Laurenz Schäfer

deutscher Porträtmaler der Düsseldorfer Schule

Laurenz Schäfer (* 5. Juli 1840 in Lüftelberg bei Meckenheim (Rheinland); † 14. Oktober 1904 in Düsseldorf) war ein Porträtmaler der Düsseldorfer Schule.

Laurenz Schäfer, Nordfriedhof Düsseldorf (2019)

Herkunft Bearbeiten

Die Eltern von Laurenz Schäfer waren der aus Nöthen (heute Stadt Bad Münstereifel, Kreis Euskirchen) stammende Dachziegler Johann Schäfer und dessen Ehefrau Christina Schäfer, geborene Schmitz, aus Lüftelberg.[1] Diese gaben ihrem Sohn den Vornamen Lorenz – Laurenz nannte er sich seit dem Besuch der Kunstakademie Düsseldorf. Laurenz hatte drei Geschwister. Familie Schäfer wohnte in Lüftelberg auf der heutigen Südstraße, in unmittelbarer Nähe der Dachziegeleien Bertram und Klais.

Seine frühe Jugendzeit verbrachte Schäfer in Lüftelberg, wo er von 1850 bis 1855 von Lehrer Franz Michael Schüller unterrichtet wurde, der dafür bekannt war, dass er mit großem Einsatz die künstlerischen Talente seiner Schülerinnen und Schüler förderte. Angefreundet hat er sich mit den Kindern der Familie Klais, die ebenfalls über besondere künstlerische Talente verfügten, beispielsweise in der plastischen Gestaltung und in der Musik.[2]

Als Erwachsener fühlte er sich – wie auch einige andere später berühmt gewordene Lüftelberger (u. a. Anton Becker, Adolf Deuster, Johannes Klais) – mit seinem Heimatort eng verbunden, was in häufigen Besuchen seiner Familie und seiner Jugendfreunde zum Ausdruck kam. Bei einer solchen Gelegenheit erstellte er u. a. die Bleistiftzeichnung „Josef Klais 19 Jahre alt“ seines Jugendfreundes Peter Josef Klais (1840–1902).[3]

Leben Bearbeiten

Schäfer studierte vom 1. Quartal 1856 bis 1867 an der Kunstakademie Düsseldorf. Als er sie im 26. Lebensjahr verließ, hatte er insgesamt 25 Klassen besucht. Seine Lehrer waren die Maler Christian Köhler, Karl Müller, Rudolf Wiegmann, Heinrich Mücke, Andreas Müller, Karl Ferdinand Sohn und Eduard Bendemann.[4] Die von ihnen erhaltene Ausbildung war fachlich breit angelegt. Die Porträtmalerei stand dabei im Vordergrund. Seine Lehrer beurteilten ihn als überdurchschnittlich talentiert und besonders fleißig.[5]

Weitere in Lüftelberg beheimatete Schüler der Düsseldorfer Kunstakademie waren einige Jahre zuvor die Söhne Andreas und Joseph der Familie Grass. Da sich die Familien Grass und Schäfer kannten, kann als sicher angenommen werden, dass sich Familie Schäfer vor dem Studienbeginn ihres Sohnes von Familie Grass hat beraten lassen; schließlich war der Besuch der Kunstakademie nicht unentgeltlich.

Schäfers bedeutendste Lehrer waren die Bildnismaler Karl Ferdinand Sohn und Eduard Bendemann. Er porträtierte eine Reihe von Personen aus der Fürstenfamilie Hohenzollern-Sigmaringen, die in den 1850er Jahren im Düsseldorfer Schloss Jägerhof residierte, unter anderem den Fürsten Karl Anton und dessen Sohn Anton, der später in der Schlacht bei Königgrätz fiel. Auch Adolf I. Georg von Schaumburg-Lippe ließ sich von ihm malen. Ihre Bildnisse wurden auf der Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke im Jahr 1880 öffentlich ausgestellt und sicherten Schäfer weitere Aufträge.

Darüber hinaus schuf er – teilweise nach fotografischen Vorlagen – Bürger- und Aristokratenbildnisse für die Ausgestaltung von öffentlichen Gebäuden, beispielsweise für den Rathaussaal in Eupen. Hierfür malte er die drei deutschen Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II.[6] Zur Ausgestaltung des Rathaussaales in Mönchengladbach schuf er ein Porträt von Louise Gueury (1854–1900), der Stifterin der Lungenheilstätte in Mönchengladbach.[7]

Schäfer gehörte von 1871 bis zu seinem Tod dem Künstlerverein Malkasten[8] an und war Mitglied im Historischen Verein für den Niederrhein.

Schon vor seinem dreißigsten Lebensjahr fanden seine Werke breite Anerkennung. Die Presse sowohl an seinem Heimatort Lüftelberg als auch in seiner Wahlheimat Düsseldorf lobte „…die feine Farbe, Zeichnung und Technik“ und würdigte ihn als „talentvollen Künstler“, dem eine „schöne Zukunft“ verheißen wird.[9] In der zeitgenössischen Fachpresse wurden vor allem seine Porträts von Fürst Karl Anton von Hohenzollern und dessen Sohnes Prinz Anton als „vorzüglich“ gewürdigt.[10] Ausgezeichnet wurden seine Werke u. a. auf der Weltausstellung im Jahr 1880 in Melbourne.[11]

In Düsseldorf war Schäfer 1870 erstmals in einer  Wohnung in der Marienstraße offiziell gemeldet. Später wohnte er in der Immermannstraße und in der Schadowstraße, bis er 1880 das eigene Haus Kurfürstenstraße 12 bezog,[12] wo er bis zu seinem Tod lebte. 1904 wurde Schäfer auf dem Nordfriedhof Düsseldorf bestattet.

Literatur Bearbeiten

Schäfer, Laurenz. In: Hermann Alexander Müller: Biographisches Künstler-Lexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig 1882, S. 460 (Digitalisat)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Archiv der Stadt Meckenheim, Personenstandsdaten.
  2. Walter Dick und Anne Faßbender: Tone und Töne aus Lüftelberg. In: Rhein-Sieg-Kreis, Der Landrat (Hrsg.): Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2018. S. 18–23.
  3. Alexander Klais: Familienchronik Klais. (unveröffentlichtes Manuskript). 1951.
  4. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016), PDF
  5. Schülerliste der Kunstakademie Düsseldorf, abgerufen am 14. Februar 2019.
  6. Laurenz Schäfer. In: Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Galerie Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule: 1819–1918. Bd. 3, München 1998, S. 185.
  7. General-Anzeiger für Düsseldorf und Umgegend. Ausgabe vom 16. Oktober 1904.
  8. „Laurenz Schäfer“ in: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule: 1819–1918, Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und Galerie Paffrath (Hrsg.), Bd. 3, 1998, S. 185.
  9. Düsseldorfer Anzeiger v. 4. März 1870 und Rheinbacher Kreisblatt v. 26. März 1870.
  10. „Laurenz Schäfer“ in: Zeitschrift für bildende Kunst, Band 3, Carl von Lützow (Hrsg.), Leipzig 1868, S. 129 sowie Die Kunst für alle, Band 17, 1902, S. 525.
  11. General-Anzeiger für Düsseldorf und Umgegend v. 16. Oktober 1904.
  12. Historische Einwohnerverzeichnisse der Stadt Düsseldorf, mehrere Jahrgänge.