Robert Crumbach

deutscher Politiker (BSW)

Robert Crumbach (* 1962 in Heerlen) ist ein deutscher Arbeitsrichter, Gewerkschafter und Politiker (BSW, zuvor SPD). Er ist seit Ende April 2024 Landesvorsitzender des BSW Brandenburg und seit dem 25. September 2024 Fraktionsvorsitzender der BSW-Fraktion im Landtag Brandenburg. Über die Landesliste zog er bei der Landtagswahl in Brandenburg 2024 in den Landtag ein.

Leben und Beruf

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Robert Crumbach ist in der niederländischen Stadt Heerlen nahe Aachen geboren und wuchs in Rheinland-Pfalz auf. Er studierte Jura an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Universität Trier. Crumbach wohnt in Potsdam und war ab 1. Oktober 1991 Arbeitsrichter zunächst am Arbeitsgericht Frankfurt (Oder), seit 1998 am Arbeitsgericht Potsdam,[1]. Mit dessen Schließung wurde er zum 1. Januar 2023 an das Arbeitsgericht Brandenburg an der Havel versetzt.[2] Er arbeitete im Rahmen von Abordnungen bzw. Zuweisungen als Referatsleiter im brandenburgischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen und als Mitarbeiter der SPD-Landtagsfraktion in Potsdam.[1]

Crumbach ist verwitwet und hat zwei Kinder.[3]

Robert Crumbach war 41 Jahre lang Mitglied der SPD.[4] Er ist in der Gewerkschaft Ver.di aktiv und setzte sich gegen die Schließung von Arbeitsgerichten ein.[5] 2014 unterlag er als Kandidat der SPD bei der Wahl zum Landrat im Landkreis Stade[1] mit 30,2 Prozent dem CDU-Kandidaten Michael Roesberg (55,62 Prozent).[6]

Crumbach trat 2024 aus der SPD aus und wechselte zum neu gegründeten Bündnis Sahra Wagenknecht. Er wurde am 28. April 2024 in Schwedt[7] zum Landesvorsitzenden des BSW Brandenburg und am 25. Mai 2024 zum Spitzenkandidat für die Wahl am 22. September 2024 gewählt.[8] Über die Landesliste gelangte er in den Landtag Brandenburg.[9] Am 25. September 2024 wurde er von der BSW-Fraktion einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt.[10]

Positionen

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Außenpolitik

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Crumbach fordert eine Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland und zur Beendigung des Russland-Ukrainekrieges sofortige diplomatische Initiativen unter Einbeziehung Russlands.[8] Er lehnt ein Ende der Aussetzung der Wehrpflicht und weitere Aufrüstung ab.[11]

Umgang mit der AfD

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Crumbach schloss eine Koalition mit der AfD aus, will aber mit Anträgen der AfD umgehen „wie mit allen anderen Anträgen“.[12] Er lehnt Diskussionen über Brandmauern in den Parlamenten ab, denn sie nützten lediglich der AfD.[11] Ein Parteiverbot sei „das völlig falsche Mittel“, um die AfD zu stellen. In Bezug auf einen Entschließungsantrag der AfD zum Messeranschlag in Solingen im brandenburgischen Landtag sagte er, dass bestimmte Äußerungen von Vertretern der AfD relevant in einem Verbotsverfahren sein könnten. In dem Antrag hatte die AfD unter anderem ein „Betretungsverbot öffentlicher Veranstaltungen für Asylantragsteller, Asylberechtigte, ukrainische Kriegsflüchtlinge sowie vollziehbar ausreisepflichtige, geduldete und subsidiär schutzberechtigte Ausländer“ gefordert. Das erinnere Crumbach – und das sei von der AfD gewollt – an die Nürnberger Gesetze.[13]

Weiteres

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Crumbach spricht sich für eine „Ostquote“ in Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft aus, um die Unterrepräsentation von Ostdeutschen in Führungspositionen zu bekämpfen.[14]

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Einzelnachweise

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  1. a b c Björn Carstens: Robert Crumbach heißt Roesbergs Gegenkandidat. Kreiszeitung Wochenblatt, 26. November 2013, abgerufen am 11. September 2024.
  2. Robert Crumbach zum Brandenburger BSW-Vorsitzenden gewählt. In: rbb.de. Rundfunk Berlin Brandenburg, 26. Mai 2024, abgerufen am 11. September 2024.
  3. dpa: Die Spitzenkandidaten zur Brandenburger Landtagswahl. Süddeutsche Zeitung, 15. Juli 2024, abgerufen am 11. September 2024.
  4. Lisa Caspari: "Schlechten Menschen geht es immer gut". In: Die Zeit, 18. September 2024, abgerufen am 22. September 2024.
  5. Gewerkschafter protestieren gegen Arbeitsgerichtsreform. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 2. Mai 2021, abgerufen am 11. September 2024.
  6. Hauptzusammenstellung der Ergebnisse Landratswahl 25.05.2014. In: landkreis-stade.de. Kreiswahlausschusses, Landkreis Stade, 28. Mai 2014, abgerufen am 11. September 2024.
  7. Benjamin Lassiwe: BSW-Gründung in Schwedt: 36 Mitglieder, 13 Prozent. In: Nordkurier, 25. Mai 2024, abgerufen am 22. September 2024.
  8. a b Lisa Caspari: Robert Crumbach: "Möglicherweise kann Brandenburg Vermittler nach Russland schicken". In: Die Zeit. 26. Mai 2024, abgerufen am 11. September 2024.
  9. Brandenburg-Wahl: Woidke verliert sein Direktmandat in Spree-Neiße I mit sieben Stimmen. In: rbb24.de. 22. September 2024, abgerufen am 23. September 2024.
  10. Nach Landtagswahl: Robert Crumbach zum Brandenburger BSW-Fraktionsvorsitzenden gewählt. In: rbb24 Brandenburg aktuell. rbb24.de, 25. September 2024, abgerufen am 25. September 2024.
  11. a b Der Spitzenkandidat des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in Brandenburg will zur Not auch mit der AfD. In: ad-hoc-news.de. Abgerufen am 11. September 2024.
  12. Benjamin Lassiwe: Vor der Landtagswahl: Brandenburger BSW will doch kein AfD-Verbot mehr. In: Der Tagesspiegel Online. Abgerufen am 11. September 2024.
  13. Friederike Haupt: BSW in Brandenburg will doch kein AfD-Verbot. In: faz.de. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. September 2024, abgerufen am 11. September 2024.
  14. BSW-Spitzenkandidat Robert Crumbach. In: Radioeins.de. Rundfunk Berlin Brandenburg, 10. September 2024, abgerufen am 11. September 2024.