Hugo Haase (Karussellbauer)

deutscher Karussellbauer

Hugo Haase (* 1. Juni 1857 in Winsen (Luhe); † 13. September 1933 in Hannover) war ein deutscher Schlosser und Unternehmer, der Karussells baute und betrieb. Er revolutionierte in den Jahrzehnten um 1900 die Vergnügungsindustrie auf den Jahrmärkten Mitteleuropas und gilt als Schöpfer neuartiger Attraktionen bei Karussells, beim Autodrom und bei der Achterbahn. Er hatte sich aus kleinen Verhältnissen hochgearbeitet und war für seine soziale Gesinnung bekannt.

Leben Bearbeiten

 
Haases Stufenkarussell El Dorado (1907 für USA, nun in Tokio)

Hugo Haase lernte das Schlosserhandwerk und gründete ein Unternehmen am Harz und in Leipzig, das später nach Hannover übersiedelte. 1902 präsentierte er u. a. auf dem Münchner Oktoberfest seinen Karussellpalast. 1907 baute Haase in Leipzig sein berühmtes dreischeibiges Stufenkarussell El Dorado. Es wurde 1910 für 150.000 US-Dollar an den New Yorker Vergnügungspark Coney Island verkauft, kam 1970 zur Weltausstellung nach Osaka und stand danach in Toshimaen, einem Freizeitpark im Tokioter Bezirk Nerima, der am 31. August 2020 geschlossen wurde. Es war damit das älteste Karussell der Welt in Betrieb.

Im Jahr 1914 eröffnete Hugo Haase einen eigenen Vergnügungspark in Hamburg-Stellingen – damals nach Coney Island der größte seiner Art. Mehr als 1,6 Millionen Mark sollen damals in den Park investiert worden sein, der zahlreiche Attraktionen bot: Gebirgsszeneriebahn, Wasserbahn, einen „Lebenden Irrgarten“ sowie ein Biergarten-Restaurant mit mehr als 5.000 Plätzen. Der Park – mit eigenem Elektrizitätswerk – wurde erfolgreich in Kooperation mit dem benachbarten Hagenbecks Tierpark geführt; jedoch 1922 wegen Besuchermangels geschlossen.

1909 bezog Haase die für ihn errichtete Villa Haase in Hannover. Außerdem besaß er ein Wohn- und Geschäftshaus an der Hohenzollernstraße in Hannover. Anlässlich Haases 90. Todestags im Jahr 2023 plante die Stadt Hannover, ihn mit einer Gedenktafel an einem dieser beiden Gebäude zu ehren.

Grabmal Bearbeiten

 
Grabmal auf dem Stadtfriedhof Engesohde

Das Grabmal für Hugo Haase findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, Abteilung 23E, Grablege Nummer 192.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Kurt Brüning: Große Männer Niedersachsens. Der Väter Taten verpflichten. Stalling, Hannover 1939.
  • Darijana Hahn: Hugo Haase. Karussellkönig aus Winsen. (= Schriften des Freilichtmuseums am Kiekeberg) Ehestorf 2007.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karin van Schwartzenberg (Red.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde. (Faltblatt im DIN-A-3-Format mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover) Hannover 2012.