Margaret Hayes

US-amerikanische Schauspielerin

Margaret Hayes (geboren am 5. Dezember 1916 in Baltimore, Maryland, USA als Florette Regina Ottenheimer; gestorben am 26. Januar 1977 in Miami Beach, Florida, USA) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Leben und Werk Bearbeiten

Florette Regina Ottenheimer wurde 1916 (1913,[1][2] 1915,[3][4] 1922[5] oder 1924[6][7]) als Tochter einer Pianistin geboren. Ihr Vater war einer der ersten Sprecher im Radio, Songschreiber,[8] arbeitete am Theater[9] und wurde schließlich Immobilienmakler[10]. Sie absolvierte die Forest Park High School 1932. Während dieser Zeit trat sie in Amateurproduktionen und eine Saison lang in einer Theatergruppe auf.[9] Danach ging sie auf die Johns Hopkins University[11] und wurde dort zur Lehrerin ausgebildet.[7] Nach dem Abschluss arbeitete sie unter anderem als Schaufensterdekorateurin und Modekoordinatorin.[8]

1938 kam sie nach New York und arbeitete dort erfolgreich als Model. Dabei kam sie mit Walter Winchell und weiteren Journalisten in Kontakt. Diese fanden den Namen Florette DeBussy, den sie sich mittlerweile gegeben hatte, ungeeignet für die angestrebte Karriere am Broadway und nannten sie Dana Dale.[12][9] Unter diesem Namen feierte sie am 27. Dezember 1938 ihr Broadwaydebüt in dem Stück Bright Rebel.[13][7] Wie hunderte Schauspielerinnen machte auch sie Probeaufnahmen für die Rolle der Scarlett O’Hara in dem Film Vom Winde verweht. Die Rolle bekam sie nicht, machte aber die Talentsucher Hollywoods auf sich aufmerksam.[11] Bald hatte sie einen Vertrag bei Warner Bros., wechselte aber nach kurzer Zeit zu Paramount. Da Paramount bereits die Schauspielerin Virginia Dale unter Vertrag hatte und keine zwei Schauspielerinnen mit demselben Nachnamen wollte, bekam sie zunächst den Namen Dana Edwards, der schon bald zu Margaret Hayes geändert wurde.[2][12] Relativ schnell bekam sie bessere Rollen wie in Sullivans Reisen oder The Lady Has Plans bis hin zu Hauptrollen in B-Movies wie Stand By All Networks oder Scattergood Survives a Murder.

Mitte der 1940er Jahre kehrte sie zurück nach New York. Dort trat sie viel im Radio auf, war aber auch am Theater zu sehen,[14][8] unter anderem am Broadway.[15][7] Schließlich zog sie sich vorübergehend ganz von der Schauspielerei zurück und arbeitete als Reporterin beim Life Magazin.[16] Ab Anfang der 1950er Jahre war sie in Fernsehserien, vor allem in Anthologie-Serien, zu sehen. In Robert Montgomery Presents, ebenfalls eine Anthologie-Serie, hatte sie in 17 Folgen einer Staffel Auftritte. 1955 zog sie wieder nach Kalifornien und war in der Folge in vielen Fernsehserien und Filmen zu sehen.[2] Unter den Filmen werden neben Die Saat der Gewalt vor allem Sensation am Sonnabend, Gefangene des Stroms und Asphaltgeier hervorgehoben.[1] Ab Mitte 1958 trat sie unter dem Namen Maggie Hayes auf.[17] Ihr letzter Film war 1962 Der Tiger ist unter uns.[6] Zudem hatte sie Gastauftritte in Fernsehserien wie Cheyenne, Abenteuer im wilden Westen, Perry Mason, 77 Sunset Strip, Preston & Preston oder Flipper. Everett Aaker hebt dabei besonders ihren Auftritt in der Folge Besuch der Gräfin Chadwick der Serie Bonanza hervor.[2] Ihre letzte Rolle in einer Fernsehserie spielte sie 1965 in 44 Folgen der Daily Soap A Time for Us.[2][1] Nach ihrer Schauspielkarriere arbeitete Margaret Hayes zunächst bei Bergdorf Goodman, wo sie für „Special Events“ zuständig war.[2][1] Später beschäftigte sie sich mit dem Design von Schmuck. Zum Verkauf ihrer Stücke eröffnete und führte sie ein Schmuckgeschäft. Zudem veröffentlichte sie ein Buch über dieses Thema: The Maggie Hayes Jewelry Book.[2][1][6]

Margaret Hayes war dreimal verheiratet. Ihr erster Mann war Charles Debuskey. Die Ehe endete 1939.[10] 1942 heiratete sie den Schauspieler Leif Erickson nur wenige Stunden, nachdem dessen Scheidung von Frances Farmer rechtskräftig geworden war.[18] Die Ehe hielt nur etwa einen Monat.[2] Ihr dritter Ehemann war ab Ende 1947 Herbert Bayard Swope jr.[10] Die Ehe bestand 26 Jahre bis zur einvernehmlichen Scheidung 1973. Das Paar hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter, die Schauspielerin Tracy Brooks Swope.[6] Margaret Hayes starb am 26. Januar 1977 an Krebs in Verbindung mit einer Hepatitis.[2]

Margaret Hayes wurde unter anderem von Agi Prandhoff, Gisela Trowe, Eleonore Noelle, Tilly Lauenstein, Rose-Marie Kirstein, Elisabeth Ried und Friedel Schuster synchronisiert.[19]

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1940: The Man Who Talked Too Much
  • 1940: Im Taumel der Weltstadt (City for Conquest)
  • 1940: Just a Cute Kid (Kurzfilm)
  • 1941: Banditenjagd in Colorado (In Old Colorado)
  • 1941: New York Town
  • 1941: Eheposse (Skylark)
  • 1941: The Night of January 16th
  • 1941: Sullivans Reisen (Sullivan’s Travels)
  • 1941: Louisiana Purchase
  • 1942: The Lady Has Plans
  • 1942: Saboteure (Saboteur)
  • 1942: Liebling, zum Diktat (Take a Letter, Darling)
  • 1942: Der gläserne Schlüssel (The Glass Key)
  • 1942: Stand By All Networks
  • 1942: Scattergood Survives a Murder
  • 1942: One Dangerous Night
  • 1943: They Got Me Covered
  • 1946: Little Women (Fernsehfilm)
  • 1952–1953: Robert Montgomery Presents (Fernsehserie, 17 Folgen, verschiedene Rollen)
  • 1955: Die Saat der Gewalt (Blackboard Jungle)
  • 1955: Sensation am Sonnabend (Violent Saturday)
  • 1956: Gefangene des Stroms (The Bottom of the Bottle)
  • 1956: Wyatt Earp greift ein (The Life and Legend of Wyatt Earp, Fernsehserie, 3 Folgen)
  • 1956: Cheyenne (Fernsehserie, Folge 2x08)
  • 1957: Sturm über Persien (Omar Khayyam)
  • 1957: Abenteuer im wilden Westen (Dick Powell’s Zane Grey Theater, Fernsehserie, 2 Folgen, 2 Rollen)
  • 1957: Trackdown (Fernsehserie, Folge 1x03)
  • 1957–1963: Perry Mason (Fernsehserie, 4 Folgen, 4 Rollen)
  • 1958: Einer stand allein (Damn Citizen)1
  • 1958: Fräulein (Fraulein)1
  • 1958: Girl in the Woods1
  • 1958: Asphaltgeier (The Case Against Brooklyn)1
  • 1958: Yancy Derringer (Fernsehserie, Folge 1x08)
  • 1959: Der Henker wartet schon (Good Day for a Hanging)1
  • 1959: Die Haltlosen (The Beat Generation)1
  • 1959: Blonde Locken – scharfe Krallen (Girls Town)1
  • 1959: New Orleans, Bourbon Street (Bourbon Street Beat, Fernsehserie, Folge 1x02)
  • 1961: Ein Fall für Michael Shayne (Michael Shayne, Fernsehserie, Folge 1x16)
  • 1961: Tausend Meilen Staub (Rawhide, Fernsehserie, Folge 3x29)
  • 1961: Bonanza (Fernsehserie, Folge 3x09)
  • 1962: Der Tiger ist unter uns (13 West Street)
  • 1962: 77 Sunset Strip (Fernsehserie, Folge 4x24)
  • 1962: Revolte in Block A (House of Women)
  • 1964: Preston & Preston (The Defenders, Fernsehserie, Folge 3x16)
  • 1964: Flipper (Fernsehserie, 2 Folgen)
  • 1965: A Time for Us (Fernsehserie, 44 Folgen)
Anmerkung
1 
Dieser Film wird von einigen Filmdatenbanken einer fiktiven Maggie Hayes zugeordnet und nicht Margaret Hayes. Margaret Hayes hatte 1958 darum gebeten, Maggie Hayes genannt zu werden.

Auszeichnung Bearbeiten

1953 wurde Margaret Hayes mit einem Sylvaniaaward für ihre Rolle in der Folge Appointment in Samarra aus der Serie Robert Montgomery Presents ausgezeichnet.[1][2][7] Sie soll noch weitere Fernsehawards erhalten haben.[1]

Es wird auch behauptet, sie sei für ihre Rolle in Die Saat der Gewalt für einen Oscar in der Kategorie Beste Nebendarstellerin nominiert gewesen.[1][7] Tatsächlich war der Film bei der Oscarverleihung 1956 in vier Kategorien nominiert, es war aber keine Schauspielkategorie darunter.[20]

Werk Bearbeiten

  • mit Alfred Allan Lewis: The Maggie Hayes Jewelry Book, Van Nostrand Reinhold Company, 1972, ISBN 0-442-78488-0

Weblinks Bearbeiten

Commons: Margaret Hayes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Margaret Hayes, the Actress, Is Dead. In: The New York Times. 27. Januar 1977, S. 38 (englisch, Abrufbar bei ProQuest unter der Id 123349303).
  2. a b c d e f g h i j Everett Aaker: Encyclopedia of Early Television Crime Fighters. McFarland & Company, Jefferson 2006, ISBN 0-7864-2476-1, Margaret (Maggie) Hayes, S. 263–264 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  3. Maggie Hayes bei AllMovie, abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch)
  4. Margaret Hayes. In: cinema. Abgerufen am 20. Juni 2022.
  5. Who’s Who in Television. In: Radio TV Mirror. Band 41, Nr. 1, Dezember 1953, S. 85 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  6. a b c d David Ragan: Who’s Who in Hollywood 1900–1976. Arlington House, New Rochelle 1976, ISBN 0-87000-349-6, S. 184–185 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  7. a b c d e f Walter Rigdon (Hrsg.): The Biographical Encyclopedia – Who’s Who of the American Theatre. James H. Heinman Inc., New York 1965, OCLC 450615469, S. 526 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  8. a b c Eleanor Harris: Cover Girl. In: Radio Mirror. November 1946, S. 99 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  9. a b c Margaret Decides to Stay Miss Hayes. In: The Brooklyn Daily Eagle. 14. Februar 1943, S. 31 (englisch, Clip von Newspapers.com [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  10. a b c H. B. Swope Jr. to Wed Actress. In: The New York Times. 11. Oktober 1947, S. 10 (englisch, Abrufbar bei ProQuest unter der Id 108068328).
  11. a b Drake Hunt: She Drives ’Em Nuts. In: Hollywood. Juli 1942, S. 62–63 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  12. a b Paul Harrison: Harrison in Hollywood. In: Tacoma Times. 2. September 1941, S. 9 (englisch, bei Chronicling America [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  13. Dana Dale in der Internet Broadway Database, abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch)
  14. Eleanor Harris: Cover Girl. In: Radio Mirror. November 1946, S. 3 (englisch, Textarchiv – Internet Archive [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  15. Margaret Hayes in der Internet Broadway Database, abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch)
  16. Life. In: Life. 12. Juni 1950, S. 4, mittlere Spalte, Abschnitt Reporters, direkt unter Research Staff, dritte Zeile von unten: Margaret Swope (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  17. Maggie Is It? Or Margaret! In: The Sunday Star. 15. Juni 1958, S. E, Mitte unten (englisch, bei Chronicling America [abgerufen am 20. Juni 2022]).
  18. Divorces Frances Farmer – Leif Erickson Then Marries Margaret Hayes in Nevada. In: The New York Times. 13. Juni 1942, S. 11 (englisch, Abrufbar bei ProQuest unter der Id 106383905).
  19. Margaret Hayes. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 20. Juni 2022.
  20. The 28th Academy Awards. In: oscars.org. Abgerufen am 20. Juni 2022 (englisch).