Oberdachsbach

Gemeindeteil der Gemeinde Dietersheim

Oberdachsbach (fränkisch: Ejbadagsbach[2], heute Oberwalddachsbach) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Dietersheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3]

Oberdachsbach
Gemeinde Dietersheim
Koordinaten: 49° 32′ N, 10° 33′ OKoordinaten: 49° 31′ 43″ N, 10° 33′ 12″ O
Höhe: 362 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91463
Vorwahl: 09846

Geografie Bearbeiten

Die Einöde liegt am Ludergraben, einem rechten Zufluss des Schweinebachgrabens, der wiederum ein linker Zufluss des Schweinachbachs ist. 0,5 km südwestlich des Ortes erhebt sich der Rennersberg (340 m ü. NHN) im Hohenecker Forst, 0,5 km nördlich liegt das Grauenhoffeld, 0,75 km südöstlich der Klosterwald. Ein Anliegerweg führt zur Kreisstraße NEA 26 (1,2 km westlich), die nach Walddachsbach (0,4 km nördlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 35 (1,2 km südlich) verläuft.[4]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch, das im Zeitraum von 1317 bis 1322 entstand, als „Daspach“ erstmals urkundlich erwähnt, 1454 erstmals als „Obern Dachspach“. Das Bestimmungswort des zugrundeliegenden Gewässernamens ist der Dachs.[5]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte das aus einem Anwesen bestehende Oberdachsbach zur Realgemeinde Walddachsbach. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Lenkersheim aus. Das Anwesen war ehemals ein Pfarrlehen von Diespeck und war nun ein freieigenes Gut.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberdachsbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Altheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Altheim zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Walddachsbach umgemeindet.[7] Am 1. Juli 1972 wurde Oberdachsbach im Zuge der Gebietsreform nach Dietersheim eingemeindet. Die offizielle Bezeichnung lautet nun Oberwalddachsbach, gegenüber Unter- bzw. Walddachsbach.[8]

Baudenkmal Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 14 21 16 19 18 9 4 9 0 5 3
Häuser[9] 2 2 2 2 1 1 1 1
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Markus (Dottenheim) gepfarrt.[6][18]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 150. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „eibɘdagsbax“.
  3. Gemeinde Dietersheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 150 f.
  6. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 117.
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 217.
  8. Dietersheim. Abgerufen am 16. März 2024 (deutsch).
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 65 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 264 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1098, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1265, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1200 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1231–1272 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1310 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1136 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 831 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).