Klein Förste

Ortsteil der Gemeinde Harsum

Klein Förste ist eine Ortschaft der Gemeinde Harsum im niedersächsischen Landkreis Hildesheim.

Klein Förste
Gemeinde Harsum
Wappen von Klein Förste
Koordinaten: 52° 13′ N, 9° 56′ OKoordinaten: 52° 12′ 51″ N, 9° 55′ 38″ O
Höhe: 71 m ü. NHN
Fläche: 5,51 km²[1]
Einwohner: 804 (30. Jun. 2019)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 31177
Vorwahl: 05127
Klein Förste (Niedersachsen)
Klein Förste (Niedersachsen)

Lage von Klein Förste in Niedersachsen

St.-Johannes-Kapelle
St.-Johannes-Kapelle

Geografie Bearbeiten

Die Ortschaft liegt im Westen des Gemeindegebiets an der Straße (Landesstraße 416) nach Groß Förste.[2]

Geschichte Bearbeiten

Ersterwähnung, Eingemeindungen Bearbeiten

Klein Förste wurde 1270 erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Zur Gebietsreform in Niedersachsen wurde Klein Förste am 1. März 1974 in die Gemeinde Harsum eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Quelle
1910 328 [5]
1925 473 [6]
1933 400 [6]
1939 397 [6]
1950 644 [7]
1956 535 [7]
1973 578 [8]
Jahr Einwohner Quelle
1980 711 [1]
1990 708 [1]
2000 839 [1]
2010 849 [1]
2015 791 [1]
2019 804 [1]
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Religion Bearbeiten

Die katholische Kapelle St. Johannes Baptist ist nach Johannes dem Täufer benannt[3] und befindet sich an der Johannesstraße.

Vom Mittelalter an gehörte Klein Förste zum Archidiakonat Vorsethe mit der Archidiakonatskirche St. Pankratius in Groß Förste. Um 1555 wurde in Klein Förste die Reformation eingeführt. Ab 1570 gab es Versuche zur Rekatholisierung von Klein Förste, 1586 fand die erste Fronleichnamsprozession nach der Reformation statt. Erst im Mai 1610 jedoch war die Rekatholisierung abgeschlossen. Von 1746 an gehörte Klein Förste zum Dekanat Förste, das 1978 im neu gegründeten Dekanat Förste-Sarstedt aufging, welches am 1. Dezember 2002 durch das heutige Dekanat Borsum-Sarstedt ersetzt wurde. Nachdem die Kapelle einige Jahre zur Seelsorgeeinheit Hasede-Giesen gehörte ist sie seit dem 1. November 2014 der Pfarrei St. Vitus mit Sitz in Groß Giesen angeschlossen.

Die heutige, im 16. Jahrhundert erbaute Kapelle entstand nach dem Abriss eines Vorgängerbaus, dessen Entstehungszeit nicht mehr bekannt ist, der jedoch auch bereits das Patrozinium des hl. Johannes des Täufers trug und vermutlich während der Hildesheimer Stiftsfehde zerstört wurde. Die heutige geostete Kapelle steht etwas erhöht auf einem ehemaligen Friedhofsgelände. 1908 wurde die Apsis angebaut, heute stellt dort ein Mosaik das Lamm Gottes mit der Siegesfahne dar. Auch der Turmhelm bekam damals seine heutige Form. 1962 vergrößerte der südliche Anbau das Kirchenschiff, auch die heutige Sakristei wurde in diesem Zusammenhang errichtet sowie in der Apsis ein neuer Altar aufgestellt. Das ehemalige Altarbild zeigt die Taufe Jesu, es wurde 1685 von Catarina und Margareta Drosen aus Klein Förste gestiftet und hängt heute im Seitenschiff. Zur Ausstattung der Kapelle gehört auch ein auf Holzplatten gemalter Kreuzweg. Das Mariendenkmal an der Südseite der Kapelle wurde gestiftet.

Politik Bearbeiten

Ortsrat Bearbeiten

Der Ortsrat, der den Ortsteil Klein Förste vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[9]

Ortsbürgermeister Bearbeiten

Der Ortsbürgermeister ist Friedrich Steinmann (CDU). Sein Stellvertreter ist Andreas Ernst (SPD).

Wappen Bearbeiten

Das Ortswappen bezieht sich auf Ritter Dietrich von Tossum, einen Kämmerer des Stiftes Hildesheim. Man entnahm seinem Wappen zwei Querbalken, die sich im Ortswappen in der rechten Hälfte wiederfinden. Zu Ehren des alten Stiftes legte man goldene Balken auf roten Grund. In der linken Hälfte befindet sich die grüne Farbe der Wiesen und Frühlingsfluren. Ein Silberband, das den grünen Plan durchzieht, symbolisiert den Stichkanal.

Sport Bearbeiten

Die SSV Förste entstand 1947 aus einer Fusion des Sportvereins Klein Förste mit dem Sportverein Groß Förste.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

In Klein Förste befindet sich eine katholische Kapelle, ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Feuerwehrhaus, ein Sportplatz mit Sportheim, ein Friedhof mit Kapelle, Kleingärten und Spielplätze.

Verkehr Bearbeiten

Klein Förste ist über eine Landstraße von Harsum im Osten und Groß Förste im Westen erreichbar. Östlich der Ortschaft führt in knapp 1 km Entfernung die Bundesautobahn 7 vorbei, die nächste Anschlussstelle ist jedoch Hildesheim-Drispenstedt in mehreren Kilometern Entfernung.

Im öffentlichen Personennahverkehr wird Klein Förste von zwei Buslinien des Regionalverkehr Hildesheim erschlossen.[10]

Literatur Bearbeiten

  • Udo Stenger Harsum, Asel und Klein Förste – Bilder und Geschichten aus vergangenen Tagen. Geiger-Verlag, Horb a. N. 1984.
  • Hans Joachim Kaufhold Klein Förster Geschichte(n). Franzbecker KG, Hildesheim 2019.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Klein Förste – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h Gemeinde Harsum Haushaltsplan 2020 – Einwohnerzahl. (PDF; 5,3 MB) In: Webseite Gemeinde Harsum. 30. Juni 2019, S. 3, abgerufen am 24. März 2023.
  2. Ortschaften der Gemeinde Harsum. In: Webseite Gemeinde Harsum. Abgerufen am 22. Februar 2020.
  3. a b Klein Förste – Die geschichtliche Entwicklung in Stichworten. In: kleinfoerste.de. Archiviert vom Original am 14. Februar 2015; abgerufen am 14. Juli 2022.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 209.
  5. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Hildesheim. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020.
  6. a b c Michael Rademacher: Landkreis Hildesheim (Siehe unter: Nr. 27). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 167 (Digitalisat).
  8. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 30, Landkreis Hildesheim-Marienburg (Digitalisat [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 24. Februar 2020]).
  9. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  10. RVHI Regionalverkehr Hildesheim: Liniennetzplan Landkreis Hildesheim. Abgerufen am 11. Oktober 2020.