Loiching ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau.

Wappen Deutschlandkarte
Loiching
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Loiching hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 37′ N, 12° 26′ OKoordinaten: 48° 37′ N, 12° 26′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Dingolfing-Landau
Höhe: 385 m ü. NHN
Fläche: 38,89 km2
Einwohner: 3762 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84180
Vorwahlen: 08731, 08744, 08732, 08702
Kfz-Kennzeichen: DGF, LAN
Gemeindeschlüssel: 09 2 79 124
Gemeindegliederung: 46 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 4
84180 Loiching
Website: www.loiching.de
Erster Bürgermeister: Günter Schuster
Lage der Gemeinde Loiching im Landkreis Dingolfing-Landau
KarteDingolfingEichendorfFrontenhausenGottfriedingLandau a.d.IsarLoichingMammingMarklkofenMengkofenMoosthenningNiederviehbachPilstingReisbachSimbachWallersdorfLandkreis DeggendorfLandkreis LandshutLandkreis Rottal-InnLandkreis Straubing-Bogen
Karte
Die Gemeinde Loiching vor der Gebietsreform in Bayern im damaligen Landkreis Dingolfing (Grenzen von 1961, ohne Weigendorf)
Piegendorf, Gemeindeteil von Loiching

Geografie

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Loiching liegt in der Region Landshut. Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Isartal im Norden mit Kronwieden nach Süden und reicht, sich auf zwei Täler verteilend, über ein vorwiegend land- und forstwirtschaftlich geprägtes Hügelland über den Ort Wendelskirchen fast bis zum nördlichen Höhenrücken des Vilstales.

Gemeindeteile

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Die Gemeinde hat 46 Gemeindeteile:[2][3]

Gemarkungen

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Es gibt die Gemarkungen Loiching und Weigendorf.

In der Gemarkung (ursprüngliche Gemeinde) Loiching liegen die Gemeindeteile Loiching, Bergham, Eßig, Feldkirchen, Gummeringerau, Kronwieden, Loichingerau, Loichingermoos, Oed und Wastlmühle. Die übrigen Gemeindeteile liegen in der Gemarkung (ehemaligen Gemeinde) Weigendorf.

Gewässer

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Der Scheiblbach durchströmt einen großen Teil des Gemeindegebiets von seiner Quelle beim Weiler Pischelsdorf im Süden nordwärts bis zu seiner Mündung in die Isar unmittelbar östlich der Isarbrücke. Der Bach hat eine Länge von 6,7 km. Bis zur Mündung des Baiersdorfer Bachs etwas oberhalb von Weigendorf wird er auch Pischelsdorfer Bach genannt.

Nordwestlich des Gemeindeteils Kronwieden erstrecken sich die Weiher im Loichingermoos.

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte am 25. August 885. Kaiser Karl III., genannt „der Dicke“, schenkte der Kapelle in Ötting den neunten Teil der Einkünfte aus 21 zum Königsgut gehörenden Ortschaften, darunter „Liuchingan“, Loiching. Die Streulage dieser Königsgüter lässt darauf schließen, dass ihre Größe nicht unerheblich gewesen sein dürfte. Vermutlich sind sie aus agilolfingischem Herzogsgut hervorgegangen.

Lange Zeit gehörte das heutige Gemeindegebiet zum Herrschaftsbereich der Grafen von Frontenhausen und fiel nach deren Aussterben 1226 als Erbe an die Bischöfe und das Domkapitel von Regensburg. Die weltliche Herrschaft kam 1386 an das Herzogtum Bayern. Loiching, Weigendorf und Höfen (ohne den zum Markt Teisbach gehörigen Teil Höfens) waren im herzoglichen und kurfürstlichen Bayern Obmannschaften des Amtes Teisbach im Landgericht Teisbach. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinden Loiching (aus den Obmannschaften Loiching und Höfen) und Weigendorf. Teile der früheren Gemeinde Weigendorf gehörten jedoch zu anderen Herrschaftsbereichen. Das Gebiet der ehemaligen Obmannschaft Höfen musste auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung am 1. Januar 1946 an die Marktgemeinde Teisbach (Ortsteile Höfen (einschl. Neuhausen), Schönbühl und Gaubitzhausen) und an die Stadt Dingolfing (Ortsteil Grüblhof einschl. Rostmühle) abgetreten werden.

Die bis dahin selbstständigen Gemeinden Loiching und Weigendorf schlossen sich am 1. April 1971 freiwillig im Rahmen der Gemeindegebietsreform mit Sitz in Weigendorf zusammen.[4] In den Jahren 1978 und 1979 war die Gemeinde Loiching Teil der Verwaltungsgemeinschaft Niederviehbach mit Sitz in Niederviehbach. Diese wurde auf Betreiben der Gemeinde Loiching zum Stichtag 1. Januar 1980 aufgelöst. Der Sitz der Gemeinde Loiching ist seither im Dorf Loiching.[5]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2896 auf 3590 um 694 Einwohner bzw. um 24 %.

Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohner 2166 2296 2871 3109 3316 3528 3595 3546 3508 3657

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Günter Schuster (CSU).[6] Dieser wurde am 15. März 2020 ohne Gegenkandidat mit 93,2 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt.

Gemeinderat

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Kommunalwahl 2020 Sitze:[7]

Die Wahlbeteiligung betrug 64,8 %. Gegenüber der Amtszeit 2014–2020 blieben CSU und FWG in der Anzahl der Sitze unverändert; die SPD musste einen Sitz an die neu kandidierenden Grünen abgeben.

 
Wappen von Loiching
Blasonierung: „Durch einen oben dornenförmig, unten lappenförmig gestalteten silbernen Schrägbalken geteilt von Grün und Rot; oben ein schräger silberner Fisch, unten ein schräger silberner Schlüssel.“[8]
Wappenbegründung: Der Kerbschnitt des Schrägbalkens und die Farben Rot und Silber sind aus dem Wappen der Grafen von Frontenhausen übernommen, die im Mittelalter die Herrschaft Teisbach innehatten, zu der das heutige Gemeindegebiet von Loiching gehörte. Über Bischof Konrad IV. von Regensburg, ein Graf von Frontenhausen, kam die Herrschaft Teisbach durch Erbschaft 1226 an das Hochstift Regensburg, dessen Wappenemblem, ein silberner Schrägbalken in Rot, ebenfalls im Loichinger Gemeindewappen erkennbar ist. Erst 1386 erwarben die bayerischen Herzöge das Gericht Teisbach. Fisch und Schlüssel, die Attribute des heiligen Petrus, sind aus dem Siegel des Regensburger Domkapitels hergeleitet und verweisen zugleich auf das Peter und Paul-Patrozinium der Pfarrkirche von Loiching. Der Fisch und die an Wellen erinnernde Gestaltung des Balkens symbolisieren auch die geografische Lage des Gemeindegebiets beiderseits der Isar.

Dieses Wappen wird seit 1982 geführt.

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul

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Pfarrkirche St. Peter und Paul, Ansicht von Osten
 
Pfarrkirche St. Peter und Paul, Gewölbefiguration
 
Pfarrhof, spätes 18. Jh.

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Loiching ist ein stattlicher einschiffiger Bau, der in der Grundanlage aus der Zeit der Spätromanik stammt. Der Chor sowie das Langhausgewölbe und der Turm datieren um die Mitte des 15. Jh. Die Einrichtung der Kirche ist größtenteils barock. Beeindruckend ist der Hochaltar aus dem Jahr 1628, der die gesamte Höhe des Chorraums einnimmt und von zwei überlebensgroßen Statuen der beiden Kirchenpatrone flankiert wird. Die Bedeutung des stattlichen Pfarrhofs als ehemaliger Sommersitz des Regensburger Domkapitels ist noch heute erkennbar.

Kapelle Heimlichleiden

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Nahe der Grenze zur Stadt Dingolfing befindet sich die frei stehende zum Ortsteil Oberteisbach gehörende Kapelle Heimlichleiden.

Bau- und Bodendenkmäler

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

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Im Jahr 2020 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 467 und im Bereich Handel und Verkehr 369 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 95 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 1752. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 78 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2229 ha, davon waren 2014 ha Ackerfläche und 213 ha Dauergrünfläche.

Im Jahr 2021 gab es folgende Einrichtungen:

  • 1 Kindertageseinrichtung: 147 genehmigte Plätze mit 116 betreuten Kindern
  • 1 Volksschulen: 14 Lehrer und 191 Schüler

Ehrenbürger

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  • Altbürgermeister Johann Huber
  • Pfarrer Lorenz Speckner
  • Altbürgermeister Max Haslbeck
  • Bischöflich Geistlicher Rat Pfarrer Sebastian Schall
  • Pfarrer Albert Menhart
  • Altbürgermeister Reiner Schachtner
  • Pfarrer Josef Forstner

Literatur

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  • Martin Hobmeier: Chronik der Gemeinde Loiching. Weltliches und Kirchliches aus den Altgemeinden Loiching und Weigendorf. Band II, Wälischmiller'sche Buch- und Offsetdruckerei, Dingolfing 1989, DNB 900293233.
  • Hermann Raith: Der Konflikt zwischen den Gemeinden Teisbach und Loiching um die sog. „Teisbacher Enklave“: ein rechtshistorischer Beitrag zur Problematik der Gemeindebildung in Bayern im 19. und 20. Jahrhundert. Dissertation, Regensburg 2007. Eichendorf Verlag, 2007, ISBN 978-3-930648-70-2.
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Commons: Loiching – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Loiching in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. September 2018.
  3. Gemeinde Loiching, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 447.
  5. Werner Kohl: Die Entwicklung unserer Gemeinde 1971–1985. in: Gemeinde Loiching (Hrsg.): Festschrift zum 1100jährigen Jubiläum der Gemeinde Loiching (885–1985). Loiching 1985, S. 59–95
  6. Bürgermeister. Gemeinde Loiching, abgerufen am 9. September 2020.
  7. https://www.loiching.de/rathaus/gemeinderat/
  8. Eintrag zum Wappen von Loiching in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte