Pużary (deutsch Wilhelmsthal (Gut)) ist ein Ort in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Szczytno (Landgemeinde Ortelsburg) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg).

Pużary
?
Pużary (Polen)
Pużary (Polen)
Pużary
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Szczytno
Gmina: Szczytno
Geographische Lage: 53° 29′ N, 21° 11′ OKoordinaten: 53° 29′ 0″ N, 21° 11′ 6″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 12-100 Gawrzyjałki[1]
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NSZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: GawrzyjałkiLipowiec
RadostowoKiełbasy → Pużary
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage Bearbeiten

Pużary liegt in der südlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 16 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Szczytno (deutsch Ortelsburg).

 
Bildstock (I) in Pużary

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Das Gut Wilhelmsthal wurde 1822 gegründet und war vorher als Pusarren eine Försterei.[2] Der Gutsbezirk Wilhelomsthal wurde am 16. Juli 1874 Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk, der bis 1945 bestand und zum Kreis Ortelsburg im Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.[3] Im Jahre 1910 zählte das Gutsdorf 30 Einwohner.[4]

Am 30. September 1928 verlor der Gutsbezirk Wilhelmsthal seine Eigenständigkeit und wurde in die Landgemeinde Gawrzialken (polnisch Gawrzyjałki) eingemeindet, die zum gleichen Zeitpunkt in „Wilhelmsthal“ umbenannt wurde.

Mit der Überstellung des gesamten südlichen Ostpreußen 1945 kam auch Wilhelmsthal in Kriegsfolge an Polen. Der Ort erhielt die polnische Namensform „Pużary“ und ist heute „część wsi Gawrzyjałki“ („ein Teil des Dorfes Gawrzyjałki“) und somit im Nachbarort aufgegangen. Gawrzyjałki liegt im Gebiet der Landgemeinde Szczytno (Ortelsburg) im Powiat Szczycieński (Kreis Ortelsburg).

Amtsbezirk Wilhelmsthal (1874–1945) Bearbeiten

Bei seiner Errichtung gehörten zum Amtsbezirk Wilhelmsthal zwölf Dörfer. Am Ende waren es noch elf:[3]

Deutscher Name Geänderter Name
1938 bis 1945
Polnischer Name Bemerkungen
Alt Suchoroß Ostfließ Stary Suchoros
Bärenbruch Niedźwiedzie
Bialygrund (ab 1934:)
Weißengrund
Biały Grund
Gawrzialken (ab 1928:)
Wilhelmsthal (Dorf)
Gawrzyjałki
Jeromin Jerominy
Kelbassen (ab 1935:) Wehrberg Kiełbasy
Konraden Konrady
Neu Suchoroß Auerswalde (Ostpr.) Nowy Suchoros
Radostowen (ab 1936:)
Rehbruch
Radostowo
Wilhelmsthal (Gut) Pużary 1928 nach Gawrzialken eingemeindet
Zielonen Grünflur Zielone
Zielonygrund (ab 1933:)
Schützengrund
Orzeszki

Am 1. Januar 1945 bildeten die Dörfer Auerswalde, Bärenbruch, Grünflur, Jeromin, Konraden, Ostfließ, Rehbruch, Schützengrund, Wehrberg, Weißengrund und Wilhelmsthal (Dorf) noch den Amtsbezirk Wilhelmsthal.

Kirche Bearbeiten

 
Bildstock (II) in Pużary

Bis 1945 war das Gut Wilhelmsthal in die evangelische Kirche Gawrzialken[5] (1928 bis 1945 Wilhelmsthal, polnisch Gawrzyjałki) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union sowie in die römisch-katholische Kirche Lipowitz (1933 bis 1945 Lindenort, polnisch Lipowiec) im Bistum Ermland eingepfarrt. Heute gehört Pużary zur katholischen Pfarrei Gawrzyjałki im jetzigen Erzbistum Ermland bzw. zur evangelischen Kirche Szcztyno in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Verkehr Bearbeiten

Pużary liegt abseits des Verkehrsgeschehens an einer Nebenstraße, die Gawrzyjałki mit Lipowiec verbindet. Aus südlicher Richtung endet in Pużary außerdem eine Nebenstraße von Radostowo, das bereits im Gebiet der Gmina Rozogi liegt.

Personen (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Pużary – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 253
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Wilhelmsthal
  3. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Wilhelmsthal
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ortelsburg
  5. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußen, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 496