Frauenstein (Kärnten)

Gemeinde im Bezirk Sankt Veit an der Glan, Kärnten
(Weitergeleitet von Pfannhof)

Frauenstein ist eine Gemeinde mit 3555 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten.

Frauenstein
Wappen Österreichkarte
Wappen von Frauenstein
Frauenstein (Kärnten) (Österreich)
Frauenstein (Kärnten) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: St. Veit an der Glan
Kfz-Kennzeichen: SV
Hauptort: Kraig
Fläche: 93,25 km²
Koordinaten: 46° 49′ N, 14° 22′ OKoordinaten: 46° 48′ 49″ N, 14° 22′ 3″ O
Höhe: 630 m ü. A.
Einwohner: 3.555 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 38 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9311
Vorwahlen: 0 42 12
Gemeindekennziffer: 2 05 34
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Schulstraße 1
9311 Kraig
Website: www.frauenstein.at
Politik
Bürgermeister: Harald Jannach (Gemeindeliste Frauenstein)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(23 Mitglieder)
15
6
2
15 
Insgesamt 23 Sitze
  • Gemeindeliste Frauenstein: 15
  • SPÖ: 6
  • ÖVP: 2
Lage von Frauenstein im Bezirk St. Veit an der Glan
Lage der Gemeinde Frauenstein (Kärnten) im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)AlthofenBrücklDeutsch-GriffenEbersteinFrauensteinFriesachGlödnitzGurkGuttaringHüttenberg (Kärnten)Kappel am KrappfeldKlein Sankt PaulLiebenfelsMetnitzMicheldorfMölblingSankt Georgen am LängseeSankt Veit an der GlanStraßburgWeitensfeld im GurktalKärnten
Lage der Gemeinde Frauenstein (Kärnten) im Bezirk Sankt Veit an der Glan (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie Bearbeiten

Die Gemeinde Frauenstein liegt direkt nordwestlich der Stadt Sankt Veit an der Glan in hügeliger Landschaft in Mittelkärnten. Das Gemeindegebiet umfasst große Teile der Wimitzer Berge und ist durch eine waldreiche Hügel- und Mittelgebirgslandschaft geprägt. Südlich des Hauptortes Kraig liegt der Kraiger See. Von dort sind es etwa 4 km in südwestlicher Richtung bis zum namensgebenden Schloss Frauenstein, hinter dem Kulm (873 m).

Gemeindegliederung Bearbeiten

Frauenstein ist in acht Katastralgemeinden (Dörfl, Graßdorf, Kraig, Leiten, Obermühlbach, Pfannhof, Steinbichl und Schaumboden) gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 52 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

 
Schloss Frauenstein
 
Propstei in Kraig
  • Äußere Wimitz (13)
  • Beißendorf (19)
  • Breitenstein (25)
  • Dörfl (4)
  • Dornhof (120)
  • Dreifaltigkeit (11)
  • Eggen (35)
  • Fachau (51)
  • Föbing (11)
  • Frauenstein (6)
  • Gassing (76)
  • Graßdorf (193)
  • Grassen (12) samt Einöd
  • Gray (16)
  • Grua (4)
  • Hammergraben (15)
  • Hintnausdorf (71)
  • Höffern (16)
  • Hörzenbrunn (2)
  • Hunnenbrunn (359)
  • Innere Wimitz (35)
  • Kraig (626)
  • Kraindorf (14)
  • Kreuth (16)
  • Laggen (9)
  • Leiten (24)
  • Lorenziberg (2)
  • Mailsberg (1)
  • Mellach (35)
  • Nußberg (29)
  • Obermühlbach (123)
  • Pfannhof (17)
  • Pörlinghof (135)
  • Predl (30)
  • Puppitsch (45)
  • Sand (134)
  • Schaumboden (107)
  • Seebichl (17)
  • Siebenaich (2)
  • Stammerdorf (21)
  • Steinbichl (87)
  • Steinbrücken (5)
  • Stromberg (63)
  • Tratschweg (49)
  • Treffelsdorf (133)
  • Überfeld (464)
  • Weidenau (3)
  • Wimitz (34)
  • Wimitzstein (5)
  • Zedl bei Kraig (7)
  • Zensweg (201)
  • Zwein(23)

Nachbargemeinden Bearbeiten

Weitensfeld Gurk Mölbling
Steuerberg
Sankt Urban
 
Liebenfels Sankt Veit an der Glan Sankt Georgen

Geschichte Bearbeiten

Kraig wurde 1091,[2] Schloss Frauenstein 1197 erstmals urkundlich erwähnt. Neben dem dominanten Wahrzeichen liegen auf dem heutigen Gemeindegebiet weitere, für die Ausbildung der mittelalterlichen Hauptstadt St. Veit wichtige Burgen und Schlösser, z. B. der Hauptsitz der Spanheimer, Burg Freiberg, oder die Kraiger Schlösser, auf denen die herzoglichen Truchsessen residierten, sowie die Burgen Nussberg und Schaumburg.

Bis zur Revolution von 1848 gehörte das heutige Gemeindegebiet zu den Herrschaften Kraigerberg und Nußberg. 1849/1850 wurden aus den bestehenden Katastralgemeinden die Ortsgemeinden Schaumboden, Obermühlbach und Pfannhof gebildet, von denen letztere 1899 durch Teilung in die Gemeinden Kraig und Meiselding erlosch. 1973 wurde die heutige Gemeinde Frauenstein aus den Gemeinden Kraig, Obermühlbach und Schaumboden sowie Teilen der Gemeinden Pisweg und Sankt Georgen am Längsee gebildet.

Staatsbürgerschaft, Sprache, Religion Bearbeiten

Die Gemeinde Frauenstein hatte 3.528 Einwohner (2001), davon besaßen 96,3 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 96 % nannten Deutsch, 0,8 % Slowenisch als Umgangssprache.

Als Religionszugehörigkeit gaben 83,4 % römisch-katholisch, 6,6 % evangelisch, 1,4 % islamisch an. 7,3 % waren ohne religiösem Bekenntnis.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

In der Zeit von 1981 bis 2011 waren sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv.[3]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Auf den Hügeln der Gemeinde liegen viele Schlösser und Burgen (die meisten von ihnen sind heute Burgruinen), die im Mittelalter als Befestigungsanlagen für die damalige Residenzstadt von Kärnten, St. Veit gedient haben.

Schlösser Bearbeiten

 
Schloss Dornhof
 
Pfarrkirche Obermühlbach
 
Dreifaltigkeitskirchlein
 
Schloss Pörlinghof
 
Schloss Hunnenbrunn
 
Treffelsdorf
 
Schlossruine Hochkraig

Ruinen Bearbeiten

Kirchen Bearbeiten

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Wirtschaftssektoren Bearbeiten

Die Gemeinde ist von Land- und Forstwirtschaft geprägt. Von den 163 Betrieben des Jahres 2010 waren 112 Nebenerwerbsbetriebe. Im Produktionssektor nahm die Anzahl der Betriebe von 2001 bis 2011 sowohl bei der Herstellung von Waren als auch im Baugewerbe zu. Dennoch sank die Anzahl der Beschäftigen im Bereich Warenherstellung um über fünfzig Prozent. Eine starke Zunahme der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor gab es im Handel, in Beherbergung und Gastronomie sowie bei freiberuflichen Dienstleistungen.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2021[7] 2011 2001 2021[7] 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 91 163 180 107 121 111
Produktion 29 26 16 200 188 233
Dienstleistung 284 191 64 490 272 163

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Berufspendler Bearbeiten

Im Jahr 2011 lebten 1730 Erwerbstätige in Frauenstein. Davon arbeiteten 330 in der Gemeinde und 1400 pendelten aus. Von der Umgebung kamen 251 Personen, um in Frauenstein zu arbeiten.[8]

Freizeit Bearbeiten

Seit 2007 besitzt die Gemeinde ein neues Sportzentrum in Überfeld (Kraig). Der Tennisplatz wurde um einen vierten Platz erweitert, und ein Beachvolleyballplatz wurde errichtet.

Ferner befindet sich im Gemeindegebiet der Kraigersee, ein beliebter Badesee für die lokale Bevölkerung aber auch beliebt bei vielen Touristen.

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Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 23 Mitgliedern.

  • Er setzte sich nach der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen: 13 Gemeindeliste Frauenstein Liste Harald Jannach, 7 SPÖ, 3 Gemeinsam für Frauenstein.[9]
  • Seit der Wahl 2021 hat er folgende Zusammensetzung: 15 Gemeindeliste Frauenstein Liste Harald Jannach, 6 SPÖ, 2 ÖVP.[10]

Bürgermeister Bearbeiten

Direkt gewählter Bürgermeister ist Harald Jannach (Gemeindeliste Frauenstein).[11]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen von Frauenstein zeigt „in Blau auf goldenem Dreiberg das goldene Schloss Frauenstein heraldisch leicht stilisiert, die Öffnungen schwarz“[12]. Der Dreiberg, auf dem die Südfront des namensgebenden Schlosses im Wappen steht, ist in Wirklichkeit nicht vorhanden. Er symbolisiert die drei Altgemeinden Kraig, Obermühlbach und Schaumboden, aus der die heutige Gemeinde entstanden ist.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 26. Februar 1982 verliehen. Die Fahne ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.[13]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Ehrenbürger Bearbeiten

  • Karl Berger (1940–2017), Bürgermeister von Frauenstein 1983–2015

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Raimund Ruhdorfer (1928–2014), Besitzer und Betreiber der Pension Kraigersee, Entdecker der Trinkwasserquelle auf Hochosterwitz, Leiter der Landwirtschaftskammer Kärnten in Villach
  • Helga Berger (* 1972), Verwaltungsjuristin
  • Harald Jannach (* 1972), Landwirt und Politiker (FPÖ), Abgeordneter zum Nationalrat 2008–2017

Literatur Bearbeiten

  • Gemeinde Frauenstein (Hrsg.): Chronik 900 Jahre Kraig. Verlag Carinthia, Klagenfurt 1991
  • Gerhard Glawischnig: Dar Kronawöttarhof (Die Leut vom Kraigerberg), Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1967

Weblinks Bearbeiten

Commons: Frauenstein (Kärnten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Gemeinde Frauenstein (Hrsg.): Chronik 900 Jahre Kraig. Verlag Carinthia, Klagenfurt 1991 Seite 8–9 https://frauenstein.gv.at/unser-frauenstein/chronik
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Frauenstein, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Frauenstein, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Frauenstein, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Frauenstein, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  7. a b STATcube. Abgerufen am 25. Oktober 2023.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Frauenstein, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 26. November 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Frauenstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 3. März 2021.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Frauenstein. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 3. März 2021.
  11. Amt der Kärntner Landesregierung (Memento des Originals vom 18. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/info.ktn.gv.at
  12. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 102.
  13. Gemeindewappen - Land Kärnten. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. November 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ktn.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)