Le Creusot
Le Creusot ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Autun und ist Hauptort der Kantone Le Creusot-1 und Le Creusot-2. Mit 21.269 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) ist sie nach Chalon-sur-Saône und Mâcon die drittgrößte Stadt des Départements.
Le Creusot | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Bourgogne-Franche-Comté | |
Département (Nr.) | Saône-et-Loire (71) | |
Arrondissement | Autun | |
Kanton | Chef-lieu von Le Creusot-1 Le Creusot-2 | |
Gemeindeverband | Le Creusot Montceau-les-Mines | |
Koordinaten | 46° 48′ N, 4° 26′ O | |
Höhe | 316–516 m | |
Fläche | 18,07 km² | |
Einwohner | 21.269 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 1.177 Einw./km² | |
Postleitzahl | 71200 | |
INSEE-Code | 71153 | |
Website | le-creusot.fr | |
![]() Ortsansicht mit Schloss La Verrerie und Universität, im Vordergrund Fa. Snecma |
WirtschaftBearbeiten
Gemeinsam mit Montceau-les-Mines bildet Le Creusot ein kleines Industrierevier.
Die örtliche Wirtschaft ist vorwiegend durch metallverarbeitende Industrie wie Industeel, SIAG France (Schaaf Industrie) und Snecma geprägt. Die Fa. Schneider-Creusot bzw. Schneider & Cie, heute Schneider Electric war ein großer historischer nationaler Pionier auf diesem Gebiet. Der Ursprung dieses Industriezweigs und der heute in der Stadt vertretenen Rüstungs- und Reaktorindustrie, unter anderem mit der Anfang 2016 aufgrund manipulierter Prüfberichte europaweit gelieferter Kernreaktorteile ins Gerede gekommenen Fa. Creusot Forge,[1][2][3] war die Gründung der Königlichen Gießerei durch François Ignace de Wendel und William Wilkinson im Jahr 1781. Die Steinkohle-Vorkommen der Umgebung ließen das damalige kleine Dorf zum hervorragenden Standort zur Herstellung von Kanonen für die Marine werden: Bereits um 1820 befand sich hier im Besitz von Aaron Manby Frankreichs größte Eisengießerei.
ImpressionenBearbeiten
Fabrik- mit Gleisanlagen (aus: L’Homme et la Terre, Die Menschen und die Erde, Band 5, Élisée Reclus, ca. 1900)
Fa. Snecma
„Hôtel de ville“ (Rathaus)
Kanonenrohre, Hof La Verrerie
VerkehrBearbeiten
Seit 1981 wird der nahegelegene Ort Écuisses vom französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV angefahren: Der Bahnhof Le Creusot TGV liegt rund acht Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Bahnhof Le Creusot Ville liegt an der Bahnstrecke Nevers–Chagny und wird im Regionalverkehr durch TER-Züge zwischen Dijon und Nevers bedient.
PersönlichkeitenBearbeiten
- Christian Bobin (* 1951), Schriftsteller
- Sandrine Brétigny (* 1984), Fußballspielerin
- Bruno Cadoré (* 1954), Priester und Generaloberer des Dominikaner-Ordens
- Eric Decastro (* 1960), Maler
- Frédéric Demontfaucon (* 1973), Judoka
- Jérémy Dérangère (* 1975), Radrennfahrer
- Claudie Haigneré (* 1957), Astronautin und Politikerin
- Daniel Kaczorowski (* 1952), Rugbyspieler
- Fabrice Moreau (* 1978), Ruderer
- Raymond Rochette (* 1906, † 1993), Maler
- Anthony da Silva (* 1980), Fußballspieler
LiteraturBearbeiten
- Albert Maly-Motta: Das Theater im Glas-Ofen. Ein Buch in Le Creusot, Frankreich. In: Die Vierte Wand. Organ der Initiative TheaterMuseum Berlin. Ausgabe 009. Berlin, 2019, S. 88–97 (Online im Internet Archive)
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ badische-zeitung.de, 11. Mai 2016, Bärbel Nückles: Reaktorschmiede in Le Creusot – Mängel bei Akw-Lieferungen? (12. Mai 2016)
- ↑ badische-zeitung.de, 18. Juni 2016: Block zwei ist vom Netz (19. Juni 2016)
- ↑ badische-zeitung.de, 11. Oktober 2016, Bärbel Nückles: Gereiztes Klima in der Fessenheim-Kommission (11. Oktober 2016)