Sankt Oswald-Riedlhütte
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 54′ N, 13° 23′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Höhe: | 741 m ü. NHN | |
Fläche: | 40,31 km2 | |
Einwohner: | 2882 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 71 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 94566, 94568 | |
Vorwahl: | 08553 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 143 | |
Gemeindegliederung: | 11 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Lusenstr. 2 94568 St. Oswald | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Helmut Vogl (Freie Wählergemeinschaft) | |
Lage der Gemeinde Sankt Oswald-Riedlhütte im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
Sankt Oswald-Riedlhütte ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau.
GeographieBearbeiten
Geographische LageBearbeiten
Sankt Oswald-Riedlhütte liegt in der Region Donau-Wald im Inneren Bayerischen Wald etwa sechs Kilometer nördlich von Grafenau und grenzt direkt an den Nationalpark Bayerischer Wald sowie an Tschechien. Der 1380 m hohe Plattenhausenriegel im Grenzkamm zwischen Rachel und Lusen bildet den höchsten Punkt der Gemeinde.
NachbargemeindenBearbeiten
GemeindegliederungBearbeiten
Es gibt elf Ortsteile:
GeschichteBearbeiten
Bis zur GemeindegründungBearbeiten
Sankt Oswald-Riedlhütte im heutigen Bezirk Niederbayern gehörte dem zum Kurfürstentum Bayern gehörenden Kloster Sankt Oswald. Das Kloster besaß hier eine geschlossene Hofmark mit Niedergerichtsrechten. Riedlhütte gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Bärnstein. Im Jahre 1450 entstand am Ort eine der ältesten Glashütten des Bayerischen Waldes, die Riedlhütte. Sie war bis zum 22. Dezember 2009 in Betrieb.[2] Auf alten Landkarten der Region ist ein Schloss abgebildet, das in Reichenberg stand. Es war ein Jagdschloss und diente der Bärenjagd im Bayerischen Wald. Es wurde während des Dreißigjährigen Krieges niedergebrannt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde mit dem Namen Oswald.
Namensänderungen und GebietsaustauschBearbeiten
Im Jahr 1875 wurde der Name in Sankt Oswald geändert.[3] Am 1. Mai 1978 gab es einen Gebietstausch mit der Nachbargemeinde Spiegelau, die etwa 200 Einwohner hinzugewann. Am 1. März 1979 wurde der Name der Gemeinde amtlich in „Sankt Oswald-Riedlhütte“ geändert.[4]
EinwohnerentwicklungBearbeiten
- 1961: 3069 Einwohner
- 1970: 3239 Einwohner
- 1987: 3103 Einwohner
- 1991: 3189 Einwohner
- 1995: 3153 Einwohner
- 2000: 3234 Einwohner
- 2005: 3161 Einwohner
- 2010: 3043 Einwohner
- 2015: 2848 Einwohner
PolitikBearbeiten
BürgermeisterBearbeiten
Bürgermeister ist Helmut Vogl (Freie Wählergemeinschaft).
WappenBearbeiten
Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt von Blau und Gold; oben zwischen zwei schräg gekreuzten silbernen Beilen schwebend ein silberner Glasbecher; unten auf grünem Dreiberg sitzend ein schwarzer Rabe mit einem silbernen Ring im Schnabel.
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
Wirtschaft einschließlich Land- und ForstwirtschaftBearbeiten
Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im Produzierenden Gewerbe 712 und im Bereich Handel und Verkehr 27 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 90 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1045. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei Betriebe, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 70 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 563 ha. Davon waren 31 ha Ackerfläche und 531 ha Dauergrünfläche.
BildungBearbeiten
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2014):
- Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 83 Kindern
- Volksschulen: eine mit 22 Lehrern und 207 Schülern
Aufgrund sinkender Schülerzahlen wurde ab dem Schuljahr 2006/07 die Volksschule aufgelöst und in eine Hauptschule umgewandelt. Die Grundschüler verteilen sich dann auf die Grundschulen in Spiegelau und Neuschönau, die im Gegenzug ihre Hauptschüler nach Riedlhütte schicken.
VerkehrBearbeiten
Die Gemeinde ist verkehrlich nur durch Kreisstraßen an das überörtliche Verkehrssystem angebunden.
Ursprünglich war geplant die Bahnstrecke Zwiesel–Grafenau durch das Gemeindegebiet zu legen. Durch den Widerstand der Grafenauer Stadtbevölkerung, die einen zentrumsnahen Bahnhof wollte, wurde die Bahnstrecke umgeplant. Diese verläuft nun an der Gemeinde vorbei durch die Nachbargemeinden Spiegelau und Grafenau.
Die Gemeinde ist durch eine Buslinie des Busunternehmens RBO an Grafenau angebunden. Daneben verkehren zwei weitere Buslinien der sogenannten „Igelbusse“ zwischen Mai und November. In den Weihnachts- und Faschingsferien verkehrt zusätzlich noch eine Skibuslinie.
Im Gemeindegebiet Sankt Oswald-Riedlhütte gilt das Bayerwald-Ticket. Seit dem 1. Mai 2010 ist die Gemeinde neben weiteren Bayerwaldgemeinden an dem GUTi - Gästeservice Umwelt-Ticket beteiligt, das seinen Gästen kostenlose Beförderung auf allen Bahn- und Busverbindungen im Bayerwald-Ticket-Tarifgebiet anbietet.
BaudenkmälerBearbeiten
Persönlichkeiten der GemeindeBearbeiten
- Ludwig Reiner (* 1937), Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer, geboren in Riedlhütte
- Alois Geiger (1890–1943), NS-Opfer und Leiter der Sanitätskolonne von Spiegelau im Bayerischen Wald, Straße nach ihm benannt
- Alfons Urban (* 1936), deutscher Politiker der CSU und Gemeinderat in Riedlhütte
WeblinksBearbeiten
- Eintrag zum Wappen von Sankt Oswald-Riedlhütte in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik – Tabelle 12411-001: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Bevölkerung: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) vom 10. Juli 2019 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Glaswerk in Riedlhütte stellt die Produktion ein Bild-Online vom 21. Dezember 2009
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 473.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 628.