Markus Liebherr

Schweizer Unternehmer

Markus Liebherr (* 30. März 1948[1] in Deutschland, heimatberechtigt in Bulle; † 10. August 2010)[2] war ein Schweizer Unternehmer und Eigentümer der von ihm 1994 gegründeten MALI International AG. Er war eines der fünf Kinder von Hans Liebherr, des Gründers des Baumaschinenkonzerns Liebherr.

Leben Bearbeiten

 
Mali trac mit 300 PS, aufgenommen im Jahr 2022

Markus Liebherr studierte Maschinenbau und hatte schon damals ein verstärktes Interesse an landwirtschaftlichen Spezialfahrzeugen. Er hielt in den 1980er Jahren wie seine Brüder Hubert, Willi und seine Schwester Isolde gleiche Anteile an der damaligen Liebherr Holding.

Als der Liebherr-Konzern seinen Sitz nach Bulle im Kanton Freiburg verlegte, gab er seine Anteile an das Unternehmen zurück und gründete 1994 die MALI Firmengruppe auf der Heinrichsburg bei Eberhardzell im Landkreis Biberach in Oberschwaben, die im Logo den Schlüter-Bären trägt.

Nachdem der bayerische Traktorenproduzent Anton Schlüter München seine Produktion Anfang der 1990er Jahre eingestellt hatte, entwickelte Mali einen inoffiziellen Nachfolger. Liebherr hatte bereits zuvor einige Schlüter-Traktoren mit Liebherr-Motoren ausgestattet. Von den zwei Modellen des Mali trac mit 250 und 300 PS wurden nur wenige Prototypen gebaut, obwohl das Konzept mit gefederter Vorderachse, 50 km/h Endgeschwindigkeit, großer Kabine mit drehbarem Fahrerstand und abnehmbarem Kraftheber- und Hydraulikblock wegweisend war. Mit den erprobten Getrieben war man jedoch nicht zufrieden, so dass das Projekt zunächst auf Eis gelegt wurde. Im Juli 2009 erwarb Markus Liebherr den finanziell angeschlagenen englischen Fußballverein FC Southampton.[3][4]

Markus Liebherr verstarb in der Nacht zum 10. August 2010 im Alter von 62 Jahren.

MALI International Bearbeiten

Die MALI-Gruppe hat ihren Schwerpunkt in der Entwicklung und Markteinführung von Produkten des Off Road-Bereiches. Für diese Fahrzeuge entwickelt sie Getriebetechnik, Einspritztechnik, Entwicklung, Fahrzeugbau, Steuertechnik. Endkunden der Firma sind Forstbetriebe, Kommunen, Straßenmeistereien, Landwirte oder auch der Katastrophenschutz mit allen seinen Geräteträgerfahrzeugen. Die Firma besteht aus fünf unabhängigen Unternehmen:

Auf der Agritechnica 2009, der weltweit größten Messe für Landtechnik, präsentierte Mali seinen trac-140-Systemträger für kommunale Anwendungen. Außerdem wurde vom Kirowez-Importeur L&K (Land- und Kraftfahrzeugtechnik Stadtilm) ein 400-PS-Knicklenker mit dem stufenlosen Mali WSG-250-Getriebe gezeigt. Die MALI Spezialfahrzeuge GmbH in Schönebeck meldete 2012 Insolvenz an.[5]

Stammbaum Bearbeiten

Der folgende Stammbaum zeigt die Linie von Liebherr.

 
 
 
 
 
 
 
 
Hans Liebherr
(1915–1993)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hans Liebherr Jr.
(* 1945)[6][7]
 
Willi Liebherr
(* 1947)[6]
 
Markus Liebherr
(1948–2010)[6]
 
Isolde Liebherr
(* 1949)[6]
 
Hubert Liebherr
(* 1950)[6]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Christina Liebherr
(* 1979)[8][7]
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Company Details: DMWSL 613 Limited. Companies House, abgerufen am 2. April 2010.
  2. mali-group.com: „Unser Firmengründer und Geschäftsführer, Herr Markus Liebherr, ist in der Nacht auf Dienstag im Alter von 62 Jahren verstorben.“
  3. Bieler Tagblatt: „Traditionsverein Southampton gerettet“@1@2Vorlage:Toter Link/www.bielertagblatt.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., 8. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2010
  4. The Daily Telegraph: „Southampton rescued by Markus Liebherr takeover“, 8. Juli 2009, abgerufen am 31. Januar 2010
  5. Volksstimme: „Mali Spezialfahrzeugbau ist insolvent: Keine Traktoren mehr aus Schönebeck“ (Memento des Originals vom 3. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volksstimme.de, 1. September 2012, abgerufen am 3. September 2017
  6. a b c d e Pirmin Schilliger: Liebherr: Baggern für Milliardäre. In: Handelszeitung. 29. Juni 2011, abgerufen am 21. November 2019.
  7. a b Hans Liebherr part à Monaco. In: La Gruyère. 23. November 2000, abgerufen am 21. November 2019 (französisch).
  8. Peter Jegen: Fast alles unter Kontrolle. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. August 2007, abgerufen am 21. November 2019.