Mikołajowa (deutsch Niklasdorf, auch Nicklasdorf oder Niclasdorf) ist ein Dorf in der Gemeinde Grodków (Grottkau) in der Woiwodschaft Opole in Polen.

Mikołajowa
Niklasdorf
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Mikołajowa Niklasdorf (Polen)
Mikołajowa
Niklasdorf (Polen)
Mikołajowa
Niklasdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Grodków
Geographische Lage: 50° 40′ N, 17° 15′ OKoordinaten: 50° 40′ 20″ N, 17° 15′ 18″ O
Höhe: 190–235 m n.p.m.
Einwohner: 115 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 49-200
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Straßendorf Mikołajowa liegt im Westen der historischen Region Oberschlesien im Grenzbereich zu Niederschlesien. Mikołajowa liegt neun Kilometer westlich vom Gemeindesitz Grodków und etwa 45 Kilometer westlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Westlich von Mikołajowa liegt die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien.

Mikołajowa liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Grodkowska (Grottkauer Ebene). Nördlich des Dorfes verläuft die Bahnstrecke Grodków Śląski–Głęboka Śląska.

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Mikołajowa sind im Nordosten Gałązczyce (Giersdorf), im Südosten Wierzbna (Würben), im Südwesten Karnków (Arnsdorf) und im Nordwesten Rożnów (Ober-Rosen).

Geschichte Bearbeiten

Niklasdorf wird erstmals 1303/04 im Registrum Wratislaviense als „villa Nikolau“ erwähnt. Für 1373 ist die Schreibweise „Nicola villa“ belegt. 1343 wurde „Nicolai villa“ von der Stadt Grottkau erworben, mit der es 1344 an das bischöfliche Fürstentum Neisse gelangte. 1382 wird der Ort als Nicklosdorff erwähnt.[2] 1425 waren sechs Häuser und eine Scholtisei vorhanden sowie ein Kretscham, der damals leer stand. Das Vorwerk war 1579 im Besitz des Melchior von Seidlitz.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Niklasdorf mit dem größten Teil des Fürstentums Neisse an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Niklasdorf ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Gutshof, eine Brauerei, eine Brennerei und 36 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Niklasdorf 239 Menschen, davon 30 evangelisch.[2] 1855 lebten in Niklasdorf 241 Menschen. 1865 bestanden im Ort 23 Gärtner- und zwei Häuslerstellen im Ort. Eingeschult waren die Dorfbewohner nach Würben, eingepfarrt nach Hohengiersdorf.[3] 1874 wurde der Amtsbezirk Striegendorf gegründet, zu dem Niklasdorf eingegliedert wurde.[4] 1885 zählte Niklasdorf 160 Einwohner.[5]

1926 wurde das Rittergut an die Oberschlesische Landgesellschaft verkauft. 1927 wurden westfälische Siedler aus den Kreisen Beckum und Warendorf angeworben. 1933 lebten in Niklasdorf 193 Einwohner, 1939 waren es 267. Bis Kriegsende 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Grottkau.[6]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Niklasdorf 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Mikołajowa umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Oppeln eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4, S. 375
  • G. Wilczek: Gruß aus dem Grottkauer Lande. Bundesverband der Grottkauer e.V. – Heimatgruppe Kreis und Stadt Grottkau/Oberschlesien. 1996, S. 150

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 27. Januar 2019
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 449.
  3. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1200 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Amtsbezirk Striegendorf
  5. Kreis Grottkau. In: agoff.de, AGoFF, abgerufen am 27. Januar 2020.
  6. Verwaltungsgeschichte – Kreis Grottkau (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)