Johan Daniel Berlin

dänisch-norwegischer Komponist

Johan Daniel Berlin (* 12. Mai 1714 in Memel; † 4. November 1787 in Trondheim, Norwegen) war ein dänisch-norwegischer Komponist und Organist.

Johan Daniel Berlin (1786)

Leben Bearbeiten

Johan Daniel Berlin ging von 1730 bis 1737 beim Kopenhagener Stadtmusikanten Andreas Berg in die Lehre. Von 1737 bis 1767 wirkte er als Stadtmusikant in Trondheim, wo er 1740 die Stelle als Domorganist antrat. Er wurde Vater von neun Kindern, von denen drei Söhne in den Fußstapfen ihres Vaters folgen sollten und sich als Musiker betätigen.

Berlin ist wohl eine der merkwürdigsten Gestalten in der Geschichte der Stadt Trondheim. Er veranstaltete Konzerte, komponierte, verfasste 1744 das erste musikalische Lehrbuch in dänischer Sprache (Musikaliske Elementer),[1] veröffentlichte 1765 eine Abhandlung über musikalische Stimmung,[2] wirkte als Landkartenzeichner, Architekt, Leiter der Feuerwehr und als Inspektor der 1777 gegründeten Wasserwerke. Er gehörte zum Kreis einer Gelehrtengruppe, Det Kongelige Norske Videnskabers Selskab, in deren Veröffentlichungen er über meteorologische und astronomische Beobachtungen berichtete. Er konstruierte Musikinstrumente, wie zum Beispiel ein „Viola da Gamba Claveer“ (1746) und ein noch erhaltenes Monochord (1752).

Johan Daniel Berlin war ein produktiver Komponist, aber wenige Werke sind erhalten. Es handelt sich dabei um drei Sinfonien für Orchester (alle in D-Dur), ein Violinkonzert in A-Dur, Kleinstücke für Cembalo und eine Sonatine in d-Moll, die 1751 in Augsburg veröffentlicht wurde.

Sein Sohn Johan Henrich Berlin (1741–1807) wurde ebenfalls Komponist und Organist.

Trivia Bearbeiten

Johan Daniel Berlin lebte fast gleichzeitig wie sein Komponistenkollege Christoph Willibald Gluck (2. Juli 1714 – 15. November 1787).

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Siehe Christopher Hogwood: The Copenhagen Connection: Resources for Clavichord Players in 18th Century Denmark. In: Fund og Forskning. Band 46 (2007), S. 105–143.
  2. 1767 erschien in Leipzig eine deutsche Fassung unter dem Titel: Anleitung zur Tonometrie, oder Wie man durch Hülfe der logarithm. Rechnung nach der geometrischen Progressionsrechnung die so genannte gleichschwebende musikalische Temperatur leicht und bald ausrechnen kann; nebst einem Unterrichte von dem 1752 erfundenen und eingerichteten Monochordum. F.C. Pelt, Kopenhagen/ Leipzig 1767.