Söchau

Gemeinde im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld, Steiermark

Söchau ist eine Gemeinde in der südöstlichen Steiermark (Gerichtsbezirk Fürstenfeld, politischer Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) mit 1468 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Söchau
Wappen Österreichkarte
Wappen von Söchau
Söchau (Österreich)
Söchau (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Hartberg-Fürstenfeld
Kfz-Kennzeichen: HF (ab 1.7.2013; alt: FF)
Fläche: 18,18 km²
Koordinaten: 47° 2′ N, 16° 1′ OKoordinaten: 47° 1′ 49″ N, 16° 1′ 7″ O
Höhe: 273 m ü. A.
Einwohner: 1.468 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 81 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8362, 8280
Vorwahlen: +43 3387
Gemeindekennziffer: 6 22 52
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Söchau 104
8362 Söchau
Website: soechau.steiermark.at
Politik
Bürgermeister Josef Kapper (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1])
(15 Mitglieder)
9
5
1
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Söchau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld
Lage der Gemeinde Söchau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)Bad BlumauBad LoipersdorfBad WaltersdorfBuch-St. MagdalenaBurgauDechantskirchenEbersdorfFeistritztalFriedbergFürstenfeldGrafendorf bei HartbergGreinbachGroßsteinbachGroßwilfersdorfHartbergHartberg UmgebungHartlIlzKaindorfLafnitzNeudauOttendorf an der RittscheinPinggauPöllauPöllaubergRohr bei HartbergRohrbach an der LafnitzSankt Jakob im WaldeSankt Johann in der HaideSankt Lorenzen am WechselSchäffernSöchauStubenbergVorauWaldbach-MönichwaldWenigzellSteiermark
Lage der Gemeinde Söchau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Gemeindeamt von Söchau
Gemeindeamt von Söchau
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Söchau liegt in der Südoststeiermark im Tal der Rittschein in einer Höhe von 273 Meter über dem Meer.[2][3]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Söchau gliedert sich in fünf Katastralgemeinden (Fläche 2015):

  • Aschbach (445,22 ha)
  • Kohlgraben (216,82 ha)
  • Ruppersdorf (290,75 ha)
  • Söchau (496,87 ha)
  • Tautendorf (368,90 ha)

Ortschaften der Gemeinde sind (Einwohner Stand 1. Jänner 2023[4]):

  • Aschbach bei Fürstenfeld (308)
  • Kohlgraben (57)
  • Ruppersdorf (138)
  • Söchau (788)
  • Tautendorf bei Fürstenfeld (177)

Nachbargemeinden Bearbeiten

Großwilfersdorf
Riegersburg (SO)   Fürstenfeld
Fehring (SO) Unterlamm (SO)

Geschichte Bearbeiten

Der Ortsname Söchau verweist auf die slawische Entstehungsgeschichte, leitet er doch vom slawischen „sekati“ ab, was so viel wie „roden“ bedeutet. Durch Rodung entstand Kulturboden. Beide Prozesse der Urbarmachung sind im Gemeindewappen durch den entwurzelten Baum und die Ähre symbolisiert.

Bereits um 1160/67 schien im Rittscheintal der Ort Söchau auf. Genannt wurde der Ort erstmals 1218, als der Kreuzfahrer Wulfing von Stubenberg gemeinsam mit Herzog Leopold VI. vor Damiette in Ägypten gekämpft hat. Da er mehrmals in höchster Lebensgefahr schwebte, vermachte er dem Johanniterorden unter anderem auch eine Hube in Sechau, für den Fall seines Todes sogar den ganzen Ort (Wulfing kehrte übrigens unversehrt wieder heim). Wann das Dorf schlussendlich veräußert wurde, ist nicht bekannt.

1418 wird erstmals die Kirche genannt. Ihre Weihe zum Hl. Veit und die Tatsache, dass Söchau im 15. Jahrhundert Seckau genannt wurde, lässt den Schluss zu, dass es sich um einen der ältesten Orte der Oststeiermark handeln könnte.

1418 wurde der Ort von den Ungarn geplündert. Damals gehörte der größte Teil des Ortes Jörg und Heinrich von Fürstenfeld. Es folgten die Peßnitzer und nach 1741 die Herbersteiner, welche 1754 46 Liegenschaften besaßen. Von den Türkenkriegen ist wenig für den Ort überliefert, doch dass die Osmanen eine ständige Gefahr für den Raum darstellten, beweisen nicht nur zahlreiche Wehrbauten in der näheren Umgebung wie die Riegersburg, sondern auch eine diesbezügliche Sage.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Söchau
 
Kräutergarten Söchau
  • Katholische Pfarrkirche Söchau hl. Veit
  • Kräutergarten Söchau: 1986 wurde in Söchau mit einer Initiative eines Hotelbetreibers ein Kräutergarten begonnen. Darauf hin kaufte die Gemeinde ein rund 11.000 Quadratmeter großes Areal für eine Erweiterung. Nachdem Förderungen der EU, des Bundes, und des Landes ausblieben, wurde das Areal 2011 für den Bau von Einfamilienhäusern parzelliert.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaft Bearbeiten

In der Gemeinde befinden sich 116 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon sind 32 Haupterwerbsbetriebe (Stand 2010).[6] Im Produktionssektor beschäftigen zehn Betriebe 22 Arbeitnehmer, überwiegend mit der Herstellung von Waren aber auch im Baugewerbe. Der Dienstleistungssektor gibt in 52 Betrieben 281 Menschen Arbeit (Stand 2011).[7][8]

Söchau war in der Zwischenkriegszeit ein gefragter Sommerfrischeort, wovon noch zwei Hotels zeugen: Der Hubertushof und Maiers Hotel Oststeirischer Hof.

Die Gemeinde betreibt eine Kulturhalle und ein Freibad.Freibad. soechau.steiermark.at, abgerufen am 4. April 2024.

Bildung Bearbeiten

In Söchau gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule.[9]

Verkehr Bearbeiten

  • Bahn: Über die Thermenbahn ist Söchau an das österreichische Schienennetz angebunden.
  • Straßen: Das Zentrum der Gemeinde ist zehn Kilometer von der Süd Autobahn entfernt.[10]

Politik Bearbeiten

Gemeinderatswahl 2020[11]
 %
60
50
40
30
20
10
0
51,72
(−2,12)
32,15
(+0,36)
10,75
(+1,30)
5,38
(+0,46)


Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister Bearbeiten

Söchau[13] Aschbach Kohlgraben Tautendorf
von bis Bürgermeister von bis Bürgermeister von bis Bürgermeister von bis Bürgermeister
1870 1895 Josef Pitter
1895 1898 Josef Fleck
1898 1904 Josef Roubal
1904 1913 Josef Riegler
1913 1919 Johann Matzl
1919 1938 Karl Pitter
1938 1945 Alois Tauschmann
1945 1946 Franz Jost 1945 1950 Josef Posch 1945 1950 Josef Schweinzer 1945 1946 Josef Arnhold
1946 Josef Lang
1946 1950 Franz Schmidt 1946 1950 August Leitner
1950 1965 Anton Feiertag 1950 1967 Josef Kapper sen. 1950 1959 Josef Samer sen. 1950 1955 Josef Tscherne
1965 1967 Albin Stachel 1959 1967 Josef Samer jun. 1955 1967 Karl Friedl
ab 1. Jänner 1968 Zusammenlegung zur Großgemeinde Söchau
1968 1985 Alois Schölnast
1985 1989 Julius Stifter
1990 Walter Kresnik
1990 2004 Franz Tröster
2004 2010 Emma Schrott
2010 Josef Kapper jun. (Gemeindeliste Kapper Söchau, ÖVP)

Persönlichkeiten Bearbeiten

Ehrenbürger Bearbeiten

  • 1981: Franz Wegart (1918–2009), Landeshauptmann-Stellvertreter[14]
  • Franz Bauer († 2022), ehem. Gemeindekassier und Gemeinderat[15]

Söhne und Töchter Bearbeiten

  • Carl Peyer (* 1949), Musiker, dessen größter Hitparaden-Erfolg die Single Romeo und Julia ist.
  • Katja Eibl (* 2006), Westernreiterin, dreifache Jugendlandesmeisterin und vierfache Europameisterin, 2024 Teilnahme Jugendweltmeisterschaften[16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Söchau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemeinderatswahl 2020 – Ergebnisse Söchau. orf.at, abgerufen am 22. August 2020.
  2. Söchau. GoogleMaps, abgerufen am 16. März 2020 (de-US).
  3. Söchau. Abgerufen am 16. März 2020 (österreichisches Deutsch).
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  5. Waltraud Wachmann: Kräuterwelt weicht einer „Wohnlandschaft“ www.meinbezirk.at, 28. Juni 2011.
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Söchau, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Abgerufen am 16. März 2020.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Söchau, Beschäftigte. (PDF) Abgerufen am 16. März 2020.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Söchau, Arbeitsstätten. (PDF) statistik.at, abgerufen am 16. März 2020.
  9. Kindergarten Söchau. Abgerufen am 16. März 2020 (österreichisches Deutsch).
  10. Söchau. impulsregion.at, abgerufen am 14. Februar 2024.
  11. Gemeinderatswahl in Söchau 2020. In: orf.at
  12. Wahlen. Das Land Steiermark, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  13. Die Grünen Söchau: Bürgermeister in Söchau und den Katastralgemeinden, abgerufen am 18. April 2015
  14. Südost-Tagespost (7. Mai 1981), S. 8.
  15. Kleine Zeitung (31. März 2022), S. 38.
  16. Katja Eibel reitet sich zur Western-Weltmeisterschaft 2024