Liste der Extrempunkte Deutschlands

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Die Liste der Extrempunkte Deutschlands gibt an, wo die nördlichste, die östlichste, die südlichste und die westlichste sowie die höchste und die niedrigste Stelle der Bundesrepublik Deutschland liegt, und beschreibt, wie die unterschiedlichen Mittelpunkte bestimmt wurden.

Geographie Bearbeiten

 
Liste der Extrempunkte Deutschlands (Deutschland)
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Rodenäs  
Isenbruch
Neißebogen bei Deschka
Haldenwanger Eck bei Oberstdorf
Nördlichste, östlichste, südlichste und westlichste Stelle Deutschlands

Geographische Extrempunkte Bearbeiten

Mittelpunkte Bearbeiten

 
Liste der Extrempunkte Deutschlands (Deutschland)
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Die unterschiedlichen Mittelpunkte Deutschlands

Beim Mittelpunkt Deutschlands gibt es, je nach Bestimmungsmethode, unterschiedliche Orte

  1. Verbindet man den nördlichsten Punkt mit dem südlichsten und den östlichsten mit dem westlichsten, kreuzen sich die Linien in Besse in Hessen 51° 13′ N, 9° 23′ O
  2. Werden die jeweils entferntesten Punkte des deutschen Staatsgebietes in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung gewählt, erhält man einen Punkt etwa 500 Meter nördlich von Niederdorla in Thüringen 51° 10′ N, 10° 27′ O
  3. Wählt man den Schwerpunkt der Landmasse Deutschlands, liegt dieser Punkt in Landstreit bei Eisenach in Thüringen 51° 0′ N, 10° 20′ O
  4. Berücksichtigt man die deutschen Wasserflächen, liegt der Punkt in Silberhausen in Thüringen 51° 20′ N, 10° 20′ O
  5. Der maximale Abstand zu den Staatsgrenzen liegt in Heilbad Heiligenstadt in Thüringen 51° 23′ N, 10° 8′ O
  6. Der Bevölkerungsmittelpunkt liegt in Spangenberg in Hessen 51° 7′ N, 9° 39′ O Dieser Mittelpunkt kann sich durch eine Änderung der Bevölkerungsstruktur ändern.

Höhen und Tiefen Bearbeiten

 
Liste der Extrempunkte Deutschlands (Deutschland)
Zugspitze
Neuendorf bei Wilster
Tagebau Hambach/Sophienhöhe
Die höchsten und niedrigsten Stellen Deutschlands

Natürliche Hoch- und Tiefpunkte Bearbeiten

Maximale Höhe: Zugspitze, Bayern, 2962,06 m ü.NHN (47° 25′ 16,4″ N, 10° 59′ 10,7″ O)[6]

Minimale Höhe: Neuendorf bei Wilster, Schleswig-Holstein, −3,54 m (53° 57′ 48″ N, 9° 19′ 4,7″ O)[7]

Tiefster See Deutschlands: Bodensee 251,14 m zwischen Fischbach und Uttwil (47° 37′ 36,3″ N, 9° 22′ 38,5″ O (745716 / 276921))[8]

Künstliche Erhebungen und Vertiefungen Bearbeiten

Die tiefste künstliche Senke liegt im Tagebau Hambach in Nordrhein-Westfalen etwa 400 m unter örtlicher Bodenhöhe, somit etwa 299 m unter Normalhöhennull (50° 54′ 40,6″ N, 6° 33′ 10,8″ O)[9] Daher ist diese Stelle auch die tiefste offene Stelle Deutschlands. Stand 2018; durch fortschreitenden Abbau können sich Tiefe und Lage verändern.

Eine künstliche Erhebung ist die dem Hambacher Tagebau benachbarte Sophienhöhe mit 218 m Unterschied relativ zur Umgebung (50° 55′ 55,6″ N, 6° 26′ 56,2″ O, 301 ü. NHN). Vergleicht man beide Höhen, ergibt sich ein Unterschied von rund 620 m, eine der größten künstlichen, offenen Höhendifferenzen der Welt.

Der tiefste begehbare Punkt Deutschlands befand sich bis 2018 im Nordschacht der inzwischen geschlossenen Zeche Ibbenbüren in einer Tiefe von 1.475 m unter NHN (52° 17′ 6″ N, 7° 48′ 12″ O). Die Geländehöhe beträgt hier 155 m, sodass sich eine relative Teufe von 1.630 m ergibt.[10][11]

Historisch gebührt der Teufenrekord allerdings dem Schacht 371 (50° 37′ 55,4″ N, 12° 41′ 4,2″ O) der SDAG Wismut im Poppenwald der Großen Kreisstadt Aue-Bad Schlema. Er brachte es auf eine Gesamtteufe von mehr als 1.800 Meter.[12]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Extrempunkte Deutschlands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fotos - Östlichster Punkt Deutschlands. 1. Dezember 1994, abgerufen am 9. Juni 2021.
  2. Abkommen zwischen der Deutschen Demokratischen Republik und der Republik Polen über die Markierung der festgelegten und bestehenden deutsch-polnischen Staatsgrenze vom 6. Juli 1950 (Görlitzer Vertrag). In: Ingo von Münch (Hrsg.): Ostverträge II. Deutsch-polnische Verträge. De Gruyter, Berlin 1971, S. 115–118.
  3. Östlichster Punkt Deutschlands. 7. Dezember 2018, abgerufen am 13. Juni 2021.
  4. Geoportal.gov.pl. In: Geoportal Polen. 1. Januar 1980, abgerufen am 12. Juni 2021.
  5. Theoretisch ist es der einzige Ort Deutschlands, der in der Zeitzone GMT+1 (Winter) liegt (WOZ). Obwohl die Sonne hier mehr als eine Stunde früher aufgeht, als in London, gilt natürlich auch hier die für Deutschland festgelegte MEZ, die von der tatsächlichen Zeitzone (GMT) um eine Stunde abweicht.
  6. Kundeninformation 3/2009. (PDF; 1,1 MB) Landesamt für Vermessung und Geoinformation Bayern, September 2009, S. 2, abgerufen am 25. April 2013.
  7. Tiefste Landstelle Deutschlands. 12. Mai 1998, abgerufen am 11. Juni 2021.
  8. Ergebnisse Tiefenschärfe. In: Institut für Seenforschung der LUBW. Abgerufen am 11. Juni 2021.
  9. Martin Mirgel, Oliver Wruck: Unser NRW - Nordrhein-Westfalen in Zahlen und Geodaten. 20. Mai 2014, abgerufen am 11. Juni 2021.
  10. Deutschlands tiefster Arbeitsplatz: 1630 Meter unter dem Meer. In: Spiegel Online Fotostrecke. 27. Januar 2011, abgerufen am 11. Juni 2021.
  11. Thomas Limberg: Grubenfahrt - Zu Besuch an Deutschlands tiefsten Punkten. In: Reiseblog Breitengrad66. 7. Juli 2019, abgerufen am 11. Juni 2021.
  12. Historisches: Deutschlands tiefstes Besucherbergwerk. Juli 2018, abgerufen am 11. Juni 2021.