Walerian Iwanowitsch Abakowski

sowjetischer Erfinder

Walerian Iwanowitsch Abakowski (lettisch Valerians Abakovskis; russisch Валериан Иванович Абаковский; * 23. Septemberjul. / 5. Oktober 1895greg. in Riga, Russisches Kaiserreich; † 24. Juli 1921 bei Serpuchow) war ein sowjetrussischer Erfinder.[1][2][3]

Walerian Iwanowitsch Abakowski

Leben Bearbeiten

 
Abakowskis Aerowagon

Abakowski stammte aus einer russisch-lettischen Familie. Er war ab 1919 Chauffeur der Tscheka in Tambow.[2] 1920 begann er einen Luftschrauben-Triebwagen (russisch Aeromotowagon oder Aerowagon) zu konstruieren, der in den Tambower Eisenbahnwerkstätten gebaut wurde. Der Wagen verbrauchte wenig Kraftstoff und erreichte eine Geschwindigkeit von 140 km/h, sodass er auf Strecken zwischen weit entfernten Städten für Partei- und Regierungsführer der Sowjetrepubliken von Interesse war.[1][2]

Am 24. Juli führte Abakowski mit einem Kollegen und dem ZK-Mitglied Fjodor Sergejew den Aerowagon auf einer Testfahrt von Moskau nach Tula vor.[1] Zu den 21 Fahrgästen gehörten auch ausländische Komintern-Delegierte.[2] Die Testfahrt war eigentlich erfolgreich, aber auf der Rückfahrt entgleiste der Aerowagon bei hoher Geschwindigkeit bei Serpuchow, wobei sechs Personen sofort ums Leben kamen und eine Person später im Krankenhaus an den erlittenen Verletzungen starb. Die sieben Toten waren der Bulgare Iwan Konstantinow, der Australier Paul Freeman, der Brite Will Hewlett, die deutschen Gewerkschafter Oskar Hellbrück und Otto Strupat, sowie Fjodor Sergejew und Abakowski. Alle wurden in Moskau auf dem Roten Platz an der Kremlmauer begraben.[3][4]

Abakowskis Entwicklung wurde nicht fortgeführt.[2] 1930 wurde Franz Kruckenbergs Schienenzeppelin auf der Bahnstrecke HannoverCelle vorgeführt.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Walerian Abakowski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Светкин А. П.: Абаковский Валериан Иванович. In: Тамб. энцикл. Tambow 2004, S. 15.
  2. a b c d e Первый в России аэровагон: инженер - Валериан Абаковский. In: Тульские новости. 24. Juli 2022 ([1] [abgerufen am 26. März 2023]).
  3. a b Valerian Ivanovich Abakovskiy in der Datenbank Find a Grave, abgerufen am 26. März 2023 (englisch).
  4. A. Абрамов: У кремлёвской стены. Политиздат, Moskau 1978.