallplatte als Medium. Die flüchtigen Improvisationen der Musiker sind durch die Schallplatte gespeichert und bringen ein Sammler- und Expertentum – gerade auch in der weißen amerikanischen Mittelschicht und unter den europäischen Intellektuellen – hervor. Mit der verbesserten Aufnahmetechnik tritt der Solist stärker denn je als Individuum und Künstlerpersönlichkeit hervor. Niemals wieder jedoch fügte sich der Jazz in das Bild, das man sich zuvor von ihm gemacht hatte, in das Bild einer für alle zugänglichen Popularkultur.

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Bebop head Bearbeiten

Nein. Bebop head oder bebop line (beziehungsweise, noch weiter verkürzend, bop head oder line) ist in der Fachsprache des Jazz die allgemeine Bezeichnung für einen Typus von Themen, wie sie insbesondere von Bebop-Musikern seit den 1940er Jahren komponiert wurden. Charakteristisch für diese Art von Melodien sind vor allem ihre auf Achtelnoten aufgebaute, offbeat-orientierte und fragmentierte Rhythmik sowie eine Art der Melodieführung, die weniger auf Sanglichkeit, sondern eher auf die Darstellung einer relativ komplexen Harmonik zielt. Bebop heads beruhen in ihrer typischsten Form auf den (zum Teil erweiterten) Akkordfolgen populärer Songs, den so genannten show tunes, die vor allem für Musicals geschrieben wurden.

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Blue Notes Bearbeiten

Jawohl. Als Blue Notes bezeichnet man Töne, die in besonderem Maß den Bluescharakter von Melodien prägen. Im engeren Sinne versteht man darunter die kleine Terz, die kleine Septime und die verminderte Quinte (Tritonus), deren Intonation sich jedoch von den gleichnamigen Tonstufen im westlichen Tonsystem unterscheidet. So wird die Terz gemeinhin zwischen kleiner und großer Terz intoniert. Die Septime wird zwischen kleiner und großer Septime oder zwischen großer Sexte und kleiner Septime nahe der für den Blues typischen Naturseptime intoniert und die Quinte zwischen verminderter und reiner Quinte.

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Blues in Orbit Bearbeiten

Falsch. Blues in Orbit ist ein Jazzalbum von Duke Ellington, das in fünf Aufnahmesessions zwischen Februar 1958 und Dezember 1959 in wechselnden Besetzungen entstand und 1960 bei Columbia erschien 2004 wurde das Album auf CD wiederveröffentlicht, erweitert um mehrere Alternate Takes und Stücke von vorherigen Sessions.

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Break (Musik) Bearbeiten

Nein. Das Wort Break [bɹeɪk] (englisch für „Bruch“, „Lücke“, „Pause“, „Wende“), ein Begriff aus der afroamerikanischen und internationalen Popularmusik, bezeichnet einen kurzen, kadenzhaften Einschub am Ende eines formalen Abschnitts, häufig am Ende der so genannten Bridge. In der deutschen Sprache ist neben der männlichen Form („der Break“) auch die sächliche Form erlaubt („das Break“).

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Phrasierung Bearbeiten

Nein. Phrasierung bezeichnet die Beziehung verschiedener Töne innerhalb einer musikalischen Phrase hinsichtlich Lautstärke, Rhythmik, Artikulation und Pausensetzung und deren Behandlung durch den Interpreten.

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Call and Response Bearbeiten

Falsch. Call and Response ist ein charakteristisches musikalisches Merkmal traditioneller afrikanischer Musik, das durch die aus Afrika verschleppten Sklaven Eingang in die afroamerikanische Musik Nord- und Lateinamerikas gefunden hat. Das Prinzip basiert auf dem Ruf (Call) eines Vorsängers und der darauf folgenden Antwort (Response) des Chors. Dieses Prinzip wird in verschiedenen Musikstilen auf Instrumentalmusik übertragen, etwa auf Trommeln in der brasilianischen Musik.

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Chicago-Jazz Bearbeiten

Falsch. Der Chicago-Jazz stellt eine eigenständige Stilrichtung innerhalb der Entwicklung des Jazz dar. Er entwickelte sich aus einer ursprünglich durch den New-Orleans-Jazz geprägten Nachahmung des „schwarzen Jazz“ durch weiße Musiker. Der Chicago-Jazz sollte nicht mit dem Dixieland verwechselt werden.

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„Prince of the Cool“, Chet Baker (1983)

Cool Jazz Bearbeiten

Falsch. Cool Jazz ist eine Ende der 1940er Jahre in New York aus dem Bop heraus entwickelte Stilrichtung des eher konzertanten Jazz. Manche Musiker sahen - ausgehend vom Bebop - eine Möglichkeit der Weiterentwicklung des Jazz in einer stärkeren Entfaltung des Aspekts der Form. Sie versuchten, die Stücke stärker durch komponierte und improvisierte Parts zu strukturieren, was komplexe Arrangements zur Folge hatte. Später wurden auch Elemente der europäischen Konzertmusik integriert. Viele Musiker des Cool Jazz hatten eine akademische Ausbildung als Musiker und begriffen ihre Musik deutlich als „Kunst“-Musik.

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Dixieland Bearbeiten

 
Phil Zito's Original Dixieland Jazz Band, French Quarter (New Orleans)

Falsch. Die Stilrichtung des Dixieland entwickelte sich in den 1910er-Jahren aus der Nachahmung des New Orleans Jazz durch weiße Musiker und verbreitete sich von New Orleans aus nach Chicago und New York.

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Freedom in the Groove Bearbeiten

Falsch. Freedom in the Groove ist ein Jazz-Album des US-amerikanischen Saxophonisten Joshua Redman aus dem Jahr 1996. Wie der Titel des Albums andeutet, versucht Redman neue rhythmische Bereiche zu erkunden. Auf Freedom in the Groove gibt Redman den traditionellen Hard Bop Stil seiner ersten Alben auf und versucht sich an der Einarbeitung anderer Stile vom Gospel bis Hip Hop nach dem Motto „I identify genres but ignore their limits“ (Ich erkenne Musikstile, beachte aber ihre Grenzen nicht).

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Free Jazz: A Collective Improvisation Bearbeiten

Jawohl. Free Jazz: A Collective Improvisation ist ein Jazzalbum von Ornette Coleman, nach dem letztlich ein ganzes Genre des Jazz, der Free Jazz, benannt wurde. Das Album wurde am 21. Dezember 1960 in New York City aufgenommen und 1961 von Atlantic Records veröffentlicht.

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Free for All Bearbeiten

 
Art Blakey

Nein. Free for All ist eines der klassischen Hardbop-Alben, die – beginnend mit dem 1961 entstandenen Album MosaicArt Blakey mit einer frontline jener drei Bläser aufnahm, die von vielen Kritikern als die berühmteste Jazz Messengers-Ausgabe betrachtet wird: Wayne Shorter (Tenorsaxophon), Freddie Hubbard (Trompete) und Curtis Fuller (Posaune).

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Falsch. Der Hard Bop' (auch Hardbop) ist ein besonders ausgeprägter Jazzstil, der in den 1950er Jahren entwickelt wurde. Diese Weiterführung des Bebop seit Mitte 1950 wurde als afro-amerikanische Gegenbewegung zum West Coast Jazz (Cool Jazz) verstanden. Die Hardbopper vereinfachten die technisch herausfordernden Melodienfolgen des Bebop, aber ohne die Intensität aufzugeben. Sie benutzten dafür z. B. die Quartenharmonik. Außerdem wurden neben dem rhythmischen Drive des Bebop Elemente aus dem Soul und Blues aufgenommen, was eine insgesamt „härtere“ als die bisherige Spielweise mit sich brachte. Die traditionellen Elemente der genannten Richtungen wurden technisch an ihre Grenzen entwickelt. Eine Unterart des Hard Bop ist der Soul Jazz, der noch geradliniger aufgebaut ist.

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Improvisation (Musik) Bearbeiten

Nein. Als Improvisation wird die Form musikalischer Darbietung verstanden, in der das ausgeführte Tonmaterial in der Ausführung selbst entsteht und nicht vorher schriftlich fixiert worden ist. Die Anforderungen, die die Improvisation an einen Ausführenden stellt, sind:

  • die (technische) Beherrschung des jeweiligen Instrumentes oder der Stimme
  • die Beherrschung der dem jeweiligen Stil entsprechenden musikalischen Parameter und ihrer Gesetzmäßigkeiten.
  • das Potential, damit kreativ umzugehen.
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Kansas City Jazz Bearbeiten

Falsch. Mit dem Kansas-City-Jazz entstand in einem kurzen Zeitraum 1926–1938 eine Spielweise des Swing, dort Stomp genannt. Sie ist sehr bluesorientiert und rhythmisch. Es fallen die sich wiederholenden Akkordfolgen und die eindringlichen Riffs der Bläser auf.

 
Count Basie mit Band (1941)

Diese in Kansas City, Missouri, entstandene Spielweise ist zuerst durch das Orchester von Bennie Moten bekannt geworden. Die Musik der Bands von Jay McShann und Count Basie steht stellvertretend für den Stil. Diese Swingorchester spielten mit einem trockenerem Ton und in einem fest-stampfenden (stomp-down) und tanzbareren Stil als die Bands der Ostküste der USA. Überwiegend verwendeten die Stücke einfache Riffs und Head Arrangements. Der Swing und der Bebop übernahmen musikalische Vorstellungen aus dieser Stilrichtung.

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New Jazz Conceptions Bearbeiten

Nein. New Jazz Conceptions ist das Debüt-Album des Jazzpianisten Bill Evans, aufgenommen am 18 und 27. September 1956 in New York City und veröffentlicht auf Riverside Records.

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New Orleans Jazz Bearbeiten

 
Preservation Hall (2005), legendärer Auftrittsort des New Orleans Jazz

Richtig. Ende des 19. Jahrhunderts verschmolzen die verschiedenartigen Einflüsse zum ersten vollausgebildeten Stil des Jazz, der nach dem Ort seiner Entstehung New-Orleans-Jazz genannt wurde. Hier trugen Kornett oder Trompete die Melodie, während die Klarinette reich verzierte Gegenmelodien und die Posaune rhythmische Slides spielte sowie die Grundtöne der Akkorde und Harmonien vorgab. Tuba oder Kontrabass legten unter diese Standard-Dreiergruppe eine Basslinie, das Schlagzeug steuerte den Rhythmus bei. Vitalität und Dynamik waren wichtiger als musikalische Feinheiten, und die Improvisation wurde von mehreren Stimmen des Ensembles durchgeführt (Gruppen-, Tutti- oder Kollektivimprovisation).

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Oldtime Jazz Bearbeiten

Nicht ganz falsch, aber unkorrekt, denn die Kategorisierung verschiedener Jazzstile und deren zeitliche Zuordnung ist nur schwer möglich. Die Grenzen zwischen den Stilen des Hot oder Oldtime Jazz sind fließend, der Zeitpunkt ihrer Entstehung meist nicht eindeutig zu definieren. Es ist auch in vielen Fällen kaum möglich, von der Dominanz eines Stiles während einer bestimmten Periode zu sprechen. Die nachfolgende Auflistung bietet daher nur einige grobe Anhaltspunkte: (lese weiter)

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Recording ban Bearbeiten

Ganz falsch. Der Recording ban (auf deutsch sinngemäß: Aufnahmeverbot, wwtl.: Der Bann [etwas] aufzunehmen) war eine Boykottmaßnahme der US-amerikanischen Musikergewerkschaft gegen die Musikindustrie, die in ihrer Auswirkung etwa einem Streik gleichkam. Die Gewerkschaft verkündete den recording ban am 1. August 1942, er war teilweise bis November 1944 in Kraft. Nach dem Vorsitzenden der Musikergewerkschaft wurde die Aktion auch Petrillo ban genannt.

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The Shape of Jazz to Come Bearbeiten

 
Ornette Coleman in Moers (2011)

Jawohl. The Shape of Jazz to Come ist ein Jazzalbum von Ornette Coleman, das den Übergang zum Free Jazz und Avantgarde Jazz dokumentiert. Am 22. Mai 1959 aufgenommen, bestand die Besonderheit dieses Albums im Verzicht auf konventionelle "Chord Changes" (Harmoniewechsel). Teilweise löst sich die Musik hier erstmals vom traditionellen Jazz-Formschema.

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Swing (Rhythmus) Bearbeiten

 
Typisches Muster im Swing-Rhythmus mit Betonung des Backbeats

Nein. Der Swing (von engl. swing=„das Schwingen“) ist ein fließender, „schwingender“ Rhythmus, der insbesondere im Jazz verbreitet ist. Diese Rhythmik gehört zu den wesentlichsten Elementen der meisten Genre des Jazz. Er findet sich aber fallweise auch in anderen Musikarten, wie zum Beispiel dem zum Country gehörenden Western Swing.

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Swing (Musikrichtung) Bearbeiten

 
Swing-Combo um Duke Ellington (1946)

Falsch. Swing bezeichnet eine Stilrichtung des Jazz, die ihre Wurzeln in der Zeit der 1920er- bis 1930er-Jahre in den USA hat. Dort bildete sich aus vorangegangenen Stilrichtungen, wie dem Dixieland- und dem Chicago-Jazz eine neue Musikrichtung heraus, die letztendlich ihre große Popularität aus ihrer Tanzbarkeit und ihrem vollen Klang ableitete. In der Swingära näherten sich Entertainment und Kunst einander am meisten; der Jazz machte Kompromisse, um populär zu werden, und bewahrte sich doch seine Eigenheiten.

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Falsch. Mit Stomp werden zunächst Stampftänze der nordamerikanischen Ureinwohner (z. B. der Cherokee und der Maskoki) bezeichnet, aber auch ein afroamerikanischer Tanz, der in den 1920ern populär war, sowie der in diesem Tanz verwendete Jazzrhythmus in schnellerem Tempo. Dieser Stomprhythmus mit seinem stark markierten Beat ist im Oldtime Jazz gebräuchlich. Insbesondere für die Herausbildung des Kansas City Jazz spielte er eine wichtige Rolle.

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Third Stream Bearbeiten

Falsch. Third Stream (engl. dritte Strömung) wird eine von dem US-amerikanischen Komponisten Gunther Schuller zu Beginn der 1950er Jahre initiierte Musikrichtung genannt, welche die europäische Neue Musik mit dem Modern Jazz verbindet und eine Musik jenseits von E- und U-Musik hervorbringen sollte.

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Traditional Jazz Bearbeiten

Falsch. Traditional Jazz, auch Trad Jazz genannt, gilt als eine Stilrichtung des Jazz, die sich Anfang der 1940er bis in die 1950er Jahre vor allem in angloamerikanischen Ländern wie Großbritannien oder Australien durchsetzte und noch heute zahlreiche Anhänger hat. Der Traditional Jazz ist eine musikalische Adaption des Old Style / New Orleans Jazz und des Dixieland. Britische und australische Musiker und Bands kopierten den Stil ihrer Vorbilder, wie beispielsweise Sidney Bechet, Bix Beiderbecke, Muggsy Spanier oder King Oliver.

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West Coast Jazz Bearbeiten

Falsch. Als West-Coast-Jazz gilt eine Form von Jazzmusik, die sich in Kalifornien während der 1950er Jahre entwickelte. Sie wird im allgemeinen nicht als eigener Stil, sondern als eine spezielle, zunächst regional charakterisierte Variante des Cool Jazz aufgefasst.

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