Johann Arnold Ebert

deutscher Schriftsteller und Übersetzer

Johann Arnold Ebert (* 8. Februar 1723 in Hamburg; † 19. März 1795 in Braunschweig) war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer.

Johann Arnold Ebert
Johann Arnold Ebert, Gemälde von Benjamin Calau, 1770
Frontispiz der dritten verbesserten Auflage (1756) von Youngs Nachtgedanken in der Übersetzung Johann Arnold Eberts

Leben Bearbeiten

Der Sohn eines Stadtsoldaten besuchte das Hamburger Johanneum und anschließend das dortige akademische Gymnasium. Ebert wurde in seiner Jugend stark von dem Dichter Friedrich von Hagedorn beeinflusst, der ihn förderte und sein Interesse für die englische Sprache und Literatur bestärkte. Er studierte seit 1743 zunächst Theologie in Leipzig, zog jedoch durch Veröffentlichung einer Serenade den Unwillen der hamburgischen Kirchenbehörde auf sich und brach dieses Studium ab. Er wechselte dann zur Philologie und wurde in den Kreis der Bremer Beiträge aufgenommen, an deren literarischen Bestrebungen er großen Anteil hatte. Während seiner Leipziger Studienzeit stand er auch in Kontakt zu dem literarischen Gottsched-Kreis.

Im Jahre 1748 wurde er durch Vermittlung seines Freundes Karl Christian Gärtner Hofmeister am Braunschweiger Collegium Carolinum, wo ihm bald der Unterricht in der englischen Sprache übertragen wurde. Auch den Erbprinzen Karl Wilhelm Ferdinand unterrichtete er in englischer Sprache. Mit den bedeutenden Literaten, die damals in Braunschweig und Umgebung lebten, mit Justus Friedrich Wilhelm Zachariae, Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem, Karl Christian Gärtner und Konrad Arnold Schmid, später mit Johann Joachim Eschenburg und Gotthold Ephraim Lessing (zu dessen Berufung an die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel er maßgeblich beitrug) stand er in freundschaftlichem Kontakt. Im Jahre 1753 wurde er ordentlicher Professor und hielt auch Vorlesungen über Gelehrtengeschichte. 1770 übernahm Eschenburg diese Vorlesungen, wogegen Ebert den Unterricht in der griechischen Sprache erhielt. 1773 heiratete er Louise Gräfe, Tochter des Kammerrats und Komponisten Johann Friedrich Gräfe. Im Jahre 1775 erhielt er ein Kanonikat am St. Cyriakusstift, 1780 wurde er zum Hofrat ernannt. Ebert starb 1795 in Braunschweig und wurde auf dem Martinifriedhof bestattet.

Eberts Bedeutung beruht weniger auf seinen eigenen lyrischen Werken als auf seiner Rolle als Kultur- und Literaturvermittler. Großen Einfluss hatte vor allem seine Übersetzung von Edward Youngs Nachtgedanken aus dem Englischen, die eine schwärmerische Begeisterung für Young und eine große Zahl von Nachahmungen hervorrief. Ebert machte sich damit um die Rezeption englischsprachiger Literatur im deutschen Sprachraum verdient.[1]

Werke Bearbeiten

  • Johann Arnold Ebert: Episteln und vermischte Gedichte. Hamburg 1789

Literatur Bearbeiten

  • Cord-Friedrich Berghahn, Gerd Biegel und Till Kinzel (Hg.): Johann Arnold Ebert. Dichtung, Übersetzung und Kulturtransfer im Zeitalter der Aufklärung, Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-8253-6583-7
  • Annett Lütteken: Ebert, Johann Arnold. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 183
  • Georg Hübner: Lessings Flucht von Hamburg nach Wolfenbüttel: die Rolle Prof. Johann Arnold Eberts bei diesem folgenschweren Entschluss, dokumentiert anhand des Briefwechsels zwischen ihm und G. E. Lessing. Hamburg 2003 (Schriftenreihe der Lessing-Gesellschaft, 13)
  • Joseph Leighton: Ebert, Johann Arnold. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh, München 1992, Band 3, S. 155.
  • Fritz Meyen: Bremer Beiträger am Collegium Carolinum in Braunschweig. K. Chr. Gärtner, J. A. Ebert, F. W. Zachariä, K. A. Schmid. Waisenhaus-Buchdr. und Verl., Braunschweig 1962 (Braunschweiger Werkstücke 26)
  • Christel Matthias SchröderEbert, Johann Arnold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 253 (Digitalisat).
  • Wilhelm CreizenachEbert, Johann Arnold. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 586 f.
  • Hans Schröder: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart, Band 2, Dassovius - Günther, Hamburg, 1854, S. 107, Nr. 861

Weblinks Bearbeiten

Commons: Johann Arnold Ebert – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vgl. Joseph Leighton: Ebert, Johann Arnold. In: Walther Killy (Hrsg.): Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Bertelsmann-Lexikon-Verlag, Gütersloh, München 1992, Band 3, S. 156f., Annett Lütteken: Ebert, Johann Arnold. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 183.