Ottenthal

Gemeinde im Bezirk Mistelbach, Niederösterreich

Ottenthal ist eine Gemeinde mit 527 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Ottenthal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ottenthal
Ottenthal (Österreich)
Ottenthal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 15,39 km²
Koordinaten: 48° 46′ N, 16° 35′ OKoordinaten: 48° 45′ 33″ N, 16° 34′ 42″ O
Höhe: 240 m ü. A.
Einwohner: 527 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 34 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2163
Vorwahl: 02554
Gemeindekennziffer: 3 16 58
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Ottenthal 194
2163 Ottenthal
Website: www.ottenthal.gv.at/
Politik
Bürgermeister: Erwin Cermak (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
13
2
13 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Ottenthal im Bezirk Mistelbach
Lage der Gemeinde Ottenthal im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)AltlichtenwarthAsparn an der ZayaBernhardsthalBockfließDrasenhofenFalkensteinFallbachGaubitschGaweinstalGnadendorfGroßengersdorfGroßebersdorfGroßharrasGroßkrutHausbrunnHerrnbaumgartenHochleithenKreuttalKreuzstettenLaa an der ThayaLadendorfMistelbachNeudorf im WeinviertelNiederleisOttenthalPillichsdorfPoysdorfRabensburgSchrattenbergStaatzStronsdorfUlrichskirchen-SchleinbachUnterstinkenbrunnWildendürnbachWilfersdorf (Niederösterreich)Wolkersdorf im WeinviertelNiederösterreich
Lage der Gemeinde Ottenthal im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie Bearbeiten

Ottenthal liegt am nördlichen Rand des Weinviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 15,39 Quadratkilometer. Davon sind 87 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 2 Prozent Gärten,1 Prozent Weingärten und 5 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung Bearbeiten

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Guttenbrunn (111)
  • Ottenthal (416)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Guttenbrunn und Ottenthal.

Nachbargemeinden Bearbeiten

Tschechien
Wildendürnbach   Drasenhofen
Falkenstein

Geschichte Bearbeiten

In der Endphase des Zweiten Weltkriegs kam es in Ottenthal zwar zu keinen nennenswerten Kampfhandlungen, jedoch zu Übergriffen auf die Zivilbevölkerung durch Soldaten der Roten Armee. Am 22. April 1945 marschierten die Russen nach einem Brandbombenbeschuss in der Nacht zuvor, bei dem zwei Wohngebäude abbrannten und fünf Zivilisten getötet wurden, in den Ort ein. Nachdem sich die Soldaten einquartiert hatten, wurden mehrere Ortsbewohner, die ihre Töchter vor Vergewaltigungen schützen wollten, ermordet. Der Ort blieb bis Ende Mai 1945 von der Roten Armee besetzt, danach litt die Bevölkerung durch Raubzüge tschechischer Partisanen.[3]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Seit dem Höchststand der Bevölkerungszahl am Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Gemeinde mehr als die Hälfte der Einwohner verloren. Auch in den letzten Jahrzehnten waren sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz negativ.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Pfarrkirche Ottenthal
 
Ortskapelle Guttenbrunn
 
Kellergasse Pottenhofener Straße
 
Naturschutzgebiet Zeiserlberg

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 15, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 67. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 264. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44 %.

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Ottenthal befindet sich eine Volksschule.[5]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

Bürgermeister Bearbeiten

  • bis 2010 Albert Graf (ÖVP)
  • ab 2010 Erwin Cermak (ÖVP)

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „In Grün zwischen vier, zwei zu zwei versetzt gestellte, weiße Blüten mit vier schräggestellten Blütenblättern und goldenem Butzen eine gestürzte, eingeschweifte weiß-gesäumte rote Spitze, darin ein gestürztes goldenes Schwert.“ Die Fahnenfarben sind rot, golden und grün, belegt mit dem Ortswappen.

Das goldene Schwert und die rote Spitze symbolisieren Schwert und Mantel des Hl. Martin, Schutzpatron der Ortskirche, die Blüten die des wildwachsenden Tátorján-Meerkohls.

Das Wappen wurde aufgrund eines Gemeindebeschlusses vom 13. Juni 2008 mit Wappenvorschlag an die niederösterreichische Landesregierung am 28. Juni 2009 offiziell vergeben und durch Landeshauptmann Erwin Pröll feierlich an Bürgermeister Albert Graf überreicht.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde
  • Paul Christian Jezek (* 1963), Buchautor (Der Fall Libro, Unternehmerhandbuch), Gründungsmitglied des WirtschaftsBlattes (1995) und Chefredakteur des Unternehmer
  • Wilhelm „Duke“ Jezek (1941–2009), vielseitiger Autor, Maler und Musiker, 1977 Co-Betreuer des österreichischen Schülerligameisters SHS Laa/Thaya, Lehrer für Englisch, Musik, Bildnerische Erziehung u. a.
  • Jennifer Kresitschnig, geborene Martha Jezek (* 1976), Buchautorin (Unklar, Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Drachen. Lilly und Nikolas in Kärnten, Anne von Rien. Das große Turnier, Das Knuffale)

Literatur Bearbeiten

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 5. Band: Neusiedl bis Rohrendorf. Sollinger, Wien 1835, S. 50 (OttenthalInternet Archive).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ottenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Ottenthal, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Heeresgeschichtliches Museum/Militärhistorisches Institut (HGM/MHI), Militärgeschichtliche Forschungsabteilung (MilFoA), Studiensammlung, Bestand 1945, Schachtel 5, Fasz. 45/9, Gemeindeberichte Niederösterreich, Bezirk Mistelbach
  4. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Ottenthal, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 18. November 2019.
  5. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 24. März 2020.
  7. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 24. März 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 24. März 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 24. März 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 24. März 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Ottenthal. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 24. März 2020.