Mönchröden

Ortsteil von Rödental

Mönchröden ist ein Stadtteil, eine Gemarkung und Sitz der Verwaltung der oberfränkischen Stadt Rödental im Landkreis Coburg. Am 1. Januar 1971 gehörte Mönchröden neben den damaligen Gemeinden Oeslau, Einberg, Rothenhof, Kipfendorf und Unterwohlsbach zu den „Gründungsgemeinden“ von Rödental, das durch die Gebietsreform in Bayern gebildet wurde.[2] Der Stadtteil Mönchröden hatte laut Melderegister 4264 Einwohner zum Stand 31. Dezember 2017.[3]

Mönchröden
Stadt Rödental
Wappen von Mönchröden
Koordinaten: 50° 18′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 50° 18′ 9″ N, 11° 3′ 28″ O
Höhe: 329 (306–404) m
Fläche: 3,62 km²[1]
Einwohner: 4264 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 1.178 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 96472
Vorwahl: 09563
Prälatur des Klosters in Mönchröden
Gasthaus Klosterschänke

Mönchröden liegt im Nordosten des Rödentaler Stadtgebietes und wird im Norden vom Mahnberg (426 m) und im Osten vom Deutersberg (434 m), vom Kulm (462 m) und vom Weinberg (441 m) eingerahmt. Durch Mönchröden fließt die Röden, die weiter südlich in die Itz mündet.

Geschichte

Bearbeiten

Ein Dorf an der Röden ist erst im 19. Jahrhundert an der Talengstelle zwischen Mahn- und Weinberg aus zwei Siedlungen beiderseits des Flusses entstanden. Oberhalb des Tales, auf einer Geländestufe, lag das Gut Rothine, das 1149 im Zusammenhang mit der Gründung des Klosters Mönchröden urkundlich erwähnt wurde.[4] Stifter des Klosters soll ein Graf Sterker gewesen sein.[5] 1783 wurde neben dem Kloster auch der Marmor- und Alabasterbruch erwähnt. Eine der beiden Papiermühlen im Fürstentum Coburg wurde ebenfalls in Mönchröden ausgemacht.[6] Von 1858 bis 1869 war Otto Ludloff Domänenpächter von Mönchröden. Im 19. Jahrhundert gehörten die Weiler Gnailes, Schafhausen und die Fabrik Alexandrinenthal zu Mönchröden.

Die frühere Gemeinde hatte 1961 eine Fläche von 3,62 km².[1]

Einwohnerentwicklung

Bearbeiten
  • 1783: [6]
    • Gneyles: 2 Häuser, 13 Einwohner
    • Schaafhausen: 2 Häuser, 16 Einwohner
    • Mönchröden: 41 Häuser, 222 Einwohner
  • 1804: [7]
    • Mönchröden: 41 Häuser, 222 Einwohner
  • 1819: [8]
    • Gnailes: 3 Häuser, 13 Einwohner
    • Schafhausen: 2 Häuser, 10 Einwohner
    • Mönchröden: 48 Häuser, 330 Einwohner mit Marmormühle und Kupferhammer

Blasonierung: „In Gold über grünem Bogenfuß, darauf ein schwarz gekleideter Mönch, mit schwarzem Abtstab in der Rechten, einen gesenkten roten Wellenbalken überdeckend.“

Das Wappen wurde am 21. April 1967 durch das Bayerische Staatsministerium des Innern verliehen. Es steht redend für den Ortsnamen und erinnert zugleich an das örtliche Benediktinerkloster. Der Wellenbalken symbolisiert die durch den Ort fließende Röden. Abtstab und Wellenbalken wurden im Wappen von Rödental übernommen.[9]

Mönchröden grenzt an die Gemeindeteile Rothenhof und Oeslau und wird durch die Staatsstraße 2202 in zwei Hälften geteilt. Am Ortseingang in Richtung Neustadt (südwestlich der Fischbacher Teiche) wurde 2011 die Ortsumgehung Rödental (Bundesstraße 4) eingerichtet. Mit der Ausfahrt Rödental ist Mönchröden fünf Autominuten von der Bundesautobahn 73 entfernt. Mönchröden hat die Haltepunkte Mönchröden und Rödental Mitte an der Bahnstrecke Coburg–Sonneberg–Ernstthal am Rennsteig und drei Bushaltestellen (Am Wildpark, Am Gründlein und Rathaus/Hallenbad). Alle Stadtteile werden durch den Stadtbus Rödental miteinander verbunden.

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Das ehemalige Benediktinerkloster Mönchröden mit Refektorium, Prälatur und Klosterkirche ist eine Sehenswürdigkeit des Ortes.

Bildungseinrichtungen

Bearbeiten
  • Kindergarten der Arbeiterwohlfahrt (AWO)
  • Erich-Luther-Schule Mönchröden (Grundschule)

Veranstaltungen

Bearbeiten

Jeden dritten Sonntag im Oktober findet die traditionelle Kirchweih statt, im Dezember die Dorfweihnacht vor dem Refektorium. Jeden Mittwoch und Samstag ist Wochenmarkt und alle 14 Tage samstags Bauernmarkt auf dem Bürgerplatz.

Die Fußballmannschaft des Sportvereins TSV Mönchröden trägt ihre Heimspiele im Wildpark-Stadion aus.[10] Von 1924 bis in die 1980er-Jahre betrieb der TSV Mönchröden mit der Schanze am Kulm und der Weinbergschanze zwei Skisprungschanzen, die nicht mehr bestehen.

In Mönchröden wird Itzgründisch, ein mainfränkischer Dialekt, gesprochen.

Söhne der Stadt

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Wolfgang Schunk: Mönchröden die Perle des Coburger Landes. Verlag Frankenschwelle KG, Hildburghausen 2004, ISBN 3-86180-158-2
Bearbeiten
Commons: Mönchröden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 664 (Digitalisat).
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 442.
  3. Stadt Rödental: Einwohnerstatistik 2017
  4. Richard Teufel: Bau- und Kunstdenkmäler im Landkreis Coburg. E. Riemann'sche Hofbuchhandlung, Coburg 1956, S. 95.
  5. Reinhardt Butz, Gert Melville: 850 Jahre Mönchröden: Die ehemalige Benediktinerabtei von der ersten Erwähnung 1149 bis zur Reformation. Schriftenreihe der Historischen Gesellschaft Coburg Band 13, Coburg 1999, ISSN 0947-0336.
  6. a b Johann Gerhard Gruner: Historisch-statistische Beschreibung des Fürstenthums Coburg, S. Saalfeldischen Antheils: nebst einem Urkundenbuch und einer Karte dieses Fürstenthums. I-IV. Ahl, 1783 (google.de [abgerufen am 26. November 2017]).
  7. Philipp Ludwig Hermann Röder: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Obersachsen und der Ober- und Niederlausiz oder vollständige alphabetische Beschreibung aller im Obersächsischen Kreise und der Lausiz befindlichen Städte, Schlösser, Dörfer, Flekken, Höfe, Berge, Thäler, Flüsse, Seen, merkwürdiger Gegenden u. s. w: mit genauer Anzeige von deren Ursprung … Stettin, 1804 (google.de [abgerufen am 26. November 2017]).
  8. Herzoglich-Sachsen-Coburg-Saalfeldischer Staats-Calender: auf d. Jahr … 1819. Meusel, 1819 (google.de [abgerufen am 26. November 2017]).
  9. Stadler, Klemens/Egloffstein, Albrecht von und zu: Die Wappen der oberfränkischen Landkreise, Städte, Märkte und Gemeinden (Die Plassenburg, Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken 48), Kulmbach 1990
  10. TSV. Abgerufen am 9. Februar 2022.