Pfeifhaus (Wieseth)

Wohnplatz der Gemeinde Wieseth

Pfeifhaus ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Wieseth im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern), der dem Gemeindeteil Mittelschönbronn zugerechnet wird.

Pfeifhaus
Gemeinde Wieseth
Koordinaten: 49° 11′ N, 10° 28′ OKoordinaten: 49° 10′ 38″ N, 10° 27′ 46″ O
Höhe: 437 m ü. NHN
Postleitzahl: 91632
Vorwahl: 09855

Geografie Bearbeiten

Die Einöde bestehend aus zwei Wohn- und drei Nebengebäuden liegt am rechten Ufer der Wieseth. Unmittelbar im Süden liegt die Schlötzenmühle, im Nordwesten grenzt das Waldgebiet Kohlplatte an. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Mittelschönbronn (0,5 km östlich) bzw. nach Ammonschönbronn (0,5 km südlich).[1]

Geschichte Bearbeiten

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt das Pfeifhaus bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 9 des Ortes Mittelschönbronn.[2] 1732 und 1787 bestand Mittelschönbronn noch aus acht Anwesen,[3][4] so dass davon ausgegangen werden kann, dass der Ort erst später gegründet wurde. 1801 wurde der Ort erstmals ausdrücklich erwähnt.[5] In den Ortsverzeichnissen und Adressbüchern bis 1837 wurde Pfeifhaus als Ortsteil nicht immer aufgelistet.[6] Zu dem Anwesen gehörten keine Acker- und Grünflächen.[2]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Pfeifhaus dem Steuerdistrikt Gräbenwinden und der Ruralgemeinde Oberschönbronn zugewiesen. Nach 1882 wird Pfeifhaus nicht mehr als Ortsteil geführt.[7]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Oberschönbronn im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und Pfeifhaus nach Wieseth eingemeindet. Die Bezeichnung Pfeifhaus für das Haus Nr. 9 und 912 von Mittelschönbronn ist immer noch gebräuchlich (Stand: 2018).[8]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001836 001840 001861 001871 001875
Einwohner 2 4 * 8 6
Häuser[9] 1 1
Quelle [10] [11] [12] [13] [14]
* 
Ort wird zu Mittelschönbronn gerechnet.

Religion Bearbeiten

Der Ort ist evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Wenzeslaus (Wieseth) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Jakobus der Ältere (Elbersroth) gepfarrt, heute ist die Pfarrei Herz Jesu (Bechhofen) zuständig.[15]

Literatur Bearbeiten

Weblink Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Mittelschönbronn 9 und 9 12 im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. a b Pfeifhaus im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Mittelschönbronn (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  4. Johann Bernhard Fischer: Mittelschönbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 189 (Digitalisat).
  5. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 125 (Digitalisat).
  6. Eine Erwähnung erfolgt in zwei Verzeichnissen:
    Addreß-Handbuch für den Rezat-Kreis des Königreichs Baiern. Johann Baptist Reindl, Bamberg 1814, OCLC 894897947, S. 16 (Digitalisat).
    Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topographisches Lexicon von dem Königreiche Baiern. Zweiter Theil von M–Z. Johann Baptist Reindl, München 1820, Sp. 150 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 180 (Digitalisat). Hier werden für Oberschönbronn noch neun Ortsteile angegeben.
  8. https://www.schnelles-internet-in-bayern.de/ablage_foerderfortschritt/pdf/13831/181221_Projektbeschreibung_Wieseth_V1.pdf
  9. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1840 wurden diese als „Häuser“ bezeichnet, 1836 und 1871 als „Wohngebäude“.
  10. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 155.
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 112 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 3. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1875), S. 118, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. Pfarrverband Burgheide. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 19. März 2023.