Max Riemelt

Max Riemelt (* 7. Januar 1984 in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
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LebenBearbeiten
Max Riemelt wurde in Berlin-Mitte geboren, lebt noch heute in Berlin und ist Vater einer Tochter.
Max Riemelt hat keine Schauspielschule besucht. Seine ersten schauspielerischen Erfahrungen sammelte Riemelt bereits als Schüler – erst in der Theatergruppe seiner Schule und auf der Kindertheaterbühne einer Verwandten. Sein Fernsehdebüt gab er 1997 in einer Nebenrolle des Zweiteilers Eine Familie zum Küssen. Bis Max Riemelt 2007 seine Schullaufbahn mit dem Realschulabschluss beendete und den Wehrdienst verweigerte, spielte er bereits in 27 Fernseh- und Kinoproduktionen mit.
Bedeutsam für Riemelts frühe künstlerische Entwicklung waren die Produktionen, bei denen er unter der Regie von Dennis Gansel vor der Kamera stand. Nach einer ersten Zusammenarbeit bei der Coming-of-Age-Filmkomödie Mädchen, Mädchen besetzte Gansel Max Riemelt 2004 für die Hauptrolle in seinem Drama Napola – Elite für den Führer. 2005 erhielt er für seine darstellerische Leistung die Auszeichnung Bester Darsteller beim Internationalen Filmfestival von Karlovy Vary. Auf der Berlinale 2005 wurde Riemelt von der European Film Promotion zum deutschen Shooting Star des europäischen Films gekürt. Dennis Gansels Remake Die Welle mit Max Riemelt in einer Hauptrolle wurde im Jahre 2008 zweiterfolgreichster deutscher Film des Jahres. Schließlich spielte Max Riemelt 2009 auch die männliche Hauptrolle in Gansels Vampirfilm Wir sind die Nacht.
Neben Dennis Gansel zählt auch Dominik Graf zu den Regisseuren, die Riemelts künstlerische Entwicklung befördert haben. 2006 stand Max Riemelt unter der Regie von Dominik Graf und an der Seite von Jessica Schwarz für das Liebesdrama Der Rote Kakadu vor der Kamera. Für seine darstellerische Leistung erhielt er 2006 den Bayerischen Filmpreis als bester männlicher Nachwuchsschauspieler. Graf und Riemelt setzten ihre Zusammenarbeit 2008 mit den Dreharbeiten zum Krimi-Mehrteiler Im Angesicht des Verbrechens fort. Obwohl Im Angesicht des Verbrechens bei seiner Fernsehpremiere im Jahr 2010 der große kommerzielle Erfolg versagt blieb, ebnete der von der Kritik überaus positiv besprochene Mehrteiler für Max Riemelt den Weg vom Nachwuchsschauspieler zum Charakterdarsteller:[1][2][3] Für seine Verkörperung der Hauptrolle wurde Max Riemelt in der Kategorie Bester deutscher Schauspieler für die Goldene Kamera nominiert und erhielt als Teil des Schauspielerensembles sowohl den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Besondere Leistung Fiktion als auch den Grimme-Preis.
In Fernseh- und Kinoproduktionen übernahm Riemelt wie in Dennis Gansels Polit-Thriller Die vierte Macht, Stephan Lacants Liebesdrama Freier Fall oder Uwe Jansons Tragikomödie Auf das Leben! nun zunehmend Charakterrollen und wurde zunehmend auch für internationale Produktionen engagiert. So spielte Riemelt Hauptrollen in Kinofilmen wie Jeanine Meerapfels Liebesdrama Der deutsche Freund, Eran Riklis‘ Biopic PlayOff, dem polnischen Kriegsfilm Warschau ’44 und dem Liebesdrama Amnesia des französischen Regisseurs Barbet Schroeder.
2015 erhielt Max Riemelt als einziger deutscher Schauspieler schließlich eine durchgehende Hauptrolle in der von den Wachowskis und J. Michael Straczynski für Netflix produzierten Science-Fiction-Serie Sense8.[4] In ihr spielte Max Riemelt in beiden Staffeln sowie im 2018 veröffentlichten Film Sense8 – Together Until The End einen der acht titelgebenden Sensates und synchronisierte sich in der deutschsprachigen Fassung selbst.[5]
FilmografieBearbeiten
- 1997: Eine Familie zum Küssen
- 1997: Praxis Bülowbogen (FS, eine Episode)
- 1998: Zwei allein
- 1999: Weihnachtsmärchen – Wenn alle Herzen schmelzen
- 1999: Der Bär ist los
- 2000: Brennendes Schweigen
- 2001: Mädchen, Mädchen
- 2001: Mein Vater und andere Betrüger
- 2002: Alphateam – Die Lebensretter im OP – Respekt
- 2002: Sextasy
- 2002: Balko (FS – E: Giftzwerge)
- 2003: Die Sonne anschreien
- 2003: Appassionata
- 2003: Wolffs Revier (FS – E: Au Pair)
- 2003: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (FS – E: Ein tiefer Fall)
- 2003: In aller Freundschaft (FS – E: Ich liebe dich, Mama)
- 2003: Lottoschein ins Glück
- 2004: Neuland (Kurzfilm)
- 2004: Mädchen, Mädchen 2 – Loft oder Liebe
- 2004: Napola – Elite für den Führer
- 2005: Feinde (Kurzfilm)
- 2005: Hallesche Kometen
- 2005: Nachtasyl
- 2006: Der Untergang der Pamir
- 2006: Der Rote Kakadu
- 2006: Der Kriminalist (FS – E: Gefallene Engel)
- 2007: GG 19 – Deutschland in 19 Artikeln – Stehplatz
- 2007: Snipers Valley – Mörderischer Frieden
- 2007: An die Grenze
- 2008: Die Zigarrenkiste (Kurzfilm nach der wahren Geschichte von Tjark Evers)
- 2008: Die Schattenboxer (Kurzfilm)
- 2008: Lauf um Dein Leben – Vom Junkie zum Ironman
- 2008: Up! Up! To the Sky
- 2008: Die Welle
- 2008: Tausend Ozeane
- 2009: 13 Semester
- 2010: Im Angesicht des Verbrechens (Fernsehserie)
- 2010: Wir sind die Nacht
- 2011: Der Staatsanwalt (FS – E: Kameradenschwein)
- 2011: Schandmal – Der Tote im Berg
- 2011: Tage, die bleiben
- 2011: Urban Explorer
- 2011: PlayOff
- 2012: Die vierte Macht
- 2012: Du hast es versprochen
- 2012: Heiter bis wolkig
- 2012: Auslandseinsatz
- 2012: Der deutsche Freund
- 2013: Freier Fall
- 2013: Der letzte Bulle (FS – E: Gefährliches Spiel)
- 2013: Blutgeld
- 2014: Der zweite Mann
- 2014: Elly Beinhorn – Alleinflug
- 2014: Auf das Leben!
- 2014: Warschau ’44
- 2015: Lichtgestalten
- 2015: Freistatt
- 2015: Amnesia
- 2015: Storno: Todsicher versichert
- 2015–2018: Sense8 (Fernsehserie)
- 2017: Berlin Syndrom
- 2019: Die Freundin meiner Mutter
- 2019: Kopfplatzen (Erstaufführung Hofer Filmtage)
- 2019: Der Schneegänger (TV film)
- 2019: World on Fire (FS – E2: Schmidt)
Der Hinweis Fernsehserie bedeutet eine durchgehende Rolle in der Serie. FS – E: bedeutet Auftritt in einer Episode jener Fernsehserie.
AuszeichnungenBearbeiten
- 2005: Deutscher Shooting Star des europäischen Films
- 2006: Bayerischer Filmpreis 2005 als bester männlicher Nachwuchsdarsteller für die Rolle des Siggi in dem Film Der rote Kakadu
- 2007: Sixth Marrakesh International Filmfestival: Auszeichnung als bester männlicher Darsteller
- 2008: Undine Award als Bester jugendlicher Hauptdarsteller in einem Kinospielfilm für Die Welle
- 2010: Deutscher Fernsehpreis in der Kategorie Besondere Leistung Fiktion an das Schauspielerensemble von Im Angesicht des Verbrechens: Marie Bäumer, Vladimir Burlakov, Alina Levshin, Marko Mandić, Mišel Matičević, Katharina Nesytowa, Max Riemelt und Ronald Zehrfeld
- 2011: Grimme-Preis für Im Angesicht des Verbrechens
- 2013: Günter Rohrbach Filmpreis (Sonderpreis des Oberbürgermeisters von Neunkirchen) für seine Rolle in Freier Fall gemeinsam mit Hanno Koffler
- 2017: Chevalier des Arts et des Lettres für seine Verdienste um die deutsch-französische Kultur[6]
- 2019: Filmpreis der Stadt Hof für seine besondere Verbundenheit mit Hof und dem Festival[7]
LiteraturBearbeiten
- Béatrice Ottersbach, Thomas Schadt, Nina Haun (2007), Max Riemelt: „Man muss lernen, sein Selbstwertgefühl nicht über die Schauspielerei zu definieren“ in Schauspieler-Bekenntnisse, Uvk
WeblinksBearbeiten
- Max Riemelt in der Internet Movie Database (englisch)
- maxriemelt.com – Offizielle Internetpräsenz
- ‘Sense8’: Max Riemelt and Tina Desai on Season 2 and Their Characters’ Dynamic – Interview mit Christina Radish für das Nachrichtenportal Collider, 5. Mai 2017. (englisch)
- Interview mit Max Riemelt: Global Player – Interview mit Antje Wewer für die Zeitschrift Harper’s Bazaar, 11. September 2015.
- Max Riemelt im Interview "Ich mache mich nackt vor den Leuten" – Interview mit Gunda Bartels für den Tagesspiegel, 28. November 2014.
- Man macht sich ja schon nackig als Schauspieler – Interview mit Ijoma Mangold fürs ZEITmagazin Nr. 15/2014, 3. April 2014
- Von der Rolle – Porträt von Katja Hübner für den Tagesspiegel, 5. Januar 2010
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Russen, Juden, Mafia und die Gewalt in Berlin, Rüdiger Suchsland, Telepolis, 27. April 2010
- ↑ Berlin, das ist das Paradies, Verena Lueken, FAZ.net vom 19. Februar 2010
- ↑ Bei den Russen ist da dieser Stolz, Katja Nicodemus und Christof Siemes im Gespräch mit Dominik Graf, Die Zeit, abgerufen am 5. Januar 2018
- ↑ Corso-Gespräch mit Max Riemelt über „Sense8“: Sehr fordernd für den Zuschauer, Max Riemelt im Gespräch mit Hendrik Efert, Deutschlandfunk, abgerufen am 5. Januar 2018
- ↑ Deutsche Synchronkartei: Deutsche Synchronkartei | Serien | Sense8. In: www.synchronkartei.de. Abgerufen am 9. November 2016.
- ↑ Daniel Brühl und Max Riemelt erhalten Ritterehre, deutschlandfunkkultur.de vom 8. Februar 2017, abgerufen 31. Oktober 2019
- ↑ Filmpreis der Stadt Hof, abgerufen 29. Oktober 2019
Personendaten | |
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NAME | Riemelt, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1984 |
GEBURTSORT | Ost-Berlin |