N-Ethylhexedron

chemische Verbindung

N-Ethylhexedron (auch bekannt als α-Etilaminokaprofenon, Hexen oder NEH) ist eine chemische Verbindung, die 2011 synthetisiert wurde und 2015 erstmals auf dem sogenannten „Research Chemical-Markt“ (Markt für neue psychoaktive Substanzen) auftauchte. Das Stimulans gehört zur Stoffgruppe der Cathinone.[2]

Strukturformel
Strukturformel von N-Ethylhexedron
Strukturformel ohne Stereochemie
(* = Stereozentrum)
Allgemeines
Name N-Ethylhexedron
Andere Namen
  • 2-(Ethylamino)-1-phenylhexan-1-on
  • α-Etilaminokaprofenon
  • Hexen
  • NEH
Summenformel C14H21NO
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
PubChem 134822125
ChemSpider 58838620
Wikidata Q28209117
Eigenschaften
Molare Masse 219,33 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chemie Bearbeiten

N-Ethylhexedron ist mit den Amphetaminen verwandt. Als Abkömmling des in der Khat-Pflanze natürlich vorkommenden Cathinons besitzt es wie dieses ein 2-Aminoketon. Anstelle der Methyl- trägt es eine n-Butylgruppe, die Aminogruppe ist ethylsubstituiert. Die Substanz ist chiral, es existieren zwei Enantiomere:

Enantiomere von N-Ethylhexedron
 
(R)-N-Ethylhexedron
CAS-Nummer: 2304915-20-4
 
(S)-N-Ethylhexedron
CAS-Nummer: 2304915-57-7

Als Salz ist das N-Ethylhexedronhydrochlorid beschrieben.[3]

Einnahme Bearbeiten

Die Substanz wird entweder über die Nase konsumiert oder oral genommen, beispielsweise als Kapsel. Sie kann auch mit einer Pfeife geraucht werden.

Wirkung Bearbeiten

Die Wirkung wird als Kokain-ähnlicher beschrieben als die anderer Cathinone. Die stimulierende Wirkung ist stärker ausgeprägt als bei Amphetamin und eher mit Methamphetamin oder Methylendioxypyrovaleron (MDPV) zu vergleichen. Der Konsum der Substanz führt zu einem Gefühl der Euphorie, Konzentrations- und Leistungssteigerung und einem gesteigerten Rededrang. Signale des Körpers, wie Müdigkeit, Hunger und Durst werden unterdrückt und der Blutdruck gesteigert. Zudem verfügt N-Ethylhexedron über eine lokalanästhetische Wirkung, intensiviert den Tastsinn und kann eine luststeigernde Wirkung haben. Unerwünschte Wirkungen sind: kalte Füße und Hände, Übelkeit, Kieferkrämpfe, gesteigerter Harndrang, Kurzatmigkeit, sexuelle Dysfunktion.[2]

Die Wirkung kann von einer bis vier Stunden dauern, die Nachwirkungen können ein bis zwölf Stunden andauern.

Rechtlicher Status Bearbeiten

Da es sich bei N-Ethylhexedron um ein Cathinon handelt, fällt es unter das „Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz“ (NpSG), das am 26. November 2016 in Deutschland in Kraft getreten ist. Es ist somit eine verbotene Substanz.[2]

In Österreich wird es durch das Bundesgesetz über den Schutz vor Gesundheitsgefahren im Zusammenhang mit neuen psychoaktiven Substanzen (Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz, NPSG) verboten.[4][5]

Im Vereinigten Königreich ist die Substanz eine Droge der Klasse B gemäß The Misuse of Drugs Act 1971 (Amendment) Order 2010 nach dem Bericht des Advisory Council on the Misuse of Drugs (ACMD) über substituierte Cathinon-Derivate, wodurch es illegal ist, ohne Lizenz zu verkaufen, zu kaufen oder zu besitzen.[6][7]

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c N-Ethyl-Hexedron. infoboerse-neue-drogen.de. Landes-Caritasverband Bayern, abgerufen am 22. Oktober 2020.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu N-Ethylhexedronhydrochlorid: CAS-Nummer: 18410-62-3, PubChem: 137699916, ChemSpider: 58190394, Wikidata: Q27962720. UNII: BH93PZ33WU
  4. RIS - Neue-Psychoaktive-Substanzen-Gesetz - Bundesrecht konsolidiert, Fassung vom 22.10.2020. Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  5. 148. Übereinkommen von 1971 über psychotrope Stoffe samt Anhängen und Erklärung (NR: GP XX RV 147 AB 654 S. 70. BR: AB 5432 S. 626.). Abgerufen am 22. Oktober 2020.
  6. A change to the Misuse of Drugs Act 1971 : Control of mephedrone and other cathinone derivatives | Home Office. Archiviert vom Original am 25. Januar 2013; abgerufen am 22. Oktober 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.homeoffice.gov.uk
  7. "The Misuse of Drugs Act 1971 (Amendment) Order 2010". Abgerufen am 22. Oktober 2020 (englisch).