Schalkham

Gemeinde in Deutschland

Schalkham ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.

Wappen Deutschlandkarte
Schalkham
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schalkham hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 29′ N, 12° 25′ OKoordinaten: 48° 29′ N, 12° 25′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Verwaltungs­gemeinschaft: Gerzen
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 22,67 km2
Einwohner: 927 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84175
Vorwahl: 08744
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 179
Gemeindegliederung: 40 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausplatz 1
84175 Gerzen
Website: www.gerzen.de
Erster Bürgermeister: Lorenz Fuchs (Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Schalkham im Landkreis Landshut
KarteAdlkofenAhamAltdorfAltfraunhofenBaierbachBayerbach bei ErgoldsbachBodenkirchenBruckbergBuch a.ErlbachEchingErgoldingErgoldsbachEssenbachFurthGeisenhausenGerzenHohenthannKröningKumhausenNeufahrnNeufraunhofenNiederaichbachObersüßbachPfeffenhausenPostauRottenburg a.d.LaaberSchalkhamTiefenbachVeldenVilsbiburgVilsheimWeihmichlWengWörth a.d.IsarWurmshamLandshutLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis ErdingLandkreis FreisingLandkreis KelheimLandkreis Mühldorf am InnLandkreis RegensburgLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Die Gemeinde liegt an der großen Vils im östlichen Landkreis Landshut.

Gemeindegliederung Bearbeiten

Es gibt 40 Gemeindeteile:[2][3]

Johannesbrunn und Geigermann gehören zur Gemarkung Johannesbrunn; die übrigen 38 Gemeindeteile gehören zur Gemarkung Schalkham. Zu Johannesbrunn gehört auch das südlich sich anschließende Wohn- und Gewerbegebiet Pelzgarten, das keinen eigenen Gemeindeteil bildet. Johannesbrunn wurde 1850 der Gemeinde Schalkham zugeteilt und war vorher eine sogenannte Patrimonialgemeinde.[4] Hochreit und Vorrach wurden 1972 von der aufgelösten Gemeinde Hölsbrunn (Gangkofen) eingemeindet und auch der Gemarkung Schalkham zugeschlagen.

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Schalkham war ursprünglich ein Königsgut der Karolinger. Obwohl die umliegenden Orte wie Leberskirchen, Johannesbrunn und Untertinsbach im Laufe der Jahrhunderte zu Herrschaftssitzen aufstiegen und Schalkham an Einwohnerzahl bald weit übertrafen, so blieb dennoch der geschichtsträchtige Name bestimmend: im Mittelalter als Obmannschaft, dann als Steuerdistrikt und mit dem Gemeindeedikt von 1818 als Gemeindename.

20. und 21. Jahrhundert Bearbeiten

Bei der Gebietsreform 1972 bildete Schalkham eine Verwaltungsgemeinschaft und einen Schulverband mit der Nachbargemeinde Gerzen.

Im Gemeindeteil Johannesbrunn wirkte über 100 Jahre der Orden der Barmherzigen Brüder, 1970 erwarb der Freistaat Bayern den Klosterkomplex und nutzte ihn bis 1996 als Asylbewerberheim. Seit dem Jahr 2000 ist der ehemalige Klosterkomplex im Besitz der Gemeinde Schalkham.

Einwohner Bearbeiten

Gemäß dem Bayerischen Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Stand Einwohner
1960 0969
1970 1048
1980 0923
1990 1000
1995 0981
Stand Einwohner
2000 0895
2005 0930
2010 963
2015 860

Von 1972, dem Jahr der Gemeindereform, bis 2015 hat sich die Einwohnerzahl um 84 Personen bzw. 8,90 Prozent reduziert.

Altersstruktur der Bevölkerung Schalkhams gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[5]
Jünger als 18 21,9 %
18 bis 29 13,6 %
30 bis 49 32,1 %
50 bis 64 16,0 %
Älter als 65 16,4 %

Politik Bearbeiten

Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 74,5 %
(2014: 72,7 %)
 %
40
30
20
10
0
35,5 %
32,3 %
32,3 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
−2,6 %p
−0,8 %p
+3,5 %p
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b Unparteiliche Wählergruppe

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[6]

Die Gemeinde Schalkham ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[7]

  • Gewässerunterhaltungszweckverband Landshut-Kelheim-Dingolfing-Landau
  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Gerzen
  • Zweckverband Kinderbildung und Betreuung Aham-Gerzen-Schalkham

Schalkham gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Gerzen.

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht derzeit aus acht Personen. Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste 2020[8] 2014[9][10] 2008
% Sitze % Sitze % Sitze
Freie Wähler (FW) 35,5 3 38,1 3 37,1 3
CSU 32,3 3 28,8 2 28,5 2
Unparteiliche Wählergruppe (UWG) 32,3 2 33,1 3 34,3 3
Gesamt 100 8 100 8 100 8

Der Vorsprung der CSU für das dritte Mandat 2020 betrug eine Stimme.

Bürgermeister Bearbeiten

Seit 2002 ist Lorenz Fuchs (Freie Wähler) Bürgermeister. Er wurde bei den Kommunalwahlen 2008,[11] 2014[10] und 2020[12] in seinem Amt bestätigt.

Wappen Bearbeiten

 
Blasonierung: „Unter silbernem Wellenschildhaupt, darin drei senkrechte rote Rauten, in Blau ein silberner romanischer Taufstein.“[13]
Wappenbegründung: Die drei roten Rauten sind dem Wappen des seit dem Hochmittelalter im Raum an der Vils reich begüterten und 1521 ausgestorbenen Ortsadelsgeschlechts der Leberskircher entnommen, die sich nach ihrem Stammsitz Leberskirchen nannten und für das Gemeindegebiet von Schalkham historisch von großer Bedeutung waren. Der romanische Taufstein verweist auf den Gemeindeteil Johannesbrunn und auf das Johannes-Patrozinium der schon im Hochmittelalter bezeugten Taufkirche. Die Feldtingierung in Silber und Blau erinnert an die historische Zugehörigkeit zum bayerischen Landgericht Vilsbiburg

Wappenführung seit 1983

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

 
Wegkapelle in Schalkham
  • In Schalkham befindet sich eine Wegkapelle aus dem 19. Jahrhundert.
  • Kirche Mariä Empfängnis in Johannesbrunn, 1864–67 nach Plänen von Leonhard Schmidtner erbaut.
  • Ehem. Kloster der Servitinnen, später der Barmherzigen Brüder in Johannesbrunn
  • Spätgotische Kirche St. Rupert in Leberskirchen aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts
  • Johanneskirche und Kloster Johannesbrunn

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Schalkham ist eine Gemeinde mit überwiegend ländlichem Charakter, es gibt keine Industriebetriebe und nur wenige handwerkliche Familienbetriebe. Haupterwerbszweig ist die Landwirtschaft.

Schlüsselzuweisungen
in Euro[14]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Schalkham 267.544 324.148[14] 352.828[15] 332.780[16] 348.304[17] 396.364[18]

In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Schalkham sind die Schlüsselzuweisungen von 348.304 Euro im Jahr 2019 um 13,8 Prozent auf 396.364 Euro für das Jahr 2020 gestiegen.

Bauen und Wohnen Bearbeiten

Bodenrichtwerte 2011/2012[19]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Ackerland
Schalkham 45 € 7 €
Leberskirchen 60 € 60 € 7 €
Johannesbrunn 60 € 60 € 30 € 7 €

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schalkham – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schalkham in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 27. April 2021.
  3. Gemeinde Schalkham, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. Januar 2022.
  4. Peter Käser: Das Urkataster der Steuergemeinde Johannesbrunn vom Jahr 1844, Binabiburg, 2013.
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Personen nach Alter (5 Altersklassen) für Schalkham (Kreis Landshut, Landkreis) – in %. Online auf ergebnisse.zensus2011.de. Abgerufen am 26. April 2014
  6. INFORMATION (An alle Haushaltungen!); Hrsg. Gemeinde Adlkofen, Nr. XX/04 – 2006
  7. Bayerischer Behördenwegweiser – Schalkham: Mitgliedschaften in Zweckverbänden, online auf www.verwaltungsservice.bayern.de, abgerufen am 3. November 2019.
  8. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahl Schalkham 2020 - Gemeinde Schalkham. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  9. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Ergebnisse für einzelne Gemeinden, Landkreise, Regierungsbezirke und Bayern. Online auf statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 4. April 2014.
  10. a b Verwaltungsgemeinschaft Gerzen/Gemeinde Schalkham: Kommunalwahlen 2014 16. März 2014 – Zusammenstellung der Ergebnisse der Bürgermeisterwahl und der Gemeinderatswahl (Memento des Originals vom 7. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gerzen.de. PDF. Online auf gerzen.de, abgerufen am 4. April 2014.
  11. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: Erste Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden. Online auf statistikdaten.bayern.de, abgerufen am 2. April 2014
  12. Vorläufiges Ergebnis der Bürgermeisterwahl Schalkham 2020 - Gemeinde Schalkham. Abgerufen am 29. Dezember 2020.
  13. Eintrag zum Wappen von Schalkham in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. a b Landshuter Zeitung: Vitaminspritze für finanzschwache Kommunen, 12. Dezember 2015.
  15. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2017 der Gemeinden, 17. Dezember 2016.
  16. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2018, 20. Januar 2018.
  17. Landshuter Zeitung: Schlüsselzuweisungen 2019, 15. Februar 2019.
  18. Landshuter Zeitung: Kräftige Finanzspritze für die Region, 13. Dezember 2019.
  19. Landratsamt Landshut (Gutachterausschuss): Aufstellung der Bodenrichtwerte für die Kalenderjahre 2011 und 2012. Online auf landkreis-landshut.de. Abgerufen am 19. Dezember 2014.