Rokytne (Sarny)

Siedlung städtischen Typs und Sitz einer Rajonsverwaltung in der Oblast Riwne in der Ukraine

Rokytne (ukrainisch Рокитне; russisch Рокитное Rokitnoje, polnisch Rokitno) ist eine Siedlung städtischen Typs und war bis 2020 Sitz einer Rajonsverwaltung in der Oblast Riwne in der Ukraine mit etwa 7000 Einwohnern. Der Zugbahnhof von Rokytne heißt Rokytne-Wolynske, unmittelbar im Norden an die städtische Siedlung Rokytne grenzt das Dorf Rokytne.

Rokytne
Рокитне
Wappen von Rokytne
Rokytne (Ukraine)
Rokytne (Ukraine)
Rokytne
Basisdaten
Oblast: Oblast Riwne
Rajon: Rajon Sarny
Höhe: 177 m
Fläche: 55,20 km²
Einwohner: 6.521 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 34200
Vorwahl: +380 3635
Geographische Lage: 51° 17′ N, 27° 13′ OKoordinaten: 51° 17′ 14″ N, 27° 12′ 37″ O
KATOTTH: UA56080150010051265
KOATUU: 5625055100
Verwaltungsgliederung: 2 Siedlungen städtischen Typs, 23 Dörfer
Adresse: вул. Незалежності 15
34200 смт. Рокитне
Statistische Informationen
Rokytne (Oblast Riwne)
Rokytne (Oblast Riwne)
Rokytne
i1
Haus im Ort

Geschichte Bearbeiten

Die Siedlung städtischen Typs wurde in den 1880er Jahren im Zuge des Baus der heutigen Bahnstrecke Kowel–Kiew als Bahnhofssiedlung gegründet und ist ein lokales Zentrum in der Oblast Riwne.

Die Siedlung lag zunächst im Gouvernement Wolhynien im Russischen Reich und kam nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahre 1921 zu Polen. Bis 1922 hieß die Bahnhofssiedlung Ochotnikowo (russisch Охотниково) und wurde dann nach dem nördlich liegenden Dorf Rokitno (heute Rokytne) umbenannt. Auf Grund der wachsenden Bedeutung und der wirtschaftlichen Entwicklung Rokitnos wurde dem Ort 1927 das Stadtrecht verliehen, dieser wurde aber nach der Sowjetischen Besetzung Ostpolens im September 1939 wieder aberkannt und der nunmehr Rokitnoje genannte Ort 1940 zu einer Siedlung städtischen Typs degradiert, gleichzeitig wurde er Hauptstadt des Rajons Rokytne. Nachdem er von 1941 bis 1944 von Deutschland besetzt worden war, kam der Ort nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder zur Sowjetunion in die Ukrainische SSR und ist seit 1991 ein Teil der unabhängigen Ukraine. Vor dem Zweiten Weltkrieg lebten ungefähr 3000 Juden in der Stadt, das war etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Sie wurden mit den Juden aus dem Umland am 15. April 1942 in ein Ghetto gezwungen. Am 26. August 1942 kam es zu einer Massenflucht.

Verwaltungsgliederung Bearbeiten

Am 12. Juni 2020 wurde die Siedlung zum Zentrum der neugegründeten Siedlungsgemeinde Rokytne (Рокитнівська селищна громада/Rokytniwska selyschtschna hromada). Zu dieser zählen auch die Siedlung städtischen Typs Tomaschhorod und die 23 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[1], bis dahin bildete die Siedlung die gleichnamige Siedlungsgemeinde Rokytne (Рокитнівська селищна рада/Rokytniwska selyschtschna rada) im Zentrum des Rajons Rokytne.

Am 17. Juli 2020 wurde der Ort Teil des Rajons Sarny[2].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Rokytne Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnisch
Bilowisch Біловіж Беловеж (Belowesch) Białowiż
Bilsk Більськ Бельск (Belsk) Bielsk
Blaschowe Блажове Блажово (Blaschowo) Bleżowo
Borowe Борове Боровое (Borowoje) Borowe
Buda Буда Буда Buda
Budky-Snowydowyzki Будки-Сновидовицькі Будки-Сновидовичские (Budki-Snowidowitschskije) Budki Snowidowickie
Dert Дерть Дерть Derć
Jelne Єльне Ельное (Jelnoje) Jelno
Karpyliwka Карпилівка Карпиловка (Karpilowka) Karpiłówka
Kupel Купель Купель Kupiel
Kyssorytschi Кисоричі Кисоричи (Kissoritschi) Kisorycze
Lissowe Лісове Лесовое (Lessowoje) Świniki, Świnnyki
Massewytschi Масевичі Масевичи (Massewitschi) Masiewicze
Muschni Мушні Мушни Muszno
Netreba Нетреба Нетреба Netreba
Oleksandriwka Олександрівка Александровка (Alexandrowka) Aleksandrówka
Osnyzk Осницьк Осницк (Osnizk) Ośnick
Rokytne Рокитне Рокитное (Rokitnoje) Rokitno
Salawja Залав'я Залавье (Salawje) Załawie
Snowydowytschi Сновидовичі Сновидовичи (Snowidowitschi) Snowidowicze
Staryky Старики Старики (Stariki) Rudnia-Staryki
Tomaschhorod Томашгород Томашгород (Tomaschgorod) Tomaszgród
Tomaschhorod Томашгород Томашгород (Tomaschgorod) Tomaszgród

Literatur Bearbeiten

  • Rokitno, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009, ISBN 978-965-308-345-5, S. 662

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rokytne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 722-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Рівненської області"
  2. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"