Michaela Tschuor

Schweizer Politikerin (Die Mitte)

Michaela Tschuor-Naydowski (geboren am 26. September 1977) ist eine Schweizer Politikerin (Die Mitte). Sie wurde 2023 in den Regierungsrat des Kantons Luzern gewählt.

Leben Bearbeiten

Herkunft, Ausbildung und Beruf Bearbeiten

Tschuor ist im Ruhrgebiet geboren worden. Ihr Vater ist ein Manager aus einem deutsch-schlesischen Geschlecht.[1] Sie wuchs in Ennepetal auf.[2] Nach mehreren Umzügen als Kind lebte sie ab ihrem 13. Lebensjahr in Brittnau.[1] Als Jugendliche zog sie mit ihrer Familie in den Kanton Luzern.[3]

Tschuor studierte an der Universität Zürich Rechtswissenschaften und schloss mit dem Lizentiat ab. Sie promovierte bei Brigitte Tag über medinzinrechtliche und medizinethische Aspekte des Spätabbruchs von Schwangerschaften.[4]

Beruflich war sie nach dem Studium zunächst in einer Wirtschaftskanzlei in Zürich tätig, danach am Bezirksgericht Bülach.[4] Seit 2007 bis zu ihrer Wahl als Regierungsrätin arbeitete sie als Unternehmensjuristin und Mitglied der Klinikleitung einer Kleintierklinik mit rund 80 Mitarbeitenden.[5]

Politische Karriere Bearbeiten

Tschuor wurde 2012 in den Gemeinderat von Wikon gewählt und übernahm das Amt der Sozialvorsteherin.[4] Vor ihrer Kandidatur für den Gemeinderat trat sie in die CVP, die Vorgängerpartei der Mitte, ein, obwohl sie auch einen Betritt zur GLP in Betracht zog.[2] Nach einer politisch unruhigen Zeit in der Gemeinde wurde sie 2019 Gemeindepräsidentin.[4][6] Im selben Jahr wurde sie auch Vizepräsidentin der Luzerner Kantonalpartei der Mitte.[2]

Im Sommer 2022 rückte sie nach dem Rücktritt von Ludwig Peyer in den Kantonsrat nach.[7]

Für die Gesamterneuerungswahlen 2023 im Kanton Luzern übernahm sie in ihrer Partei das Amt der Wahlkampfleiterin. Nach dem überraschenden Rücktritt von Guido Graf entschloss sie sich zur Kandidatur für den Regierungsrat.[1] Sie konnte sich innerparteilich gegen drei andere Kandidatinnen durchsetzen.[8] Bei den Wahlen wurde sie im ersten Wahlgang gewählt.[9] Sie übernahm das Gesundheits- und Sozialdepartement.[10]

Privates Bearbeiten

Tschuor ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und lebt in Wikon.[6] Sie ist schweizerisch-deutsche Doppelbürgerin.[8]

Schriften Bearbeiten

  • Michaela Tschuor-Naydowski: Der Spätabbruch in der Schweiz: eine rechtswissenschaftliche und medizinethische Betrachtung. Schulthess, Zürich 2014, ISBN 978-3-7255-7069-0 (Dissertation).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Michael Flückiger: Michaela Tschuor will als Vermittlerin Akzente setzen. In: zentralplus. 7. Februar 2023, abgerufen am 18. Mai 2023.
  2. a b c Dominik Weingartner: «Die weibliche Komponente in der Regierung fehlt» – Michaela Tschuor will das ändern. In: Luzerner Zeitung. 5. März 2023, abgerufen am 19. Mai 2023.
  3. Matthias Stadler: Sie will eine andere Sicht in den Regierungsrat bringen. In: zentralplus. 4. April 2023, abgerufen am 18. Mai 2023.
  4. a b c d Ernesto Piazza: «Frau Doktor» mit menschlichem Fokus. In: Zofinger Tagblatt. 7. November 2012, S. 9.
  5. Oliver Schweizer: Michaela Tschuor im zt Talk: «Unsere Herzen sind gross, aber unsere Möglichkeiten beschränkt». In: Zofinger Tagblatt. 18. Februar 2023, abgerufen am 20. Mai 2023.
  6. a b Michaela Tschuor-Naydowski. In: Die Mitte - Kanton Luzern. 16. September 2021, abgerufen am 18. Mai 2023.
  7. Michaela Tschuor löst Ludwig Peyer im Kantonsrat ab. In: zentralplus. 7. Juni 2022, abgerufen am 20. Mai 2023.
  8. a b Dominik Weingartner: Mitte nominiert Michaela Tschuor für den Luzerner Regierungsrat. In: Luzerner Zeitung. 26. Oktober 2022, abgerufen am 20. Mai 2023.
  9. Matthias Stadler: Mitte-Frau überrascht – 2. Wahlgang verspricht Spannung. In: zentralplus. 2. April 2023, abgerufen am 20. Mai 2023.
  10. Livia Fischer: Diese Departemente übernehmen die neuen Luzerner Regierungsräte. In: Luzerner Zeitung. 16. Mai 2023, abgerufen am 20. Mai 2023.