Roger Rekless

deutscher Musiker und Produzent

Roger Rekless (bürgerlich David Mayonga; * 25. Februar 1981 in München) auch bekannt als Rekless oder Komma 8 ist ein deutscher Musiker, Produzent, Moderator und Autor.

Roger Rekless, auf der #ausgehetzt-Demo 2018
Roger Rekless, auf der NoPAG-Demo 2018
Roger Rekless, auf der #ausgehetzt-Demo 2018

Leben Bearbeiten

David Mayonga wurde 1981 als Kind eines kongolesischen Vaters und einer deutschen Mutter (* 1951) in München geboren und wuchs mit seiner Mutter in Markt Schwaben auf.

Mayonga ist studierter Pädagoge mit Magisterabschluss und arbeitete in der offenen Jugendarbeit beim Kreisjugendring München-Stadt. Für das Goethe-Institut ist er international tätig, um die deutsche Sprache an Schulen zu fördern. Hierfür hielt er z. B. Hip-Hop-Workshops in Island und Australien.[1]

Rundfunk Bearbeiten

Bereits 2014 startete die 2-stündige Rekless Show beim Jugendkanal des Bayerischen Rundfunks, welche seit 2017 wieder monatlich auf Bayern 3 zu hören ist. Seit August 2015 ist er fest als Moderator beim Jugendkanal Puls des Bayerischen Rundfunks. Er moderierte zusammen mit Verena Fiebiger bis zur Einstellung Ende 2018 auch das tägliche zweistündige Puls-Format auf Bayern 3.[2]

Für seine Arbeit als Moderator bei Puls erhielt er 2019 den Deutschen Radiopreis als bester Newcomer.[3]

Im Februar 2021 trat er als Moderator des 12-stündigen Dokumentar-Hörspiels Saal 101 auf. Die Produktion des Bayerischen Rundfunks verdichtet Originalmitschriften aus dem NSU-Prozess zu einer Darstellung des Rassismus der Täter und der Gesellschaft.[4]

Seit Oktober 2021 erscheint über Amazon Music im zwei-Wochen-Rhythmus sein eigener Podcast Talk Black – Leben trotz Rassismus. Sein Ziel sei es, detaillierte Aufklärungsarbeit zu leisten. Seine Gäste waren bisher z. B. Alice Hasters, Malcolm Ohanwe und Malik Harris.[5]

Zudem wurde er als Co-Moderator für den Deutschen Musikautor*innenpreis 2022 der GEMA bekanntgegeben.[6]

Rekless tut Dinge Bearbeiten

Unter Rekless tut Dinge fasst er selbst seine vielen verschiedenen, oft aktivistischen, Tätigkeiten zusammen.[7]

Auf seinem Instagram-Kanal benutzt er diesen Titel als Profilbeschreibung und geht dort z. B. jeden Sonntag unter Lesen gegen rechts live.[8] „Bei Lesen gegen rechts liest er entweder aus seinem Buch oder anderer Lektüre, die ihm wichtig ist im Kampf gegen Rassismus und jegliche Diskriminierung.“

Immer wieder liest und rappt er auch live für verschiedenes Publikum, wie zum Beispiel an einer Regensburger Realschule, um dort mit den Jugendlichen über diese Themenbereiche zu sprechen und dafür zu sensibilisieren.[9] Rekless tritt außerdem regelmäßig auf verschiedenen Demonstrationen auf, wie zum Beispiel der #ausgehetzt[10] und der Black lives matter Demo in München.[11]

2019 erschien sein erstes Buch Ein Neger darf nicht neben mir sitzen, in dem er vor allem über Alltagsrassismus aufklären möchte.

Bei Warner TV Serie erschien im Mai 2022 unter der Regie von Florian Gaag die Serie Almost Fly, die von den Anfängen des deutschen Rap erzählt und bei der Rekless die Rolle des DJ Nasty spielt.[12] Zudem schrieb er einige Songs eigens für die Serie.[13]

Musik Bearbeiten

Er begann Mitte der 1990er Jahre mit DJing und Scratchen und wurde daraufhin zum Rappen bewogen. 1997 gründete er seine erste Band, die Turntable Technicians, aus denen später die Plastik Jugganots hervorgingen, noch zu seiner Schulzeit hatte die Band einen Vertrag mit einem Major-Label.[14] Ende der Neunzigerjahre beginnt er mit der Produktion von Beats. 2001 spielte er mit Raptile sein erstes Album Da Basilisk's Eye und mehrere EPs und mit 4 zu 1 deren erste EP ein. Von 2002 bis 2005 war er Mitglied der Band The Intrudas, mit der er zwei Alben einspielte, in derselben Zeit wirkte er als Scratcher und Sänger auf zwei Alben von Main Concept mit. Neben seinen Tätigkeiten als Hip-Hop-Musiker war er Bassist der Münchner Metal-Band 089 und ist ständiger Bühnengast der Capones.

Sein Solo-Debütalbum Von zu Hause aus erschien 2006, im gleichen Jahr wie das erste Album seiner Band 4 zu 1. Ebenfalls 2006 war er in einer Nebenrolle des Films Wholetrain zu sehen, in dem die Graffitiszene behandelt wird. 2008 tourte er mit dem Soloprojekt des Blumentopf-Rappers Roger Manglus durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, seit 2009 ist er als MC und Gitarrist Mitglied von Team MAKASI, mit der er im gleichen Jahr die EP Bis es einer Mitkriegt veröffentlicht, 2010 veröffentlichte er gemeinsam mit Boshi San, einem Mitglied des Team MAKASI, das Album H.e.R.B. Im September 2012 erschien das Album Makasi von Team Masaki im Eigenvertrieb.[15]

Seit 2013 singt Rekless bei der Münchner Crossover-Band GWLT.

Beim Splash!-Festival 2017 eröffnete Roger Rekless das Festival und moderierte die Hauptbühne.[16]

Seit September 2019 gehört er außerdem zur Live-Crew der Band Deichkind[17] und ist in deren Video zur Single In der Natur (2022)[18] und dem zur Single Geradeaus (2022)[19] zu sehen.

Diskografie Bearbeiten

Alben Bearbeiten

  • 2001: Da Basilisk’s Eye (Raptile & Roger Rekless)
  • 2002: Three Days in September (The Intrudas)
  • 2003: >>MUC>>NYC>>STHLM>>BRM (Main Concept)
  • 2004: Penetrate the Empty Space (The Intrudas)
  • 2005: Equlibrium (Main Concept)
  • 2006: Von zuhause aus
  • 2006: Abenteuer hoch 3 (4 zu 1)
  • 2009: Bis es einer mitkriegt (Team Makasi)
  • 2010: H.e.R.B. (mit Boshi San)
  • 2011: manifest EP
  • 2012: Makasi (Team Makasi)
  • 2013: The Thelonious Freestyles Vol. 1
  • 2015: David gegen Goliath (Album Mama von MoTrip)
  • 2016: Stein und Eisen (GWLT)
  • 2019: Über die Natur der Dinge
  • 2022: Melanin

Singles und EPs Bearbeiten

  • 2009: Halt Dein Kind hoch EP
  • 2012: Pump yo Fist (Team Makasi)
  • 2013: Ohne Anfang ohne Ende EP (GWLT)
  • 2014: Psychogenese in Zeiten der Apokalypse EP (GWLT)
  • 2014: Wir sind keine Helden (GWLT)
  • 2014: Ohne Anfang ohne Ende (GWLT)
  • 2015: Weil wir viele sind (GWLT)
  • 2015: Ruhe und Frieden (GWLT)
  • 2015: Die Grundmauern der Furcht (GWLT)
  • 2018: Fürchtet euch nicht (Ringlstetter, Dicht&ergreifend)
  • 2018: Alles normal (GWLT)
  • 2018: Ich renn
  • 2018: No oane nehma (Bavarian Squad)
  • 2019: Drums
  • 2019: Nachkommen
  • 2019: Squad Back EP
  • 2019: X-Single
  • 2019: Was bin ich für Dich?
  • 2019: Hart auf Hart
  • 2019: Goma
  • 2020: Rekless Tourbeats
  • 2021: Wie Black
  • 2021: Planspiel
  • 2021: Cop am Block
  • 2022: Step
  • 2022: Ich halt Dich fest (mit Celina Bostic und Fayim)
  • 2022: Keine Diskussion

Publikationen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Roger Rekless – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Lutzi: ROGER REKLESS (Memento des Originals vom 29. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dielutzi.de, März 2017
  2. Münchner Merkur: Kein Nachtleben mehr auf Bayern 3, 28. Juli 2015.
  3. Deutscher Radiopreis: Preisträger 2019 (abgerufen am 16. September 2020)
  4. Bayerischer Rundfunk: Saal 101 – Das Dokumentarhörspiel zum NSU-PROZESS, 19. Februar 2021.
  5. Podcastformat über Rassismus von Roger Rekless. Abgerufen am 23. März 2022.
  6. GEMA – Heute präsentieren wir euch unseren Co-Moderator... Abgerufen am 23. März 2022.
  7. Johanna Feckl: Dreh den Markt Swag auf. In: Süddeutsche Zeitung. 26. April 2019, abgerufen am 28. Oktober 2020.
  8. Sonntag, 05.04.2020: Lesen gegen Rechts mit Roger Rekless. In: MunichMag. 5. April 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020 (deutsch).
  9. Katharina Garcia: David Mayonga a. k. a. Roger Rekless liest für die 7. Klassen. Realschule am Judenstein, 29. Juli 2019, abgerufen am 28. Oktober 2020 (deutsch).
  10. #ausgehetzt – die Zivilgesellschaft wehrt sich! Bund für Geistesfreiheit, 18. Juli 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. Oktober 2020; abgerufen am 28. Oktober 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfg-muenchen.de
  11. Zehntausende bei „Silent Demos“ in Bayern. 7. Juni 2020, abgerufen am 28. Oktober 2020.
  12. Bayerischer Rundfunk Katja Engelhardt: Serienkritik: "Almost Fly" erzählt von den Anfängen des Deutschrap. 2. Mai 2022 (br.de [abgerufen am 3. Mai 2022]).
  13. „Almost Fly“ ab sofort bei Warner TV und um Stream sehen: Sendetermine und Handlung. 2. Mai 2022, abgerufen am 3. Mai 2022.
  14. BR-Puls: Zwischen Gemütlichkeit, Kampfsport und Beats, 5. August 2015
  15. Roger Rekless & Boshi San – Team Makasi (Cover, Tracklist & Snippet). MeinRap.de, 17. Oktober 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2012; abgerufen am 19. August 2013.
  16. Mitteldeutsche Zeitung: Splash! in Ferropolis Erstmals können 22.000 Hip-Hop-Fans unter Baggern feiern, 8. Juli 2017.
  17. Deichkind machen »Dinge«: Roger Rekless komplettiert Live-Band // News. In: JUICE MAGAZIN. 25. September 2019, abgerufen am 2. September 2020 (deutsch).
  18. Deichkind - In Der Natur (Official Video). In: YouTube. 18. August 2022, abgerufen am 20. August 2022 (deutsch).
  19. Deichkind - Geradeaus (Official Video). Abgerufen am 8. Dezember 2022 (deutsch).