Nakba

im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina

Als Nakba (arabisch النكبة, DMG an-Nakba ‚Katastrophe‘ oder ‚Unglück‘, hebräisch הַנַּכְּבָּה haNakbah) wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiet Palästina bezeichnet. Sie vollzog sich zwischen dem UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 und dem Waffenstillstand von 1949 nach dem Palästinakrieg, den die sechs arabischen Staaten Ägypten, Irak, Libanon, Saudi-Arabien, Syrien und Transjordanien gegen den am 14. Mai 1948 gegründeten Staat Israel führten.

Palästinensische Flüchtlinge verlassen Galiläa, Oktober 1948

Im Geschichtsbild von Palästinensern, anderen Arabern und Antizionisten wird die Nakba meist als von vornherein geplante ethnische Säuberung durch das Militär Israels beschrieben, im Geschichtsbild Israels meist als eine freiwillige und auf arabische Aufrufe reagierende Flucht. Die Geschichtswissenschaft, besonders Neue israelische Historiker, haben beide Bilder durch genaue Untersuchungen korrigiert und differenziert.

Vereinzelt wird die Vertreibung von Juden aus arabischen und islamischen Ländern als jüdische Nakba bezeichnet.

Hintergrund Bearbeiten

 
Bei der Zwangsumsiedlung Juli 1948 geleitet israelisches Militär einige der 3.000 arabischen Nichtjuden Haifas, die das bei Einnahme der Stadt am 22. April 1948 von der Hagana garantierte Bleiberecht wahrnahmen,[1] mit Habe ins Viertel Wadi Nisnas

Der 1947 veröffentlichte UN-Teilungsplan für Palästina sah die Gründung eines arabischen und eines jüdischen Staates vor, der unter Einschluss der weithin unbewohnten Wüste Negev (1949 mehr als 60 % von Israels Territorium) mehr als die Hälfte des Mandatsgebiets ausmachen sollte. Der Exodus der arabischen Bevölkerung begann während des arabisch-jüdischen Bürgerkriegs, der sich entspann, nachdem im November 1947 die UNO-Mitglieder den UN-Teilungsplan mit großer Mehrheit angenommen hatten. Er setzte sich im unmittelbar nach der Erklärung der Unabhängigkeit des Staates Israel von den arabischen Staaten begonnenen arabisch-israelischen Krieg fort. Aus israelischer Sicht, der sich die meisten westlichen Staaten angeschlossen haben, werden die Kriege um Israels Unabhängigkeit als „israelischer Unabhängigkeitskrieg“ bezeichnet.

Die Gründe, die zur Flucht von etwa 700.000 arabischsprechenden Nichtjuden des seinerzeitigen britischen Mandatsgebietes Palästina[2] führten, sind umstritten,[3] in ihren politischen Folgen nach Ansicht des französischen Historikers Henry Laurens jedoch letztlich irrelevant: Das Wesentliche sei nicht, dass die Palästinenser gegangen sind, „sondern dass sie nicht zurückkehren durften“, wie ja auch Geflüchtete und Vertriebene aus den deutschen Ostgebieten 1945–1950 nicht in ihre angestammten Wohnorte dort zurückdurften. Die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge sei auf Anweisung verhindert worden: „Die Dörfer wurden mit Planierraupen zerstört oder in die Luft gesprengt und die Ernten in Brand gesteckt. Flüchtlinge, die versuchten zurückzukehren, wurden erschossen.“ Dabei seien die damaligen Zionisten davon ausgegangen, dass die Palästinenser kein eigenes Volk seien, sondern Araber und damit Teil eines größeren Volkes.[4]

Im Rahmen der Waffenstillstände von 1949 mit Ägypten, Libanon, Syrien und Transjordanien vereinbarte Israel mit diesen im Wege der Familienzusammenführung getrennte Flüchtlinge am Aufenthaltsort des männlichen Familienoberhaupts zusammenzubringen. Dabei ließ Israel, wenn auch sehr widerstrebend, palästinensische Frauen und Kinder, die sich vor dem Krieg in Sicherheit gebracht hatten, zurückziehen zu ihren männlichen Familienoberhäuptern, die in der umkämpften Heimat ausgeharrt hatten.[5] Nach 1949 verweigerten die arabischen Aufnahmeländer der palästinensischen Flüchtlinge jahrzehntelang, teils bis heute, jedes Gespräch, geschweige denn Verhandlungen mit Israel. So kam es zu keinem Abkommen mit Israel, das palästinensischen Geflüchteten Erleichterung hätte bringen können, z. B. Entschädigungen für verlorenes Vermögen oder die Anerkennung erlittenen Leides. Das pauschal geforderte Recht auf Rückkehr verweigert Israel den betagten geflüchteten Palästinensern auch heute, die mehr als 75 Jahre nach diesem Exodus ebenso alt und älter sind. Den Nachkommen palästinensischer Geflüchteter und Vertriebener gewährt Israel nicht die Einwanderung, während propalästinensische Vertreter sogar für sie, die außerhalb des Gebiets, das heute Israels Territorium ist, geboren wurden, ein Recht auf ‹Rückkehr› fordern.

Als „jüdische Nakba“ haben einzelne Autoren die Flucht und Vertreibung von 850.000 Mizrachim aus arabischen und islamisch geprägten Ländern seit dem israelischen Unabhängigkeitskrieg von 1948 bis heute bezeichnet.[6][7][8]

Begriff Bearbeiten

 
Demonstration am „Tag der Nakba“, Hebron, Westjordanland, 2010

Geprägt wurde der Ausdruck Nakba von dem arabischen Nationalisten Constantin Zureik, einem Geschichtsprofessor an der Amerikanischen Universität Beirut. Er verwendete ihn erstmals in seinem 1948 erschienenen Buch Maʿnā an-Nakba, deutsch: die Bedeutung des Unglücks. Im Kontext der Flucht und Vertreibung der Palästinenser lässt der Begriff sich bereits im Juli 1948 erstmals nachweisen auf einem arabischsprachigen Flugblatt der Hagana an arabische Bewohner von al-Tira bei Haifa (heute Tirat Carmel).[9] Zusammen mit Naji al-Alis Hanzala (dem barfußlaufenden Kind, das immer von hinten gezeichnet ist) und dem symbolischen Schlüssel zum Haus in ihrer alten Heimat, den viele der betagten palästinensische Geflüchteten bzw. zumeist deren Nachkommen noch immer aufbewahren, ist die Nakba vielleicht das wichtigste Symbol des palästinensischen Diskurses.[10]

Nach Angaben der UNRWA von 2010 machen die betagten palästinensischen Geflüchteten und vorwiegend deren Nachkommen etwa 40 % der gesamten Bevölkerung der israelisch besetzten Gebiete sowie 2/3 der Bewohner Gazas aus. Angenommen unter den etwa 45.000 Palästinensern (2013), die 1949 und davor geboren wurden (1,04 Prozent aller Palästinenser in Gazastreifen und Westbank), verteilen sich die betagten palästinensischen Geflüchteten wie im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung, dann lebten 2013 etwa 14.600 Geflüchtete im Gazastreifen (2/3 der dortigen Altersgruppe der vor 1949 Geborenen) und 13.000 in der Westbank (40 % der dortigen Altersgruppe der vor 1949 Geborenen).[11] Da der Exodus mehr als 75 Jahre zurückliegt sind sie ebenso alt und älter und ihre Zahl der Sterblichkeit entsprechend stark rückläufig. Unter den Palästinensern seien Geflüchtete und ihre Nachkommen im stärkeren Ausmaß von Armut, Unsicherheit bei der Lebensmittelversorgung und ihre arbeitsfähigen Nachkommen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen.[12] Die ausbleibende Integration der Nachkommen palästinensischer Geflüchteter ins palästinensische Arbeitsleben und die Gesellschaft federt die UNRWA ab, einzigartig für die Geflüchteten weltweit und deren jeweilige Nachkommen, die nicht nur die eigentlichen palästinensischen Geflüchteten, sondern all ihre Nachkommen in den palästinensischen Gebieten versorgt.

Nakba-Diskurs bei Palästinensern Bearbeiten

Nakba-Tag Bearbeiten

Palästinenser gedenken der Nakba jährlich am 15. Mai, dem Tag nach der Verlesung der Unabhängigkeitserklärung Israels gemäß dem gregorianischen Kalender, als „Tag der Nakba“, während viele in Israel und in jüdischen Gemeinden der Diaspora die Gründung Israels nach dem jüdischen Kalender am 5. Ijjar (oder, falls er auf Schabbat fällt, an Nachbartagen) als „Jom haʿAtzmaʾut“, als Nationalfeiertag der Unabhängigkeit Israels, gefeiert wird, wobei beide Kalender sich wegen unterschiedlicher Schaltregeln gegeneinander verschieben. 2004 hatte der damalige Präsident der palästinensischen Autonomiegebiete Jassir Arafat den Tag eingeführt, der in vielen Ländern begangen wird. In den Autonomiegebieten kommt es dabei zu häufig gewaltsamen Protesten.[13] Der „Tag der Nakba“ hat im palästinensischen Kalender eine besondere Stellung als Gedenktag. An ihm soll die Geschichte Palästinas thematisiert und vergegenwärtigt werden und der historischen Ereignisse gedacht werden.[14]

Nakba-Diskurs in Israel Bearbeiten

Israelische Gesetzgebung Bearbeiten

2008 verbot das israelische Ministerium für Kultur und Sport die Verwendung des Wortes Nakba in arabischsprachigen israelischen Schulbüchern. Minister Gidʿon Saʿar erklärte, es gebe keinen Grund, die Gründung des Staates Israel in offiziellen Unterrichtsprogrammen als Katastrophe darzustellen.[15] Rechtsgerichteten Israelis sind die Gedenkfeiern arabischer Israelis ein Dorn im Auge, da diese des Nakba-Tages am israelischen Unabhängigkeitstag gedenken. Im März 2011 beschloss die Knesset daher ein kontroverses Gesetz, das zwar nicht das Gedenken verbietet, aber das Finanzministerium kann staatlich geförderten Institutionen, die solche Gedenkfeiern abhalten oder unterstützen, die Zuschüsse kürzen. Im Januar 2012 bestätigte Israels Oberste Gericht das Nakba-Gesetz. Kürzungen drohen auch jenen staatlich geförderten Einrichtungen, die Israel nicht als jüdischen Staat anerkennen wollen.[16]

Nakba als Kampfbegriff der israelischen Rechten Bearbeiten

Seitens der israelischen Rechten wird der Begriff Nakba als Drohung einer ethnischen Säuberung gegen Palästinenser und palästinensisch stämmige Israelis genutzt. Beim national-religiösen, rechtsextremen Flaggenmarsch am Jerusalemtag kommt es regelmäßig insbesondere zu rassistischen Äußerungen gegen Araber und arabische Muslime.[17] 2021 riefen Teilnehmer des Marsches Slogans wie „Tod den Arabern“, „Ein toter Araber ist ein guter Araber“ und „Die zweite Nakba [Vertreibung der Palästinenser] kommt bald“.[18] Nach dem Angriff der Terrorgruppe Hamas auf Israel im Oktober 2023, mit hunderten israelischen Toten, forderte der Knesset-Abgeordnete Ariel Kallner (Likud) die ethnische Säuberung des Gazastreifens und umschrieb diese mit dem Wort Nakba:

„Im Moment gibt es nur ein Ziel: Nakba! Eine Nakba, die die Nakba von 1948 in den Schatten stellen wird. Nakba in Gaza und Nakba für jeden, der es wagt, sich anzuschließen! Ihre Nakba, denn wie damals 1948 ist die Alternative klar.“[19]

Im November 2023 sprach sich sein Parteifreund, Landwirtschaftsminister Avi Dichter, in einem Interview für eine „Gaza-Nakba“ aus: „So wird es enden.“[20]

Initiativen Bearbeiten

Im Jahre 2002 wurde in Israel ein Verein mit dem Namen „Zochrot“ (hebräisch זוֹכְרוֹת ‚Erinnernde‘ in weiblicher Pluralform) gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hat, jüdischen Israelis die Problematik der Nakba näherzubringen. Hierzu gibt der Verein eine Zeitschrift mit dem Titel „Sedek“ (hebräisch סֶדֶק Sedeq, deutsch ‚Riss‘) heraus, veranstaltet Führungen zu Wüstungen an Stellen ehemals palästinensischer Dörfer und zu ehemals vorwiegend arabischen Stadtquartieren und informiert mit Veranstaltungen zum Thema der Nakba.[21] Des Weiteren verteilt er Unterrichtsmaterial über die Nakba an interessierte Lehrer und Hochschulreferenten.[22]

Einordnung Bearbeiten

In der Jewish Virtual Library wird der Exodus der palästinensischen Bevölkerung als großenteils freiwillig dargestellt: Sie sei vor dem Krieg geflohen oder weil sie von den arabischen Führern dazu aufgefordert wurden. Von Vertreibungen sei nur eine kleine Minderheit betroffen gewesen.[23]

Von einigen Wissenschaftlern, darunter der Neue israelische Historiker Ilan Pappe, wird die Nakba dagegen als ethnische Säuberung dargestellt.[24] Auch mehrere Journalisten vertreten diese Ansicht.[25] Der kanadische Menschenrechtsanwalt David Matas weist diese Einordnung zurück, da angesichts des erheblichen Anteils von Arabern an der israelischen Bevölkerung von einer „Säuberung“ keine Rede sein könne; die, die gegangen seien, seien vor dem Krieg geflohen; zudem habe ja der UN-Teilungsplan für Palästina von 1947 ethnisch getrennte Siedlungsgebiete vorgesehen.[26]

Von dem britischen Soziologen Martin Shaw und von der Webseite des Center for Constitutional Rights, einer amerikanischen Menschenrechtsorganisation, wird die Nakba als Völkermord bezeichnet.[27] Auch im Postkolonialismus findet sich diese Deutung.[28] Eine Gleichsetzung der Nakba mit dem Holocaust findet sich gehäuft im deutschen Rechtsextremismus.[29] Der israelische Historiker Omer Bartov hält die Beschreibung der Nakba als Völkermord für unzulässig: Zum einen werde der Begriff Völkermord dadurch so weit ausgedehnt, dass er bedeutungslos werde; vielmehr gelte es, zwischen Völkermorden und ethnischen Säuberungen zu differenzieren. Zum anderen sei die These, der Staat Israel sei 1948 mit einem Völkermord gegründet worden, nicht durch eine historische Beweisführung motiviert, sondern von dem „Drang, die bloße Existenz des Staates Israel zu delegitimieren.“[30]

In Israel ist die Ansicht verbreitet, dass die Nakba und die Vertreibung von Juden aus arabischen und islamischen Ländern, von der 850.000 Mizrachim betroffen waren, beide Teil eines Bevölkerungsaustauschs waren, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg in mehreren Konfliktregionen stattfand. Doch während die israelische Regierung die aus den arabischen Ländern und dem Iran vertriebenen Juden integriert habe, sei dies mit den Palästinensern in den sie aufnehmenden Staaten nicht geschehen: Ihr Flüchtlingsstatus wurde im arabischen Ausland (Libanon, Syrien) wie in den palästinensischen Gebieten unter arabischer Regierung von 1948 bis 1967 weitervererbt und sie wie ihre Nachkommen mussten und müssen unter ärmlichen Bedingungen in Flüchtlingslagern leben, was dann die israelische Besatzungsverwaltung (1967 bis 1995) unverändert ließ wie auch die seither zuständige Palästinensische Autonomiebehörde nichts daran ändere. Auch bestehe Israel, anders als die arabischen Staaten, nicht auf einem Rückkehrrecht der vertriebenen jüdischen Araber,[31] geschweige denn auf ein Recht auf Einwanderung ihrer Nachkommen in die Herkunftsländer ihrer Vorfahren, während propalästinensische Vertreter sogar für Nachkommen palästinensischer Geflüchteter und Vertriebener, die außerhalb des Gebiets, das heute Israels Territorium ist, geboren wurden, ein Recht auf ‹Rückkehr› verlangen.

Literatur Bearbeiten

  • Bashir Bashir, Amos Goldberg (Hrsg.): The Holocaust and the Nakba: A New Grammar of Trauma and History. Columbia University Press, New York 2018, ISBN 978-0-231-54448-1.
  • Benny Morris: The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-00967-7.
  • Katharina Kretzschmar: Identitäten im Konflikt. Palästinensische Erinnerung an die Nakba 1948 und deren Wirkung auf die dritte Generation. Transcript Verlag, Histoire Band 154, Bielefeld 2019, ISBN 978-3-8376-4787-7.
  • Ilan Pappe: Die ethnische Säuberung Palästinas. Aus dem Englischen von Ulrike Bischoff. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2007, 6. Auflage Februar 2009, ISBN 978-3-86150-791-8.
  • Marlène Schnieper: Nakba – die offene Wunde. Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen. Rotpunktverlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-85869-444-7.

Filme Bearbeiten

  • Die Söhne von Eilaboun, ein Dokumentarfilm über den Exodus in Eilaboun von Hisham Zreiq
  • Tantura, von Alon Schwarz, über das Tantura-Massaker, 1948
  • On the Side of the Road, von Lia Tarachansky. Über der kollektiven Amnesie der Israelis in Bezug auf die schicksalhaften Ereignisse von 1948, als der Staat Israel entstand und die meisten Palästinenser zu Flüchtlingen wurden.
  • The First 54 Years: An Abbreviated Manual for Military Occupation, von Avi Mograbi. Indem sie ihre Befehle, ihre Missionen und ihre Handlungen beschreiben, berichten israelische Soldaten als Zeugen über die Mechanismen der Unterdrückung der Palästinenser von 1967 bis zum heutigen Tag. Mit diesen Zeugenaussagen enthüllen sie die Fabrik der Besatzungsmaschinerie.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Nakba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jamal al-Hussayni, Präsident des AHC, sagte zum Auszug nichtjüdischer Araber aus Haifa, die die Bleibegarantie der Hagannah ausgeschlagen hatten, in der UNO am 23. April 1948: „Die Araber wollten sich nicht einem Waffenstillstand unterwerfen, der Schande gebracht hätte, und zogen es vor, ihre Wohnungen aufzugeben, ihre Habseligkeiten und alles, was sie auf dieser Welt besaßen, und die Stadt zu verlassen. Das haben sie tatsächlich getan.“ Vgl. im englischen Original: “The Arabs did not want to submit to a truce which would have brought shame upon them, as they rather preferred to abandon their homes, their belongings, and everything they possessed in this world, and leave the town. This is in fact what they did.”, United Nations / Nations Unies, “287th meeting/287ème séance” (23. April 1948), in: Security Council Official Records / Conseil de Securité Procès-verbaux officiels, Nr. 62, Jg. 3 (1948), S. 14.
  2. Alan Balfour: The Walls of Jerusalem, Preserving the Past, Controlling the Future. Wiley-Blackwell, Hoboken/Chichester 2019, S. 147.
  3. Palästinensische arabischsprechende Juden suchten im Krieg 1948 dagegen Schutz in den israelisch gehaltenen und eingenommenen Gebieten.
  4. Juden und Muslime - so nah. Und doch so fern - Teil 4, ARTE France, TV-Dokumentation 2013.
  5. Nabila al-Ahmed und Nadia Abu-Zahra, “Unfulfilled Promise”, in: Journal of Palestine Studies, Jg. 45, Heft 3 (Nr. 179; Frühling 2016), S. 24–39, hier S. 1.
  6. Warren Hoge: Group seeks justice for ‘forgotten’ Jews. In: The New York Times. 5. November 2007, archiviert vom Original am 11. November 2022; abgerufen am 3. Dezember 2012 (englisch).
  7. Warren Hoge: Recognising the Jewish 'Nakba'. In: The Guardian. 25. Juni 2008, abgerufen am 1. Februar 2023.
  8. What About the Jewish Nakba?. Webseite des Begin-Sadat Center for Strategic Studies, 31. Mai 2009
  9. Eitan Bronstein Aparicio: Ohne Erinnerung keine Zukunft. Die Nakba auf Hebräisch. In: Rosa-Luxemburg-Stiftung Israel Office. 14. September 2016, abgerufen am 4. März 2017 (Historische Zusammenfassung des Nakba-Diskurses innerhalb der israelischen Gesellschaft von einem Zochrot-Mitbegründer).
  10. Nadine Picadou: The Historiography of the 1948 Wars. In: Jacques Semelin (Hrsg.): Online Encyclopedia of Mass Violence. 2008, S. 2–14.
  11. Vgl. Demographic Yearbook für 2013 der Vereinten Nationen.
  12. UN agency for Palestinian refugees seeks $323 million for 2010. UN News Centre, abgerufen am 27. Juni 2010.
  13. Nakba-Proteste ruhiger als vor einem Jahr. In: Israelnetz.de. 15. Mai 2019, abgerufen am 18. Mai 2019.
  14. Karin Wenger: An-Nakba – die unvergessene Katastrophe der Palästinenser. In: Neue Zürcher Zeitung. 5. Juni 2009, archiviert vom Original am 5. Juni 2008; abgerufen am 5. März 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nzz.ch
  15. Ian Black: 1948 no catastrophe says Israel, as term nakba banned from Arab children's textbooks, The Guardian, 22. Juli 2009, zugriff am 25. Juni 2017.
  16. Talila Nesher: Minister tells Israeli university to rethink ceremony marking Palestinian Nakba. In: Haʾaretz, am 13. Mai 2012.
  17. Festival des Rassismus in Jerusalem: Flaggenmarsch an Feiertag ahnt aus (fr.de), 30. Mai 2022, abgerufen am 21. Juli 2023.
  18. Videoausschnitt des Flaggenmarsches von 2021, Middle East Eye, 19. Juni 2021.
  19. Dt. Übersetzung des Zitats. Israeli Knesset member calls for second ‘Nakba’ amid ongoing conflict with Hamas, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  20. Jannis Hagmann: „Israel nimmt Al-Schifa-Krankenhaus ins Visier“. In: taz vom 13. November 2023, S. 2.
  21. FAZ vom 24. August 2010, Seite 29
  22. »Man kann Gedenken nicht verbieten«. Interview mit Eitan Bronstein, Direktor der israelischen Organisation Zochrot (Erinnerde), Neues Deutschland, 4. November 2010 
  23. Mitchell Bard: Behauptungen und Tatsachen: Die Flüchtlinge. jewishvirtuallibrary.org, Zugriff am 2. Juli 2017.
  24. Ari Shavit: Survival of the Fittest? An Interview with Benny Morris (Memento des Originals vom 5. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.logosjournal.com. logosjournal.com (2004), Zugriff am 25. Juni 2017; Ilan Pappe: Die ethnische Säuberung Palästinas. Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2014; Yasmeen Abu-Laban: The „Israelization“ of social sorting and the „Palestinianization“ of the racial contract. Reframing Israel/Palestine and the war on terror. In: dieselbe; Elia Zureik und David Lyon: Surveillance and Control in Israel/Palestine. Population, Territory and Power. Routledge, New York 2011, S. 281 ff.; Petra Wild: Apartheid und ethnische Säuberung in Palästina. Der zionistische Siedlerkolonialismus in Wort und Tat. Promedia Verlag, Wien 2013, S. 17.
  25. Ian Black: Memories and maps keep alive Palestinian hopes of return. The Guardian, 26. Oktober 2010, Zugriff am 25. Juni 2017; Marlène Schnieper: Nakba – die offene Wunde. Die Vertreibung der Palästinenser 1948 und die Folgen. Rotpunktverlag, Zürich 2012; Gideon Levy: Ethnic Cleansing of Palestinians, Or, Democratic Israel at Work. haaretz.com, 12. Mai 2011, Zugriff am 2. Juli 2017; so auch die Broschüre Verein Flüchtlingskinder im Libanon e.V. (Hrsg.): Begleitheft zur Wanderausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“, S. 13.
  26. David Matas: Aftershock: Anti-zionism and Anti-semitism. Dundurn Press, Toronto 2005, S. 55 f.
  27. Martin Shaw: Palestine and Genocide. An International Historical Perspective Revisited. In: Holy Land Studies 12, Nr. 1 (2013), S. 1–7; The Genocide of the Palestinian People: An International Law and Human Rights Perspective, 25. August 2016. Webseite des Center for Constitutional Rights, Zugriff am 25. Juni 2017.
  28. Meron Mendel: Über Israel reden: Eine deutsche Debatte. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, ISBN 978-3-462-00351-2, S. 172.
  29. Fabian Virchow: Gegen den Zivilismus. Internationale Beziehungen und Militär in den politischen Konzeptionen der extremen Rechten. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008, S. 184 f.
  30. Martin Shaw and ʿOmer Bartov: The question of genocide in Palestine, 1948. In: Journal of Genocide Research 12, Nr. 3–4 (2010), S. 248, 252 und 258.
  31. Stephan Grigat: „Arabische Juden: eine vergessene Flüchtlingsgeschichte“. In: taz vom 26. November 2022, S. 39.