Klaus Perwas

deutscher Basketballspieler

Klaus Peter Perwas[1] (* 8. März 1971 in Osnabrück) ist ein ehemaliger deutscher Basketballspieler. Er absolvierte als Aufbauspieler zwölf Spiele für die deutsche Basketballnationalmannschaft. Nachdem er seine sportliche Karriere infolge einer hartnäckigen Knieverletzung beendete,[2] wurde er als Trainer tätig.

Basketballspieler
Basketballspieler
Klaus Perwas
Spielerinformationen
Geburtstag 8. März 1971
Geburtsort Osnabrück, Deutschland
Größe 194 cm
Position Point Guard /
Shooting Guard
Vereine als Aktiver
1992–1994 Deutschland SG Bramsche-Osnabrück
1994–1995 Deutschland SSV Ulm 1846
1995–1999 Deutschland Telekom Baskets Bonn
Nationalmannschaft1
1994–1998 Deutschland 12 Spiele
Vereine als Trainer
2000–2002 Deutschland Telekom Baskets Bonn (Co)
2002–2005 Deutschland Dragons Rhöndorf (Co)
2005–2006 Deutschland Dragons Rhöndorf
Seit 0 2008 Deutschland Skyliners Frankfurt (Co)
Seit 0 2021 Deutschland Deutschland (Co)
1Stand: 20.10.2016

Spieler Bearbeiten

Klaus Perwas begann bereits in seiner Kindheit beim TV Bissendorf-Holte und später beim BC Giants Osnabrück, Basketball zu spielen. Er betrieb als Jugendlicher ebenfalls Tennis und Fußball.[1] Gefördert wurde er vor allem durch seinen basketballbegeisterten Vater Peter Perwas, ein Osnabrücker Kaufmann und ehemaliger Fußballspieler, der die Osnabrücker Giants als Mäzen und Manager aus der Bezirksklasse im Jahr 1983 in die 1. Basketball-Bundesliga geführt hatte. Klaus Perwas gehörte zu Kadern der Jugend-Nationalmannschaften des DBB.[3] Seine Stationen als Bundesligaspieler waren die BG Bramsche-Osnabrück und der SSV Ratiopharm Ulm, bevor er bei den Telekom Baskets Bonn seine erfolgreichste Zeit hatte. Als Nationalspieler wechselte Perwas zu den Bonnern in die 2. Basketball-Bundesliga und unter Trainer Bruno Socé führte der Aufbauspieler als Mannschaftskapitän in der Saison 1995/96 bei nur einer Niederlage in der Aufstiegsrunde in die höchste deutsche Spielklasse. Als Aufsteiger gelang den Telekom Baskets auf Anhieb die Vizemeisterschaft 1997. In der nächsten Saison schloss er mit Bonn die Hauptrunde als Tabellenzweiter ab, allerdings verletzte sich Perwas am Knie, wovon er sich nie mehr vollständig erholte[4] und was noch Jahre später Auswirkungen auf seinen Alltag hatte.[1] Seine Tätigkeit in Bonn ging daraufhin in den Trainerbereich über, obwohl er diesen Beruf nicht angestrebt hatte.[1]

In der Nationalmannschaft debütierte Perwas am 5. November 1994 in einem Länderspiel gegen Litauen. Obwohl er kurz darauf gegen Griechenland mit 17 Punkten seine beste Leistung ablieferte, gelang ihm nur der Sprung in den erweiterten Kreis der Nationalspieler. Insgesamt erzielte er in zwölf Länderspielen 37 Punkte. Sein letztes Länderspiel war am 28. Februar 1998 gegen die Slowakei.[5]

Trainer Bearbeiten

Zur Saison 2000/01 übernahm Perwas das Amt des Co-Trainers bei den Telekom Baskets. Zur Saison 2002/03 wechselte er – ebenfalls als Co-Trainer – zum Lokalrivalen SOBA Dragons Rhöndorf in die zweite Liga. Dort wurde er nach drei Jahren als Assistent von Berthold Bisselik 2005 dessen Nachfolger.[6] Dieses Engagement wurde nach einem Jahr beendet.[7] Anschließend arbeitete Perwas in einem Golfgeschäft.[1]

2008 kehrte er in den Basketballsport zurück. Perwas wurde Co-Trainer beim Bundesligisten Deutsche Bank Skyliners, zunächst als Assistent von Cheftrainer Murat Didin.[8] Dort wurde er als Co-Trainer unter anderem für das Individualtraining und die perspektivische Entwicklung der Nachwuchsspieler zuständig. Auch unter Didins Nachfolger Gordon Herbert und Muli Katzurin blieb Klaus Perwas Co-Trainer der Skyliners. Anfang März 2012 verlängerte er seinen Vertrag bei den Skyliners frühzeitig um zwei Jahre, bis zum Ende der Saison 2013/14. 2016 gewann er mit Frankfurt den FIBA Europe Cup. Zwischen August[9] und November 2016 war Perwas hauptverantwortlich für die Frankfurter Mannschaft zuständig, da Gordon Herbert aufgrund eines Eingriffs am Rücken fehlte.[10] Im November 2021 wurde Perwas zusätzlich Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft unter Bundestrainer Gordon Herbert.[11] Mitte März 2022 übernahm Perwas in Frankfurt nach der Entlassung von Cheftrainer Diego Ocampo zunächst dessen Amt.[12] Hiernach war er wieder als Assistenztrainer beschäftigt, als Geert Hammink neuer Frankfurter Trainer wurde. Perwas war als Assistenztrainer der deutschen Nationalmannschaft am Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2022 beteiligt.[13]

Von Hammink trennte sich Frankfurt Mitte März 2023, Perwas rückte wieder in die Hauptverantwortung und erhielt das Cheftraineramt.[14] Perwas gelang es nicht, den Bundesliga-Abstieg abzuwenden. Im Sommer 2023 kehrte er ins Amt des Assistenztrainers zurück und gab die Aufgabe als Frankfurter Cheftrainer an Denis Wucherer.[15] Bei der WM 2023 trug Perwas als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft zum Gewinn des Weltmeistertitels bei.[16]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Klaus Perwas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Klaus Perwas. In: Podcast Talkin' Basketball. 25. September 2023, abgerufen am 30. September 2023.
  2. „Habe praktisch in der Halle gelebt“. Neue Osnabrücker Zeitung, November 2009, abgerufen am 21. Januar 2012.
  3. Klaus Perwas Internationales Sportarchiv 01/1999 vom 28. Dezember 1998 (os), im Munzinger-Archiv, abgerufen am 30. März 2010 (Artikelanfang frei abrufbar)
  4. Feature: Es besteht eine ganz enge Verbindung. In: www.schoenen-dunk.de. Telekom Baskets Bonn, 28. Dezember 2010, abgerufen am 12. Februar 2015.
  5. Spiele von Klaus Perwas. mahr.sb-vision.de, abgerufen am 30. März 2010 (vom DBB anerkannte Statistik-Webseite).
  6. Michael Wichterich: Perwas neuer Bundesligatrainer, Bisselik sportlicher Leiter. Dragons Rhöndorf, 27. Juni 2005, abgerufen am 30. März 2010 (Pressemitteilung).
  7. Jörg Bähren: Dragons und Trainer Klaus Perwas gehen getrennte Wege. Dragons Rhöndorf, 3. Mai 2006, abgerufen am 30. März 2010 (Pressemitteilung).
  8. Pressestelle Deutsche Bank Skyliners: Perwas neuer Co-Trainer in Frankfurt. Basketball-Bundesliga, 30. Juni 2008, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 21. Januar 2012 (BBL-Newsarchiv).@1@2Vorlage:Toter Link/www.basketball-bundesliga.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Gordon Herbert am Rücken operiert. In: Skyliners Frankfurt. 17. August 2016, abgerufen am 3. September 2023.
  10. Skyliners-Coach Herbert kehrt nach Rückenoperation zurück. In: Süddeutsche Zeitung. 21. November 2016, abgerufen am 3. September 2023.
  11. DBB-Herren in den Startlöchern. In: Deutscher Basketball Bund. Abgerufen am 22. November 2021.
  12. Basketball-Bundesliga: Skyliners trennen sich von Trainer Ocampo. In: Radio / Tele FFH GmbH & Co. Betriebs-KG. Abgerufen am 19. März 2022.
  13. Germany at the FIBA EuroBasket 2022. In: FIBA. Abgerufen am 3. September 2023 (englisch).
  14. BBL: Skyliners Frankfurt trennen sich von Trainer Hammink. In: Hessenschau. 17. März 2023, abgerufen am 17. März 2023.
  15. Fraport Skyliners holen Denis Wucherer als Headcoach. In: Skyliners Frankfurt. 20. Juni 2023, abgerufen am 20. Juni 2023.
  16. Deutschland ist erstmals Basketball-Weltmeister. In: Rundfunk Berlin-Brandenburg. 10. September 2023, abgerufen am 10. September 2023.