Michelbach (Gerolstein)

Stadtteil und Ortsbezirk der Stadt Gerolstein in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel von Rheinland-Pfalz

Michelbach ist der südlichste Stadtteil sowie ein Ortsbezirk der Stadt Gerolstein in der gleichnamigen Verbandsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel von Rheinland-Pfalz.

Michelbach
Koordinaten: 50° 11′ N, 6° 40′ OKoordinaten: 50° 11′ 11″ N, 6° 40′ 1″ O
Einwohner: 110[1]
Eingemeindung: 1. Dezember 1973
Postleitzahl: 54568
Vorwahl: 06591
Michelbach (Rheinland-Pfalz)
Michelbach (Rheinland-Pfalz)

Lage von Michelbach in Rheinland-Pfalz

Michelbach, St. Stephan (2007)
Michelbach, St. Stephan (2007)

Geographie Bearbeiten

Der Stadtteil Michelbach liegt in waldreicher Umgebung etwa sieben Kilometer südlich der Kernstadt Gerolstein am gleichnamigen Bach, der ein Seitental der Kyll bildet.

Zum Ortsbezirk Michelbach gehört auch der Wohnplatz Forsthaus Grindelborn.[2]

Nachbarorte sind der Gerolsteiner Stadtteil Büscheich im Norden, sowie die Ortsgemeinden Wallenborn im Südosten, Salm im Süden und Birresborn im Südwesten.

Geschichte Bearbeiten

Michelbach wird erstmals 1352 erwähnt, als Arnold I. von Gerolstein seinige dortigen Güter dem Trierer Kurfürsten, Erzbischof Balduin übereignet und als Lehen zurückerhält.[1]

Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort von 1798 bis 1814 zum Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Michelbach 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf wurde der Bürgermeisterei Gerolstein im Kreis Daun zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Michelbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 1. Dezember 1973 wurde die bis dahin eigenständige Ortsgemeinde Michelbach mit zu diesem Zeitpunkt 102 Einwohnern nach Gerolstein eingemeindet.[3]

Politik Bearbeiten

Michelbach ist gemäß Hauptsatzung einer von neun Ortsbezirken der Stadt Gerolstein. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde. Der Ortsbezirk wird politisch von einem Ortsbeirat und einem Ortsvorsteher vertreten.[4]

Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsvorsteherin als Vorsitzender.[5]

Elsbeth Mandok wurde am 15. Juni 2022 Ortsvorsteherin von Michelbach.[6] Da für die am 3. Juli 2022 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Wahl dem Ortsbeirat, der sich für Mandok entschied.[7]

Die Wahl war notwendig geworden, da Mandoks Vorgänger Alfred Mertes das Amt wegen seines Wegzugs zum 15. April 2022 niedergelegt hatte.[8] Übernommen hatte er es 2014, nachdem er sich bei der Kommunalwahl gegen seinen Amtsvorgänger Josef Rauen (Ortsvorsteher seit 2007) durchgesetzt hatte.[9][10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war Mertes mit einem Stimmenanteil von 51,56 % in seinem Amt bestätigt worden.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[12]

  • Katholische Filialkirche St. Stephan, dreiachsiger Saalbau (bezeichnet 1781), Michelbacher Str. 9
  • Zwei Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert
  • Ein Wegekreuz aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die durch Michelbach führende Kreisstraße 29 führt in nordöstliche Richtung zur Landesstraße 29 Büscheich – Salm und in südwestliche Richtung nach Birresborn.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Klaus Jansen: Michelbach. Stadt Gerolstein, abgerufen am 13. März 2021.
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 109 (PDF; 3,3 MB).
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 177 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  4. Hauptsatzung der Stadt Gerolstein vom 11. März 2020. (PDF) § 2 Ortsbezirke. Stadt Gerolstein, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2021; abgerufen am 13. März 2021.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Michelbach. Abgerufen am 13. März 2021.
  6. Uwe Schneider: Bekanntmachung über die Wahl der Ortsvorsteherin in Michelbach. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 25/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 29. Juli 2022.
  7. Uwe Schneider: Bekanntmachung zur Wahl der Ortsvorsteherin/des Ortsvorstehers der Stadt Gerolstein des Ortsbezirkes Michelbach. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 21/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 27. Mai 2022, abgerufen am 29. Juli 2022.
  8. Uwe Schneider: Wahl des Ortsvorstehers der Stadt Gerolstein, Stadtteil Michelbach. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 16/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 21. April 2022, abgerufen am 29. Juli 2022.
  9. Entscheidungen in Hinterhausen, Büscheich, Michelbach, Lissingen. In Michelbach hat sich Alfred Mertes in der Ortsvorsteher-Urwahl mit 60,7 Prozent gegen Josef Rauen durchgesetzt. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 20. Juli 2014, abgerufen am 13. März 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  10. Betriebsklima muss weiterbestehen wie bisher. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 19. Juni 2007, abgerufen am 3. Januar 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 13. März 2021 (siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile).
  12. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 21 (PDF; 4,6 MB).