Thomas Rühmann

deutscher Schauspieler

Thomas Rühmann (* 11. Mai 1955 in Osterburg (Altmark)) ist ein deutscher Schauspieler und Musiker. Deutschlandweit bekannt wurde er in seiner Rolle als Dr. Roland Heilmann in der ARD-Serie In aller Freundschaft.

Thomas Rühmann (2024)

Leben und Werk Bearbeiten

Rühmann wurde in Osterburg als Sohn des Schulleiters[1] und Historikers Heinrich Rühmann (1926–2018)[2] geboren, der sich u. a. mit der Geschichte der Altmark beschäftigte.[3][4] Er ist nicht verwandt mit Heinz Rühmann.[5] Thomas Rühmann hat einen Bruder und fünf Schwestern. Als er fünf Jahre alt war, zog die Familie nach Magdeburg. Rühmann studierte an der Sektion Journalistik der Karl-Marx-Universität Leipzig. Von einem Freund zu einer Theatervorstellung mitgenommen, übernahm er eine Rolle in Volker Brauns Sonnenstaat, da der Schauspieler Ulrich Mühe verhindert war. Danach spielte er eine weitere Rolle, diesmal in einem Stück von Athol Fugard. Daraufhin absolvierte er eine Schauspielausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Ab 1982 war er in verschiedenen Rollen am Maxim-Gorki-Theater in Berlin zu sehen.

Sein Fernsehdebüt gab Rühmann 1983 in Martin Luther. Seit 1998 spielt er die Hauptrolle des Dr. Roland Heilmann in der Arztserie In aller Freundschaft. Zusammen mit Tobias Morgenstern gründete er 1998 das Theater am Rand im Dorf Zollbrücke im Oderbruch. Besonderheit dieses kleinen Theaters mit 200 Plätzen ist es, dass die Besucher erst nach dem Ende der Vorstellung ihren Eintritt entrichten. Die Höhe des entrichteten Betrages wird vom Zuschauer selbst bestimmt. 2023 beendete Morgenstern diese Zusammenarbeit. Rühmann betreibt das Theater am Rand seither allein.[6] Zuvor sollte er 2021 zusammen mit Morgenstern das Bundesverdienstkreuz erhalten, da sie sich „während der Corona-Pandemie in besonderer Weise um Kunst und Kultur verdient gemacht“ hätten. Das Bundespräsidialamt sagte die Preisverleihung jedoch kurzfristig ab, da Morgenstern seine Solidarisierung mit Querdenker-Protesten erklärt hatte.[7][8]

Gelegentlich wirkt Rühmann als Musiker in der von seinem Bruder Martin Rühmann geleiteten Martin Rühmann Band mit.[9] Ab 2011 trat Rühmann als Sänger und Gitarrist zusammen mit dem Gitarristen Rainer Rohloff auf; dabei spielten sie Kompositionen von Neil Young mit Texten von Gerhard Gundermann. 2014 begann die Tournee Falsche Lieder mit Rohloff, Peter Schlenderlein (Piano), Lexa Thomas (Bass) und Gören Eggert (Schlagzeug), in der Rühmann Texte von Hans-Eckardt Wenzel interpretierte.[9]

Rühmann lebt in Leipzig und ist in zweiter Ehe verheiratet. Aus erster Ehe hat er zwei Töchter und aus der zweiten einen Sohn.

Diskografie Bearbeiten

  • Richtige Lieder. Thomas Rühmann & Band (Tmt; 2018)

Filmografie Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Thomas Rühmann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Altmarkzeitung vom 14. Mai 2012
  2. Traueranzeige vom 3. November 2018.
  3. Thomas Rühmann privat: Wie lebt der "In aller Freundschaft"-Doktor ohne Arztkittel? In: news.de. 14. März 2022, abgerufen am 11. November 2022.
  4. Corrie Leitz: Das Gefecht bei Altenzaun am 26. Oktober 1806. In Kulturverein Östliche Altmark e. V. (Hrsg.): 1806–2006 200 Jahre Gefecht bei Altenzaun Jubiläumsband, Hohenberg-Krusemark 2007, S. 79
  5. Falsche Lieder. Generalanzeiger vom 6. März 2016, abgerufen am 17. Oktober 2018
  6. Tobias Morgenstern verlässt das Theater. Theater am Rand, 16. Januar 2024, abgerufen am 17. Januar 2024.
  7. Keine Ehrung wegen „Querdenker“-Bezug: Bundespräsident Steinmeier bietet Morgenstern und Rühmann Gespräch an. rbb24, 5. Oktober 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2021; abgerufen am 17. Januar 2024: „Wer jedoch seine Zugehörigkeit zu einer Bewegung erklärt, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird und Postings von Antisemiten verbreitet, kann nicht mit dem höchsten deutschen Orden ausgezeichnet werden.“
  8. Besondere Dienste während Corona: Steinmeier verleiht Bundesverdienstkreuze an Kulturschaffende. In: RP Online. 1. Oktober 2021, abgerufen am 13. Oktober 2021.
  9. a b Interview mit Thomas Rühmann bei deutsche-mugge.de 2014, abgerufen am 2. April 2014